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Fragen junger Leute — Praktische Antworten, Band 2
yp2 Kap. 24 S. 199-207

KAPITEL 24

Was soll ich tun, wenn meine Eltern streiten?

Streiten sich deine Eltern manchmal in deiner Gegenwart? Wenn ja, worum geht es dann meistens?

□ Geld

□ Hausarbeit

□ Verwandte

□ Dich

Über welche Gefühle, die du dabei hast, würdest du gern mit deinen Eltern reden? Schreib sie hier auf.

․․․․․

ES IST ganz natürlich, dass dich die Auseinandersetzungen deiner Eltern belasten. Schließlich liebst du sie ja und brauchst sie. Deshalb bist du wahrscheinlich völlig fertig, wenn du sie streiten hörst. Geht es dir wie Marie? Sie sagt: „Wie soll ich Achtung vor meinen Eltern haben, wenn sie selber keine Achtung voreinander haben?“

Die Differenzen deiner Eltern bringen dir eine schmerzliche Erkenntnis zu Bewusstsein: Sie sind nicht annähernd so perfekt, wie du dachtest. Dieser ernüchternde Gedanke kann alle möglichen Ängste hervorrufen. Falls sich deine Eltern oft und heftig streiten, machst du dir vielleicht Sorgen, dass ihre Ehe auseinanderbricht. „Wenn ich mitkriege, wie sich meine Eltern streiten“, erzählt Marie, „hab ich Angst, dass sie sich scheiden lassen und dass ich mich für einen von beiden entscheiden muss oder dass ich von meinen Geschwistern getrennt werde.“

Aber warum streiten sich Eltern überhaupt? Und wie solltest du dich verhalten, wenn sie sich in den Haaren liegen?

Warum sie streiten

Wahrscheinlich kommen deine Eltern im Großen und Ganzen „in Liebe“ miteinander aus (Epheser 4:2). Doch die Bibel sagt: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3:23). Auch deine Eltern sind nicht perfekt. Deshalb braucht es dich eigentlich nicht zu überraschen, wenn sich Spannungen aufbauen und sich gelegentlich in einem Streit entladen.

Du darfst auch nicht vergessen, dass wir „kritische Zeiten“ haben, „mit denen man schwer fertig wird“ (2. Timotheus 3:1). Der Druck, die Familie zu ernähren, für alle Kosten aufzukommen und einem schlechten Arbeitsklima ausgesetzt zu sein, kann eine Ehe enorm belasten. Sind beide Eltern berufstätig, ist außerdem oft die Frage, wer was im Haushalt macht, ein ewiger Streitpunkt.

Die Auseinandersetzungen deiner Eltern sind aber nicht unbedingt ein Anzeichen dafür, dass ihre Ehe kaputtgeht. Wenn sie sich auch in manchen Punkten nicht einig sind, muss das nicht heißen, dass sie sich nicht lieben.

Dazu ein Beispiel: Hast du schon einmal mit deinen Freunden einen Film gesehen, über den ihr hinterher absolut nicht einer Meinung wart? Das kommt vor. Selbst wenn man eng befreundet ist, sieht man manches ganz unterschiedlich. Bei deinen Eltern kann das ähnlich sein. Beide machen sich Gedanken über eure Finanzen, haben aber nicht unbedingt die gleiche Ansicht darüber, wie man mit Geld umgeht. Beide möchten in Urlaub fahren, haben aber nicht die gleiche Vorstellung davon, was Ausspannen bedeutet. Beide möchten, dass du in der Schule mitkommst, sind sich aber nicht einig, wie man dich am besten zum Lernen motiviert.

Zwei Menschen, die sich lieben, können durchaus unterschiedliche Auffassungen haben. Allerdings ist es für dich nicht schön, wenn du dir die Auseinandersetzungen deiner Eltern mit anhören musst. Was kannst du tun oder sagen, damit du nicht zu sehr darunter leidest?

Das solltest du tun

Behandle sie mit Respekt. Streitende Eltern können einen ziemlich nerven. Denn eigentlich sollten die Eltern ihren Kindern ein Vorbild sein und nicht umgekehrt. Aber sie mit Verachtung zu strafen verursacht nur noch mehr Spannungen. Außerdem verlangt Jehova Gott von Kindern, ihre Eltern zu respektieren und auf sie zu hören, selbst wenn das nicht leicht ist (2. Mose 20:12; Sprüche 30:17).

Was aber, wenn der Streit auch dich betrifft? Angenommen, ein Elternteil ist ein Zeuge Jehovas und der andere nicht. In dieser Situation können Konflikte entstehen, bei denen du zusammen mit deiner Mutter oder deinem Vater für deinen Glauben eintreten musst (Matthäus 10:34-37). Tu das immer „mit Milde und tiefem Respekt“. Durch dein gutes Beispiel kannst du den anderen vielleicht irgendwann „gewinnen“ (1. Petrus 3:1, 15).

