Die Jubeljahrposaune
„IHR sollt die Posaune [Jubeljahrposaune, KJ] erschallen lassen … und sollt Befreiung ausrufen in eurem ganzen Lande.“ (3. Mose 25:9, 10, ZB)a Diese Proklamation gemäss dem Gesetz, das Jehova durch die Hand Moses gab, sollte alle fünfzig Jahre am Versöhnungstage erfolgen. Sie bedeutete die Freilassung israelitischer Sklaven, die Rückerstattung angestammter Güter an ihre rechtmässigen Besitzer, die Wiedervereinigung von Familien und auch Ruhe für das Land. Welches Glück muss diese Proklamation mit sich gebracht und wie begierig werden jene Israeliten darauf geharrt haben, die ihr Land, ihre Freiheit oder ihre Lieben verloren hatten! Das Jubeljahr war von prophetischer Bedeutung; aus diesem Grunde ist es für uns heute von grossem Interesse. — Röm. 15:4; Heb. 10:1.
Die meisten Menschen stellen sich die ideale Freiheit in Begriffen der Demokratie oder Selbstregierung vor, und besonders seit dem Ersten Weltkrieg haben die Völker der Welt nach dieser Freiheit geschrien. Ernste Risse jedoch sind in dieser Freiheit immer mehr zutage getreten, während ihre Existenz selbst durch totalitäre Feinde bedroht wird. — 2. Pet. 2:19.
Jehova Gott ist ein Gott rechter Freiheit, und diese Freiheit hatte er unsern ersten Eltern in Eden verliehen. Wegen Selbstsucht verloren sie aber ihre Freiheit und gerieten in die Knechtschaft Satans, des Teufels, welcher einst ein mächtiger Engel war, den Gott über den Menschen gesetzt hatte und der sich durch seine Auflehnung gegen Jehova selbst zum Satan machte. Um die Menschheit in der Gewalt zu behalten, baute er eine mächtige Organisation auf, die nicht nur aus selbstsüchtigen Menschengeschöpfen besteht, sondern auch aus Dämonen, Engeln, die wie er selbst wider Gott rebellierten. — 1. Mose, Kapitel 3; Hes. 28:13-18; 2. Kor. 4:4.
Durch ihren Ungehorsam brachten unsere ersten Eltern sich selbst sowie ihre Nachkommen in die Knechtschaft der Sünde. „Jeder, der Sünde tut, ist der Sünde Sklave.“ Und Sünde bewirkte, dass der Tod als König über die Menschheit herrschte. Bestimmt könnte keine menschliche Regierung den Menschen Freiheit von Satan und seiner Organisation sowie von Sünde und Tod darbieten. Christus Jesus aber kann und tut dieses: „Wenn der Sohn euch frei macht, so werdet ihr wirklich frei sein.“ — Joh. 8:31-36; Röm. 5:12-14, 20, 21; 6:23, NW.
Wie kommt es, dass Christus Jesus diese Freiheit dem Menschen darbieten kann? Weil er sowohl das gesetzliche Recht als auch die Macht und Autorität dazu besitzt. Indem er am Marterpfahle starb, erkaufte er das Menschengeschlecht mit seinem eigenen Blute und beschaffte dadurch die gesetzliche Grundlage zur Befreiung des Menschen von der Sündenverdammnis und ihrer Strafe. Die Ausgiessung des heiligen Geistes auf seine Nachfolger fünfzig Tage nach seiner Auferstehung war ein Beweis dieser Tatsache. Seither hat Gott eine Körperschaft von 144 000 Gliedern dazu auserwählt, die himmlische Auferstehung und Herrlichkeit mit Christus Jesus zu teilen und mit ihm zu herrschen. — Apostelgeschichte, Kapitel 2; Heb. 9:12, 14; Off. 14:1, 3; 20:5, 6.
Obwohl Jesus bei seiner Auferstehung alle Macht und Autorität erhielt, musste er doch auf Gottes bestimmte Zeit warten, um sie zugunsten der Menschheit auszuüben. Die biblische Prophezeiung zeigt, dass diese Zeit im Jahre 1914 herbeikam, als der Krieg im Himmel stattfand und Satan mit seinen Dämonen auf die Erde hinabgeworfen wurde. — Matthäus, Kapitel 24; 28:18; Heb. 1:13; Offenbarung, Kapitel 12.
Bald wird die vollständige Vernichtung Satans und seiner ganzen Organisation, der sichtbaren und unsichtbaren, kommen und allen, die Wahrheit und Gerechtigkeit lieben, völlige Freiheit bringen. JETZT ist daher die Zeit, unter allen Bewohnern der Erde Freiheit auszurufen. Willst du deinen Teil tun?
Und sie werden sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund Jehovas der Heerscharen hat geredet. Denn alle Völker werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber werden wandeln im Namen Jehovas, unseres Gottes, immer und ewiglich. — Micha 4:4, 5.
[Fußnote]
a Zur weiteren Betrachtung dieses Themas siehe den Wachtturm vom 1. Oktober 1951.