Schritt halten mit der Neuen-Welt-Gesellschaft
„Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.“ — Matth. 19:27, NW.
1. Was ist die Neue-Welt-Gesellschaft, und warum ist es unbedingt nötig, daß Gerechtigkeitsliebende mit ihr Schritt halten?
DIE Neue-Welt-Gesellschaft ist eine wachsende Gesellschaft von Predigern, deren Einfluß bis an die Enden der bewohnten Erde immer mehr zunimmt. Sie ist eine lebendige, sich bewegende, „atmende“ Organisation, deren geistige Wohlfahrt in der Geschichte des Christentums ohnegleichen ist. Überall, wo sie sich mit ihrem Einfluß hinwendet, erregt sie die Aufmerksamkeit ehrlichgesinnter Menschen. Sie ist ein Leuchtturmlicht in dieser dunklen Welt und bietet allen, die zu ihr kommen und sich innerhalb ihrer Grenzen aufhalten, Worte der Hoffnung und des Lebens an. Es ist heute gebieterische Pflicht, daß jene, die in der neuen Welt der Gerechtigkeit zu leben wünschen, mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten. Warum? Weil sie nun bald alle ihre Glieder durch die größte aller Drangsale, den Krieg von Harmagedon, sicher hindurchbringen und sie in eine helle neue Welt führen wird, die Gott schafft, und in der sich die Menschheit des ewigen Friedens, der Wohlfahrt und des Glückes erfreut. — Matth. 24:21.
2. (a) Warum können wir sagen, daß Jehova hinter der Neuen-Welt-Gesellschaft steht? (b) Auf welche Weise spiegelt die Neue-Welt-Gesellschaft die Gedanken Jehovas wider?
2 Hinter dem Erfolg dieser wunderwirkenden Organisation steht ihr Bildner und Schöpfer, Jehova Gott. Er allein konnte eine so wunderbare Einrichtung für die Bewahrung seines Volkes ausdenken. Er allein hat die Kraft, während dieser gefahrvollen Zeiten ein so großes Unternehmen aufrechtzuerhalten. Und er allein besitzt die Weisheit und den Geist, sie so zu leiten, daß sie gemäß seinem göttlichen Willen seinem Zwecke dient. Daher ist Jehova für ihr Dasein, ihr erstaunliches Wachstum und ihren Erfolg verantwortlich. Zu Recht gebührt daher aller Ruhm und alle Ehre ihm. Wie es der Apostel Paulus so treffend gesagt hat: „Was ist denn Apollos? Ja, was ist Paulus? Diener, durch die ihr zum Glauben gekommen seid, so wie der Herr es einem jeden gewährt hat. Ich pflanzte, Apollos bewässerte, Gott aber fuhr fort, das Wachstum zu geben, so daß weder der etwas ist, der pflanzt, noch der, welcher bewässert, sondern Gott, der es wachsen läßt. Wer nun pflanzt und wer bewässert: sie sind eins; aber jeder wird den ihm gehörenden Lohn empfangen gemäß seiner eigenen Mühe. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Feld zur Bebauung, Gottes Bau.“ Da die Neue-Welt-Gesellschaft Gottes Bau, sein „Feld zur Bebauung“ ist, spiegelt sie die Gedanken wider, die Jehova der Menschheit gegenüber hat, indem sie das Werk der wahren Anbetung auf Erden ausdehnt, mit dem Licht vermehrter Erkenntnis vorrückt, für geistiges Wachstum und für Wohlfahrt sorgt und mit ihrem Haupte, Christus Jesus, Schritt hält, der ihr den Weg zum vollkommenen Tage weist. — 1. Kor. 3:5-9, NW; Ps. 127:1.
