„Keine Bingo-Kollekte“
Kürzlich berichtete die Neuyorker Times (14. Februar 1955) über eine römisch-katholische Kirchgemeinde in Rockaway Beach, Queens, die ihren Kirchgemeindegliedern für „Keine Bingo-Kollekte“ Briefumschläge aushändigte. Glänzend auf die Briefumschläge aufgedruckt waren die bezifferten Felder einer Bingo-[Lottospiel-]Karte. „Wir bedauern, daß dies notwendig ist, weil die Politiker unserem Bingospiel ein Ende gemacht haben“ — so lautete eine Anzeige. „Da 80 Prozent der jährlichen Kosten zur Führung der Schule für unser Kirchspiel durch Eingänge aus dem wöchentlichen Bingospiel bestritten wurden, bitten wir jedermann, freigebig zu spenden, damit wir die Rechnungen für die Weiterführung der Schule bezahlen können.“ Denkende Menschen werden den Kopf schütteln über den Brauch des Finanzierens von Schulen oder Kirchen durch Glücksspiele. Zwei naheliegende Fragen drängen sich uns auf: Was sollen wir von einer Institution halten, die auf der faulen Grundlage des Glücksspiels aufgebaut ist? Was lehrt dies die junge Generation?