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  • Der geistige Zusammenbruch
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1953
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1953
w53 15. 3. S. 163-164

Der geistige Zusammenbruch

TRÄGHEIT arbeitet unermüdlich, weil sie es leicht hat, in den Sinnen der Menschen zu arbeiten! Laßt dem Denken nur einen freien Tag, und es wird daraus ein dauernder Urlaub werden. Vertausche nur Vernunft und Logik mit Gefühlsregungen und sinnlichen Spannungen, und schon ist der Sinn gefährdet: der geistige Zusammenbruch droht unheilvoll hereinzubrechen.

„Vorsicht, Gefühlsregungen am Werk!“ wäre ein Aushängeschild, das man passenderweise bei jedem Zeitungsstand anbringen könnte; denn wenn man das zum Verkauf Angepriesene genau beurteilt, muß man zustimmen, daß es lebhaft den Grund veranschaulicht, weshalb sich heute ein Zusammenbruch des menschlichen Sinnes bemerkbar macht. Sieh dir doch einmal die Parade der Zeitschriften an! Reizen sie dich etwa zum Nachdenken? Verlangen sie nüchternes Denken? Zum Kauf reizt man durch kaum bekleidete „Titelseiten-Girls“. Zeitschriften und Zeitungen lassen sich eben besser verkaufen, wenn sie dem „Schlagwort-Stil“ entsprechen und hauptsächlich Bilder enthalten. Täglich werden ungeheure Mengen von Zeitschriften billiger Papiersorten hergestellt, die von äußerst unmoralischen Dingen, wie Hurerei und sexuellen Lüsten, handeln, aber sittlich einwandfrei hingestellt werden! Dann sind da die Taschenromane, auf deren Seiten man vom Geschlechtsleben, von Sadismus, Mord, Verbrechen und Leidenschaften liest, und die zu Millionen hergestellt werden. Erfordern sie wirkliches Denken? Nein, Gefühlsregung ist an der Arbeit, die den Leser mit großer Geschwindigkeit davonträgt. Sie sucht eine Öffnung in dem geistigen Fenster, damit Trägheit des Denkens hineinklettern kann. Die Masse neigt dazu, Romane zu lesen, etwas, was erdichtet ist; aber auch jene Phantasie-Romane müssen von verhältnismäßig leichtem Stoff sein. Werke von Shakespeare, Schiller, Goethe, Dumas und anderen Schriftstellern verlieren ihren Reiz, denn ihr Text erfordert die Benutzung eines Wörterbuches, also gründliches Nachdenken!

Der Sinn der Menschen meidet heute ein Wörterbuch wie das kleine Kind im dunklen Keller den ‚Schwarzen Mann‘. Lesen und Reisen vermehren unseren Wortschatz. Doch der gewaltige Lesestoff von heute mit seinem starken Gefühlseinschlag stumpft das Denken völlig ab, und der Leser glaubt, er brauche gar nicht das Wörterbuch zu benutzen. Einige werden niemals das Wörterbuch befragen, ganz gleich, was sie lesen. Die Furcht vor dem Wörterbuch hat die Menschheit befallen und ist ein Symptom des geistigen Zusammenbruches.

Trägheit im Denken geht auch aus der Umgangssprache des „Mannes auf der Straße“ hervor; sie ist durchsetzt mit vulgären Ausdrücken und hat einen schlampigen Stil. Jedem Stoff, der gründliches Durchdenken erfordert, wird von der Masse mißtraut und er wird von ihr umgangen. Es ist nicht lange her, daß in San Franzisko der Gouverneur Stevenson folgendes sagte: „Ich glaube nicht, daß ich für jemanden zu hoch gesprochen habe, wie einige behaupten. Ich glaube noch nicht einmal, daß ich so etwas überhaupt fertigbrächte, wenn ich es auch versuchte.“ Verurteilt er, der Präsidentschaftskandidat, sich tatsächlich mit dieser Selbstkritik oder das Denken der Allgemeinheit? Ein Brief, den Stevenson von einer Dame erhielt, beantwortet die Frage recht treffend: „Ich glaube nicht, daß Sie für uns zu hoch gesprochen haben. Ich bin sehr leicht durch Gefühle zu beeinflussen, bis ich anfange, nachzudenken, was hin und wieder vorkommt.“ Die Allgemeinheit denkt auch hin und wieder, aber ein Denken, das nur manchmal geschieht, reicht nicht aus, um geschützt zu werden und um alle Dinge nüchtern anzusehen. Somit wird also auch in politischer Hinsicht nur bis zu einem geringen Grad logisch gedacht. Die nüchterne und objektive Beurteilung sozialer Zustände und die Durchführung aktueller Politik der Parteien ist schwach.