3. Wie hat Jehova Hoffnung auf die neue Welt eingeflößt, und wie hat diese Hoffnung die Menschen beeinflußt?
3 Schon ehe der Mensch eine neue Welt überhaupt erwarten konnte, begann Jehova Gott, ihre Grundlagen zu bauen und Menschen Hoffnung auf sie einzuflößen. Er veranlaßte gewisse Männer, daß sie schrieben und Prophezeiungen über die kommende Welt äußerten, in der Gerechtigkeit wohnen soll. Diese Prophezeiungen wurden für Menschen guten Willens in jeder Generation eine Quelle unermeßlicher Freude, der Hoffnung und des Mutes. Sie gaben den Menschen den nötigen Ansporn, im Glauben vorwärtszugehen und ihrer schließlichen Erfüllung entgegenzublicken. Als Jehova Abram gebot: „Ziehe hinweg aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Haus in das Land, das ich dir zeigen werde“, gehorchte Abram ohne zögern, weil er der göttlichen Verheißung einer neuen Welt glaubte. Paulus sagt uns, daß Abraham Gott gehorchte, indem er auszog „an einen Ort, den er zum Erbe erhalten sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er käme. Durch Glauben hielt er sich vorübergehend in dem Lande der Verheißung auf wie in einem fremden Lande und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er wartete auf die Stadt, die wahre Grundlagen hat und deren Erbauer und Schöpfer Gott ist.“ Abraham hatte den sehnlichen Wunsch, in der von Jehova verheißenen neuen Welt zu leben. Deshalb konnte er sein Heimatland verlassen und sich mit dem Leben eines vorübergehend in Zelten Weilenden begnügen, um das von Gott Verheißene zu erben. Sara, sein Weib, schloß sich ihm auf seinen Reisen willig an und bekundete so ihren Glauben an Gottes Verheißung. In der Hoffnung auf eine neue Welt wandelten sie durch Glauben einem neuen Land entgegen. — 1. Mose 12:1-3; Heb. 11:8-10, NW.
4-6. (a) Welche weiteren Menschen faßten diese Verheißung einer neuen Welt ins Auge? (b) Wie bekundete Jesus seine Bereitwilligkeit, an dem, was Jehova verheißen hat, teilzuhaben?
4 Die Frage ist noch offen: Sind wir bereit, dasselbe zu tun, das heißt, denselben Glauben an Gottes Verheißung und dieselbe Bereitwilligkeit zu bekunden wie Abraham und sein Weib Sara? Die Tatsache, daß sich an Abraham die Verheißung zu seinen Lebzeiten nicht erfüllte, hielt weder Isaak noch Jakob davon ab, Abrahams Fußstapfen zu folgen, Glauben an Gott zum Ausdruck zu bringen und ihren Kindern denselben Lauf zu empfehlen. Jesus sagte von Abraham: „Abraham, euer Vater, war sehr erfreut über die Aussicht, meinen Tag zu sehen, und er sah ihn und freute sich.“ So groß war der Glaube dieser Patriarchen an Gottes Verheißung, daß sie bereit waren, alles, selbst ihr Leben hinzugeben, um das ihnen verheißene Erbe, das in der neuen Welt liegt, empfangen zu können. — Joh. 8:56; Heb. 11:39, NW.
5 Mose brachte denselben Glauben an Gottes Verheißung zum Ausdruck. Er, der am Hofe Pharaos aufgezogen worden war, ‚hielt die Schmach des Christus für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens‘. Mose folgte dem Rufe Gottes, als er achtzig Jahre alt war, und gab das Leben eines Hirten auf, um Jehovas Zeuge vor Pharao und ein Führer der Nation Israel zu werden. Das Volk Israel ist ein Beispiel davon, wie eine ganze Nation ihre Hoffnung in Jehovas Verheißung einer neuen Welt fand. Paulus spricht von einer großen „Wolke von Zeugen“, deren Glieder alles Beschwerende beiseite taten, um Teilhaber der Verheißung zu werden. — Heb. 11:26, 27; 12:1, NW.
