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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 15. 6. S. 357-360

Wie Gott Glauben gibt

DER Glaube an Gott und sein Wort, die Bibel, ist heute auf dem Tiefstand der Ebbe angelangt. Mehr denn je zuvor treffen die Worte des Paulus zu: „Der Glaube ist nicht ein Besitztum aller Menschen.“ — 2. Thess. 3:2, NW.

Weshalb haben gewisse Personen Glauben und andere nicht? Einige sind der Ansicht, der Glaube sei eine Gabe, die Gott willkürlich gebe oder vorenthalte. Um ihren Standpunkt zu stützen, führen sie gern die Worte des Paulus in Epheser 2:8 (NW) an, wo er davon spricht, der Christ sei „errettet worden durch Glauben; und dies nicht durch euer Verdienst, es ist Gottes Gabe“.

Doch beachte man den Zusammenhang. Paulus bespricht mehr Gottes unverdiente Güte als den Glauben und zeigt, daß er durch diese unverdiente Güte die Vorkehrung der Rettung durch Glauben getroffen hat. Diese Tatsache ist aus dem vollständigen Verse ersichtlich: „Durch diese unverdiente Güte seid ihr in der Tat errettet worden durch Glauben; und dies [diese Vorkehrung ist] nicht durch euer Verdienst, es ist Gottes Gabe.“

Die durch Christus Jesus getroffene gütige Vorkehrung, die den Glauben mit einbezieht, ist die Gabe. Durch diese Vorkehrung eher als durch Gesetzeswerke sollte Errettung denen zukommen, die Glauben daran bekunden. So kam die ganze Vorkehrung zur christlichen Errettung durch Gottes unverdiente Güte, und durch Glauben daran, eher als durch Glauben an Werke gemäß dem Gesetz, werden Christen errettet. Gottes Vorkehrung brächte einzelnen ohne persönlichen Glauben daran keine Rettung. Die beiden gehören zusammen, und mit der Gabe alles dessen, was in Jehovas Vorkehrung eingeschlossen ist, beschafft er auch das Mittel, damit jemand den notwendigen Glauben an die Vorkehrung haben kann. Die Vorkehrung betont den Wert des Glaubens, so daß Rettung die Folge ist. Wir müssen das Mittel gebrauchen, um Glauben zu erlangen.

LEICHTGLÄUBIGKEIT KEIN GLAUBE

Vieles, was als Glaube angesehen wird, ist nicht Glaube, sondern Leichtgläubigkeit; und zwischen Glauben und Leichtgläubigkeit ist ein gewaltiger Unterschied. Leichtgläubigkeit ist, wie uns gesagt wird, „ein auf Schwäche oder Unwissenheit beruhendes Nichtbeachten der Art oder Kraft der Beweise, auf die man eine Überzeugung gründet; im allgemeinen eine Einstellung, die sich aus Schwäche oder Unwissenheit ergibt, ein zu bereitwilliger Glaube an etwas, besonders an etwas Unmögliches oder Ungereimtes“. Leichtgläubig sein heißt „unkritisch sein mit Bezug auf Glaubensansichten; sich leicht täuschen lassen; etwas leicht schlucken“. — Century Dictionary and Cyclopedia.

Da Leichtgläubigkeit von Unwissenheit lebt, ist es nicht überraschend, im römisch-katholischen Lateinamerika viel Leichtgläubigkeit vorzufinden. Zwei Drittel der Bevölkerung von Lateinamerika sind gemäß der United Nations World vom Oktober 1951 Analphabeten. Somit wurde die Nachricht, daß die Jungfrau Maria an einer bestimmten Stelle erscheinen sollte, durch Presse und Radio von Puerto Rico verbreitet, was bewirkte, daß etwa 100 000 Personen nach der betreffenden Stätte pilgerten — aber wie wurden sie dort enttäuscht! Und was war der Grund all dieser Aufregung? Die Aussagen einiger Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren, daß ihnen die Jungfrau erschienen sei und ihnen gesagt habe, sie werde am 25. Mai 1953 an einem bestimmten Orte wieder erscheinen. Hier handelte es sich in Wahrheit um Leichtgläubigkeit.

Leichtgläubige wollen sich nicht zum Denken anstrengen noch Beweise erwägen noch logisch von Ursachen auf Wirkungen schließen. Sie richten sich nach Empfindungen, Gefühlen, Sentimentalität oder Furcht. Sie glauben eine Sache zufolge einer Neigung, einer Voreingenommenheit, bestimmter Umstände, oder weil sie die Hoffnung auf eine Belohnung hegen, und sind so in religiösen Dingen statt objektiv subjektiv.

In auffallendem Gegensatz dazu stützt der Christ seinen Glauben auf gesunde Autoritäten und klares, vernünftiges Denken. Sein Glaube besteht in Erkenntnis und einem vertrauensvollen Sich-darauf-Verlassen, da wir „die zuversichtliche [gewisse] Erwartung erhoffter Dinge“ haben, „die offenbare Kundgabe von Wirklichkeiten, wiewohl nicht geschaut“. (Heb. 11:1, NW) Der Glaube betrachtet augenscheinliche Beweise objektiv, aus Liebe zur Wahrheit, und schluckt daher weder unbestätigte Behauptungen von „Wissenschaftlern“ noch die Traditionen der organisierten Religion.

Gott erwartet von uns, daß wir denken und vernünftig überlegen. Deshalb gibt er uns den Rat: „Kommt denn und laßt uns miteinander rechten.“ Und deshalb schrieb Paulus an Timotheus: „Denke beständig an das, was ich sage.“ „Sinne über diese Dinge nach.“ — Jes. 1:18; 2. Tim. 2:7; 1. Tim. 4:15, NW.

Weil es dem Leichtgläubigen an der Erkenntnis fehlt, die sich auf eine gesunde Autorität und klare Überlegungen stützt, sagt er: „Ich diskutiere nie über Religion.“ Wer aber eine gesunde Grundlage für seine Religion hat, der kann darüber mit anderen diskutieren und wird tatsächlich dazu angespornt, ‚allezeit bereit zu sein zu einer Verteidigung vor jedermann, der von ihm einen Grund fordert für die Hoffnung, die in ihm ist‘. Er folgt dem Beispiel des Paulus, der die Juden in ihren Synagogen aufsuchte, wo er ‚mit ihnen über die Schriften argumentierte, indem er durch Anführungen Erklärungen und Beweise erbrachte, daß es für den Christus notwendig gewesen sei, zu leiden und aus den Toten aufzuerstehen‘. — 1. Pet. 3:15; Apg. 17:2, 3, NW.

GOTT SCHAFFT DIE GRUNDLAGE FÜR DEN GLAUBEN

Der Glaube ist eine Gabe, und zwar vor allem darum, weil Gott den stichhaltigen und zwingenden Grund zur Ausübung von Glauben gibt. „Seine unsichtbaren Eigenschaften sind von Erschaffung der Welt an deutlich zu sehen, weil sie durch das Erschaffene begriffen werden, nämlich seine ewige Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind“, wenn sie nicht Glauben üben. (Röm. 1:20, NW) Ja, die ganze Natur, ihre Schönheit, Größe, Anordnung und Symmetrie, ihre vielen harmonischen Ausgleichungen, ohne die das Leben auf dieser Erde unmöglich wäre, ja auch unsere Körper, die „auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht“ sind, geben vereintes, beredtes Zeugnis für das Dasein des Schöpfers und berichten uns auch von seinen Eigenschaften. — Hiob 38 bis 41; Ps. 139:14.

Aus gleich stichhaltigen und zwingenden Gründen übt der Christ Glauben an die Bibel, an die ganze Bibel. Zu sagen, wie dies einmal ein hervorragender Geistlicher in Brooklyn tat: „Ich lese die Bibel so, wie ich Fisch esse“ (er wollte sagen, er scheide aus, was er als nicht wahr, als nicht genießbar ansehe), bedeutet zuzugeben, daß man überhaupt keinen Glauben an die Bibel hat, sondern sich nur auf das eigene Urteil stützt.

Durch alle 66 Bücher der Bibel hindurch zieht sich ein harmonisches Thema, obwohl sie von etwa 35 Schreibern aus allen Schichten des Lebens während einer Zeitspanne vieler Jahrhunderte und in verschiedenen Ländern und Sprachen geschrieben wurden. Sie offenbaren eine Offenheit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, die sie als die Wahrheit kennzeichnen; und ihre geschichtliche Genauigkeit ist immer und immer wieder durch die Entdeckungen von Geologen und Archäologen bestätigt worden. Und vor allem drückt die Erfüllung so vieler biblischer Prophezeiungen ihnen den Stempel göttlichen und nicht menschlichen Ursprungs auf.

Die Bibel enthält eine vernünftige Erklärung des Ursprungs des Menschen und zeigt, wie die Sünde in die Welt einzog, warum Gott das Böse hat weiterbestehen lassen und was des Menschen Bestimmung ist. Das Hauptthema der Bibel ist das Königreich Gottes, durch das Jehova seinen Namen und seine Oberhoheit rechtfertigen und die Menschen guten Willens segnen wird. Wer ihre Grundsätze im Leben anwendet, wird sie praktisch durchführbar und von praktischem Werte finden. Der größte Mensch, der je gelebt hat, sagte von der Bibel: „Dein Wort ist Wahrheit“, was an und für sich schon ein genügender Grund ist, daran zu glauben. — Joh. 17:17, NW.

DIE GABE DES GLAUBENS ERWERBEN

Um die Gabe des Glaubens zu erwerben, müssen wir etwas tun. Gott verleiht uns nicht auf eine übernatürliche und willkürliche Weise den Glauben. Nachdem Gott eine Grundlage für unseren Glauben beschafft hat, liegt es an uns, die Erkenntnis zu erwerben, die den Glauben möglich macht, wie Paulus es gesagt hat: „Der Glaube folgt auf den Bericht“, das heißt den Bericht oder die in Gottes Wort enthaltene Erkenntnis. (Röm. 10:14-17, NW) Dies bedeutet, daß wir Gottes Wort studieren müssen.

Studium allein aber genügt nicht. Wir müssen vor allem die rechte Herzensstellung haben. Die Geistlichen der Tage Jesu studierten Gottes Wort, zogen aber keinen Nutzen daraus; sie waren nicht imstande, an Christus Jesus zu glauben. Weshalb? Jesus sagte ihnen den Grund: „Wie könnt ihr glauben, wenn ihr Ruhm voneinander annehmt und nicht den Ruhm sucht, der vom alleinigen Gott kommt?“ Der Wunsch nach selbstischem Gewinn blendet uns, so daß wir nicht imstande sind, Glauben zu üben. — Joh. 5:39, 44, NW; Jer. 17:9; Mark. 4:19.

Indes genügen uns die rechte Herzensstellung und ein Studium noch nicht, um Glauben zu erwerben. Wir müssen das, was wir studieren, auch verstehen, wenn wir Glauben erlangen möchten; und um die Bibel zu verstehen, benötigen wir Hilfe, gleichwie der äthiopische Eunuch dies vor Philippus andeutete, als er ihn fragte: ‚Wie könnte ich es verstehen, wenn nicht jemand mich anleitet?‘ Deswegen gab Gott der christlichen Versammlung „einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Missionare, einige als Hirten und Lehrer“, damit wir „alle hingelangen zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes“. Zu diesem Zwecke hat Gott in dieser Zeit die Organisation eines „treuen und verständigen Sklaven“ geschaffen mit einem Herausgeber-Werkzeug: der Watch Tower Society. (Apg. 8:30-35; Eph. 4:11, 13; Matth. 24:45, 46, NW) Da Gott alle diese Mittel für uns beschafft, um uns Glauben erlangen zu helfen, ist Glauben eine Gabe auch in diesem Sinne.

Auch dürfen wir den heiligen Geist oder Gottes wirksame Kraft nicht außer acht lassen, denn ohne diese könnten wir Gottes Wort nicht verstehen und hätten also nicht Glauben. „‚Was das Auge nicht gesehen und das Ohr nicht gehört hat, noch im Herzen des Menschen ersonnen worden ist, das, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.‘ Denn uns hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforscht alle Dinge, selbst die tiefen Dinge Gottes.“ (1. Kor. 2:9, 10, NW) Da der heilige Geist eine Gabe ist, ist der Glaube als Folge davon auch von diesem Standpunkte aus eine Gabe.

Dieser Punkt des Glaubens als Gabe Gottes, die aber nicht willkürlich noch durch ein Wunder verliehen wird, sondern einer Anstrengung unsererseits bedarf, kann auf verschiedene Weise veranschaulicht werden. Zum Beispiel beten wir: ‚Gib uns unser tägliches Brot‘ und wir danken Gott für das, was er vorsieht, und doch gibt er es uns nicht ohne unsere eigenen Bemühungen, denn so hat Paulus es deutlich gesagt: „Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.“ — Matth. 6:11; 1. Thess. 5:18; 2. Thess. 3:10, NW.

Wir sehen also, daß der Glaube eine Gabe ist, indem Gott die Grundlage für den Glauben beschafft hat: das Buch der Natur und sein geschriebenes Buch, die Bibel. Auch beschafft er eine Organisation und gibt seinen heiligen Geist, um uns zu helfen, diesen Glauben zu erlangen. Doch müssen wir auch unser Teil tun: wir müssen in der rechten Herzensverfassung an das Studium der Bibel herangehen, wir müssen studieren, um die in der Bibel enthaltene Erkenntnis zu erlangen, und dann müssen wir uns vertrauensvoll auf sie verlassen, das heißt in Übereinstimmung damit handeln; denn wenn wir das nicht tun, fehlt uns immer noch die Gabe des Glaubens, denn „Glaube ohne Werke ist tot“. — Jak. 2:26, NW.

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