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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 1. 9. S. 515-517

„Auf, ergreife die Gelegenheiten!“

FOLGENDER Brief an die Zeitung Vindicator, Youngstown, Ohio, wurde am 11. Dezember 1955 veröffentlicht:

„Von ihren Kanzeln dringen protestantische Geistliche beständig in ihre Herden, sich doch mehr dem Bibellesen zu widmen. Wie nett! Aber offensichtlich hat es damit sein Bewenden! Offenbar lesen sehr wenig Christen ihre Bibel, weil sie diese nicht richtig verstehen.

Ich bin mir der Tatsachen und der Zahlen bewußt, die beweisen, daß jährlich mehr Bibeln verkauft werden als irgendein anderes Buch. Werden sie aber auch ehrlich gelesen, und wenn nicht, weshalb nicht? Weil der großen Mehrheit das Bibellesen langweilig und ermüdend vorkommt auf Grund der vielen Stellen, die einer Erklärung bedürfen, die aber der Durchschnitts-Christ selten findet, wenn er hierfür nicht zu seinem Pastor geht. Dies wird er natürlich schwerlich tun, weil sein Pastor gewöhnlich anderen Geschäften nachgeht und die nötige Zeit gar nicht hat. Wozu dient übrigens die Sonntagsschule? Die fünfundzwanzig Minuten, die durchschnittlich für ein solches Studium eingeräumt werden, könnten kaum als hinreichend bezeichnet werden, um Erklärungen zum Verständnis dieses Buches zu geben.

Ich schreibe dies zur Verteidigung der sogenannten ‚Namenchristen‘, die bessere Christen würden, wenn ihnen biblische Unterweisung zugänglich gemacht würde.

Da ich Laie bin, bin ich überzeugt, daß mir die Gefühle der sogenannten Herde viel besser bekannt sind als ihren Pastoren. Um mich milde auszudrücken: Unsere protestantischen Geistlichen würden erstaunt sein, zu erfahren, wie viele ihrer Leute sich nach vermehrtem Verständnis sehnen. Die Antwort könnte gegeben werden, indem man eine kompetente Schar Leute organisierte, die die Bibel beständig, und nicht nur 5 bis 6 Wochen im Jahr, lehrten.

Das wird Geld erfordern. Sollte Leuten eine solche Gelegenheit des Studiums geboten werden, so könnte die finanzielle Unterstützung, die sie als Entgelt leisten mögen, ganz erstaunlich sein. Dies oder etwas Ähnliches sollte zum mindesten ausprobiert werden.

Ich wenigstens bin es müde, so viele negative Bemerkungen über die Laxheit der Laien gegenüber der Bibel und andere Dinge anzuhören. Fast alle protestantischen Geistlichen haben eine wunderbare Ausbildung genossen, und deswegen wird von ihnen mehr erwartet als von der Laienschaft. Warum machen sie sich denn nicht auf und ergreifen die Gelegenheiten, die auch ihre Pflichten sein mögen? [Unterzeichnet] EIN CHRIST.“

Dieser Brief, ein Gemisch von Beifall und Klage, verdient sorgfältige Betrachtung. Er sagt, der Durchschnittsmensch bedürfe der Hilfe, um das zu verstehen, was er in der Bibel lese. Das stimmt, denn als Philippus, der Evangelist, den äthiopischen Beamten im Buche Jesaja lesen sah und fragte, ob er auch verstehe, was er lese, erwiderte der Äthiopier: „Wie könnte ich es denn, wenn nicht jemand mich anleitet?“ — Apg. 8:31, NW.

Philippus nahm sich sogleich an Ort und Stelle Zeit, ihm zu seinem Studium Anleitung zu geben. Das ist die erste Aufgabe eines Dieners Gottes. Andere Geschäfte kommen an zweiter Stelle. Hat nicht Jesus dieses Werk des geistigen Weidens betont, als er Petrus dreimal fragte, ob er ihn liebe? Und als Petrus dreimal mit Ja antwortete, war Jesu Erwiderung: „Weide meine jungen Lämmer.“ „Hüte meine Schäflein“, „Weide meine Schäflein“. — Joh. 21:15-17, NW.

Wie der Brief mit der Unterschrift „Ein Christ“ es sagt, wären sogenannte „Scheinchristen“ besser daran, wenn ihnen Unterricht zugänglich gemacht würde. Er wird ihnen zugänglich gemacht, doch durch andere Menschen, durch Jehovas Zeugen, die sich gleichwie Philippus Zeit nehmen, mit jemandem zu studieren, der den Wunsch hat, mehr von dem zu lernen, was er in der Bibel liest. Es ist nicht eine schwere Last für die Zeugen, sondern ein Vergnügen, denn sie stimmen mit Jesu Ansicht überein: „Mehr Glück liegt im Geben als im Empfangen.“ Viel Glück ersprießt uns daraus, daß wir die Wahrheit empfangen; aber wir erzielen größere Ergebnisse, wenn wir sie anderen weitergeben. — Apg. 20:35, NW.