Geht man — wie es oft geschieht — der Verweigerung von Gestellungsbefehlen in Amerika auf den Grund, so sieht man, wie eng sie mit einem geistigen Zusammenbruch zusammenhängt. Jeder sechste Befehl wird aus „geistigen“ Gründen abgelehnt. Nun gibt es genug Schulen und Universitäten. Sollte es der Fall sein, daß der geistige Zusammenbruch seinen Anfang bereits im frühen Alter eines Jungen oder Mädchens nimmt? Jugendliche werden häufig an Zeitungsständen gesehen, in der Hand Witzbücher haltend. Sie sind noch nicht zwanzig Jahre alt, wenn man sie aus Buchgeschäften mit Schmökern, die mit unmoralischen Dingen gewürzt sind, herauskommen sieht. Somit pirscht sich geistige Trägheit bereits an die Jugend heran; die Sinne werden abgeschnitten von einem Lesestoff, der die Gedanken anregt.

Reife Sinne, die den gegenwärtigen Hang zum Fernsehen, zum Lesen von bebilderten Zeitschriften, zu fröhlichen Darbietungen im Rundfunk, zu Schmökern, kurz zu allem, was auf das Gefühl trommelt, wahrnehmen und auch die Abneigung gegen Wörterbücher und andere lehrreiche Werke bemerken, möchten wissen: Bleiben wir denn immer Jungen und Mädchen, mit billigem Lesestoff unterm Arm, und wachsen wir nie im geistigen Sinne aus unseren Kinderschuhen heraus?

Einige mögen behaupten, daß es auch etwas Gutes bei den Fernseh-Schauerszenen und bei den Schmökern mit ihrer besonderen Betonung des Geschlechtlichen und der Gewalttat gäbe. Gut deswegen, weil es eine Person befähige, die üblen Absichten kennenzulernen, die in seinem Vererbungsgut schlummern. Aber wenn jemand üble Neigungen durch ein Lesen niedrigen und gemeinen Stoffes entwurzeln zu können glaubt, um dann das Gute zu tun, könnte dann nicht auch das Umgekehrte der Fall sein? Lies die Bibel, nimm das Gute in dich auf, und dann gehe hin und übe Böses an deinem Nächsten! Nein, eine solche Überlegung ist ein Trugschluß, denn womit der Sinn gefüllt ist, davon wird die Art der Handlungen bestimmt, die von Erwachsenen wie von Kindern ausgeübt werden. Kinder sind von Natur aus empfindlicher für Symptome des geistigen Zusammenbruches. Welche Wirkung hat es denn auf ein Kind, wenn es Leichname in einem Zirkus, in Fernsehprogrammen, in Filmen oder irgendwo sonst wie Spreu umherliegen sieht? Soll es daraus lernen? Kaum! In Brooklyn bat ein sechsjähriger Sohn seinen Vater, der Polizeibeamter ist, um regelrechte Pistolenkugeln, weil seine kleine Schwester „nicht richtig starb, als ich auf sie schoß, wie das immer so ist, wenn Cassidy jemand umlegt“.

Somit marschiert der geistige Zusammenbruch mit seinem unheildrohenden Zwillingsbruder, dem moralischen Zusammenbruch, unerbittlich weiter, was durch die Bibel für diese letzten Tage vorausgesagt wurde. (2. Tim. 3:1-5) Christen müssen wachsam sein und stark werden gegen die Eingriffe der Gefühlsregungen und der Trägheit, die in den Sinnen der Menschen so leicht arbeiten können. Gottes Wort sagt: „Kommt denn und laßt uns miteinander rechten, spricht Jehova.“ (Jes. 1:18) Solches Denken bedeutet, sein Wort zu studieren, Gottes Willen festzustellen und dann den Sinn fortgesetzt in guten Werken zu üben. Der geistige Zusammenbruch muß durch Christen vermieden werden. Pauli Rat an sie ist heute sehr passend: „Was irgend wahr, was irgend von ernstem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, über diese Dinge denket nach.“ (Phil. 4:8, NW) Niemand wird die Gabe ewigen Lebens in der neuen Welt empfangen, wenn er jetzt nicht seinen Sinn zur Verherrlichung seines Schöpfers, Jehovas, gebraucht.

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