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  • Heute keine „Gabe des Zungenredens“
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
w55 1. 10. S. 581-583

Heute keine „Gabe des Zungenredens“

Welchen Zwecken diente die Gabe des Zungenredens zu Pfingsten? Verleiht Gottes heiliger Geist heute noch die Gabe des Zungenredens, und müssen wir in Zungen reden können, um zu beweisen, daß wir den heiligen Geist empfangen haben? Was sagt die Bibel dazu?

DER Ort war ein Obersaal in Jerusalem. Anwesend waren 120 Nachfolger Christi, darunter seine Apostel, seine Halbbrüder und seine Mutter. Die Zeit: Pfingsten des Jahres 33, gemäß unserem Kalender um den 20. Mai herum. Zehn Tage waren vergangen, seitdem man Christus in den Himmel hatte fahren sehen. „Plötzlich geschah aus dem Himmel ein Sausen wie von einem daherfahrenden, starken Winde, und er erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und Zungen wie von Feuer wurden sichtbar und wurden an sie verteilt, und eine davon setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle mit heiligem Geiste erfüllt und begannen in verschiedenen Zungen zu reden.“ — Apg. 2:1-4, NW.

Zu jener Zeit der Pfingsten „wohnten in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, von jeder Nation derer unter dem Himmel. Als nun dieser Schall entstand, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt, weil jeder sie in seiner eigenen Sprache“ „die großen Dinge Gottes“ reden hörte. Petrus als der Wortführer erklärte den bestürzten Juden die Bedeutung dieses Wunders, daß es eine Erfüllung von Joel 2:28, 29 mit Bezug auf das Ausgießen seines Geistes auf alle Arten von Fleisch sei. — Apg. 2:5-18, NW.

Etwa dreieinhalb Jahre später war das Zungenreden eine Begleiterscheinung der Ausgießung des heiligen Geistes auf Kornelius und seine Hausgenossen, während Petrus ihnen predigte. Jahre später ereignete sich ein ähnlicher Zwischenfall, nachdem Paulus in Ephesus einigen gepredigt hatte. Erhärten diese drei Fälle, die einzigen in der Schrift erwähnten, wo die Gabe des Zungenredens den Empfang des heiligen Geistes begleitete, die feste Regel, daß alle, die den heiligen Geist empfangen haben, fähig sind, in Zungen zu sprechen?

Unter der beträchtlichen Zahl kleinerer Sekten in den Vereinigten Staaten und auch anderswo, besonders jener, die „Pfingstgemeinde“ genannt wird, wird auf das Zungenreden starker Nachdruck gelegt. So wird uns gesagt, daß in den „Allgemeinen Versammlungen Gottes“, deren Mitgliederschaft in den Vereinigten Staaten mehr als eine Viertelmillion ausmacht, „sie besonders auf der Lehre von der Gabe des Zungenredens bestehen, die der Geistestaufe folgt; wobei kein Geistlicher, der an dieser Gabe zweifelt, in dieser Gruppe anerkannt wird.“ — Handbook of Denominations [Handbuch der Denominationen].

DER ZWECK DER GABE DES ZUNGENREDENS

Jehova Gott hatte Mose die Macht verliehen, Wunder zu wirken, um seine Sendung als Gottes Prophet zu bestätigen. Auf derselben Grundlage hatte sich Christus Jesus als Jehovas Prophet erwiesen, wie er zu seinen Kritikern sagte: „Wenn ihr auch mir nicht glaubt, so glaubt doch den Werken.“ Was also konnte logischer sein, als daß Jesu direkte Nachfolger fähig sein sollten, dasselbe zu tun? So wirkten denn auch sie Wunder, heilten die Kranken, weckten Tote auf usw. Die Gabe des Zungenredens war nur eine der vielen Gaben des Geistes, die die Apostel und die ersten Jünger besaßen und die ihnen dartun halfen, daß sie in der Tat wahre Nachfolger des Sohnes Gottes waren und die rechte, die wahre Religion besaßen. — Joh. 10:38, NW.

Die Gabe des Zungenredens diente jedoch einem anderen, einem überaus praktischen Zwecke: Besonders zu Pfingsten konnten sie mittels dieser Gabe des Zungenredens den Juden, die aus vielen verschiedenen Ländern kamen und nicht Aramäisch, die Sprache der Einheimischen, verstanden, Zeugnis geben. Kein Wunder, daß dreitausend davon an jenem Tage das Christentum annahmen!