6 In dieser großen „Wolke von Zeugen“ stand Christus Jesus obenan: „Der, obwohl in Gestalt Gottes existierend, nicht daran dachte, etwas an sich zu reißen, nämlich das Gottgleichsein. Nein, er entäußerte sich selbst, nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das: als er sich in seiner Beschaffenheit als Mensch sah, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja bis zum Tode an einem Marterpfahl. Eben darum hat ihn Gott auch in eine übergeordnete Stellung erhoben.“ Jesus gab sein alles dahin, was weit mehr war als das, was das ganze Menschengeschlecht überhaupt geben könnte, damit ihm Jehovas Verheißung bezüglich einer neuen Welt zuteil werde. Er veranschaulichte seine Willigkeit, dies zu tun, in verschiedenen Gleichnissen: „Das Königreich der Himmel ist gleich einem im Felde verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft, was er hat, und kauft jenes Feld. Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem reisenden Kaufmann, der schöne Perlen sucht. Als er eine Perle von hohem Werte gefunden hatte, ging er hin und verkaufte sogleich alles, was er hatte, und kaufte sie.“ So völlig hatte sich Jesus selbst entäußert, daß er zu einem gewissen Schriftgelehrten, der ihm nachfolgen wollte, sagen konnte: „Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels haben Schlafsitze, aber der Sohn des Menschen hat keine Stätte, wo er sein Haupt niederlegen kann.“ Statt den Verlust ‚aller Dinge‘ zu beklagen, empfahl Jesus seinen Nachfolgern diesen Lauf, wenn sie wirklich ins Königreich eingehen wollten. — Phil. 2:5-9; Matth. 13:44-46; 8:20; Kol. 1:15, 16, NW.
7. (a) Welchen Rat gab Jesus in bezug auf das Gewinnen der neuen Welt? (b) Was bedeutet es, Christus zu folgen?
7 Jesus wußte, was nötig war, um die alte Welt zu besiegen. So sagte er denn: „Wenn jemand mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beharrlich. Denn wer immer seine Seele retten will, wird sie verlieren; wer immer aber seine Seele verliert um meinetwillen, wird sie finden. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele einbüßt? Oder was wird ein Mensch für seine Seele zum Tausch geben? Denn es ist dem Sohn des Menschen bestimmt, in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln zu kommen, und dann wird er einem jeden vergelten gemäß seinem Verhalten.“ Jesus Christus also zu folgen bedeutet, das Christentum in die Tat umzusetzen; es bedeutet Selbstverleugnung in einem Leben der Hingabe an die Grundsätze des Christentums. Es erfordert, daß man den „Marterpfahl“ aufnimmt und an den Beschwerden und Leiden teilhat, die Jesus noch zurückließ. Es bedeutet, sein persönliches Trachten und Streben nach Reichtum, Ansehen und Macht aufzugeben. Der Prophet Hiob sagte: „Wenn ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zu dem feinen Golde gesagt habe: Mein Vertrauen! … Gott droben würde ich verleugnet haben.“ Auf diese Weise Christus zu folgen, bedeutet, die alte Welt aufzugeben, die ganze Welt und, wenn nötig, auch das Leben. Es erfordert völlige Untertanentreue und Loyalität an das Christentum, so wie sich ein Soldat der Sache der Unabhängigkeit und Freiheit hingibt. Paulus zeigt diesen Punkt klar, wenn er sagt: „Niemand, der als Soldat dient, verwickelt sich in die Handelsgeschäfte des Lebens, um die Anerkennung dessen zu erlangen, der ihn als Soldat angeworben hat.“ Christen, die Christus nachfolgen, müssen bereit sein, dem Rufe zur Pflicht mit derselben Willigkeit zu folgen wie der Prophet Jesaja, der auf die Frage „Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen?“ erwiderte: „Hier bin ich, sende mich.“ Da er sich nicht an diese alte Welt klammerte, war er frei, Jehovas Ruf zu folgen. Dies war das beneidenswerte Los, das treue Menschen, wie Abraham, Isaak, Jakob und andere, zufolge ihres Glaubens hatten. Dies muß das Los all derer sein, die mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten. — Matth. 16:24-27, NW; Hiob 31:24, 28; 2. Tim. 2:4, NW; Jes. 6:8.