„Ich werde einen Hunger in das Land senden, nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern die Worte Jehovas zu hören.“ Jehova selbst sendet diesen Hunger unter jene, die vorgeben, ihn anzubeten, weil sie gegenüber den Pflichten, die ihnen von Gott auferlegt werden, so nachlässig gehandelt haben, daß ihnen selbst der Rest an Wahrheit, den sie noch besaßen, genommen wird. Kein Wunder also, wenn sich Leute in diesem nachlässigen Religionssystem nach geistiger Speise und geistigem Trank sehnen. Diese Nahrung in diesen Systemen zu suchen ist umsonst. Wenn jene, die sich ihres geistigen Bedürfnisses bewußt sind, es anderswo zu befriedigen suchen, werden sie glücklich werden. „Glücklich jene, die sich ihres geistigen Mangels bewußt sind.“ — Amos 8:11; Matth. 5:3, NW.

Der Schreiber des Briefes bittet dann, ständig in der Bibel unterrichtet zu werden, also nicht nur fünf bis sechs Wochen im Jahr. Jehovas Zeugen bieten regelmäßig Lehre an, indem sie in die Wohnungen gehen und dort während eines Jahres oder noch länger einen Abend jede Woche Bibelstudien abhalten. „Das wird Geld erfordern“, sagt der Schreiber, und drückt so seine Bereitschaft zum Zahlen aus. Sonderbarerweise braucht man Geld, um falsche Lehren zu erhalten, benötigt aber keines, um die wahre geistige Nahrung zu bekommen: „He! ihr Durstigen alle, kommet zu den Wassern; und die ihr kein Geld habt, kommet, kaufet ein und esset! ja, kommet und kaufet ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! Warum wäget ihr Geld dar für das, was nicht Brot ist, und euren Erwerb für das, was nicht sättigt? Höret doch auf mich und esset das Gute, und eure Seele labe sich an Fettem! Neiget euer Ohr und kommet zu mir; höret, und eure Seele wird leben.“ Jehovas Zeugen verlangen keine Gebühr für die Dienste ihrer Lehrtätigkeit. Sie gehorchen den Worten Jesu: „Umsonst empfinget ihr, umsonst gebet.“ — Jes. 55:1-3; Matth. 10:8, NW.

Die Geistlichen werden gebeten, ihre Gelegenheiten und Verantwortlichkeiten wahrzunehmen. Durch Jesaja sagte Jehova, daß sie das nicht tun würden: „Seine Wächter sind blind, sind alle ohne Erkenntnis; sie alle sind stumme Hunde, die nicht bellen können; sie träumen, liegen da, lieben den Schlummer. Und die Hunde sind gefräßig, kennen keine Sättigung; und das sind Hirten! Sie haben kein Verständnis; sie alle wenden sich auf ihren eigenen Weg, ein jeder von ihnen allen seinem Vorteil nach.“ Jesus sagte, daß sie — weil sie Überlieferungen lehren statt Wahrheit — selbst nicht ins Königreich eingehen werden und andere davon fernhalten. Die überlieferten Glaubensbekenntnisse stehen im Gegensatz zur Bibel, und die Geistlichen sind dagegen, daß die Leute die Bibel mit Jehovas Zeugen studieren. Nachdem Jesus solchen Religionsführern gesagt hatte: „Ihr habt so das Wort Gottes eurer Überlieferung wegen ungültig gemacht“, riet er seinen Nachfolgern an: „Laßt sie. Blinde Leiter sind sie. Wenn nun ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ — Jes. 56:10, 11; Matth. 15:6, 14, NW.

Der Schreiber rief die Geistlichkeit auf, sich aufzumachen und ihre Gelegenheiten zu ergreifen. Wir fordern geistig Hungernde, wie es der Schreiber ist, auf, ihre Gelegenheiten zu ergreifen. Jesus sagte: „Siehe! ich stehe an der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, werde ich in sein Haus kommen und das Abendmahl mit ihm halten, und er mit mir.“ Wenn Jehovas Zeugen an eurer Tür stehen und anklopfen, so denkt an Jesu Worte, die er an seine Zeugen richtete: „Wer euch aufnimmt, nimmt auch mich auf.“ Ferner: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“ Auf diese Weise kann man nun mit Christus ein geistiges Mahl halten. Dies ist eure Gelegenheit, dies eure Verantwortung! — Off. 3:20; Matth. 10:40; 18:20, NW.

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