Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w51 15. 7. S. 211-212
  • Barmherzigkeit erlangen durch Erweisen von Barmherzigkeit

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Barmherzigkeit erlangen durch Erweisen von Barmherzigkeit
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1951
  • Ähnliches Material
  • Deckt Gottes Barmherzigkeit alle deine Sünden zu?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
  • Barmherzigkeit für die Barmherzigen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
  • ‘Euer Vater ist barmherzig’
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2007
  • Unser Gott ist „reich an Barmherzigkeit“
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich (Studienausgabe) 2021
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1951
w51 15. 7. S. 211-212

Barmherzigkeit erlangen durch Erweisen von Barmherzigkeit

DIE Menschen sind barmherzig gegen sich selbst. Sie wollen, dass andere ihnen Barmherzigkeit erweisen. Alle Menschen bedürfen der Barmherzigkeit, denn alle haben Schwächen und Mängel, wodurch es nötig wird, dass andere ihnen Vergebung gewähren. Was aber ist oft der Fall? Nun, gerade jene, die der Barmherzigkeit bedürfen, enthalten sie andern vor. Gewiss legen sie eine selbstische Art von Barmherzigkeit an den Tag, indem sie sehr nachsichtig und verständnisvoll sind gegen solche, die ähnliche Schwachheiten haben wie sie selbst; in bezug auf Punkte aber, worin sie stark sind und wenig der Vergebung bedürfen, sind sie zu hartem Richten geneigt. Jemand mag nicht versucht werden vom Alkohol und sehr unduldsam sein gegenüber Menschen mit dieser Schwachheit, während er zugleich zurückbleibt in sittlicher Hinsicht und zufolge dieser Schwachheit grosse Barmherzigkeit für sich und andere beansprucht. Der Schwätzer mag den Habsüchtigen verurteilen; der Habsüchtige zeigt mit dem Finger auf den Jähzornigen; er seinerseits schimpft über den Trunkenbold; dieser höhnt den Götzendiener, der selbst die Stirne runzelt über den Ehebrecher; und jeder davon nimmt es so leicht mit der eigenen Schwachheit, so ernst er es dagegen mit den Schwachheiten anderer nimmt.

Sünde ist Sünde, ob von dieser oder jener Art. Wenn wir gegen Gottes Gesetz in einem Punkt verstossen, haben wir sein Gesetz gebrochen. Der Schwätzer begeht ebenso sicher eine Übertretung wie der Ehebrecher, und Gott reiht beide Übertreter als Sünder ein, und beide bedürfen seiner Barmherzigkeit und Vergebung. „Denn wer irgend das ganze Gesetz beobachtet, aber gegen einen einzigen Punkt verstösst, ist ein Übertreter in allem geworden.“ — Jak. 2:10, NW.

Drei Verse später fügt der Jünger Jakobus folgenden wichtigen Hinweis hinzu: „Das Gericht wird ohne Barmherzigkeit sein gegen den, der nicht Barmherzigkeit übt. Barmherzigkeit erhebt sich triumphierend über das Gericht.“ Wenn wir streng auf der Grundlage von Recht und Unrecht gerichtet würden, so könnte keiner von uns bestehen; doch Gottes Barmherzigkeit tritt zu unsern Gunsten auf den Plan, um über das Gericht zu triumphieren und uns hindurchzuhelfen. Damit wir aber diese Barmherzigkeit von Gott empfangen, müssen wir sie andern erweisen, und dies nicht nur im Fall von Schwachheiten, wie wir sie selbst haben und darum so gut verstehen, sondern auch im Falle von Sünden, denen wir nie erliegen und in bezug auf welche wir auch nicht verstehen können, weshalb andere sie begehen. Christen, die göttliche Barmherzigkeit suchen, können es sich nicht leisten. Jesu Worte zu vergessen: „Wenn ihr den Menschen ihre Übertretungen vergebt, wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den Menschen ihre Übertretungen nicht vergebt, wird euer Vater auch eure Übertretungen nicht vergeben.“ — Matth. 6:14, 15, NW.

