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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
w50 15. 3. S. 83-86

Ein Gott der Warnung

„Du sollst das Wort aus meinem Munde hören und sie von meinetwegen warnen.“ — Hes. 33:7.

1. Schlägt Gott ohne vorher zu warnen? Welche Beispiele zeigen dies?

JEHOVA schlägt nie ohne zu warnen. Liess er die erste Welt etwa ohne Warnung durch Wasser verheeren? Brannte er das entartete Sodom und Gomorra durch einen feurigen Regen ohne Warnung nieder? Überraschte der Allmächtige Ägypten unversehens, als er Welle um Welle vernichtender Plagen durchs Land sandte? Wurden die Opfer, als Jehova den Umsturz Israels und Judas durch fremde Eindringlinge herbeiführen liess, etwa nicht gewarnt? Wurde das mächtige Babylon, das wie eine zauberhafte Königin über Völker und Nationen herrschte, überrascht und unvorbereitet gefangen, als die feindlichen Heerscharen es im Sturm einnahmen? Und was ist von der Verödung zu sagen, die während des ersten Jahrhunderts nach Christus über Jerusalem kam; fiel jener Schlag etwa ohne Warnung? Auf jede dieser Fragen schreien die Tatsachen: Nein!

2. Warnt Gott persönlich oder durch Vertreter, und weshalb?

2 Dies will nicht sagen, dass Jehova Gott persönlich die Erde besuche, um eine Warnung auszurichten. Das an sich bedeutete Vernichtung für den Menschen, denn wenn er schmerzhaft verbrannt und vorübergehend geblendet werden kann durch eine verhältnismässig kleine Sonne, die etwa 149 Millionen Kilometer entfernt ist, wie wäre es da möglich, den Besuch des „Vaters der Lichter“ zu überleben? (Jak. 1:17; 2. Mose 33:20) Aus Rücksicht auf des Menschen vergängliches Gebilde von Fleisch sendet Jehova Gott seine Warnungen durch Botschafter in Menschengestalt, Botschafter, denen die Gewarnten bequem zuhören und die sie hinsichtlich Einzelheiten befragen können. Dass er dies zu tun pflegt, lesen wir in Jeremia 7:13, 25, 28: „Weil ihr nicht hören wolltet, ob ich auch früh und spät zu euch redete, und nicht antworten wolltet, ob ich auch rief . . . ‚Von dem Tage an, da eure Väter auszogen aus dem Lande Ägypten, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch all meine Knechte, die Propheten, Tag für Tag, früh und spät‘ . . . Das ist das Volk, das nicht hören wollte auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, das keine Zurechtweisung annahm (und sich nicht hat warnen lassen, Menge).“ — Rev. Zürcher B.

3, 4. Wie viele beachten die Warnung, wie die Flut dies zeigt?

3 Jehovas Warnungsbotschaften sind selten von einer Mehrheit beachtet worden, obwohl sie während langer Zeitspannen geduldig ausgerichtet wurden. Vor der Flut sah Gott, „dass des Menschen Bosheit gross war auf Erden, und alles Gebilde [alle Absichten und Wünsche] der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag“, ferner, dass „die Erde verderbt“ war. (1. Mose 6:5, 11) Er beschloss, die Unreinheit von der Erde zu vertilgen, nicht bloss durch ein Samstagabendbad von wenigen Minuten, sondern durch einen Flutregen, der vierzig Tage und Nächte dauerte und dessen Wasser auf Erden erst zehn Monate und dreizehn Tage später verlaufen waren!

