Furcht vor dem Souverän Jehova
DER Befehl ist gegeben: „Es fürchte sich vor Jehova die ganze Erde.“a (Ps. 33:8) Wir sind uns bewußt, wie furchtbar und erhaben die Stellung unseres Souveräns, Jehova Gottes, ist. Was kann uns nun helfen, ihn zu fürchten? Ihn, der nicht nur der Schöpfer der Erde ist, sondern aller Dinge, der sichtbaren und der unsichtbaren; ihn, dessen Geist keiner angeleitet und dem keiner Ratschläge erteilt hat; ihn, den Töpfer, der mit seinen Gefäßen tun kann, was immer ihm gefällt, und den keiner fragen darf! — Hiob 38:1-36; Jer. 18:2-10; Röm. 9:20, 21.
Unser Souverän Jehova ist so hoch über uns und so gewaltig erhöht, daß der Abstand zwischen ihm und uns nahezu unfaßlich ist. Wir sind von ihm abhängig, nicht nur in wenigen Dingen oder in gewisser Hinsicht, sondern vollständig, was das Leben und alle damit verbundenen Segnungen betrifft. Um seine souveräne Aufsicht über das Universum aufrechtzuerhalten, zu unserem eigenen Nutzen, machte er Gesetze zu unserem Schutz und trifft Vorkehrungen für „Sanktionen“ zur Bestrafung, wenn wir sie übertreten, und zur Belohnung, wenn wir sie einhalten.
Wenn wir diese Tatsachen betrachten, können wir sogleich sehen, daß göttliche Furcht vor Jehova, dem großen souveränen Herrscher, richtig, wünschenswert und natürlich ist. Solche Furcht ist nicht nur eine Ehrfurcht, sondern eigentlich eine Angst vor Schaden, eine Scheu, ein Bewußtsein einer möglichen Gefahr. Da wir völlig auf Gottes Barmherzigkeit angewiesen sind, können wir es uns nicht leisten, mit ihm zu spielen oder seinen Anforderungen gegenüber sorglos zu sein, denn ihm zu mißfallen würde bedeuten, daß an uns die Strafe des Todes vollzogen würde. — Jes. 8:13; Heb. 12:29, NW.
Jedoch gibt es in diesem gegenwärtigen System der Dinge auch Herrscher, obgleich sie kleiner sind, auf die sich die Schrift als „Cäsar“ bezieht, die ihre eigenen Gesetze aufstellen und Vorkehrungen für Strafen im Falle ihrer Verletzung treffen. Da manchmal die Gesetze dieser beiden Souveräne, Jehova und Cäsar, sich entgegenstehen, kommen Christen in Versuchungen. Was sollen sie dann tun? Folge den Beispielen, die Gottes Wort enthält, und die uns zeigen, wie seine Diener in vergangenen Zeiten sich unter ähnlichen Umständen verhielten. Ihre Einstellung war einheitlich: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als Menschen.“ (Apg. 5:29, NW) Aus warmer Liebe zu Gott, die beständig unser Gewissen reinigt, werden wir ohne Zögern in vollständiger Unterwerfung unseren theokratisch regierenden Gewalten gegenüber bleiben, die aus Jehova Gott und Christus Jesus bestehen.
Und während wir sorgsam sind, zu keiner Zeit Gottes Dinge dem Cäsar zu geben, dürfen wir dennoch für Menschen beten, die für den Cäsar als Beamtenkräfte wirken. Wir tun das nicht mit dem Zweck, daß sie bekehrt werden, sondern daß Gott sie veranlassen möchte, vernünftig, unvoreingenommen und belehrbar dem Zeugnis gegenüber zu sein, das ihnen durch Gottes Diener gegeben wird, wenn diese vor ihnen erscheinen, damit das Werk unbelästigt vorangehe.
So erkennen wir unsere weitaus untergeordnete Stellung vor dem lebendigen Gott an. Wir wissen: Wir sind vollständig von ihm, was Leben und seine gegenwärtigen und zukünftigen Segnungen anbetrifft, abhängig. Laßt uns ihm daher demütig unterwürfig sein, indem wir Gehorsam mit vollstem Verständnis zeigen. Laßt uns niemals das Risiko eingehen, dem Souverän Jehova durch irgendeinen Akt der Untreue zu mißfallen. Laßt uns alle Bräuche und Überlegungen der alten Welt beiseite tun und die neuen Pflichten tun und verrichten, die wir durch das Studium des Wortes Gottes erfahren und bei welchen das Predigen des Königreichsevangeliums die wichtigste ist. (Matth. 24:14) Laßt uns stets in der Furcht, unserem Souverän zu mißfallen, leben und uns somit über die Früchte und den Frieden der Unterordnung der neuen Welt glücklich sein und uns auf die Segnungen der neuen Welt freuen.
„Das Geheimnis Jehovas ist für die, welche ihn fürchten, und sein Bund, um ihnen denselben kundzutun.“ „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang; gute Einsicht haben alle, die sie ausüben.“ — Psalm 25:14; 111:10.
[Fußnote]
a Nähere Einzelheiten siehe Der Wachtturm vom 15. August 1952