INDIEN
Man weiß nicht genau, welches Gebiet in der Bibel als „Indien“ bezeichnet wird (Est 8:9). Im Allgemeinen nehmen Gelehrte an, dass es sich dabei um das Einzugsgebiet des Indus und seiner Nebenflüsse, Punjab und vielleicht auch Sind, handelt. Herodot (Historien, III, 88, 94; IV, 44) weist in seinem Zeugnis darauf hin, dass „Indien“ erst während der Herrschaft des Darius Hystaspis (ca. 521–486 v. u. Z.) ein Teil des Persischen Reiches wurde. Zur Zeit des Ahasverus (der als Xerxes I., Sohn des Darius Hystaspis, gilt) bildete Indien noch die Ostgrenze des Reiches (Est 1:1).
Das Industal wurde wahrscheinlich kurz nach der Sprachverwirrung der Erbauer Babels besiedelt. Vergleicht man die alte Kultur des Industals mit der Kultur Mesopotamiens, so stellt man tatsächlich Ähnlichkeiten fest. Darunter fallen auch die zikkuratförmigen Hochterrassen Mesopotamiens, Skulpturen von Menschen mit maskenähnlichen Gesichtszügen – typisch für die Skulpturen des alten Mesopotamiens – und Bilderschriftzeichen, die ebenfalls frühen mesopotamischen Figuren gleichen. Der Assyriologe Samuel N. Kramer nimmt an, dass das Industal von einem Volk besiedelt wurde, das von Mesopotamien geflohen war, als die Sumerer über dieses Gebiet die Herrschaft übernommen hatten.