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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1960
w60 15. 10. S. 638-639

Fragen von Lesern

● Warum duldet die Watchtower Society — wenn sie doch keine Rassenvorurteile hat — anläßlich ihrer größeren Versammlungen in gewissen Teilen des Landes [USA] die Rassentrennung? Kommt dies nicht einem Kompromisse gleich? — F. C., Wisconsin.

Weshalb wir uns den Rassentrennungsgesetzen und dieser Taktik gewisser Regierungen und Organisationen dieser Welt fügen, ist die Frage. Nun, weil Jehova uns nicht damit beauftragt hat, die Welt zu bekehren, da sie so böse ist, daß sie nicht mehr gebessert werden kann und daher vernichtet werden wird. Jehova hat uns beauftragt, das Evangelium zu predigen. Was sollten wir nun tun? Sollten wir aufhören zu predigen, und dafür Rassenfragen auskämpfen? Wir führen Versammlungen sowie Taufen nie nach Rassen getrennt durch, wenn wir sie zusammen abhalten können. Doch wenn das unmöglich ist, sollten wir dann nicht eher separate Versammlungen und Taufen veranstalten als gar keine? Sollen wir alle geistige Speise austeilen, auch wenn wir es nach Rassen getrennt tun müssen, oder sollen wir überhaupt keine austeilen? Sollen wir dafür sorgen, daß alle getauft werden können, auch wenn es nach Rassen getrennt zu geschehen hat, oder sollen wir überhaupt keine Taufe veranstalten? Sollten wir uns gegen Cäsars Rassentrennungsgesetze anstemmen, wenn sie uns nicht zwingen, Gottes Gesetze zu übertreten? Gott verbietet nach Rassen getrennte Versammlungen und Taufen nicht, aber er gebietet, daß wir uns versammeln und daß Menschen getauft werden. (Matth. 28:19; Heb. 10:25) Sollten wir also Gott ungehorsam sein, um eine Rassenstreitfrage auszufechten? Uns gegen die Rassentrennungs­gesetze anzustemmen würde zu einer Zerrüttung des Zeugniswerkes führen, zu dessen Stillstand, zu Pöbelgewalttaten und möglicherweise zum Verlust von Leben. Um diesen Preis werden wir uns nur Gesetzen entgegenstellen, die das Predigen des Evangeliums verbieten.

Einige mögen argumentieren, daß Rassentrennung von Gott verboten sei, indem sie Galater 3:28 (NW) anführen: „Da gibt es weder Juden noch Griechen, da gibt es weder Sklaven noch Freie, da gibt es weder Mann noch Weib, denn ihr alle seid e i n e r in Einheit mit Christus Jesus.“ Daß Paulus das in geistigem, nicht in buchstäblichem Sinne meinte, ist offensichtlich, denn tatsächlich gab es unter Christen Männer und Frauen, Sklaven und Freie, Juden und Griechen. Weil es Juden und Griechen gab, paßte Paulus sich und seine Predigttätigkeit besonders diesen Klassen an. (1. Kor. 9:19-22) Die Tatsache, daß er Sklaven und Freie anerkannte, werden wir noch eingehender betrachten, da dies direkt mit der Frage der Rassentrennung zu tun hat. Wieso? Weil die Rassentrennung in der Sklaverei verwurzelt und ein Auswuchs und Überbleibsel der Sklaverei ist. Rassentrennung, der dunkle Punkt, der von der Sklaverei übriggeblieben ist, ist ein kleineres Übel als die Sklaverei selbst. Wenn also die Bibel Christen nicht anweist, die Sklaverei zu bekämpfen, so wird sie auch den Kampf gegen das geringere Übel, die Rassentrennung, der auf Kosten der Verkündigung des Evangeliums ginge, nicht gutheißen.

Selbst innerhalb der Christenversammlung protestierte Paulus nicht gegen die Sklaverei seiner Tage. Onesimus war Philemons Sklave, und beide waren Christen. (Philem. 10-16) Paulus schrieb an Timotheus, der die Gesellschaft der Zeugen von heute darstellte, wie folgt: „Möchten so viele, die Sklaven unter einem Joche sind, weiterhin ihre Gebieter aller Ehre würdig achten.“ Warum? „Damit der Name Gottes und die Lehre nie verlästert werden.“ Die Verkündigung des Königreiches und Jehovas Rechtfertigung sind die Streitfragen, die vorangestellt werden sollen, und nicht die Gleichheit der Geschöpfe sowie Rassenfragen. „Möchten ferner jene, die gläubige Gebieter haben, nie auf sie herabblicken, weil sie Brüder sind. Im Gegenteil, möchten sie um so bereitwilliger Sklaven sein, weil jene, die die Wohltat ihres guten Dienstes empfangen, Gläubige und Geliebte sind.“ (1. Tim. 6:1, 2, NW) Hier beachte man wiederum, daß die Sklaverei in jener Zeit selbst innerhalb der Christenversammlung bestand.

