„Tschechische Rote verfolgen Jehovas Zeugen“
UNTER der Überschrift „Tschechische Rote verfolgen Jehovas Zeugen wie auch Katholiken“ veröffentlichte die amerikanische Wochenzeitschrift der Katholiken, Our Sunday Visitor, vom 17. Mai 1953, die folgende Londoner Nachricht:
„In der Tschechoslowakei ist die schwere Hand kommunistischer Unterdrückung mit unparteiischer Grausamkeit auf die Katholische Kirche und eine Gruppe gefallen, die zu den heftigsten Feinden der Kirche gezählt wird — Jehovas Zeugen. Berichte zeigen hier, daß sich 2260 Zeugen Jehovas — 460 von ihnen sind Frauen — in der Tschechoslowakei in Haft befinden. Unter ihnen ist auch ihr Leiter, Bohmil Miller, der kürzlich zu 15 Jahren harter Arbeit verurteilt wurde. Ein weiterer ist der frühere Leiter, Jan Sebin, der zu 18 Jahren Gefangenschaft verurteilt wurde. Sebin brachte sechs Jahre in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald in Deutschland unter den Nazis zu. Krankheit und physische Unfähigkeit als Ergebnis seiner Leiden zwangen ihn, auf seine Stellung als Leiter zu verzichten. Die Zeugen Jehovas — in Europa sind sie als die Internationale Bibelforscher-Vereinigung bekannt — werden auch in anderen Ländern hinter dem Eisernen Vorhang schwer verfolgt, besonders in Ostdeutschland. Hiesige Führer der Bewegung sagten, daß die von der Prager Regierung getroffenen Maßnahmen die Sekte in der Tschechoslowakei alles andere als ausgemerzt hätten.“
Es ist interessant, im vorhergehenden Bericht zu bemerken, daß man zwar erklärt, die Roten würden Katholiken wie Jehovas Zeugen mit Unparteilichkeit verfolgen, aber keine Zahlen über die Anzahl der Katholiken angibt, die in Gefangenschaft sind. Auf Grund der zuletzt veröffentlichten Zahlen in dem Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1951 würde dieser Bericht anzeigen, daß 90 % der Zeugen in der Tschechoslowakei sich nun in Gefangenschaft befinden.