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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1952
w52 1. 8. S. 238-239

Nichtchristliche Zeugen des Christentums

DAS Christentum hat seine eigene unerschütterliche und bleibende Grundlage. Es stützt sich nicht auf die Schriften oder Zeugnisse weltlicher Geschichtsschreiber. Doch jene, welche die christliche Autorität in Frage ziehen, möchten sorgfältig das nachlesen, was die eigenen weltlichen Historiker zur Stütze des biblischen Zeugnisses geschrieben haben. Christen werden auch gut tun, die Zeugnisse der Heiden zu lesen, denn darin wird geoffenbart, wie gewaltig das Christentum die alte griechische und römische Welt vor 1900 Jahren aufrüttelte. Die Bemerkungen und Kommentare nichtchristlicher Schreiber liefern weitern Beweis, dass der in der Bibel enthaltene Bericht nicht von menschlicher Erfindung, nicht ein der Phantasie entspringendes Märchen, nicht das Ergebnis einer fruchtbaren Einbildungskraft ist. Nein, die in der Bibel aufgezeichneten Ereignisse sind Wirklichkeit. Ihre Geschichtlichkeit und Echtheit sind gut festgestellt, und selbst die verächtlichen Bemerkungen ehemaliger Gegner sind nur ein weiteres Zeugnis, dass diese Ereignisse geschahen.

Gewisse Personen mögen schliessen, dass in den vorhandenen Schriften aus den ersten zwei Jahrhunderten verhältnismässig wenig Bezugnahmen auf Christus und seine Nachfolger zu finden seien. Doch übersehe man nicht: selbst wenn die Christen damals die Mehrheit der bürgerlichen Gesellschaft gebildet hätten, hätten doch nur wenige Feinde ihre Geschichte in allen Einzelheiten niedergeschrieben. Die Tatsachen zeigen jedoch, dass weltliche Historiker das Christentum in seiner Jugend als eine kleine, kaum bekannte Sekte ansahen, als eine Abspaltung von den verachteten Juden und als einen ‚neuen, schädlichen Aberglauben‘, der darauf abziele, den populären Götzendienst jener Tage über den Haufen zu werfen.

„Es besteht daher nur wenig Grund, zu erwarten, dass ein heidnischer Geschichtsschreiber, der über seine eigene Zeit schreibt und an Christen kein persönliches Interesse hat, sehr häufig auf sie anspielen oder in seiner Beschreibung sehr eingehend oder genau sein sollte. Und wir hätten noch viel weniger Grund, zu erwarten, dass Schriftsteller derselben Zeitepoche, deren Themen nicht notwendigerweise mit dem Christentum in Beziehung standen, sich die besondere Mühe nehmen sollten, es zu erwähnen. Dessenungeachtet werden wir bei einer Prüfung finden, dass ziemlich viele der heidnischen Schreiber auf irgendeine Weise das Dasein und die Verbreitung des Christentums während der zwei ersten Jahrhunderte anerkannten.“ — Das kritische Handbuch des Griechischen Neuen Testamentes (engl.) von Edward C. Mitchell, 1896, Kapitel III.

Die Geschichtsschreiber Appian und Pausanias unter den Griechen und Livius, Paterculus, Valerius, Justinus und Florus unter den Lateinern, schrieben alle von einer der Herrschaft des Tiberius vorausgehenden Epoche, und es ist somit nicht überraschend, dass sie das Christentum nicht erwähnen. Tacitus, von dem gesagt wird, er stehe unter allen weltlichen Geschichtsschreibern des Altertums in bezug auf Genauigkeit und gerechtes Urteil an vorderster Stelle, wurde ums Jahr 54 n. Chr. geboren. In seinen Annalen, 15. Buch, sagt Tacitus in Abschnitt 44 hinsichtlich eines Gerüchts, dass Nero der am Brande Roms Schuldige sei:

„[Um den Bericht zu beseitigen] liess Nero jene Menschen als Täter angeben, und denselben die ausgesuchtesten Strafen antun, welche, wegen ihrer [Greuel] verabscheut, gewöhnlich Christianer genannt wurden. Ein Christus, von welchem dieser Name ausgegangen, war unter Tibers Regierung durch den Prokurator Pontius Pilatus mit dem Tode bestraft worden; worauf die für den Augenblick unterdrückte fluchwürdige Schwärmerei wieder hervordrang, nicht bloss in Judäa, der Heimat dieses Unheils, sondern auch in der Hauptstadt [Rom], wo alles, was scheusslich oder schandbar ist, sich von allen Seiten zusammen- und seinen Anhang findet. Demnach wurden zuerst diejenigen gefasst, welche Geständnisse ablegten, und nach deren Angabe eine aussergewöhnliche Zahl Menschen, die nicht eben wegen der ihnen angeschuldigten Brandlegung, wohl aber als Gegenstände des Hasses für die ganze Welt schuldig erkannt wurden. Man hatte noch seinen Scherz mit den Sterbenden, dass man sie mit Tierhäuten bedecken und so von Hunden zerreissen, oder ans Kreuz genagelt und zum Anzünden hergerichtet sterben liess, und dass sie, wenn’s mit dem Tage aus war, zur nächtlichen Beleuchtung brennen sollten.“ — Dem Werk von Carl Ludwig Roth entnommen.

Der römische Satiriker und Dichter Juvenal (ca. 60-140 n. Chr.) spielt auf die Beschreibung der Verfolgung der Christen durch Tacitus an. (Sat. i. 155-157) Der hochgeschätzte Staatsmann und Philosoph Seneka (ca. 4 v. Chr.-65 n. Chr.), welcher Neros Erzieher war, verweist kurz auf das Christentum. (Epist. xiv.) Dasselbe tut Dio Chrysostomos, der „Goldmund“ und griechische Sophist. (ca. 40-115 n. Chr.). (Orat. Corinthiac. xxxvii. S. 463) Desgleichen auch der griechische Historiker und Philosoph Arrian, der ungefähr ums Jahr 96 n. Chr. geboren wurde. (Dissertat. iv. 7. § 5, 6) Sueton, der römische Geschichtsschreiber, der gegen Ende des ersten Jahrhunderts geboren wurde, sagt in seiner Skizze über das Leben des Claudius Cäsar: „[Claudius] vertrieb die Juden aus Rom, da sie auf das Anstiften von Chrestus [Christus] fortwährend Unruhe erregen.“ (Vit. Claud., cap. 25.) Und wiederum sagt Sueton, indem er von der grausamen Verfolgung unter Nero berichtet: „Die Christen wurden bestraft, eine Gruppe von Menschen von einem neuen und unheilvollen Aberglauben.“ — Vit. Nero, cap. 16.

ZEUGNIS DES PLINIUS UND TRAJAN

Plinius der Jüngere schrieb als Statthalter von Bithynien an Kaiser Trajan, indem er sich erkundigte, wie er mit den frühen Christen am besten verfahre. Dies geschah nicht mehr als vierzig Jahre nach dem Tode des Apostels Paulus, und daher ist sein Brief ein klassisches Dokument, das alle, die dem biblischen Bericht über Christus nicht mit Vertrauen begegnen wollen, zu dem Zugeständnis zwingt, dass er wirklich lebte, dass er ein grosser Lehrer war, dass er ergebene Jünger gewann, die ein Leben lebten, welches von dem der Heiden so verschieden war, dass selbst die römischen Kaiser aufhorchen und davon Kenntnis nehmen mussten.

Nachdem Plinius in diesem Briefe bekannt hatte, dass er bei dem „Verhör derer, die sich zum Christentum bekennen“, nicht persönlich anwesend war, sagt er: „Gegen jene, die als Christen vor mich gebracht worden sind, habe ich folgende Methode angewandt: Ich frage sie, ob sie Christen seien.“ Wenn sie es zugaben, wurden sie bestraft. Andere aber „leugneten nach einer Untersuchung, dass sie Christen seien oder überhaupt solche gewesen wären“. Wenn solche auf die Probe gestellt wurden, opferten sie nicht nur heidnische Schlachtopfer, sondern sie „lästerten auch den Namen Christi, während, wie man mir sagt, all dies von wahren Christen nicht erzwungen werden kann“. Noch andere, sagt Plinius, gaben zu, dass sie einst Christen waren und sogar „eine Art von Gebet an Christus als zu einer Gottheit richteten“, aber seit einiger Zeit behaupten sie nun nicht mehr, Christen zu sein. — Harvard Klassiker (engl.), Band 9, S. 425-428.

Plinius wollte wissen, ob Trajan diese Methoden und Taktiken gutheisse. Als Antwort lobte der Kaiser den Plinius bezüglich der Art und Weise, wie er die Sache behandelte. „Du hast bei den Untersuchungen über die, die dir als Christen angezeigt worden sind, ganz den rechten Weg eingeschlagen“, schrieb Trajan. Trajans Neffe, der ihm als Kaiser folgte (117-138 n. Chr.), erklärte in einem Schreiben an den Prokonsul von Asien über Christen: „Wenn also in Anklagen von dieser Art das Volk der Provinz irgend etwas wider die Christen klar und bestimmt behaupten kann, um den Pall vor Gericht zu ziehen, nur dazu lass sie Zuflucht nehmen und nicht zu inoffiziellen Anklagen und bloss lautem Geschrei.“ — Ap. Euseb. Hist. Eccles., iv. 9.

ANDERE GEGNER TRETEN ALS ZEUGEN AUF

Der griechische Rhetoriker namens Luzian, der gegen Ende der Herrschaft Trajans geboren wurde, griff die Lehren der Christen an und machte ihre Form der Anbetung lächerlich. Indem Luzian über den Tod des Peregrinus Proteus, eines berühmten Zynikers, an Cronius schreibt, sagt er unter anderem, dass die Christen „von ihm [Christus] als von einem Gott redeten und ihn für einen Gesetzgeber hielten und ihn mit dem Titel Meister ehrten. Daher beten sie immer noch diesen grossen Mann an, der in Palästina gekreuzigt [an eine crux simplex geschlagen] wurde, weil er diese neue Religion in die Welt einführte.“

Origenes, einer der berühmtesten „Kirchenväter“ (185-254 n. Chr.), hat das Zeugnis mehrerer weiterer Nichtchristen aus alter Zeit aufbewahrt, z. B. eines griechischen Philosophen namens Numenius, der in der letzten Hälfte des zweiten Jahrhunderts lebte. Origenes sagt von ihm, er „zitiere ein Bruchstück aus der Geschichte Jesu Christi, wovon er die verborgene Deutung suche“. (McClintock & Strong, Cyclopedia [engl.] Bd. 7, S. 225) Origenes sagt auch von Phlegon, der um die Mitte des zweiten Jahrhunderts lebte, er habe die Erfüllung gewisser Prophezeiungen erwähnt, die sich auf Christus bezögen. — Contra. Cels. lib. ii., § 14.

Celsus, ein fanatischer Feind des Christentums, der etwa 130 Jahre nach dem Tod Jesu lebte, machte viele Zitate aus den Christlichen Griechischen Schriften und erklärte: „Wir entnehmen diese Dinge euern Schriften, um euch mit euern eigenen Waffen zu verwunden.“ Die Originalschriften des Celsus gingen verloren, aber Origenes hat uns nahezu 80 seiner Anführungen aus der Heiligen Schrift aufbewahrt. Celsus sagt, Jesus sei als das Wort Gottes dargestellt und der Sohn Gottes genannt worden, sei aus Nazareth gewesen, der Sohn eines Zimmermanns, und habe behauptet, dass seine Empfängnis durch ein Wunder erfolgt sei. Celsus spielt darauf an, dass Jesus nach Ägypten hinab geführt worden sei, erwähnt seine Taufe im Jordan, die Stimme, die erklärt habe, er sei Gottes Sohn, die Versuchungen in der Wüste, die Wahl der 12 Apostel. Er gibt zu, dass Jesus grosse Wunder gewirkt, Volksmengen gespeist, blinde Augen geöffnet, die Lahmen geheilt, die Kranken gesund gemacht, die Toten auferweckt habe. Er bezieht sich auch auf manche Lehrpunkte in den Lehren Christi. Und am Ende erwähnt er den Verrat durch Judas, die Verleugnung durch Petrus, die Geisselung, Krönung und den Spott, womit Jesus überhäuft wurde, wie auch die Finsternis und das Erdbeben, das beim Tode Jesu eintrat und dann die nachfolgende Auferstehung. So bewies dieser heidnische Schreiber unabsichtlich, dass diese Dinge niedergeschrieben und von den Christen zu jener Zeit allgemein geglaubt wurden. — Mitchells Kritisches Handbuch des griechischen Neuen Testamentes (engl.).

Ein weiterer nichtchristlicher Zeuge wird jetzt als Zeuge aufgerufen, der berühmte jüdische Historiker Flavius Josephus. Eine Stelle in seinem Buche Jüdische Altertümer (18. Buch, 3. Kap., § 3) lautet, wenn auch als unecht angefochten, so doch nicht widerlegt: „Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorherverkündigt hatten. Und noch bis auf den heutigen Tag [ums Jahr 93 n. Chr.] besteht das Volk der Christen, die sich nach ihm nennen, fort.“ Wiederum sagt Josephus (20. Buch. 9. Kap., § 1), wie der Hohepriester Ananus den ‚Sanhedrin der Richter versammelte und den Bruder von Jesus, der Christus genannt wurde, vor sie führte, dessen Name Jakobus war‘.

So bestätigt das Zeugnis vieler Zeugen die Tatsache, dass das Christentum keine Erfindung aus neuerer Zeit ist, sondern in der alten Weltgeschichte tiefe Wurzeln hat. Mögen daher alle Ungläubigen, die sich einbilden, die Bibel habe keine beweisbaren Tatsachen als Grundlage, ihre falschen Ideen und irrigen Begriffe fallen lassen und die Bibel richtig als das einschätzen, was sie ist: Jehovas Wort der Wahrheit, das unanfechtbare, unzerstörbare! Die Tage der Menschen sind wie Gras, aber „das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit“. — Joh. 17:17; Ps. 103:15; Jes. 40:8; 1. Pet. 1:25.

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