4 Jehova wies auf diese Vernichtung 120 Jahre im voraus hin. Mehr als zwanzig Jahre vergehen, und Noah hat drei Söhne. Die Söhne wachsen zum Mannesalter heran und verheiraten sich, während vielleicht weitere fünfzig bis sechzig Jahre verstreichen. Dann sagt Jehova Gott Noah von der drohenden Flut und weist diesen Gerechtdenkenden an, die Arche zu bauen, damit er und die Seinen bewahrt werden könnten. Etwa vierzig oder fünfzig Jahre vor der Flut gab Noah ein warnendes Zeugnis von ihrem Kommen, und das trug ihm den Namen „Prediger der Gerechtigkeit“ ein. (1. Mose 6:3, 13, 18; 2. Pet. 2:5) Doch die grosse Mehrheit der Menschen verspottete Noah, betrachtete ihn als einen falschen Wetter-Propheten und zweifelte an der Möglichkeit einer erdenweiten Flut. Gott hatte die Erde erschaffen; er war auch imstande, ihr ein Reinigungsbad zu geben. Nachdem Jehova durch Noah ein warnendes Zeugnis gegeben hatte, liess er die Erde tatsächlich durch ein Bad gehen, um von ihr all die Unreinheit wegzuwaschen, die sich auf ihrer Oberfläche angesammelt hatte.

5. Wie wurde dies in Verbindung mit Lot in Sodom gezeigt?

5 Mehrere Jahrhunderte später sind die Städte Sodom und Gomorra in solch arger Sünde versunken, dass ihre Vernichtung beschlossen wird. Nicht einmal zehn Gerechtgesinnte wohnen dort. Und als Engel, verkörpert als Menschen, bei Lot übernachten, versucht eine Rotte von Männern und jungen Burschen geschlechtliche Verbrechen an diesen Personen zu begehen. Dass sie dabei mit Blindheit geschlagen wurden, hätte ihnen als Warnung vor ihrer Bosheit dienen sollen, doch tappen sie weiter nach Opfern. Als die Engel Lot anweisen, ein Zeugnis über die drohende Zerstörung Sodoms zu geben, lässt seine Botschaft ihn als jemand erscheinen, der Spott oder Scherz treibt. Selbst seine eigenen Hausgenossen scheiden sich, und sein Weib nimmt die Anweisungen nicht ernst genug, um Bewahrung zu erlangen. Nur Lot und seine zwei Töchter entkommen, als Jehova „auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen [liess] aus dem Himmel; und er kehrte diese Städte um und die ganze Ebene und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens.“ — 1. Mose 18:20, 32; 19:4-28.

6. Wie warnte Jehova Ägypten, und mit welchem Erfolg?

6 Drunten in Ägypten lässt Jehova Gott im sechzehnten Jahrhundert v. Chr. durch seinen Zeugen Mose an Pharao eine Reihe von Warnungen ergehen. Vor jeder Plage wird der Herrscher gewarnt; nach jeder verhärtet sich sein Herz. Mit verheerender Wirkung fluten die zehn Plagen durchs Land: Flüsse werden in Blut verwandelt, Frösche steigen herauf ans Land, Stechmücken (Läuse, engl. B.) zeigen sich überall wie Staub, darauf Fliegenschwärme, dann Viehpest, eine Blatternplage, zerstörender Hagel, worauf in rascher Folge die Heuschrecken- und Finsternisplagen folgen und dann die leidvolle zehnte — der Tod der Erstgeburt Ägyptens! Diese Begebenheiten in Erfüllung des warnenden Zeugnisses, das Mose verkündigt hatte, suchen die heidnischen Religionsführer Ägyptens falsch zu deuten und ihm entgegenzuwirken, doch schliesslich ohne Erfolg. Im ganzen Lande jener ersten Weltmacht sah und fühlte man die Plagen, und das von Mose unter den Ägyptern gegebene Zeugnis war sicherlich ruchbar geworden. Die Israeliten hatten Fühlung mit den Ägyptern, sprachen mit ihnen und fanden viele hörende Ohren, und zwar in solchem Masse, dass zur Zeit ihres schliesslichen Auszuges aus Ägypten ‚auch viel Mischvolk mit ihnen heraufzog‘ und Zeuge war von der Vernichtung der Heere Pharaos im Roten Meer. — 2. Mose 12:38; 7:1 bis 14:31.

ISRAEL UND JUDA VOR IHREM STURZ GEWARNT

7. Wie wurde dem Zehnstämme-Reich Israel eine Warnung zuteil? Warum?

7 Lange nachdem die Israeliten Kanaan betreten, nach den Jahrhunderten, in denen Richter regiert hatten und nachdem die Nation in zwei Reiche aufgeteilt worden war, erliess Gott an das Zehnstämme-Reich Israel mit Hauptstadt in Samaria wiederholt seine Warnungen. Durch die Propheten Jesaja, Micha und besonders Amos wird Israel ein Zeugnis von der kommenden Gefangenschaft gegeben. (Jes. 10:5, 11; Micha 1:6; Amos 5:27; 7:11) Aber durch Hoseas Weckruf, seine schlagartigen, feurigen Worte des Tadels erschallt das mächtigste Zeugnis wider das Zehnstämme-Reich. Wie schwer ist doch seine Schuld! — das Land ist mit Blut befleckt. Räuberbanden durchstreifen es. Priester morden und begehen Unzucht; körperliche und geistige Hurerei haben überhand genommen. Durch Dämonenkultgötzen wird die Bevölkerung verunreinigt; wie eine „einfältige Taube ohne Verstand“ setzt sie ihr Vertrauen einmal auf Ägypten, einmal auf Assyrien, niemals aber auf Jehova Gott. „Denn Wind säen sie, und Sturm ernten sie“, schreit Hosea. „Sie sind nach Assyrien hinaufgezogen . . . der Assyrer, der wird sein König sein . . . Samaria wird büssen (verödet werden, engl. B.), denn es ist widerspenstig gewesen gegen seinen Gott; sie werden durchs Schwert fallen, ihre Kinder werden zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden.“ (Hos. 6:8-11; 7:1-11; 8:7-9; 11:5; 13:16) Die Warnung erging an Israel, bevor Assyrien es im Jahr 740 v. Chr. gefangen wegführte.

8, 9. Wie erhielt das Königreich Juda die Warnung, und wie wies es sie zurück?

8 Einhundertdreissig Jahre später erlag das Königreich Juda, dessen Mittelpunkt Jerusalem war, den Babyloniern. Wurde es unvermutet ergriffen? Jehovas Propheten Hosea, Micha, Zephanja, Habakuk, Jesaja, Jeremia, Hesekiel — sie alle gaben Zeugnis von der kommenden Katastrophe. Micha, Hosea und Jesaja gaben etwa 150 Jahre vor dem Sturz Zeugnis. (Micha 3:10-12; 4:10; Hosea 5:5; Jes. 3:8; 5:13; 39:6, 7) Während der vierzig Jahre vor der Verödung hielt Jeremia stand trotz der Beschimpfung und dem Spott, den Schlägen und der Einkerkerung und gab der zum Untergang verurteilten Stadt Zeugnis bis zur Zeit ihres Sturzes. Er warnte sie sogar vor der Länge der Verödung: „So spricht Jehova der Heerscharen: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt, siehe, so sende ich hin und hole alle Geschlechter des Nordens, spricht Jehova, und sende zu Nebukadrezar, dem König von Babel, meinem Knechte, und bringe sie über dieses Land und über seine Bewohner und über alle diese Nationen ringsum; und ich will sie vertilgen und sie zum Entsetzen machen und zum Gezisch und zu ewigen Einöden. Und dieses ganze Land wird zur Einöde, zur Wüste (zum Entsetzen, Schlachter) werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebenzig Jahre.“ — Jer. 25:8, 9, 11.

9 Die Zerstörung war für diese Stadt, die Gottes Namen trug, beschlossen, weil sie Jehovas Anbetung verlassen, dem Baal Weihrauch geopfert, vor heidnischen Göttern Trankopfer ausgegossen, Kinder dem Moloch geopfert und die Propheten, die gesandt waren, um sie zu warnen, verspottet hatte. Ja, dieser Jeremia und die andern, die ihm gleich waren — so sagte das Volk —, wüssten nur von Unglück zu heulen, von sozialen Missständen, sie wären Fanatiker, Leute, die mit allem und jedermann unzufrieden seien. Hinab durch die Jahre prophezeiten die Propheten den Untergang und hinab durch die Jahre spottete das Volk. Es sagte: „Jehova tut nichts Gutes und tut nichts Böses.“ Es sagte: „Jehova sieht uns nicht, Jehova hat das Land [die Erde] verlassen!“ Es sagte: „Die Tage werden sich in die Länge ziehen, und jedes Gesicht wird zunichte werden . . . Das Gesicht, welches dieser schaut, ist auf viele Tage hin; und auf ferne Zeiten hin weissagt er.“ (Zeph. 1:12; Hes. 8:12; 12:22, 27) Aber Gott selbst verweist ihnen dies: „Nahe sind die Tage und das Wort eines jeden Gesichts (und alle Gesichte treffen ein, rev. Zürcher B.). Denn kein eitles Gesicht . . . wird mehr sein . . . Denn ich bin Jehova, ich rede; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, es wird nicht mehr hinausgeschoben werden. Denn in euren Tagen, widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und tue es auch.“ — Hes. 12:23-25, 28.