Bleib neutral. Was kannst du tun, wenn dich deine Eltern bei Konflikten, die dich nicht persönlich betreffen, auf ihre Seite ziehen wollen? Ergreife für keine Seite Partei. Vielleicht kannst du dich elegant aus der Affäre ziehen und sagen: „Ich hab euch beide lieb. Verlangt bitte nicht von mir, dass ich Partei ergreife. Ich glaub, das müsst ihr einfach unter euch ausmachen.“

Versuch zu reden. Lass deine Eltern wissen, wie du dich fühlst, wenn sie streiten. Warte aber, bis du denkst, dass du auf offene Ohren stößt, und mach ihnen dann respektvoll klar, wie sehr dich ihre Auseinandersetzungen durcheinanderbringen, wütend machen oder sogar Panik bei dir auslösen (Sprüche 15:23; Kolosser 4:6).

Das solltest du nicht tun

Spiel nicht den Eheberater. Als Jugendlicher bist du einfach nicht qualifiziert, die Konflikte deiner Eltern zu lösen. Stell dir zum Vergleich einmal vor, du sitzt in einem Kleinflugzeug und bekommst mit, wie sich der Pilot mit dem Kopiloten streitet. Wahrscheinlich würde dich das beunruhigen. Aber was würde passieren, wenn du so überheblich wärst, den beiden Vorschriften zu machen oder sogar das Steuer zu übernehmen? Das gäbe eine Katastrophe.

Auch in eurer Familie würde alles nur noch schlimmer werden, wenn du „das Steuer übernehmen“ und dich in die Streitigkeiten deiner Eltern einmischen würdest. In der Bibel steht: „Durch Vermessenheit [„Überheblichkeit“, Gute Nachricht Bibel] verursacht man nur Streit, aber bei denen, die sich miteinander beraten, ist Weisheit“ (Sprüche 13:10). Deine Eltern klären ihre Differenzen besser unter sich (Sprüche 25:9).

Mach nicht mit. Zwei laute Stimmen sind schon schlimm genug. Warum den Lärmpegel noch durch eine dritte erhöhen? Ist die Versuchung auch noch so groß: Es ist Sache deiner Eltern – nicht deine –, ihre Konflikte zu lösen. Für solche Fälle gilt der biblische Rat: „Kümmert euch um eure eigenen Angelegenheiten“ (1. Thessalonicher 4:11, Gute Nachricht Bibel). Lass dich also nicht dazu hinreißen, mitzumischen.

Spiel deine Eltern nicht gegeneinander aus. Manche Jugendliche fördern die Auseinandersetzungen noch. Wenn Mama Nein sagt, versuchen sie Papa um den Finger zu wickeln und ihm ein Ja zu entlocken. Durch raffinierte Überredungskünste bekommen sie vielleicht ein bisschen mehr Freiheit, aber die Konflikte werden sich dann nur verschärfen.

Lass dein Verhalten nicht von ihrem Verhalten bestimmen. Peter hatte sich eine Zeit lang ziemlich unchristlich verhalten. Ihm wurde dann aber klar, dass er das nur getan hatte, um seinem Vater eins auszuwischen. „Ich wollte ihm wehtun“, sagt Peter. „Ich war furchtbar sauer auf ihn, weil er zu meiner Mutter, meiner Schwester und mir so gemein war.“ Peter bekam allerdings schnell die Folgen seines Verhaltens zu spüren. Fazit? Durch schlechtes Benehmen macht man alles nur noch schlimmer (Galater 6:7).

Schreib hier auf, an welchem Punkt aus diesem Kapitel du am meisten arbeiten müsstest. ․․․․․

Du kannst nicht verhindern, dass sich deine Eltern streiten. Aber mach dir bewusst, dass Jehova dir helfen kann, mit deinen Ängsten fertig zu werden (Philipper 4:6, 7; 1. Petrus 5:7).

Setz die Anregungen aus diesem Kapitel um, so gut es geht. Vielleicht lassen sich deine Eltern ja mit der Zeit dazu bewegen, ihre Probleme ernsthaft anzugehen. Und wer weiß, ob sie am Ende nicht sogar aufhören zu streiten.

IM NÄCHSTEN KAPITEL

Wie kannst du als Kind eines alleinerziehenden Elternteils mit der Situation besser zurechtkommen?

BIBELTEXT

„Eure Rede sei stets gefällig“ (Kolosser 4:6)

TIPP

Wenn sich deine Eltern oft und heftig streiten, kannst du ihnen vielleicht respektvoll vorschlagen, sich von jemandem helfen zu lassen.

HAST DU GEWUSST ...?

Sich zu lieben heißt nicht, dass man sich in allem einig ist.

DAS HABE ICH FEST VOR!

Wenn meine Eltern anfangen zu streiten, werde ich ․․․․․

Falls sie wollen, dass ich Partei ergreife, kann ich sagen: ․․․․․

Meinen Vater oder meine Mutter möchte ich dazu fragen: ․․․․․

WAS DENKST DU?

● Warum streiten sich Eltern manchmal?

● Warum bist du an den Problemen deiner Eltern nicht schuld?

● Welche Lehren kannst du aus ihrem Verhalten ziehen?

[Herausgestellter Text auf Seite 201]

„Wenn meine Eltern streiten, denk ich daran, dass sie auch nicht perfekt sind und genauso Probleme haben wie ich. So komm ich besser damit klar.” Kathy

[Kasten/Bilder auf Seite 206, 207]

Was, wenn sich meine Eltern getrennt haben?

Wie kannst du nach der Trennung deiner Eltern ausgeglichen bleiben, auch wenn du dich innerlich zerrissen fühlst? Hier findest du einige Anregungen:

● Mach dir keine falschen Hoffnungen. Der erste Impuls ist oft, dass man die Eltern wieder zusammenbringen möchte. Anne erzählt: „Nach der Trennung haben wir noch ab und zu mal zusammen einen Ausflug gemacht. Meine Schwester und ich haben uns dann immer zugeflüstert: ‚Komm, wir laufen schon mal vor, damit die beiden allein sein können.‘ Das hat aber leider nicht geklappt. Sie sind nie wieder zusammengekommen.“

In Sprüche 13:12 heißt es: „Hinausgeschobene Erwartung macht das Herz krank.“ Damit du dich nicht selber total fertigmachst, solltest du daran denken, dass du das Verhalten deiner Eltern nicht groß beeinflussen kannst. Du hast weder die Trennung verursacht noch wirst du die Ehe retten können (Sprüche 26:17).

● Entwickle keine Hassgefühle. Wut oder Hass schadet dir nur selbst. Tom weiß noch genau, wie es ihm mit 12 ging: „Ich war richtig wütend auf meinen Vater. Das Wort ‚Hass‘ gebrauche ich nicht gern, aber ich war echt sauer auf ihn. Ich dachte, wir bedeuten ihm überhaupt nichts, sonst wäre er ja nicht weggegangen.“

In den seltensten Fällen ist es so, dass ein Elternteil nur der Gute und der andere nur der Böse ist. Es kann gut sein, dass deine Eltern dir nicht alles über ihre Ehe und die Trennung gesagt haben. Vielleicht verstehen sie selbst nicht richtig, warum alles so gekommen ist. Mach dich also nicht zum Richter, wenn du nicht alle Fakten kennst (Sprüche 18:13). Natürlich kann man die Wut nur schwer unterdrücken, und es ist ganz normal, wenn du eine Zeit lang total durcheinander bist. Aber Wut und Rachegefühle können dich innerlich zerfressen. Die Bibel rät: „Lass dich nicht von Zorn und Wut überwältigen“ (Psalm 37:8, Hoffnung für alle).

● Sei realistisch. Manche Jugendliche verfallen genau ins andere Extrem und bewundern den Elternteil, der weggegangen ist. Der Vater eines Jungen trank und war ständig hinter Frauen her. Er hatte die Familie schon wiederholt verlassen und ließ sich letzten Endes scheiden. Doch dieser Jugendliche kann sich noch gut erinnern, dass er seinen Vater fast vergötterte.

Eine solche übersteigerte Bewunderung ist keine Seltenheit. In manchen Regionen leben rund 90 Prozent der Scheidungskinder bei der Mutter und der Vater hat Umgangsrecht. Die Mutter muss sich dann mit den Alltagssorgen herumschlagen und ist für die Erziehung zuständig. Trotz der Unterhaltszahlungen geht es ihr jetzt wahrscheinlich finanziell wesentlich schlechter, dem Vater dagegen besser. Was heißt das in der Praxis? Ein Besuch bei Papa bedeutet Geschenke und Spaß, während man bei Mama jeden Cent umdrehen muss und gesagt bekommt, was man zu tun und zu lassen hat. Leider wollen manche Jugendliche lieber bei dem Elternteil leben, der mehr Geld hat und mehr durchgehen lässt, auch wenn er kein Zeuge Jehovas ist (Sprüche 19:4).

Falls du auch versucht bist, dich so zu entscheiden, dann denk darüber nach, was dir wichtig ist. Übersieh nicht, dass du moralische Anleitung und Erziehung brauchst. Nichts, was man dir sonst bieten könnte, wirkt sich so nachhaltig auf deinen Charakter und deine Lebensqualität aus (Sprüche 4:13).

[Bild auf Seite 202, 203]

Wenn du deinen Eltern sagst, wie sie ihre Konflikte lösen sollen, ist das so, als würde ein Passagier den Piloten Vorschriften machen

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