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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
w55 15. 7. S. 419-420

Nächstenliebe nicht ausreichend

ENDE Januar 1955 führten zwei englische Frauen über die Station BBC eine Debatte. Eine von den beiden war eine atheistische Psychologin, die den Humanismus vertrat und im Programm „Sitten ohne Religion“ Radioansprachen gehalten hatte. Die andere war die Frau eines Geistlichen, der als Missionar in Indien gewesen war.

Der Hauptpunkt der atheistischen Beweisführung war, es sei besser, Kindern die Nächstenliebe zu lehren, ohne Gott mit ins Spiel zu ziehen. Die Frau des Geistlichen behauptete, Nächstenliebe, die Gott aus dem Spiel läßt, werde sehr selbstgerecht. Ist das aber das beste Argument, um zu zeigen, daß Nächstenliebe durch sich selbst oder in sich selbst nicht ausreicht?

Nicht daß Nächstenliebe an sich nicht gut wäre. Sie ist gut. In der Tat wird sie immer mehr zu einem hervorragenden Zug in der psychosomatischen Medizin, da Ärzte und Psychiater sie geistig, körperlich und moralisch Kranken verschreiben. Ein Psychologe sagte: „Ich glaube, das beste, was Eltern tun können, ist das, ihre Kinder zu lehren, wie sie lieben können.“ Und darüber, was es bedeutet, einander zu lieben, sagte er: „Eine reife, gesunde Persönlichkeit, mit einer starken Fähigkeit zu lieben, ‚liebt‘ nicht nur seine Frau oder ein paar besondere Freunde. Er liebt — fertig.“ Ein ehemaliger Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen sagte: „Unsere weltumspannende Zukunft hängt von der Anzahl reifer Menschen ab, die wir hervorbringen können, Menschen, die lieben können, die imstande sind, sich an die Probleme unserer wechselreichen Zeit heranzumachen als ‚Menschen der Liebe‘, nicht als ‚Menschen des Hasses‘.“

Während Nächstenliebe, die Gott aus dem Spiel läßt, einen Geist der Selbstgerechtigkeit nähren mag, kann man nicht leugnen, daß sie Gutes bewirkt, so weit sie geht. Aber das ist es gerade: sie geht nicht weit genug. Nächstenliebe zu zeigen und Gott aus dem Spiel zu lassen, ermangelt der Weisheit, aber nicht der Torheit und bedeutet, ‚die Mücke auszusieben, aber das Kamel hinunterzuschlucken‘. — Matth. 23:24.

In der Tat ist es so, daß Nächstenliebe ohne richtige Erkenntnis mehr schadet als nützt. Einige möchten einem kranken Nachbarn Liebe erweisen, indem sie ihm Heilmittel verschreiben. Wenn sie aber nicht alle Tatsachen kennen, mag ihr Rat mehr schaden als nützen. Solche erinnern an die Bretonen, die zu Tausenden dem König Medizin und Rezepte sandten, als er sehr krank war.

Das Dasein des Universums und des Menschen spricht für das Dasein des Schöpfers. Weil es einen intelligenten Schöpfer gibt, muß er die Erde zu einem Zweck geschaffen haben. Es folgt deshalb daraus, daß es von uns äußerst töricht wäre, unsere Angelegenheiten zu lenken oder dem Nächsten zu helfen, seine Angelegenheiten zu lenken, ohne in Betracht zu ziehen, was der Zweck seines oder unseres Daseins ist. Der Schöpfer gab mit dem Instinkt den Tieren einen unfehlbaren Führer, und uns hat er mit allen materiellen Bedürfnissen versorgt. Ist es nicht vernünftig zu erwarten, daß er uns auch mit geistigen Bedürfnissen versorgt, daß er uns einen unfehlbaren Führer gibt, der uns über das unterrichtet, was richtig und falsch ist, warum wir existieren, und was unser Geschick sein soll? Die Ergebnisse, wenn man die Bibel als unfehlbaren Führer nimmt, den der Schöpfer dem Menschen gab, beweisen, daß das wahrlich ihr Zweck ist. Sie zeigt unter anderem die Unzulänglichkeit der Nächstenliebe durch sich selbst.

Beispielsweise dachte Eva zweifellos, sie zeige Nächstenliebe, als sie Adam die verbotene Frucht anbot, weil sie der Lüge Satans glaubte, daß das Essen der Frucht sie so klug wie Gott mache, und daß sie nicht sterben würden. Da sie aber Gott aus dem Spiel ließ, stürzte ihre Nächstenliebe Adam in die Vernichtung. Und wie es in Sprüche 1:10-14 gezeigt wird, mag der Gesetzlose versuchen, einen anderen dazu zu verführen, ihm in seinen Plänen zur schnellen Erlangung unehrlichen Gewinns zu folgen. Was aber nützt eine solche Geste der Freigebigkeit, wenn sie sich auf eine gesetzlose Grundlage stützt?

Als Jesus seinen Jüngern zu verstehen gab, was ihm bevorstehe, „daß er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet … werden müsse“, nahm ihn Petrus zu sich und fing an, ihn zu strafen, indem er sagte: „Gott behüte dich, Herr! dies wird dir nicht widerfahren. Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnest nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.“ — Matth. 16:21-23.

Ja, kein Zweifel über die Liebe des Petrus zu seinem Meister und hinsichtlich seines Bemühens, Nächstenliebe zu zeigen. Wenn er aber Jehovas Willen ignorierte, wurde er trotz all seiner guten Absichten ein Werkzeug des Teufels. Heute sind viele Psychologen in gleicher Weise und aus dem gleichen Grunde Werkzeuge des Teufels. Einige gehen sogar so weit, indem sie sagen, daß die ganzen Nöte der Menschheit auf das Gewissen, auf den Sinn für Moral zurückzuführen seien, und daß es die Pflicht der Psychologen sei, des Menschen Versklavung in Moralauffassungen auszufegen. Sie behaupten, daß alles, was zählt, geistige und physische Gesundheit sei. Als Beweis ihrer Einstellung weisen sie auf die Tiere hin. Bestimmt beweisen solche Äußerungen der Nächstenliebe, daß sie durch sich selbst nicht ausreichend ist.

Man kann nicht nur sagen, daß Nächstenliebe nicht genügt, wenn sie Gottes gerechte Grundsätze ignoriert, sondern daß sie überhaupt fehlt, wenn sie Gottes Vorsätze und seine Zeituhr ignoriert, denn er ‚hat für alles eine bestimmte Zeit‘, und „jedes Vornehmen unter dem Himmel hat seine Zeit“. Gemäß Prophezeiungen in Matthäus 24 zeigt diese Uhr, daß wir am Ende dieses alten Systems der Dinge leben, in Tagen, die mit den Tagen verglichen werden können, in denen Noah und Lot lebten. — Pred. 3:1.

Wie kurzsichtig wäre Noah gewesen, wenn er Gottes Anweisungen ignoriert und versucht hätte, die Bedrückung seiner Tage durch seinen eigenen Plan zu lindern! Wie kurzsichtig wäre Lot gewesen, wenn er versucht hätte, Sodom und Gomorra zu reformieren, nachdem die Engel ihn zur Flucht aufgefordert hatten! Die einzige Nächstenliebe, die also heute zählt, ist die, welche sich auf Gottes Gedanken, nicht auf Gedanken des Menschen gründet. Diese Art der Nächstenliebe wird den Menschen sagen: „Suchet Jehova, … suchet Gerechtigkeit, suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jehovas.“ — Zeph. 2:3.

Sehet nun zu, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die gelegene Zeit auskaufend, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht töricht, sondern verständig, was der Wille des Herrn sei. — Eph. 5:15-17.

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