Die staubige Bibel – nichts zum Lachen!
STAUBIGE Bibeln in christlichen Familien — liegt in diesem Worte nicht ein Anflug von Ungereimtheit, die ans Humoristische grenzt? Einige finden es ulkig, wenn angebliche Christen ihr grundlegendes Lehrbuch nicht lesen. Solche sind etwa so ulkig wie ein Ingenieur, der nie seine Lehrbücher studiert hat; aber über eine seiner Brücken zu gehen, ist kein Spaß. Sie sind etwa so ulkig wie ein Chirurg, der nie seine Lehrbücher über Anatomie studierte, doch würdest du aufhören zu lachen, wenn er in den Operationssaal träte und auf gut Glück auf der Suche nach dem Blinddarm deinen Leib mit einem Messer durchstocherte!
Wie kann denn ein Christ den Fußstapfen Christi folgen, wenn er den Lauf nicht kennt, den Christus einschlug? Wie könntest du so handeln, wie Christus handelte, und so reden, wie er redete, ohne das zu lernen, was er tat und sagte? Aus der Bibel lernt jemand Jesu Worte und Taten kennen. Nach seiner berühmten Bergpredigt sagte Jesus: „Jeder daher, der diese meine Worte hört und sie tut, ist gleich einem verständigen Manne, der sein Haus auf das Felsmassiv baute. Und der Regen strömte hernieder und die Fluten kamen und die Winde bliesen und peitschten gegen jenes Haus, doch es stürzte nicht ein, denn es war auf ein Felsmassiv gegründet worden.“ Wie kann jemand ein christliches Leben auf einem sicheren Felsmassiv aufbauen, ohne die Worte Christi zu kennen und zu tun! — Matth. 7:24, 25, NW.
Wenn sich auf der Bibel Staub ansammelt, statt daß Bibelleser sich um sie sammeln, ist sie wie ein Berg von Gold, der nie ausgeschöpft wird. Wenn ihre Besitzer sie nicht lesen, wie können sie die Reden Jesu kennenlernen? Und wie können seine Reden befolgt werden, wenn man sie nicht kennt? Für viele ist die Bibel ein verschlossenes Buch, weil sie es nie auftun; und dem Verständnis vieler bleibt es verschlossen, obwohl sie es auftun. Es war dem aufrichtigen Äthiopier verschlossen, der das Buch Jesaja las, denn als Philippus ihn fragte, ob er verstehe, was er lese, erwiderte er: „Wie könnte ich es denn, wenn nicht jemand mich anleitet?“ Darauf führte Philippus ihn zur rechten Erkenntnis, und er verstand die Sache und ließ sich taufen. — Apg. 8:31, NW.
Die benötigte Anleitung mag in der Form mündlichen Predigens erfolgen, wie dies beim Äthiopier geschah. Oder sie mag in gedruckter Form gegeben werden, wie es durch die biblischen Hilfsmittel geschieht, die von der Wachtturm-Gesellschaft veröffentlicht werden. Die vorliegende Zeitschrift ist eines dieser biblischen Hilfsmittel. Sie ist die offizielle Zeitschrift der Zeugen Jehovas. Sie lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Reden Jesu und zeigt, wie dringend notwendig es ist, diese Reden zu befolgen. Wenn wir den Wachtturm öffnen und ihn lesen, wird er die Bibel unserem Verständnis erschließen, sofern wir die Bibel lesen.
Jehovas Zeugen dürfen es nicht geschehen lassen, daß sich auf ihren Wachtturm-Ausgaben Staub anhäuft, wie einige dies bei ihren Bibeln geschehen lassen. Jehovas Zeugen beziehen den Wachtturm nicht nur, damit man ihn im Hause herumliegen sehe, wie z. B. angebliche Christen bei sich daheim Bibeln herumliegen haben, nur weil dies gut aussieht. Die Zeugen lesen und studieren den ganzen Inhalt des Wachtturms, nicht nur Teile davon, wie einige Namenchristen, die ihr Bibellesen auf das letzte Viertel der Bibel beschränken und die drei ersten Viertel davon als unmodern beiseiteschieben.
Damit ein biblisches Hilfsmittel dienlich sei, muß es geöffnet und gelesen werden. Damit man aus dem grundlegenden und unentbehrlichen Lehrbuch des Christen, der Bibel, das Gute, das darin enthalten ist, herausschöpfe, muß man es öffnen und lesen. Dies zu unterlassen ist kein Spaß. Es ist auch kein Spaß, über eine schwache Brücke zu gehen. Es ist kein Spaß, sich von einem unfähigen Chirurgen behandelt zu wissen. Und noch weniger gibt es zu lachen, wenn man seine Gelegenheit für das ewige Leben verpaßt, indem man seine Bibel staubig werden läßt!