10. An wem sollte sich die Warnung erfüllen? Erfüllte sie sich denn?

10 Das gescheite Volk hatte unrecht! Die Propheten Gottes hatten recht! Das Zeugnis vom Untergang galt nicht einer fernen Zukunft, weit entlegenen Zeiten. Es galt ihren Tagen, und Hesekiel war zufolge seiner wiederholten Gesichte von der drohenden Verödung geeignet, als Wächter die Warnung erschallen zu lassen: „Ich habe dich dem Hause Israel zum Wächter gesetzt: du sollst das Wort aus meinem Munde hören und sie von meinetwegen warnen.“ (Hes. 33:7) Auch durch Habakuk offenbarte Jehova, dass es nicht in fernen Tagen komme, sondern über die hereinbreche, die das warnende Zeugnis hörten: „Denn ich wirke ein Werk in euren Tagen — ihr würdet es nicht glauben, wenn es erzählt würde. Denn siehe, ich erwecke die Chaldäer, das grimmige und ungestüme Volk, welches die Breiten der Erde durchzieht, um Wohnungen in Besitz zu nehmen, die ihm nicht gehören . . ., und Gefangene rafft es zusammen wie Sand.“ — Hab. 1:5-9.

11, 12. Weshalb hätten Babylon und Assyrien bei ihrem Sturz nicht überrascht zu sein brauchen?

11 Jehova Gott hatte den siegreichen Aufstieg Babylons wider Juda prophezeien lassen, sagte aber auch seinen Sturz voraus. Babylon nahm zustimmend Kenntnis von den Prophezeiungen, die zu seinen Gunsten waren und erwies Jeremia besondere Rücksicht ihretwegen, aber es vergass die sie begleitende Voraussage seines Sturzes: „Es wird geschehen, wenn siebenzig Jahre voll sind, werde ich an dem König von Babel und an jenem Volke, spricht Jehova, ihre Schuld heimsuchen, und an dem Lande der Chaldäer; und ich werde es zu ewigen Wüsteneien machen.“ (Jer. 25:12) Unbeachtet blieben Habakuks Worte, wonach über Babylons Haupt eine vergeltende Gerechtigkeit kommen werde. (Hab. 2:8) Höchst erstaunlich war Jesajas Zeugnis über den Zusammenbruch Babylons, das etwa zweihundert Jahre im voraus gegeben wurde. Schliesslich spottet er über das mächtige Babylon wegen seines Sturzes und sagt im einzelnen, wie er erfolgen werde. Die Eroberer werden die Meder und Perser, der Hauptmilitarist wird Kores sein, und vor ihm werden die zweiflügeligen Portale der Stadt sorglos offen gelassen werden. (Jes. 21:2, 9; 45:1-4; Kapitel 13, 14, 47) Somit hätte Babylon nicht so sehr überrascht zu sein brauchen, als Daniel im Jahre 539 v. Chr. die Handschrift an der Wand als Untergangszeugnis der letzten Sekunde vorlas. — Dan. 5:25-30; 6:1.

12 Auch das mächtige Assyrien hätte keinen Schock empfinden sollen zur Zeit, da es an die Reihe kam, die bittere Pille zu schlucken, die es einst Israel aufgezwungen hatte, als es nämlich von Nebukadnezar im Jahre 625 v. Chr. gestürzt wurde. Jehovas Propheten Micha, Jesaja und Zephanja hatten dies erwähnt, und Nahum hatte zum voraus eingehendes Zeugnis davon gegeben. — Micha 5:5; Jes. 10:12-16; Zeph. 2:13-15; Nah. Kapitel 1-3.