BERUFEN, ALLES HINZUGEBEN
8. Was hieß Jesus seine Nachfolger tun, und wie verhielten sie sich diesbezüglich?
8 Als Jesus Christus das Christentum einführte, berief er seine Nachfolger, denselben Glauben, den Glauben Abrahams, zu bekunden. Und seine unmittelbaren Apostel zeigten, daß sie diesen Glauben besaßen. Man beachte besonders, mit welcher Bereitwilligkeit sie Jesu Ruf „Folge mir!“ gehorchten. Der inspirierte Bericht sagt von Petrus und Andreas, die als Fischer die Netze auswarfen, als Jesus sie rief: „Sogleich die Netze liegenlassend, folgten sie ihm.“ Von Jakobus und Johannes, die berufen wurden, als sie gerade ihre Netze ausbesserten, sagt der Bericht: „Sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm.“ Als ein Jünger umkehren wollte, um seinen Vater zu begraben, erwiderte Jesus: „Folge mir weiter nach, und laß die Toten ihre Toten begraben.“ Der Gedanke hier ist, daß sie sich nicht durch irgend etwas, was ihnen im Wege stand, zurückhalten ließen. Ihre Beschäftigung, Angehörige, Freunde wurden nicht als das Wichtigere betrachtet. Diese wurden an die zweite Stelle gesetzt, und dem noch begehrenswerteren, dem Königreich Gottes, wurde in ihrem Leben der erste Platz eingeräumt. Es wurden nicht Monate darauf verwandt, Geld zu ersparen, ehe sie ihre Arbeitsplätze verließen, noch wurde vorsichtig erwogen, ob die Sache sich lohne oder nicht. Auch fragten die Apostel nicht: Was schaut für mich dabei heraus? Statt dessen folgten sie dem Ruf unverzüglich und bekundeten auf diese Weise großen Glauben an Jehova, seinen Sohn und an die für ihr Fortkommen getroffene Vorkehrung. — Matth. 4:18-22; 8:22, NW.
9. Wie sollten sie ihre Königreichsvorrechte einschätzen?
9 Jesus hatte seinen Nachfolgern eingeprägt, von welchem Wert es sei, das Königreich zu gewinnen; es zu erreichen, sei alle Kosten wert. Er betonte die Notwendigkeit der Selbstaufopferung, schwerer Arbeit, der Ausdauer und Geduld, um das Ziel des Glaubens zu erreichen, nämlich die Rettung unserer Seelen. Er betonte, daß ihm beständig zu folgen bedeuten würde, von weltlichen Banden und Verpflichtungen frei zu sein. Nahrung, Kleidung, Obdach und die anderen Lebensnotwendigkeiten wurden zur Nebensache gemacht. „Denn all diesem gehen die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all dieser Dinge bedürft. So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und seine Gerechtigkeit zu suchen, und all diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden. Macht euch also nie Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben. Jeder Tag hat an seinem eigenen Übel genug.“ Die Hauptsache war das Königreich. Im Vergleiche dazu verblaßte alles andere. Paulus zeigte an, wie er diesbezüglich empfand. „Um seinetwillen [um Christi willen] habe ich den Verlust aller Dinge auf mich genommen, und ich erachte sie als eine Menge Unrat, damit ich Christus gewinne.“ Und der Apostel Johannes folgerte: „Die Welt vergeht und auch ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt für immer.“ Was könnte als besserer Grund dafür angegeben werden, weshalb man diese Welt aufgeben und sich vollständig und rückhaltlos dem Königreich Gottes hingeben sollte? Wenn es absoluten Glauben und Vertrauen auf Jehova und Christus Jesus erforderte, um mit der wachsenden christlichen Kirche des ersten Jahrhunderts Schritt zu halten, erfordert es da heute etwa weniger Glauben? — Matth. 19:27; 6:32-34; Phil. 3:8; 1. Joh. 2:17, NW.