Heute jedoch ist keiner dieser beiden Gründe stichhaltig. Da das Christentum seinen göttlichen Ursprung bewiesen hat, sind Wunder nicht mehr nötig. Beiläufig bemerkt, laßt uns beachten, daß, während einige behaupten, die Gabe des Heilens zu besitzen, doch gar keine Ähnlichkeit besteht zwischen den Heilungen, die Jesus und seine Apostel wirkten, und jenen, die man heute zu wirken bekennt. Damals wurde irgend jemand, der zu Jesus oder den Aposteln kam, geheilt, heute kann nur in gewissen wenigen Ausnahmefällen behauptet werden, es sei jemandem geholfen worden. Außerdem wurden damals selbst Tote auferweckt. Und dann haben wir heute auch die Bibel in mindestens 1125 Sprachen, und „diese gute Botschaft vom Königreich“ wird in über hundert verschiedenen Sprachen gepredigt.

Tatsache ist, daß das Zungenreden im frühen christlichen Predigtdienst eine sehr untergeordnete Rolle spielte. Nicht ein Wort lesen wir darüber, daß Jesus selbst das Zungenreden gepflegt hätte, noch daß er es seinen Nachfolgern gebot, oder daß sie es gepflegt hätten, solange er bei ihnen war. Ihr Dienst galt in erster Linie den Juden, da war keine Notwendigkeit für das Zungenreden vorhanden. Somit ist das Zungenreden nicht in den Abschiedsanweisungen Jesu inbegriffen, die lauten: „Geht daher hin und macht Jünger aus den Menschen aller Nationen, indem ihr sie tauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und sie lehrt, alle Dinge zu beobachten, die ich euch geboten habe.“ — Matth. 28:19, 20, NW.

„Aber“, so mag ein Anhänger der Pfingstgemeinde einwenden, „was ist denn von Markus 16:17 zu sagen, wo es heißt: ‚Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: in meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden.‘ (Lu) Beweist dies denn nicht, daß alle Nachfolger Christi in der Lage sein sollten, in Zungen zu reden?“ Laßt uns jedoch den Begleittext beachten. Ihm entsprechend sollten Gläubige nicht nur fähig sein, in Zungen zu reden, sondern auch fähig, Dämonen auszutreiben, fähig, ohne Schaden zu nehmen, mit giftigen Schlangen umzugehen und tödliche Getränke zu trinken.

Allerdings gibt es Leute, die die Ansicht vertreten, der heilige Geist befähige einen Gläubigen, mit giftigen Schlangen umzugehen, ohne Schaden zu nehmen, deshalb erscheinen in der Presse, z. B. in den Vereinigten Staaten, immer wieder Meldungen über solche Irregeführten, die unter solchen Umständen gebissen wurden und sogar zufolge von Schlangenbissen starben. Wir verweisen zum Beispiel auf W. J. Palmer von Johnson City, Tennessee, der am 4. Oktober 1953 an Schlangenbissen starb, auf J. Thomas von Trenton, Georgia, der an solchen Schlangenbissen am 15. Juni 1954 starb und auf C. E. Canada von Greenville in Südkarolina, der im August 1953 einen Schlangenbiß nur überlebte, weil er Einspritzungen einer großen Dosis Serum annahm, was die zwei anderen, die gestorben waren, zurückgewiesen hatten.

Tatsache ist, daß neuzeitliche Bibelgelehrte sich darin einig sind, daß die letzten zwölf Verse, die von Sprachen oder Zungen sprechen und vom Unverletztbleiben durch Schlangen, nicht von Markus, sondern von einem anderen Schreiber beigefügt wurden. Gemäß Goodspeed „hört der Markusbericht nach Kapitel 16, Vers 8, in den zwei besten, ältesten Handschriften, der Sinaitischen und der Vatikanischen, und einigen anderen plötzlich auf“. — The Goodspeed Parallel New Testament.