Paulus schrieb ferner: „In welchem Stande ein jeder berufen wurde, darin bleibe er. Wurdest du als Sklave berufen? So mache dir deshalb keine Sorgen; doch wenn du frei werden kannst, dann ergreife lieber die Gelegenheit.“ Wenn Paulus dies mit Bezug auf die Sklaverei sagen konnte, wieviel mehr kann es mit Bezug auf jene gesagt werden, die durch Rassentrennungsgesetze benachteiligt waren. „Mache dir deshalb keine Sorgen.“ Es ist nicht etwas, womit sich Christen plagen sollten. Wenn sich aber Glieder des Volkes des Herrn an Orten befinden, wo sie frei sind von Rassentrennungsgesetzen oder einer solchen Taktik, freuen sie sich über die größere Freiheit, und es ist ihnen eine Lust, sich gemeinsam zu versammeln. Alle sind Sklaven Christi, wie Paulus es weiter zeigt: „Wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist der Freigelassene des Herrn; so auch, wer als Freier berufen wurde, ist ein Sklave Christi.“ (1. Kor. 7:20-24, NW) Überraschenderweise haben einige farbige Brüder energisch gegen den Gebrauch des Wortes „Sklave“ in der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) protestiert. Irgend jemand, der nicht wünscht, Christi Sklave zu sein, sei er weiß oder schwarz, kann seinen Dienst irgendwann einstellen; doch wird er dessenungeachtet Sklave bleiben, und zwar Sklave Satans und der Sünde. (Röm. 6:16-23, NW) Wer des Menschen Wichtigkeit hervorhebt, verliert bald die eigentlichen Lebensfragen aus den Augen.

Jehova sieht nicht die Person an. Auch sein Volk tut das nicht. Die Welt, in der wir leben, aber tut es. Weiße hegen Vorurteile gegen Farbige, und Farbige Vorurteile gegen Weiße. In gewissen Gemeinden von Farbigen würde ein Weißer, der nach Eintritt der Nacht deren Gebiet betreten sollte, dabei sein Leben aufs Spiel setzen. Eine solche Sachlage damit begründen zu wollen, daß die Weißen ja die Unterschiede eingeführt hätten, ist nicht biblisch. (Röm. 12:17) Sollten sich nun Weiße in feindlichgesinnte Gemeinwesen begeben, in denen die Gefahren außerordentlich groß sind, und sollten sie die Schläge, ja möglicherweise den Tod auf sich nehmen, um zu beweisen, daß sie das demokratische Recht haben, dort anwesend zu sein? Sollte ein weißer Zeuge sein Leben dadurch gefährden, daß er eine Versammlung farbiger Zeugen an einem solchen Ort besucht oder über Nacht bei seinen farbigen Brüdern bleibt, nur um sein demokratisches Recht auf ein solches Vorgehen zu beweisen?

Viele Farbige haben in bezug auf die Hautfarbe ein Vorurteil gegen ihre eigenen Leute. Neger mit hellerer Haut meiden solche, die dunkler sind. Einige, die auf der westlichen Halbkugel wohnen, sehen auf die Schwarzen von Afrika herab. In Südafrika beurteilen Weiße die Mischlinge abfällig, die Mischlinge ihrerseits die eingeborenen Schwarzen, die eingeborenen Schwarzen die indischen Kulis, und im Heimatland Indien selbst schauen die Inder auf jene herab, die zu keiner Kaste gehören, also Verstoßene sind. Wer ist so unschuldig, daß er den ersten Stein werfen dürfte? Können wir nicht sehen, daß alle Klassen des Menschengeschlechts böse sind und daß wir vor einer unmöglichen Aufgabe stehen, wenn wir anfangen wollten, sie zu verbessern, ja vor endlosen Unterschieden und vielen Verschiedenheiten oder Ungerechtigkeiten, die zu überwinden wären und gegen die soziale und politische Organisationen dieser Welt seit Jahren erfolglos gekämpft haben? Wenn wir es ihnen gleichtun wollten, würden wir mit ihnen versagen, würden unsere Zeit für solche Reformen aufbrauchen, würden als Zeugen Jehovas versagen und nur etwas tun, was dem Teufel gefiele.

So laßt uns Gott zu gefallen suchen, indem wir das Evangelium trotz der unerwünschten Verhältnisse predigen, die die Welt des Teufels für uns schaffen mag. Lassen wir uns nicht durch Satan vom Wege weglocken noch uns in einer feinen Schlinge unter dem Vorwand erhabener Motive und Ideale fangen. Können wir nicht auf Jehova warten, daß er das Unrecht rächt, das wir jetzt erleiden? Unsere farbigen Brüder haben wirklich viel Ursache zur Freude. Ihre Rasse ist demütig und lernbereit, und ein hoher Prozentsatz des theokratischen Zuwachses kommt aus ihren Reihen. Was macht es denn aus, wenn die weltlich Weisen und Mächtigen und Edlen auf sie herabblicken und sie als töricht und schwach und unedel betrachten, als solche, die mit den selbsterhöhten Weißen nicht auf gleichem Fuße stünden? Es gereicht Gott schließlich zur Ehre, denn er verwirrt die Weisen dieser Welt, indem er jene herauswählt, die in der Welt als töricht, schwach und unedel gelten. Rühmen wir uns daher Jehovas und unserer Gleichheit vor ihm, statt uns der Gleichheit vor der Welt zu rühmen. (1. Kor. 1:26-31, NW) Zur bestimmten Zeit werden die Erhöhten gedemütigt und die Demütigen erhöht werden. (Matth. 23:12) Wir alle erwarten diese Rechtfertigung, die Gott zu seiner bestimmten Zeit herbeiführen wird. Bis dahin raten wir hinsichtlich der Sklaverei und deren nachhaltiger Spuren, der Rassentrennung: „Mache dir deshalb keine Sorgen.“ (1. Kor. 7:21, NW) Wenn möglich, werden wir uns zusammen versammeln; wenn es nicht möglich ist, werden wir uns getrennt versammeln; aber in jedem Falle sind wir im Geiste stets eins, sind also Brüder, die in unseren, in Christi und in Gottes Augen gleich sind.

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