10. Was ist das Ergebnis gewesen, wenn dem Gebot, ‚Jünger zu machen aus Menschen aller Nationen‘, Folge geleistet wurde?
10 Treuer Gehorsam gegenüber dem Auftrag, hinzugehen und „Jünger aus Menschen aller Nationen“ zu machen, hat bewirkt, daß die christliche Versammlung gewachsen ist, bis sie heute auf der ganzen Erde durch ergebene Diener vertreten ist, die diese gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich Gottes verkündigen. Besonders in den letzten siebenunddreißig Jahren haben Hunderte von Millionen etwas von der göttlichen Herrschaft der neuen Welt gehört. Von diesen Millionen haben Hunderttausende dies als Gottes lebengebende Botschaft für heute erkannt. Diese sind mit demselben Glauben und derselben Freude darauf eingegangen, wie es die Propheten der alten Zeit und die Jünger Jesu taten, und sie haben ihr Leben durch Jesus Christus Gott hingegeben und sich zusammengetan, um diese helleuchtende Fackel des Königreiches hochzuhalten. Zusammen bilden diese christlichen Zeugen eine Gesellschaft, die kein Teil dieser alten Welt ist. Sie stehen für Gottes neue Welt der Gerechtigkeit ein; darum bilden sie eine Neue-Welt-Gesellschaft. — Matth. 28:19, 20; 24:14, NW.
11. Wird von den Gliedern der Neuen-Welt-Gesellschaft verlangt, daß sie dieselben Opfer bringen wie die christlichen Zeugen des ersten Jahrhunderts?
11 Wird nun von ihnen als Gliedern der Neuen-Welt-Gesellschaft verlangt, daß sie dieselben Opfer darbringen und denselben Glauben an den Tag legen wie jene christlichen Zeugen des ersten Jahrhunderts? Jawohl, denn es gibt keine besonderen Vorschriften des Benehmens oder des Dienstes für Christen irgendeines Jahrhunderts. Sie folgen alle demselben großen Vorbild, Christus Jesus. Petrus schrieb: „In der Tat wurdet ihr zu diesem Laufe berufen, weil auch Christus für euch litt, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt.“ Paulus gab den Rat: „Werdet meine Nachahmer, gleichwie auch ich Christi.“ Und wiederum: „Seid Nachahmer derer, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.“ „Denn alle Dinge, die vormals aufgezeichnet wurden, wurden zu unserer Unterweisung geschrieben, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung schöpfen möchten.“ Daher haben wir nicht nur Aufzeichnungen über das vollkommene Beispiel Christi, sondern auch über dasjenige Abrahams und aller Propheten, die vor uns lebten und deren Leben nützliche Lektionen für uns sind, die wir studieren sollen, um mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt zu halten. — 1. Pet. 2:21; 1. Kor. 11:1; Heb. 6:12; Röm. 15:4; 1. Kor. 10:11, NW.
12. Was muß die geistige Haltung derer sein, die mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten?
12 Es wird immer klarer, daß irgend jemand von uns, der mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten will, ebenso willig und bereit sein muß, Jehovas Anweisungen zu befolgen, wie die treuen Propheten und Apostel. Wir können uns nicht an diese alte Welt binden lassen und dabei denken, wir könnten mit der christlichen Gesellschaft von Predigern Schritt halten. Wir müssen frei sein, um einem Rufe zu folgen gleichwie Abraham und Mose, müssen willens sein, vorzurücken und die Interessen der alten Welt zurückzulassen. Wir müssen begierig sein, dem Ruf des Meisters zu folgen: „Komm, folge mir!“ und müssen ihm ebenso völlig gehorchen wie Petrus: „Wir haben alles [alle Dinge] verlassen und sind dir nachgefolgt.“ Wir müssen „alles“ hinter uns lassen, ohne ein Verlangen danach zu empfinden wie z. B. Lots Weib, ja ohne Bedauern und mit Freude, daß uns eine solche Gelegenheit geboten ist und wir sie ergreifen können. So wie Paulus, der alles aufgab, sagte: „Ich bin bereit, mich nicht nur binden zu lassen, sondern in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus auch zu sterben.“ Dies sollte unser Entschluß, so sollte unsere Ergebenheit sein. — Mark. 10:21; Matth. 19:27; Apg. 21:13, NW.
13. Was kann von jenen gesagt werden, die sich immer noch an die alte Welt klammern, und welche Ermahnung kann ihnen gegeben werden?
13 Es gibt indes immer noch einige „Christen“, die denken, es sei möglich, gleichzeitig in der Neuen-Welt-Gesellschaft und in der alten Welt zu leben. Doch auch diese, die anscheinend zum Lernen langsam sind, finden die Aufgabe immer schwieriger. Ihre Hingabe an Gott ist keine vollständige gewesen. Sie haben nicht wirklich „alles“ verlassen, um Christus zu folgen. Ihre Hingabe an Gott ist eine Hingabe unter Vorbehalten, unter Bedingungen gewesen. Immer noch haben sie ein Verlangen nach den luxuriösen Dingen und Vergnügungen des vergehenden Systems der Dinge. Sie wissen, daß das Schritthalten mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Zeit erfordert, und Vergnügungen der alten Welt verlangen auch Zeit. Somit erfolgt eine Prüfung in bezug auf die Neigungen des Betreffenden; er wird nach verschiedenen Richtungen gezogen, woraus sich Spannungen und Enttäuschungen ergeben. Eine unstete Person, die im Geiste geteilt ist, ist Jehova nicht wohlgefällig. „In der Tat“, sagt Jakobus, „jener Mensch denke nicht, daß er irgend etwas von Jehova empfangen werde; er ist ein unentschiedener Mann, unstet in allen seinen Wegen.“ „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und läutert eure Herzen, ihr Unentschiedenen. Gebt der Trübsal Raum, trauert und weint; euer Lachen verwandle sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit. Demütigt euch vor den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen.“ Jene, die darauf beharren, ein Doppelleben zu führen, sind nicht wirklich demütig. Man findet sie immer noch kurz vor der Grenzlinie. Sie ziehen es vor, Jehovas weisen Rat außer acht zu lassen. Da sie nur ungern mit der alten Welt ganz brechen, hängen sie sozusagen nur mit einem Faden an der neuen Welt, bis die alte Welt sie vollständig in die Vergessenheit hinabzieht. Es ist gefährlich, nach beiden Seiten hinken zu wollen, und unmöglich, zweier Herren Sklave zu sein. „Denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein.“ — Jak. 1:7, 8; 4:8-10; Matth. 6:24, NW.
DER UNENTSCHLOSSENHEIT KEINEN RAUM LASSEN
14, 15. (a) Weshalb gibt es heute für Unentschiedenheit keinen Raum? (b) Weshalb erfordert es Entschlußkraft und Mut, mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt zu halten?
14 Das jetzige gesteigerte Tempo der Neuen-Welt-Gesellschaft läßt der Unentschlossenheit keinen Raum. Selbst ein kleines Zögern bedeutet schon, Boden zu verlieren. Und je mehr und je länger wir zögern, desto größer wird die Distanz, die wir wieder einholen müssen, wenn wir mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten wollen. Es bedeutet, daß eine größere Anstrengung gemacht und mehr Entschiedenheit aufgebracht werden muß. Die tragische Wahrheit ist, daß der Verlust einer gewissen Strecke sich fast immer als unheilvoll erweist, weil die Neue-Welt-Gesellschaft unablässig weitergeht und dem vollkommenen Tag entgegendrängt. Es erfordert Glauben, Mut und Entschiedenheit, mit ihr Schritt zu halten. Besonders jetzt, da mehr und mehr von unserer Zeit verlangt wird. Da heißt es, den Ruf zum Pionier-, Missionar- und Betheldienst mit einem „Hier bin ich, sende mich“ zu beantworten. Mehr Aufmerksamkeit soll dem Dienst von Haus zu Haus gewidmet werden, dem Schulen neuer Königreichsverkündiger, den Nachbesuchen bei jenen, die Interesse für die Königreichsbotschaft bekunden, und den Heimbibelstudien, die bei Menschen guten Willens abgehalten werden. All dies verlangt Zeit, unsere Zeit und Lebenskraft. Doch da es Gott hingegebene Zeit ist, gehört sie zu Recht Jehova. „Ihr gehört nicht euch selbst, denn ihr wurdet um einen Preis erkauft. Auf jeden Fall verherrlicht Gott in eurem Leibe.“ „Zahlt daher … Gottes Dinge … Gott.“ — Jes. 6:8; 1. Kor. 6:19, 20; Matth. 22:21, NW.
15 Doch das ist nicht alles, wofür zu sorgen ist. Da gibt es Versammlungsstudien und Zusammenkünfte der Versammlung, die zu besuchen und zu unterstützen sind. Diese erfordern unser Sinnen und unsere Vorbereitung. Weder unser persönliches Studium noch unsere Familienpflichten dürfen vernachlässigt werden. Die geringste Verwicklung in die alte Welt kann zu einem Hindernis werden und unseren Fortschritt der neuen Welt entgegen hindern. Deshalb gab Jesus denen, die ihm folgen, den Rat, sich zu verleugnen, den Marterpfahl aufzunehmen und ihm beständig zu folgen. Paulus gab einen ähnlichen Rat: „Laßt uns ebenfalls alles Beschwerende sowie die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen, und laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen, indem wir unverwandt auf Jesus schauen, den Anführer und Vervollkommner unseres Glaubens.“ Wenn wir diese weise Ermahnung beherzigen, mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt zu halten, so wird es für uns lange nicht so schwierig sein, wie es für jene ist, die mit den Dingen dieses Lebens beschwert sind. — Heb. 12:1, 2; Matth. 16:24, NW.
16. Welche Frage sollte sich jedes Glied der Neuen-Welt-Gesellschaft stellen?
16 Wenn wir uns unnötigerweise an diese alte Welt ketten lassen, wird unser Geist gedämpft werden. Dadurch wird unser Fortschritt beeinträchtigt, und die Freude zunichte, die wir normalerweise aus dem Dienste Jehovas erhalten. In der Tat, wenn Unternehmungen, die in den Bereich der alten Welt gehören, nicht in Schranken gehalten werden, werden sie uns zum völligen Stillstand führen. Jedes Glied der Neuen-Welt-Gesellschaft sollte um seinen Fortschritt der neuen Welt entgegen besorgt sein. Es sollte sich fragen: Wo stehe ich in Beziehung zur Neuen-Welt-Gesellschaft? Halte ich Schritt mit ihr? Vernachlässige ich die Interessen der neuen Welt um der Unternehmungen der alten Welt willen? Folge ich einem theokratischen Ruf gleichwie die treuen Propheten und die Apostel? Oder lasse ich es geschehen, daß weltliche Interessen meine Zeit verschlingen? Zu einem in moralischer Hinsicht reichen jungen Mann, der ewiges Leben zu erlangen wünschte, sagte Jesus: „‚Eins fehlt dir: geh hin, verkaufe, was immer du besitzest, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!‘ Er aber wurde traurig bei diesen Worten und ging betrübt fort; denn er hatte viele Besitztümer. Nachdem Jesus um sich geblickt hatte, sprach er zu seinen Jüngern: ‚Wie schwer wird es denen sein, die Geld haben, in das Königreich Gottes einzugehen!‘“ Laß dich nicht durch die Dinge dieser Welt, Geld und Materialismus, davon abhalten, Leben zu gewinnen. — Mark. 10:17-30, NW.
17. Verliert ein Christ irgend etwas, wenn er mit der alten Welt endgültig bricht?
17 Nach Jesu Gespräch mit dem jungen Mann sagte Petrus: „Siehe! wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.“ Jesus gab darauf die Antwort: „Wahrlich, ich sage euch Männern: Niemand hat Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder verlassen um meinet- und um der guten Botschaft willen, der nicht hundertfältig empfange, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder, mit Verfolgungen, und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben.“ In anderen Worten sagte Jesus zu Petrus, daß der Christ nichts verliere, wenn er die alte Welt aufgebe, noch verliert ein christlicher Zeuge Jehovas etwas, wenn er dasselbe tut, um Schritt zu halten mit der Neuen-Welt-Gesellschaft. Wir gewinnen all das, was wir aufgeben, hundertfach, ja mehr. Der gesalbte Überrest wird außerdem als Christi Brautklasse ein Leben der Herrlichkeit in den Himmeln erlangen, und den anderen Schafen des Herrn wird ewiges Leben auf einer paradiesischen neuen Erde zuteil werden, alles deswegen, weil sie den Glauben nicht preisgaben, sondern mit der Neuen-Welt-Gesellschaft gläubig vorwärts gingen, der neuen Welt entgegen.