DIE WARNUNG ZUR ZEIT JESU

13. Mit welcher Botschaft gab Jesus die Warnung, und warum?

13 Die Wiederherstellung der wahren Anbetung im wiedererbauten Tempel zu Jerusalem, die nach der Freilassung von der Gefangenschaft folgte, war aber keine bleibende. Mit den Jahren nahmen formelle Zeremonien und rabbinische Überlieferungen zu, bis Hunderte von Jahren später, zur Zeit, da Christus Jesus erschien, die wahre Anbetung durch die sie überwuchernden Umstrickungen fast ganz erdrosselt und erstickt worden war. Es war Zeit für eine weitere Warnung, für ein weiteres Zeugnis zugunsten der wahren Anbetung! Christus Jesus zögerte nicht, dieses Bedürfnis zu stillen. Nach seiner Taufe durch Untertauchung und während er in der Landschaft Galiläa als Pionier wirkt, erschallt der elektrisierende Ruf von seinen Lippen: „Das Königreich der Himmel ist herbeigekommen!“ Mit brennendem Eifer nimmt er diesen Aufmerksamkeit erregenden Ruf auf, den einst Johannes der Täufer erschallen liess, und bringt damit einen aufrüttelnden Feldzug der Warnung und des Zeugnisgebens in Fluss, der alle früheren Bemühungen in den Schatten stellen soll. Eine Warnung vor dem Sumpf religiöser Überlieferungen, in welchem grosse Massen zu ihrem Verderben versanken, ein Zeugnis für die Tatsachen und Prophezeiungen, die ihn als Jehovas Messias-Christus kennzeichneten.

14. Wo predigte er, und weshalb dort?

14 Er traf das Herz der dichtbevölkerten Gebiete. Warnend und Zeugnis gebend zog er von Haus zu Haus. Doch die Zeit war kurz; die Massen mussten erreicht werden. So predigte er auf Strassen, öffentlichen Plätzen, in Synagogen — irgendwo und überall. Während er von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt zieht, wächst die ihm zuhörende Menge an; und sein Ruhm breitet sich aus, bis grosse Volksmengen herbeiströmen, um ihn zu hören, nicht nur aus Galiläa, sondern aus Samaria und der südlichsten Landschaft Judäa und selbst von jenseits des Jordans. Der Druck der zunehmenden Volksmengen veranlasst ihn, sich aus der Enge der Stadt an weit offene Plätze zu begeben, wo zu öffentlichen Vorträgen die anwachsenden Mengen von Tausenden Platz finden können. Seegestade und Flussufer, Wüsten und Berge — alle diese Orte spielten ihre Rolle, als Jesus von den Königreichssegnungen Zeugnis gab und vor den rabbinischen Schlingen warnte. — Matth. 4:12-25; 5:1; 9:35; 14:13-15; 15:32, 33; Mark. 4:1; 8:1-4; Luk. 8:1; 20:1.

15. Wie steht es um die Direktheit der Warnung Jesu, und warum sprach er so?

15 Christus Jesus unternahm nicht bloss einen Scheinangriff, wie dies zum Beispiel beim Schattenboxen geschieht, indem er im Wortgefecht ein diplomatisches Doppelspiel getrieben hätte, um die göttliche Warnung ergehen zu lassen. Seine Warnung betraf eine Sache, die auf Leben und Tod ging, und sie wurde deutlich, unverblümt und unverwässert gegeben. Die falschen Religionsführer jener Tage waren blinde Leiter. Sie führten andere Blinde in die Grube der Vernichtung hinein, indem sie Überlieferungen lehrten, die Gottes Wort zunichte machten. Sie begehrten schmeichelhafte Titel, legten auffällige Gewänder an, stellten sich dem Auge der Öffentlichkeit zur Schau, beteten um des Effektes willen langgewundene Gebete, taten Werke, um von Menschen gesehen zu werden, waren Heuchler, die Mücken seihten, aber Kamele verschluckten, und erschienen äusserlich fromm und heilig, waren innerlich aber lästerlich unrein. Gestützt auf die Tatsachen, brandmarkte er sie als Lügner und Narren, Schlangen und Ottern und Söhne Satans, der Erzschlange. Er warnte jene gesetzlosen Geistlichen, dass Blut über ihre Generation käme, dass ihr Haus öde gelassen und dass im Tempel kein Stein auf dem andern bleiben werde; und forschend fragte er sie: „Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen?“ — Matth. 15:1-14; 23:1-38; 24:1, 2; Joh. 8:44.

16. Welche Auswirkung hatte die Predigttätigkeit Jesu und seiner Jünger?

16 So verheerend für die religiösen Weiden der Schriftgelehrten und Pharisäer war die Warnung und das Zeugnis Christi Jesu, dass sie untereinander heulten: „Ihr sehet, dass ihr gar nichts ausrichtet; siehe, die Welt ist ihm nachgegangen.“ (Joh. 12:19) Auf Veranlassung Satans brachten sie seine Zunge durch den Tod zum Schweigen, doch bis zu jener Zeit hatte Jesus Apostel und Jünger ausgewählt und geschult, damit sie seinen Fussstapfen nachfolgten und mit Tatkraft trieben sie den Feldzug voran. Sie ahmten seine Methoden nach, benutzten dieselben Stätten und wurden mit dem gleichen Erfolg gesegnet. Die Königreichsverkündiger nahmen zu, indem „öffentlich und von Haus zu Haus“ gepredigt wurde. (Apg. 20:20, rev. Zürcher B.; 18:28) Wie Christus Jesus zogen sie sich den Zorn der sie verfolgenden Schriftgelehrten und Pharisäer zu. Weshalb? Weil der Erfolg ihres eindringlichen Warnungswerkes ähnlich war wie jener des wirbelwindartigen Zeugnisfeldzuges Jesu, der sich in dem Angstschrei der getroffenen Religionisten widerspiegelte, dass die Apostel und Jünger ‚die ganze Welt in Aufruhr brächten‘. (Apg. 17:6, Storr) Damit meinten sie ihre kleine religiöse Welt, die auf der falschen Grundlage des Pomps und der Zeremonien, auf dem treibenden Sand mündlicher Traditionen aufgebaut war. Lieber wollten sie den gegenwärtigen Zustand im Religionsgeschäft ihrer Tage aufrecht halten.

17. Entkamen jene, die die Warnung nicht beherzigten? Und weshalb?

17 Trotzdem wurde ihre Stätte und Nation, die sie durch das Vergiessen des Blutes Jesu und seiner Nachfolger zu retten suchten, nicht gerettet. Die der Sintflut zum Opfer fielen, konnten Noahs Warnung nicht zunichte machen, indem sie die Wasser in ihre himmlische Wohnung zurückwiesen. Die Sodomiter konnten dem Feuerregen nicht Einhalt tun. Der wütende Pharao fand für die zehn Plagen kein Gegenmittel. Juda konnte in seiner Hilflosigkeit die Babylonier so wenig zurückschlagen, wie Israel vorher den Überfall der Assyrer hatte abwehren können. Noch konnten jene heidnischen Nationen, als die Reihe an sie kam, Gott zum Lügner stempeln, indem sie über die Zeit hinaus existierten, die für ihren Zusammenbruch bestimmt war. Auch konnte die jüdische Nation zur Zeit Christi die Warnung nicht als null und nichtig verwerfen, die Jehova durch die Predigttätigkeit seines geliebten Sohnes weit und breit hatte verkündigen lassen. (Jes. 46:10, 11; 55:11) Das „Otterngezücht“ sah noch zu seinen Lebzeiten den Verlust seiner Nation und Stätte, den Sturz seiner Stadt und des Tempels und entging nicht der „höllischen Verdammnis“ oder „dem Gericht der Gehenna“. — Matth. 23:33, Amerik. Stand. B., Rdbem.

18. Und wie steht es mit der „gegenwärtigen bösen Welt“?

18 Auch „die gegenwärtige böse Welt“ wird der verheerenden Gewalt Harmagedons nicht entgehen, wovor sie gerade jetzt gewarnt wird!

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