GABEN IM GEGENSATZ ZU FRÜCHTEN DES GEISTES

Weil die Gabe des Zungenredens die Christen von Korinth über das gebührende Maß ihres Wertes hinaus faszinierte, mußte Paulus sie in dieser Sache zurechtweisen. Er tat dies in seinem ersten Briefe an sie, in Kapitel 12 bis 14, und dies sind, außer in der Apostelgeschichte, die einzigen anderen Hinweise auf das Zungenreden. Selbst in jener Zeit besaßen nicht alle die Gabe des Zungenredens, denn so schrieb Paulus: „Es sind doch nicht alle Apostel? nicht alle Propheten? nicht alle Lehrer? Nicht alle vollbringen machtvolle Werke? Nicht alle haben Gaben der Heilungen? Es reden doch nicht alle in Zungen, noch sind alle Übersetzer, nicht wahr?“ Man beachte die angeführte Reihenfolge, von der wichtigsten, derjenigen der Apostel, zu der unwichtigsten, jener des Zungenredens und ihrer Deutung. — 1. Kor. 12:27-30, NW.

Seine Beweisführung in Kapitel 13 fortsetzend, zeigt Paulus, was in Wirklichkeit wichtig ist: „Wenn ich in den Zungen von Menschen und Engeln rede, aber nicht Liebe habe, so bin ich ein klingendes Erz oder eine schallende Zimbel geworden.“ Und die Gabe des Zungenredens auf seinen rechten Platz verweisend, erklärt Paulus im folgenden Kapitel: „Wer in einer Zunge redet, erbaut sich selbst, wer aber prophezeit, erbaut eine Versammlung. Ich wollte nun, daß ihr alle in Zungen reden würdet, viel mehr jedoch, daß ihr prophezeit. In der Tat, wer prophezeit ist größer, als wer in Zungen redet, es sei denn, er übersetze tatsächlich, damit die Versammlung Auferbauung empfange.“ „Ich danke Gott, ich rede in mehr Zungen als ihr alle. Dessenungeachtet wollte ich in einer Versammlung lieber fünf Worte mit meinem Verstand reden, damit ich auch andere mündlich unterweise, als zehntausend Worte in einer Zunge. Brüder, werdet nicht junge Kinder im Verständnisvermögen.“ „Zungensprachen sind zu einem Zeichen, nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen.“ — 1. Kor. 14:4-25, NW.

Da ist keine Frage: Paulus legte der Gabe des Zungenredens nicht große Wichtigkeit bei. Er zeigte, daß sie wenig nütze, es sei denn, was gesagt werde, werde übersetzt, und er zeigte, daß das Prophezeien, was hier das öffentliche Erklären bedeutet, weit hilfreicher ist als irgendeine Gabe des Zungenredens.

Heute braucht die christliche Versammlung die Gabe des Zungenredens nicht mehr, aber sie bedarf der Frucht des Geistes, gleichwie Paulus es zeigt: „Die Liebe versagt nie. Ob es aber Gaben des Prophezeiens seien, sie werden weggetan; OB ZUNGEN, SIE WERDEN AUFHÖREN.“ „Als ich ein kleines Kind war, pflegte ich zu reden wie ein kleines Kind, zu denken wie ein kleines Kind, zu urteilen wie ein kleines Kind; nun aber, da ich Mann geworden bin, habe ich die Züge eines kleinen Kindes abgetan.“ Es zeigt sich klar, daß die Wundergaben, die der christlichen Versammlung in ihrer Kindheit gedient hatten, in ihrer Zeit der Reife nicht mehr nötig waren. Wenn das, was heute als Zungenreden erscheint und was man als „Glossolalie“ bezeichnet, nicht die Folgen eines Gefühlsausbruches oder einer geistigen Gleichgewichtsstörung ist, so ist es ein Beispiel dafür, wie ‚Satan selbst sich fortwährend in einen Engel des Lichts verwandelt‘, um Menschen zu täuschen. — 1. Kor. 13:8, 11; 2. Kor. 11:14, NW.

Jesus sagte: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Die Früchte, die seine wahren Nachfolger heute tragen, bestehen darin, daß sie „diese gute Botschaft vom Königreich“ predigen und sich „ohne Flecken von der Welt bewahren“ und „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ üben. Diese und nicht das Zungenreden kennzeichnen den wahren christlichen Evangeliumsdiener und zeigen, ob er den heiligen Geist besitzt oder nicht. — Matth. 7:16; 24:14; Jak. 1:27; Gal. 5:22, 23, NW.

Kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie schuf. — Kol. 3:10, NW.

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