Oft hört man, wie jemand treue biblische Charaktere verurteilt. Jemand mag mit Entrüstung auf König David hinweisen wegen seiner Unsittlichkeit bei einem gewissen Anlass; ein anderer bezeichnet Noah als einen Trunkenbold. Es stimmt allerdings, dass David mit Bathseba Ehebruch beging, und dass Noah bei einer Gelegenheit zu viel Wein trank. (1. Mose 9:21; 2. Sam. 11:4) Überdies wurde Mose, der sanftmütigste Mensch, zu unweisen Worten gereizt, die ihn davon abhielten, in das Verheissene Land einzugehen; aus Furcht floh Elia aus seinem Dienste als Prophet; Jona schlug die entgegengesetzte Richtung ein, weil ihm das ihm zugewiesene Gebiet nicht behagte; Jeremia beschloss, vom Predigen abzulassen, weil es ihn zur Zielscheibe der Schmähung und Verhöhnung machte; Petrus verleugnete Jesus, und bei einer andern Gelegenheit ging er aus Furcht hinsichtlich eines Lehrpunktes einen Kompromiss ein. (4. Mose 12:3; 20:10-13; 1. Kön. 19:1-18; Jer. 20:7-9; Jon. 1:1-3; Matth. 26:69-75; Gal. 2:11-14) Doch was beweist dies? Etwa dass sie verhärtete Sünder und schlimme Übeltäter gewesen wären? Nein; es zeigt lediglich, dass sie unvollkommen waren und der Barmherzigkeit Gottes bedurften.

Was ihre selbstgerechten Kritiker zu erkennen verfehlen, ist, dass jene Männer die ihnen von Gott erwiesene Barmherzigkeit nicht missbrauchten, indem sie sich gewohnheitsmässig dem Sündigen ergaben, um fleischlichen Schwachheiten zu frönen. Sie gingen auf die Zurechtweisungen Gottes ein und offenbarten, dass seine Barmherzigkeit an ihnen nicht verschwendet war, sondern dass diese sich zu ihrer Wiederherstellung zur Gerechtigkeit auswirkte. Eifrig auf solche Menschen hinweisend und sich als solche darstellend, die einen Massstab vertreten, der noch höher wäre als der göttliche, verfehlen diese Kritiker zu erkennen, wie solche Fälle Gottes Barmherzigkeit hervorheben. So sagte Paulus: „Wo aber Sünde überfloss, da überströmte die unverdiente Güte noch mehr.“ (Röm. 5:20, NW) Auch schätzen sie nicht die Worte Jesu: „Hört auf, zu richten, und ihr werdet keinesfalls gerichtet werden; hört auf, zu verurteilen, und ihr werdet keinesfalls verurteilt werden.“ (Luk. 6:37; Röm. 14:4, NW) Zweifellos bedürfen diese anmassenden Kritiker mehr der Barmherzigkeit als jene, die sie kritisieren, und wenn ihre Sünden niedergeschrieben würden, damit die Welt sie lesen könnte, würden sie wohl der gleichen Sünden als schuldig blossgestellt und ausserdem vieler weiterer mehr.

Keiner aber sollte aus diesem vorschnell schliessen, man dürfe sich gehen lassen und könne den Sünden und Lüsten des Fleisches freien Lauf gewähren, indem man sich auf Gottes Barmherzigkeit vertröstet, die uns hindurch- und in die neue Welt hineinhelfe. Die da gerecht sein möchten, sind nicht vollkommen; sie fallen, aber sie müssen sich wieder aufrichten und wieder gerade dastehen. — Spr. 24:16.

So sind denn alle von uns unvollkommen und sündhaft, und wir bedürfen der Barmherzigkeit. Das Erbarmen, das auf unsere Errettung hinwirkt, kommt von Jehova: „Des Herrn, unseres Gottes, sind die Erbarmungen und die Vergebungen.“ (Dan. 9:9) Es wird uns zuteil durch Christus Jesus, „durch den wir die Erlösung durch Loskauf haben, die Vergebung der Sünden.“ (Kol. 1:14, NW) Schliesslich müssen wir es andern erweisen, wenn wir es für uns selbst erlangen möchten: „Ertragt einander weiterhin und vergebt einander bereitwillig, wenn einer Ursache zu Klage wider einen andern hat, gleichwie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr. Glücklich die Barmherzigen, da ihnen Barmherzigkeit erwiesen wird.“ — Kol. 3:13; Matth. 5:7, NW.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen