Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w56 15. 12. S. 756-761
  • Bringe deine Opfer des Lobes richtig dar

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Bringe deine Opfer des Lobes richtig dar
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • PREDIGTEN AN TÜRSCHWELLEN
  • DER BEGINN DEINER PREDIGT
  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
  • „Ihr seid das Salz der Erde“
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1985
  • Nimmst du Salz?
    Erwachet! 1975
  • Salz — Ein wertvolles Gut
    Erwachet! 2002
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 15. 12. S. 756-761

Bringe deine Opfer des Lobes richtig dar

„Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt, um zu wissen, wie ihr jedem antworten sollt.“ — Kol. 4:6, NW.

1. Was wird durch Salz versinnbildlicht?

DAS Mosaische Gesetz verlangte, daß Opfer mit Salz gewürzt werden: „Jede Opfergabe deines Getreideopfers wirst du mit Salz würzen, und du sollst auf deinem Getreideopfer das Salz des Bundes deines Gottes nicht fehlen lassen. Mit jeder deiner Opfergaben wirst du Salz darbringen.“ Weshalb? Salz ist ein Konservierungsmittel und verhindert Fäulnis. Es war verboten, irgend etwas, das gegärt hatte, zu opfern, und das dem Opfer beigegebene Salz verhütete die Gärung. Um eine Veränderung des Opfers oder seine Verwesung zu verhüten, gab ihm das Salz Dauerhaftigkeit und wurde in Verbindung mit einem Bunde gebraucht, um dessen Unveränderlichkeit und Dauerhaftigkeit anzuzeigen. Unter den Völkern des Altertums war es ein Zeichen der Freundschaft, miteinander Salz zu essen, und es wies auf beständige Treue und Loyalität hin. Wer auf Jehovas Altar Gemeinschaftsopfer darbrachte, wurde als jemand betrachtet, der Teilhaber mit Jehova war. Somit deutete der Gebrauch des Salzes bei den Opfern an, daß Salz gemeinsam mit Jehova genossen wurde, was unaufhörliche Loyalität darstellte. — 3. Mose 2:13, NW.

2. Was bedeutet es für Christen, ihre Wortopfer mit Salz zu würzen?

2 Weil die wahren Nachfolger Jesu durch ihr Beispiel wie auch durch ihre Predigttätigkeit einen Einfluß ausüben würden, der vor Fäulnis und Sittenverfall bewahrt, nannte Jesus sie „das Salz der Erde“. Salz wird auch in Verbindung mit ihren Worten erwähnt, die sie beim Predigen benutzen: „Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt, um zu wissen, wie ihr jedem antworten sollt.“ (Matth. 5:13: Kol. 4:6, NW) Christen opfern Jehova nicht Getreide- oder Fleischopfer, so wie die Nation Israel es tat, sondern sie opfern ein Opfer des Lobes durch die Worte ihrer Lippen, und diese werden mit Farren [jungen Stieren] und Früchten verglichen. Gleichwie Israels materielle Opfer mit Salz dargebracht werden mußten, so sollen die Worte des Christen, die symbolischen Farren seiner Lippen, mit Salz gewürzt sein. Dies bedeutet, daß seine Reden die reine Wahrheit sein sollen, um eine bewahrende Wirkung auf den Redenden wie auch auf den Hörenden zu haben, und daß sie Loyalität und Treue gegenüber Jehova, also nicht Verachtung gegenüber seinem Namen oder Tisch, zum Ausdruck bringen sollen. Die dargebrachten Worte sollen für Gerechtigkeitsliebende appetitanregend wirken. Salz ist eine appetitmachende, würzende Zutat zur Speise, sowohl für Menschen wie für Tiere: „Wird Fades, Salzloses gegessen?“ „Die Ochsen und die Eselsfüllen, die das Ackerland bearbeiten, werden gesalzenes Futter fressen.“ (Hiob 6:6; Jes. 30:24) Somit sollen die aus Worten bestehenden Opfer der Christen mit geistigem Salz gewürzt sein, damit sie nicht geschmacklos, fade und verdorben seien, sondern von erhaltender Kraft und von appetitanregender, freundlicher, auf Treue abzielender Wirkung.

PREDIGTEN AN TÜRSCHWELLEN

3. Warum ist es notwendig, daß wir die Türschwellenpredigten im voraus ausdenken und vorbereiten?

3 Weißt du, wie du antworten sollst, um geistige Opfer darzubringen, die wohlannehmlich und mit Salz gewürzt sind? Gleichwie es in den Tagen Christi, der Apostel und der frühen Jünger war, so werden auch heute diese aus Worten bestehenden Opfer am meisten und am wirksamsten an den Türen und in den Wohnungen der Menschen dargebracht. Überlegst du dir deine Türschwellenpredigten im voraus, und bereitest du dich darauf vor, ‚um zu wissen, wie du jedem antworten sollst‘, den du an der Türe antriffst? Bei diesem ersten Besuch ist es besonders wichtig, deutliche, einfache und gefällige Worte zu finden und nicht zum Widerspruch Anlaß zu geben. „Des Sprechenden Ziel war, gefällige Worte zu finden, auch wenn er das, was wahr ist, deutlich darlegte.“ Wenn jedoch ein Widerspruch entsteht, so sei „allezeit bereit zu einer Verteidigung vor jedermann, der von euch einen Grund für die Hoffnung verlangt, die in euch ist; doch tut dies mit Milde und tiefem Respekt.“ „Ein Sklave des Herrn soll nicht streiten, sondern soll gegen alle taktvoll sein, lehrfähig, der sich unter üblen Verhältnissen zusammennimmt, der mit Milde die Widerstrebenden unterweist, da ihnen Gott vielleicht Reue gewährt, die zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit führt.“ — Pred. 12:10, Mo; 1. Pet. 3:15; 2. Tim. 2:24, 25, NW.

4, 5. Welcher Rat für das Halten von Predigten und für unser Benehmen wird erteilt, und warum ist er wichtig?

4 Wir sollten in unserem Auftreten oder unserer Haltung nicht allzu schüchtern sein, noch uns für unsere Tätigkeit entschuldigen, sondern daran denken, daß wir den Schöpfer des Universums vertreten und seinen Beistand erhalten. Bist du überzeugt, daß du die Wahrheit sprichst? Dann gib dieser Überzeugung in deinen Worten Ausdruck. Bist du aufrichtig? So lasse dies hervorstrahlen. Begeistert dich die Wahrheit? So laß es die Leute durch den Ton deiner Stimme und den Ausdruck deines Gesichts wissen. Bestimmt gehst du als Freund zu ihnen. Sei also warm und freundlich, konversationell und direkt. Ziehe sie in das Gespräch, indem du Fragen stellst und sie zum Antworten einlädst. Begib dich an jede Tür mit dem Gedanken, daß sich hinter ihr ein „Schaf“, ein Freund, befinde, und zeige ihm, daß er dich interessiert und daß dir an ihm gelegen ist. Sei jedem Wohnungsinhaber gegenüber von dieser positiven Einstellung. Bevor du anders von ihm denkst, veranlasse ihn zu beweisen, daß er anders ist. Laß dich nicht dadurch, daß an der letzten Tür ein „Bock“ erschien, so erbittern, daß du an der nächsten Tür eine negative Haltung an den Tag legst. Jeder an einer Tür Erscheinende verdient dein Bestes, und er sollte nicht etwas Geringeres erhalten, nur weil man sich gerade mitten in einem harten Gebiet befindet.

5 Hast du je einen Abschnitt gelesen, bei dem das Auge jedes Wort sah und du trotzdem am Ende nicht mehr wußtest, was du gelesen hattest? Deine Gedanken waren irgendwo spazierengegangen. Oder hörtest du je in einem Vortrage wohl die Worte, wurdest dir aber plötzlich bewußt, daß du nichts aufgenommen hattest von allem, was der Redner während der letzten zehn Minuten sagte, weil du in Gedanken abwesend warst? Dasselbe kann eintreten, wenn ein Wohnungsinhaber an die Tür kommt: es mag scheinen, als ob er dir zuhöre, aber in seinem Sinn beschäftigt er sich damit, Ausreden zu erfinden, oder er achtet auf dein Kleid, oder er macht sich Gedanken über deine Person. Du magst einen gewissen Eindruck bei ihm erwecken, ohne daß die Worte, die an seine Ohren dringen, wirklich in seinem Sinn Eingang finden. Doch gleichwie deine Gedanken nicht Spazierengehen, wenn der Abschnitt, den du liest, interessant und gut geschrieben ist, und gleichwie du nicht abwesend bist, wenn ein Redner mit Ernst und Begeisterung gute Gedanken zum Ausdruck bringt, so wird auch der Besuchte seinen Sinn auf deine Predigt richten, wenn sie gut durchdacht, klar und lehrreich ist und mit warmer Aufrichtigkeit sowie mit tiefer Überzeugung gehalten wird. Nicht nur auf Grund der Worte, die wir sagen mögen, sondern auch dadurch, wie wir sie sagen und wie wir dabei aussehen, bilden sich Eindrücke und werden Entscheidungen getroffen.

6, 7. Welche Anregungen werden hier in bezug auf den Inhalt unserer Predigten gegeben?

6 Angenommen, wir seien nett und gefällig gekleidet, doch nicht allzu aufgeputzt, und wir vergäßen das eigene Ich und ließen unser freundliches Interesse, unsere Aufrichtigkeit, Überzeugung und Begeisterung vor dem Besuchten hervorstrahlen, so werden wir vom Inhalt der Predigt selbst gefangengenommen werden. Sie muß in den eigenen Augen gut sein, muß uns durch die gewählten Punkte begeistern, wenn wir andere begeistern möchten. Wenn sie uns kalt läßt, wird sie niemals einen anderen erwärmen. Um also eine Predigt gut zu halten, wähle dir eine solche aus, die dir wirklich gut gefällt. Du magst Gedanken von anderen dazu erhalten, doch gebrauche sie nicht, es sei denn, sie könnten dich begeistern. Sonst sprichst du geistlos, und die Predigt wird ebenso aufgenommen werden. Verfolge ein Thema, steure mittels der gewählten Punkte auf dieses eine Ziel hin. Gestalte die Predigt so, daß sie von praktischem Nutzen und auf den Angesprochenen persönlich anwendbar ist. Ein jeder ist an sich selbst interessiert. Viele haben kein tieferes Interesse an anderen. Du kannst über Weltverhältnisse reden — über Kriege, Hungersnöte, Seuchen, Katastrophen —, aber wenn diese Dinge den Angesprochenen nicht persönlich berührt haben oder ihn nicht schon bald bedrohen, werden sie ihn nicht so sehr interessieren. Die Menschen sind gegenüber Leiden in großem Umfange, gegenüber Massenelend, gefühllos geworden. Wenn sie aber selbst oder wenn Angehörige ihrer eigenen Familie unter dieser Not zu leiden haben, dann interessiert sie dies persönlich. Wenn du also über die Weltbedrängnisse sprichst, suche sie mit der persönlichen Lage des Besuchten in Verbindung zu bringen. Sprichst du zum Beispiel über die weitverbreitete Jugendkriminalität, so rede in dem Sinne davon, daß du dem Angesprochenen den Weg zeigst, wie er seine eigenen Kinder davor bewahren kann. Das Königreich ist das Heilmittel für alle Schwierigkeiten. Doch zeige den Menschen, daß es auch ihre kleinen, persönlichen Sorgen und nicht nur die großen, weltweiten Schwierigkeiten beseitigen wird. Oft sind die letzteren allzu groß, zu verblüffend riesenhaft, um sie völlig begreifen zu können.

7 In der Bergpredigt betrachtete Jesus die Sorgen und Ängste des Alltags, von denen die Menschen bedrängt waren, die Sorge um das, was sie essen, trinken und anziehen könnten. Jehova weiß, daß wir diese Dinge benötigen, und wird sie den Menschen geben, gleichwie er sie der Vogelwelt und selbst dem Pflanzenreiche gibt. So sagte Jesus: „Fahrt fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten, und all diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ Wer das tut, dessen persönliche Ängste werden entschwinden, und er wird den Frieden Gottes besitzen, „der alles Denken übertrifft“. So müssen wir denn wie Jesus die persönlichen Sorgen des einzelnen beachten, das, was die Menschen interessiert, und müssen solche Gedanken in unsere Predigten einflechten. Diese Predigten sollten der geistigen Stufe und Einstellung unserer Hörer angepaßt werden, ebenso wie es jene des Apostels Paulus waren: „Ich bin den Menschen aller Arten alles geworden, damit ich auf jeden Fall einige errette.“ — Matth. 6:33; Phil. 4:7; 1. Kor. 9:22, NW.

8. Wie sollten wir uns die Predigten einprägen, nachdem wir sie vorbereitet haben, um sie an der Tür zu halten?

8 Wenn wir unsere Predigten auswendig lernen, wird es ihnen an Elastizität und Anpassungsfähigkeit fehlen. Um wendig und manövrierfähig zu sein, damit sie verschiedenen Situationen entsprechen, die an den Türen entstehen, sollten wir nichts auswendig lernen als nur einen kurzen Redeplan. Es gibt viele bekannte Texte, über die wir einige Minuten, ohne Notizen zu benutzen, sprechen können. Wir reden darüber mit Leichtigkeit und Zuversicht, ohne uns lange besinnen zu müssen. Wählen wir also drei bis vier dieser ganz bekannten Schrifttexte aus, und merken wir uns, wo sie in der Bibel stehen. Dann schlagen wir sie in der richtigen Folge an der Türe auf, lesen sie vor und geben einen kurzen Kommentar zu jedem derselben. Wenn du nicht unter dem Druck auswendig gelernter Worte stehst, die mechanisch klingen, so ist dein Sinn frei, sich mit Gedanken zu befassen, während du die notwendigen Worte nach Bedarf im Augenblick dazu lieferst, genauso, wie du dies in der täglichen Unterhaltung tust. Nur auf diese Weise wird deine Aufrichtigkeit und deine Begeisterung offenbar werden. Nur so strahlt deine natürliche Persönlichkeit, deine Wärme und Freundlichkeit durch. Man kann sich verschiedene Texte zum Gebrauch in verschiedenen Lagen merken und kann sich hinten in der Felddienst-Bibel mehrere Textgruppen einschreiben, wovon jede Gruppe die eigenen Notizen für eine Predigt umfaßt.

DER BEGINN DEINER PREDIGT

9. Welche Anregung wird gemacht, damit wir den allgemeinen Ausflüchten begegnen können?

9 Viele Menschen gehen um verschiedener Zwecke willen von Tür zu Tür; und wenn die Glocke ertönt, fühlt sich die Wohnungsinhaberin durch die Störung oft belästigt und kommt mit dem Entschluß an die Tür, dich schnell wieder loszuwerden. Sie hat mehrere Ausreden auf Lager, entscheidet sich aber erst für die eine oder andere, nachdem sie einen raschen Blick auf dich geworfen und etwas zugehört und dann zu einer schnellen Schlußfolgerung bezüglich deiner Person gelangt ist. Darauf wird sie dich mit ihrer Entschuldigung unterbrechen. Du hast solche oft gehört und magst in der Lage sein, sie sehr logisch zu widerlegen, aber nachdem sie es nun einmal gesagt hat, wird sie wahrscheinlich dabei bleiben, da es ihr der Stolz nicht zuläßt, ihr Wort zurückzunehmen. Wenn du ihre Ausrede voraussehen und sie widerlegen könntest, bevor sie sie äußert, ginge es nicht um ihren Stolz, und es könnte sein, daß sie dir bis zum Ende zuhören würde. Vielleicht könntest du, nachdem du dich ganz kurz eingeführt hast, plötzlich sagen, bevor sie sich auf eine der gewohnten Entschuldigungen verlegt: „Wissen Sie, wenn wir an die Tür kommen, sagen einige sogleich, …“, worauf du eine dieser Ausreden anführen würdest. Möglicherweise hätte sie diesmal nicht gerade diese Ausrede gebraucht, doch sehr wahrscheinlich hat auch sie diese schon oft verwendet und mag im Augenblick, da du sie anführst, verblüfft sein. Sie mag etwas neugierig werden und hören wollen, was du als nächstes auf die Entschuldigung, die auch sie bisweilen benutzt, wohl sagen magst. Wähle also treffende, packende Worte, um ihr Interesse zu fesseln — vielleicht wird sie darauf deiner Predigt bis zu Ende lauschen.

10. Wie könnte man den Worten begegnen: „Ich brauche heute nichts“?

10 Nachdem du kurz gesagt hast, warum du vorsprichst, könntest du sagen: „Wissen Sie, wenn wir so vorsprechen, antwortet man uns manchmal: ‚Oh, ich brauche heute nichts.‘ Doch hören Sie, was Jesus von denen sagte, die erklären, nichts zu brauchen. ‚Du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts, und weißt nicht, daß du der Elende und der Jämmerliche und arm und blind und bloß bist.‘ Natürlich meinte er dies nicht in buchstäblichem Sinne, denn das hätten sie ja gesehen. Er meinte, daß sie im geistigen Sinne in dieser armseligen Lage wären.“ Nachdem man so Offenbarung 3:17 benutzt hat, um dieser Ausrede entgegenzutreten, benutze man dann zwei bis drei weitere Texte, um die Predigt zu vervollständigen. Man könnte Amos 8:11 anführen, um zu zeigen, daß die geistige Hungersnot weitverbreitet ist und daß die Leute, obwohl es so viele Kirchen gibt, geistig nicht richtig ernährt werden, obwohl viele denken, dies sei der Fall. Man lese Matthäus 5:3, um zu zeigen, daß jene, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, befriedigt werden. An diesem Punkte könnte man die Schriften anbieten und sagen, daß diese Publikationen geistige Speise enthalten, und man könnte ihnen dies beweisen, indem man einen besonderen Abschnitt, einen, der einen besonders würzigen Punkt der Belehrung enthält, herausgreift und vorliest.

11, 12. Wie könntest du in deiner Predigt die Entschuldigung: „Ich bin beschäftigt“ verwenden und widerlegen?

11 Ein weiteres Beispiel: „Oft, wenn wir vorsprechen, sagen uns die Leute, sie seien beschäftigt. Es ist gut, emsig bei der Arbeit zu sein, denn Gott haßt Müßiggänger. Doch sollten wir mit geringeren Dingen nicht derart beschäftigt sein, daß wir keine Zeit für wichtigere Dinge aufwenden. Einmal befand sich Jesus im Hause zweier Schwestern. Maria hörte zu, wie er die Wahrheit Gottes erklärte, und Martha beschwerte sich, weil sie ihr bei der Hausarbeit nicht half. Hier haben wir den Bericht: ‚Martha aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen. So kam sie näher und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, daß meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr nun, daß sie mir helfe. Als Antwort sagte der Meister zu ihr: Martha, Martha! du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eines aber ist not. Maria aber hat das gute Teil erwählt, welches nicht von ihr genommen werden wird.‘ Jehova und Jesus sprechen durch die Bibel zu uns. Wenn wir nicht auf sie hören, wie können wir da erwarten, daß sie uns anhören, wenn wir in Schwierigkeiten zu ihnen um Hilfe schreien?“ — Luk. 10:40-42.

