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  • Großzügigkeit macht reich
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 1. 2. S. 67-68

Großzügigkeit macht reich

AM NACHMITTAG des letzten Sonnabends im Monat Juni war es in Brooklyn, New York, schrecklich heiß und schwül. Dieser Umstand hielt aber christliche Prediger Jehovas nicht davon ab, in den Heimen der Menschen vorzusprechen und nach Unterkünften für ihre Mitprediger aus 96 verschiedenen Ländern zu suchen, damit sie dem Neue-Welt-Gesellschaft-Kongreß der Zeugen Jehovas beiwohnen können, der im Yankee-Stadion in drei Wochen beginnen sollte. Offenbar hatte das Wetter die meisten Brooklyner an den Strand oder ins Land getrieben, denn beim größten Teil der Wohnungen reagierte niemand auf die Türklingel.

In einer Wohnung führte eine Frau ein Telefongespräch, als der Prediger klingelte. Da die Tür offen stand, rief sie hinaus und fragte, was gewünscht würde. Der Prediger fing an, den Zweck seines Vorsprechens zu erklären, wurde jedoch kurz abgeschnitten mit einem „Hier ist nichts zu machen!“ Sie fuhr fort mit ihrem Telefongespräch und erklärte der Person am anderen Ende der Leitung: „Das war der Wachtturm. Stell dir die Nerven dieser Leute vor: Sie sind hier auf der Zimmersuche!“

Jedoch eine Stunde zuvor am selben Nachmittag hatte eine Frau den Prediger hineingenötigt. „Ich wohne allein“, sagte sie. „Mein Sohn ist soeben nach Korea gefahren. Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen diesen Raum zur Verfügung stellen könnte.“ Während der Prediger den Bedarf an Zimmern erklärte, meinte die Frau: „Was? Sie sagen, sie seien Prediger? Ich werde Ihren Leuten auch noch mein Schlafzimmer überlassen. Ich kann dann meine Ferien verleben, und die ganze Wohnung steht dann zur Verfügung. Ich werde warten, bis sie eintreffen und ihnen den Schlüssel übergeben … Daß Sie an einem solchen heißen Nachmittag die Treppen steigen! Darf ich Ihnen ein Glas kaltes Ingwerbier anbieten?“ Welche von den beiden Frauen war die glücklichere, die klügere?

Natürlich würden die meisten sagen, daß diejenige, die Großzügigkeit zeigte, die klügere, die glücklichere von den beiden war, aber durch ihre Handlungen würden viele ihre Worte Lügen sprechen lassen. Die Neigung der Menschen von heute ist, so viel wie möglich zu erhalten, und so wenig wie möglich zu geben. Derjenige, der im Büro oder in der Fabrik nach der Uhr arbeitet, ist bestimmt mit seiner Zeit, seiner Energie und seinem Verstand nicht großzügig. Die Hausfrau, die flüchtig ihre Pflichten erfüllt, um den größten Teil ihrer Zeit mit Klatsch oder Kinobesuch zu verbringen, zeigt ebenfalls nicht viel Großzügigkeit. Auch ist der christliche Prediger genauso veranlagt, der sich nur mit dem Durchschnitt seiner Versammlungstätigkeit in puncto Zeit und finanzieller Unterstützung begnügt.

Selbstsucht ist töricht. Derjenige, der knauserig und geizig anderen gegenüber ist, wird das gleiche erfahren. Nicht nur das, sondern sein ganzer Ausblick auf das Leben ist beengt, dürftig, oberflächlich und schmal. Er gibt, weil er es muß, und deshalb ist er am Geben nicht erfreut, je weniger er gibt, desto mehr hat er das Verlangen, noch weniger zu geben, und desto mehr wird er gepeinigt, wenn er gibt. Und vor allem entzieht ein solcher sich der Gunst Jehovas und den Segnungen, die er für seine großzügigen Diener bereithält.

Wie auffallend verschieden von all solcher Knauserei ist das Beispiel, das von Jehova Gott gegeben wird! Großzügig beabsichtigte er, daß der Mensch ewig leben und endlose und unerschöpfliche Segnungen auf Erden genießen sollte. Und nicht nur in seinen materiellen Segnungen, sondern auch in seinen geistigen Gaben ist Jehova großzügig: „Wenn also jemand von euch Mangel an Weisheit hat, der bitte Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe, und es wird ihm gegeben werden.“ — Jak. 1:5, NW.

Salomo schätzte die Weisheit der Großzügigkeit. „Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr, und einer, der mehr spart als recht ist, und es ist nur zum Mangel. Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt.“ Und wiederum: „Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser, denn nach vielen Tagen wirst du es finden. Gib einen Teil an sieben, ja, sogar an acht; denn du weißt nicht, was für Unglück sich auf der Erde ereignen wird.“ — Spr. 11:24, 25; Pred. 11:1, 2.

Christus Jesus betonte die Weisheit der Großzügigkeit ebenfalls. „Übet das Geben, und man wird euch geben. Man wird euch ein gutes, vollgedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß in euren Schoß schütten. Denn mit dem Maße, mit dem ihr ausmeßt, wird euch wieder ausgemessen werden.“ Auch sagte er: „Und wenn jemand unter Autorität dich zum Dienst eine Meile weit nötigt, mit dem gehe zwei Meilen. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der zinslos von dir borgen will.“ — Luk. 6:38; Matth. 5:41, 42, NW.

Paulus lenkt unsere Aufmerksamkeit auch auf diesen Punkt, besonders in seinem zweiten Brief an die Korinther: „Unser Herz hat sich weit geöffnet. … Ich spreche als zu Kindern — werdet auch ihr weit.“ „Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten.“ — 2. Kor. 6:11, 13; 9:6, NW.

Aber laßt uns nicht in den Fehler verfallen, zu glauben, daß die Weisheit der Großzügigkeit nur in materieller Weise zutrifft. Christliche Prediger mögen oft gleich den Aposteln Petrus und Johannes sein, die weder Silber noch Gold hatten, um es dem Krüppel zu geben, der an der Tempeltür lag, aber die etwas geben konnten, das viel wertvoller war, nämlich physische Gesundheit. Bestimmt, unsere Gaben der Wahrheit, die Hoffnung und der Trost von Gottes Königreich, die geistige Gesundheit mit sich bringen, sind weit wertvoller als irgendwelches Gold und Silber, das wir oder irgend jemand anders zu geben imstande sind. Und in dem Maße, wie wir mit unserer Zeit und Energie großzügig sind, Trost anderen zu bringen, in dem Maße werden wir „bewässert“, erfrischt, „fett“, werden wir geistig gedeihen. Unser Beispiel der Großzügigkeit wird sehr wahrscheinlich großzügige Gefühle in Menschen guten Willens erwecken.

Es gibt noch eine andere Perspektive, in der wir Großzügigkeit zeigen und durch die wir reich gemacht werden können, nämlich durch Erweisen von Barmherzigkeit. Wir können großzügig sein in unserem Urteil anderen gegenüber, jenen gegenüber, mit denen wir als Glieder einer Familie leben, jenen gegenüber, mit denen wir auf unseren Arbeitsplätzen Seite an Seite arbeiten, und gegenüber unseren Mitverbundenen in der christlichen Versammlung. Wir sind alle unvollkommen, wir machen alle Fehler.

Dann mögen wir wiederum ungünstige Berichte über jemanden hören. Die kluge Handlungsweise ist: großzügig, freigebig, vergebend zu sein, was die Verfehlungen anderer betrifft. Soweit als möglich, gib ihnen die Wohltat des Zweifels, überlege, daß es mildernde Umstände geben muß. Diese Art des Denkens arbeitet für unseren eigenen Herzensfrieden und bringt uns in eine Lage, fähig zu sein, Irrenden zu helfen. Besser irren in bezug auf zuviel Großzügigkeit und Vergebung als in bezug auf zu große Heftigkeit und Unnachgiebigkeit. Wenn wir Barmherzigkeit zeigen, werden wir Barmherzigkeit empfangen.

Wahrlich, Großzügigkeit zu zeigen, ist die kluge Handlungsweise: sie macht reich, sowohl denjenigen, dem sie erwiesen wird, als auch denjenigen, der sie zeigt — komme sie durch materielle und geistige Gaben oder im Erweisen von Barmherzigkeit anderen gegenüber zum Ausdruck. Großzügigkeit macht reich.

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