12 Oder man könnte auch folgendes sagen: „Es gibt Leute, die an die Tür kommen und sagen, sie seien jetzt zu beschäftigt. Aber wissen Sie, wenn ich ihnen hundert Mark anböte, wären sie nicht zu beschäftigt, es anzunehmen. Hören Sie aber, was die Bibel sagt: ‚Glückselig der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Verständnis erlangt! Denn ihr Erwerb ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Gewinn besser als feines Gold; kostbarer ist sie als Korallen, und alles, was du begehren magst, kommt ihr an Wert nicht gleich. Länge des Lebens ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden. Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig.‘ Wenn die Leute nicht allzu beschäftigt sind, Geld entgegenzunehmen, sollten sie bestimmt auch nicht zu beschäftigt sein, Erkenntnis entgegenzunehmen, die zu ewigem Leben führt.“ — Spr. 3:13-18.

13. Wie könntest du die Ausrede widerlegen: „Das interessiert mich nicht“?

13 Nachdem du gesagt hast, daß viele dir entgegneten, kein Interesse zu besitzen, noch bevor sie festgestellt hätten, warum du kommst, könntest du wie folgt fortfahren: „Wissen Sie aber, was die Bibel von Leuten sagt, die antworten, bevor sie eine Sache gehört haben? Hören Sie einmal: ‚Wer Antwort gibt, bevor er anhört, dem ist es Narrheit und Schande.‘“ Du wirst aber diese Redewendung nicht gebrauchen wollen, nachdem ein Wohnungsinhaber gesagt hat, er habe kein Interesse. Das wäre in diesem Fall zu plump. Es würde so klingen, als ob du ihn selbst als närrisch und schandbar bezeichnetest. Doch wenn du als erster diesen Punkt aufgreifst, kannst du den obenerwähnten Text, Sprüche 18:13, benutzen, weil du ihn auf andere Menschen, die so handeln, anwendest und nicht gerade auf den, mit dem du sprichst. Dasselbe gilt auch für das folgende Beispiel.

14. Was wird in Ländern, wo es den Leuten materiell gut geht, oft gesagt, und wie kann man diesem Einwand begegnen?

14 In gewissen Ländern, wo die materialistische Lebensauffassung überwiegt und wo es den Leuten materiell gut geht, fertigen sie dich kurz ab und erklären, sie seien zufrieden. „Wissen Sie, es gibt Leute, die uns abweisen und sagen: ‚Oh, mir geht es gut, ich bin zufrieden.‘ Nun, Gott interessiert sich nicht für Leute, die mit den bestehenden Verhältnissen zufrieden sind. Er interessiert sich für Leute, die es nicht sind. Vor langem hat er gezeigt, was Leute, die bewahrt werden sollen, kennzeichnen würde: ‚Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und mache ein Zeichen an die Stirnen der Leute, welche seufzen und jammern über all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen.‘ Jehova ist heute an denen interessiert, die Gerechtigkeit lieben, und solche sind mit den heutigen bösen, verderbten Verhältnissen auf Erden bestimmt nicht zufrieden. Welchen anständigen Menschen könnten solch verderbte Zustände denn befriedigen? Solche Menschen wünschen eine gerechte Regierung; sie wünschen, daß Unsittlichkeit und Heuchelei ein Ende haben. Auch wünschen sie Gesundheit und Leben für sich selbst und ihre Familienangehörigen, ja für alle Gerechtigkeitsliebenden. Die gegenwärtigen üblen Zustände veranlassen sie, zu seufzen und zu jammern und sich nach etwas Besserem zu sehnen.“ Wenn man sich auf diese Weise des Textes in Hesekiel 9:4 bedient hat, könnte man Matthäus 5:4 anführen, um zu zeigen, daß diese Trauernden getröstet werden, daß ihnen ihr Wunsch nach geistiger Speise von Gott erfüllt wird und daß Jehova in der neuen Welt der Gerechtigkeit alle ihre Wünsche erfüllt. Um diese Punkte zu beweisen, führe man Psalm 145:16 und Offenbarung 21:4 an.

15. Welche weiteren Anregungen werden gegeben?

15 Man könnte auch erwähnen, wie religiöse Leute mitunter reagieren: „Manchmal sagen uns die Leute: ‚Ich glaube, wenn ich aufrichtig bin, wird Gott mich schon retten. Das ist alles, was von mir verlangt wird, wenn ich bloß tue, was ich für recht halte.‘ Doch da steht etwas anderes in der Bibel: ‚Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.‘“ Danach könnte man Texte benutzen, wie Galater 1:8 und Johannes 17:3, um zu zeigen, daß wir der Wahrheit, nicht menschlichen Ideen über das, was recht ist, folgen müssen. In der obigen Widerlegung dieser Ausrede, in der Aufrichtigkeit vorgeschützt wird, wurde Sprüche 14:12 benutzt. Man könnte auch ebensogut Texte benutzen wie Johannes 16:2, Apostelgeschichte 26:9 oder Römer 10:2, 3. Wir können unsere Predigten sehr verschiedenartig gestalten. Man denke nur an vorgebrachte Ausreden, an allgemeine religiöse Einwände, an irgend etwas, was das Interesse fesseln könnte, und suche sich dann eine rasche Widerlegung heraus, vorzugsweise einen Schrifttext, da ein solcher dich schnell in deine biblische Predigt hineinführen wird. Die erwähnten Beispiele sollen Möglichkeiten zeigen, die von dir nicht unbedingt benutzt werden müssen. Arbeite bestimmte Einleitungen aus und entwickle einen gewissen Gedankengang anhand von Schrifttexten, die dir passen und gefallen und dich begeistern, so daß du deine Predigt mit persönlicher Begeisterung und Überzeugung halten kannst. Was über die Predigt an Türschwellen gesagt worden ist, gilt auch für die Nachbesuchspredigt. Der einzige Unterschied besteht darin, daß du einen oder zwei weitere Schrifttexte verwendest und noch etwas eingehender darüber sprichst. Derselbe Rat hinsichtlich der Redepläne für Predigten an Türschwellen, die man im Geiste bereithält, und der Art und Weise, wie die Predigten gehalten werden sollen, bezieht sich auch auf die längere Nachbesuchspredigt, die im Hause selbst gehalten werden kann.

16. Was sollen wir jetzt tun?

16 Laßt uns unser Äußerstes tun, um Prediger zu werden, die Jehova Gott anerkennt, indem wir sein Wort fleißig studieren, um dann die annehmbaren Opfer der Lobpreisung zu erhalten, die makellosen Farren und Früchte der ihm ergebenen Lippen. Sinne über seine Wahrheit nach, bewege sie in deinem Sinn, formuliere sie für eine öffentliche Darlegung, bringe sie in ihre beste Fassung, damit sie den noch zerstreuten anderen Schafen gefällt und nicht durch die Gegnerschaft der Böcke umgestürzt werden kann. Lege sie liebreich dar, mit Milde und Takt und mit dem symbolischen Salze, das unsere geistigen Opfer der Lobpreisung würzen soll. Dann werden es wahrhaftige, loyale, treue Worte gegenüber Jehova sein, bleibende Worte, Worte von erhaltender Kraft für jene, die sie hören, sie annehmen und ihnen gehorchen. Mit solchen Worten als Opfergaben machen wir uns nie schuldig, Jehovas Tisch verächtlich gemacht zu haben. Wir werden das Vorrecht besitzen, von diesem Tische aus Jehovas Mahl von Fettspeisen allen Menschen guten Willens in allen Nationen auszuteilen.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen