Grundlegende christliche Publikationen wertschätzen
„Das Herz des Gerechten überlegt (studiert, KJ), um zu antworten.“ — Spr. 15:28.
1, 2. Wie werden Königreichsverkündiger zu ihrem Dienst befähigt, und warum ist dies notwendig?
ZWEI Zeugen Jehovas gingen mit der Botschaft von Gottes Königreich von Tür zu Tür. An einer Tür erhob ein Wohnungsinhaber einen Einwand, auf den der neuere Verkündiger keine Antwort fand. Der reifere trat vor und beantwortete die Frage anhand der Heiligen Schrift zur Zufriedenheit des Wohnungsinhabers. Er legte die Wahrheit gut dar und vermittelte auch einen guten Eindruck von der christlichen Botschaft, die sie überbrachten. Später bemerkte der neuere Verkündiger: „Diese Frage hätte ich nie beantworten können.“ Aber der reifere Verkündiger versicherte dem neueren, daß er bei fortgesetztem Studium und Dienst dasselbe bestimmt auch tun könne.
2 Alle Königreichsverkündiger haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Daß sie wirklich für ihren Predigtdienst befähigt werden und imstande sind, auf solche Fragen zu antworten und schwerwiegende Einwände zu widerlegen, ist der Tatsache zuzuschreiben, daß sie durch das Studium der Bibel und biblischer Veröffentlichungen Erkenntnis erlangten, und durch ihren Dienst lernten sie, mit der Bibel geschickt umzugehen. Wie wir aus dem vorausgehenden Lehrstoff gesehen haben, darf von jemandem, der in der Wahrheit stark sein möchte, weder das Studium noch der Dienst vernachlässigt werden. Diese Stärke und diese Reife sind wichtig; denn so wie die Waffen des Apostels Paulus sind auch unsere Kampfwaffen „durch Gott mächtig, um starke Verschanzungen niederzureißen“. Und wir sollten imstande sein, falsche Vernunftschlüsse, die sich wider die rechte Erkenntnis Gottes erheben, umzustoßen. Kannst du das tun? Besitzt du schon die erforderliche Reife dazu? — 2. Kor. 10:4, 5, NW.
3. Welcher Lohn veranlaßt eifrige Verkündiger, viel Zeit auf vermehrtes Studium zu verwenden?
3 Wenn Brüder eine richtige Erkenntnis haben, wenn sie auf Fragen gut antworten und gute Zeugnisse im Dienste geben können, so daß andere Brüder sich an sie um Hilfe und Aufschluß wenden, dann gibt es kein Geheimnis darüber, wo sie ihr Verständnis hernehmen. Wahrscheinlich haben sie nicht mehr Zeit als du. Sie mögen Frau und Kind und Haus haben und mögen manchmal noch größeren Problemen zur Beschaffung des Lebensunterhaltes ihrer Angehörigen begegnen als andere Brüder. Außerdem mag es sein, daß ihre Tage, weil sie mehr Zeit im Dienste aufwenden, noch mehr ausgefüllt sind als die deinigen; aber sie gehen in der Wahrheit ganz auf. Sie finden große Freude darin, sich gesunde, wohlbegründete Erkenntnis anzueignen, und sind hochbeglückt, wenn sich ihr besonders sorgfältiges Studium auch von besonderem, vielleicht unerwartetem Nutzen im Darlegen der Königreichsbotschaft erweist. Sie sagen nicht, daß sie keine Zeit zum Studium haben, denn sie wissen, daß nicht nur mehr Dienst, sondern auch besserer Dienst verlangt wird. Sie verbringen nicht nur mehr Stunden im Dienste Jehovas, sondern legen außerdem mehr in diese Stunden hinein, so daß sie nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität ihres Dienstes mehren. Sie wissen, daß sie, wenn sie nicht mehr vorwärtsgehen, rückwärts zu treiben beginnen, ferner daß sie, wenn sie nicht fortfahren zu lernen, aufhören werden, das Notwendige zu wissen. Ihr fortgesetztes Studium ermöglicht es ihnen also, wohlbegründete Erkenntnis zu besitzen.
4. Wie kannst du deinen christlichen Zeugnisdienst verbessern?
4 Alle Diener Jehovas haben die Pflicht, klar, einfach und auf leichtverständliche Weise zu sprechen. Um uns aber klar ausdrücken zu können, müssen wir wissen, worüber wir reden. Wir müssen nicht nur die Wahrheit verstehen, sondern auch die Ansichten der Bewohner unseres Gebietes kennen, denn nur wenn wir ihre Einwände kennen, können wir auch klar und deutlich darauf antworten. Wir sollten unsere Darbietung der Königreichsbotschaft beständig überprüfen, sollten auf das achten, was die Leute als Erwiderung sagen, und sollten danach streben, uns so auszudrücken, daß sie uns verstehen. Und wenn wir einer Sachlage begegnen, der wir augenblicklich nicht gewachsen sind, können wir später darüber weiter nachdenken und eine Antwort für einen solchen Fall ausarbeiten, und so werden wir wissen, was zu sagen ist, wenn wir wieder in die gleiche Lage kommen.
STUDIUM
5, 6. Wie kannst du Weisheit erlangen? Welche Entschlossenheit ist nötig, um sie zu finden, und was beweist den Wert des Studiums?
5 Es stimmt, daß gesagt ist: „Wenn es irgendeinem von euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe.“ Aber mit Bitten allein ist die Sache nicht getan. Wenn das der Fall wäre, würde uns nicht gesagt: „Um alles, was du erworben hast, erwirb Verstand“, ferner: „Das Herz des Gerechten überlegt, um zu antworten.“ (Jak. 1:5, NW; Spr. 4:7; 15:28) Wir können nicht erwarten, Weisheit zu erhalten, wenn wir, nachdem wir darum gebeten haben, die Vorkehrung außer acht lassen, die Gott getroffen hat, damit wir sie erhalten können. Jehova trifft Vorkehrungen, uns Weisheit zu geben, aber wir müssen danach graben wie nach einem kostbaren Schatz und mit derselben Entschlossenheit, mit der Bergleute und Schatzgräber wertvollen Metallen in der Erde nachspüren. Es heißt in den Sprüchen: „Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, so daß du dein Ohr auf Weisheit merken läßt, dein Herz neigst zum Verständnis; ja, wenn du dem Verstande rufst, deine Stimme erhebst zum Verständnis; wenn du ihn suchst wie Silber, und wie nach verborgenen Schätzen ihm nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis. Er bewahrt klugen Rat [gesunde (wohlbegründete) Weisheit, AS] auf für die Aufrichtigen, er ist ein Schild denen, die in Vollkommenheit [Fußn.: Lauterkeit] wandeln.“ — Spr. 2:1-7.
6 Das ist keine bloße Theorie. Der Wert eines solchen Studiums zeigt sich in seiner praktischen Anwendung. Die Neuen in der Versammlung, die am schnellsten zur Reife gelangen, sind jene, die dem Gebot gehorchen: „Bringe dein Herz her zur Unterweisung, und deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis“, und die sich daran erinnern, daß ‚ein wahrhaftiger Zeuge Leben rettet‘, und die nicht denken, sie könnten dies nicht tun und könnten sich damit entschuldigen, daß sie erst kurze Zeit in der Wahrheit seien. Sie erkennen die Wichtigkeit der christlichen Publikationen und der Zusammenkünfte der Versammlung, die zu ihrer Stärkung veranstaltet werden, und sie suchen sich jeder Methode zu bedienen, um ihre Kenntnisse und ihr Verständnis zu erweitern. — Spr. 23:12, Elb; 14:25, ZB.
7. Wie werden grundlegende theokratische Publikationen dem heranreifenden Christen eine Hilfe sein?
7 Personen, die wirklich an Reife zunehmen, finden, daß es für ihren Felddienst eine große Hilfe ist, wenn sie in den grundlegenden theokratischen Publikationen wohlbewandert sind, da sie dadurch eine solide Grundlage für ihre Kenntnisse haben, deren sie sich bedienen, und so die meisten Fragen beantworten können, die im Felddienste auftauchen. Wenn sie außerdem eine Ansprache vorbereiten, die sie anläßlich der Zusammenkünfte ihrer Versammlung halten sollen, so legen sie den Stoff, den sie in all ihren früheren Ansprachen schon vorgebracht haben, nicht noch einmal dar, sondern forschen nach weiterem Aufschluß, um ihre Ansprache durch gesunde, geistliche Ratschläge lebendig zu gestalten. Ihr Eifer nach Erkenntnis mag sie sogar veranlassen, nach Dingen zu graben, die vor langer Zeit, da sie noch nicht in der Wahrheit waren, veröffentlicht wurden, und so mehren und vertiefen sie ihr Verständnis und nehmen an christlicher Reife fortwährend zu.
8. Welcher Aufschluß aus früher erschienenen Publikationen der Gesellschaft könnte beim Vorbereiten von Ansprachen benutzt werden, und wie kann man solche Punkte finden?
8 „Spürst“ du in älteren Publikationen „nach“, um deine Erkenntnis über strittige Themen zu erweitern und zu vertiefen? Hast du die früheren Publikationen wirklich studiert? Kannst du dir, wenn ein Bruder eine Ansprache hält, die besondere Publikation, aus der die betreffenden Gedanken hergeholt sind, ins Gedächtnis zurückrufen und so den dargebotenen Aufschluß deinem Sinn noch besser einprägen? Kannst du dich, wenn der Redner z. B. die irdischen Familienangehörigen Jesu bespricht, an das erinnern, was in der Spalte „Fragen von Lesern“ im Wachtturm vom 15. November 1951 erschien, wo gezeigt wurde, wieso wir wissen, daß Jesus noch Brüder und Schwestern hatte? Wenn ein Redner darauf hinweist, daß der Christ sich keiner gemeinen Sprache bedienen soll, erinnerst du dich dann, daß dies in dem Artikel „Fortschritt im Zähmen der Zunge“ behandelt wurde, der im Wachtturm vom 1. April 1952 erschienen ist? Wenn er davon spricht, daß es verschiedene Arten von Geistgeschöpfen gibt, nämlich Engel, Cherubim, Seraphim und den Erzengel, und wenn er ihre verschiedenen Stellungen beschreibt, denkst du daran, daß darüber die Seiten 51—53 des Buches „Die Wahrheit wird euch frei machen“ sprechen? Es mag sein, daß du dich nicht der Daten oder der Seitenzahlen erinnerst, aber du magst dich an die betreffende Betrachtung erinnern, nicht wahr? Bist du in der Lage, dich des Schriftstellenverzeichnisses zu bedienen, um die betreffende Seitenzahl zu finden? Kannst du diese Dinge erklären, wenn dir jemand darüber Fragen stellt? Brüder, die bereits eine reife Erkenntnis besitzen, mögen diese Abhandlungen sogar erst vor kurzem wieder nachgeschlagen haben, um ihr Gedächtnis aufzufrischen, bevor sie sie mit Neuinteressierten besprechen.
9. Was bewahrt uns davor, daß wir Bibelstudien als eine unangenehme Aufgabe empfinden?
9 Wie steht es um die Grundlage deiner Erkenntnis? Bist du in der Versammlung ein neueres Glied und hast nur eine der Publikationen der Gesellschaft, zum Beispiel das Buch „Neue Himmel und eine neue Erde“, studiert oder vielleicht auch zwei? Oder hast du nachgeforscht, um sicher zu sein, daß du die wesentlichen Aufschlüsse kennst, die in den Büchern „Gott bleibt wahrhaftig“ und „Dies bedeutet ewiges Leben“ enthalten sind? Sie zu studieren ist keine unangenehme Aufgabe, sondern eine Freude, wenn du nicht in erster Linie an die Zahl der Seiten denkst, die du lesen sollst, sondern statt dessen an die Erkenntnis, die du erlangen wirst, und daran, daß dein Glaube dadurch gestärkt und dir Hilfe geboten wird, ein fähigerer christlicher Diener zu werden. Denke nie: „Oh, ich weiß schon das meiste davon“, denn du wirst tatsächlich feststellen, daß dem nicht so ist und daß du durch ein weiteres Studium gestärkt wirst.
10, 11. Führe Beispiele an, entweder die hier beschriebenen oder andere, an die du denken magst, um die Wichtigkeit des Aufschlusses zu zeigen, der in dem Buche „Dies bedeutet ewiges Leben“ zu finden ist.
10 Was solltest du denn aus dem Buche „Dies bedeutet ewiges Leben“ wissen? Unter vielem anderen zum Beispiel folgendes: Wenn du jemanden antriffst, der nicht verstehen kann, wieso Jehova Gott ohne Anfang sein kann, wieso er von Ewigkeit zu Ewigkeit ist und sich eines endlosen Daseins erfreute, schon bevor wir überhaupt ins Leben kamen — erinnerst du dich da, daß in Kapitel 2 folgendes gesagt wird: „Ist dies aber unmöglich? Wie steht es um Raum und Zeit? Wo beginnt der Raum? Wann hat die Zeit begonnen? Die Wissenschaft der Mathematik kennt so etwas wie Unendlichkeit, und es sollte nicht schwieriger sein, die Tatsache anzuerkennen, daß Gott immer existierte, als daß Zeit und Raum ewiglich weitergehen, in die Vergangenheit wie in die Zukunft.“
11 Wenn ferner jemand bestreitet, daß wir die Bibel als Wegleitung für unseren Gottesdienst benötigen, kannst du dann zeigen, daß Jesus das Beispiel dafür gab, daß wir unsere Tätigkeit auf die Worte der Bibel stützen sollen? In Lukas 4:16-21 (NW) finden wir, daß es Jesu ‚Gewohnheit am Sabbattage‘ war, in die Synagoge zu gehen und laut aus der Schrift vorzulesen. Aus Matthäus 4:4, 7, 10 erfahren wir, daß Jesus, als er von Satan in der Wüste versucht wurde, den Versucher dreimal zurückwies, indem er drei Texte vom 5. Buche Mose aus dem Gedächtnis zitierte und jedesmal sagte: „Es steht geschrieben.“ Ferner heißt es in Lukas 24:27 (NW): „Und bei Mose und allen Propheten beginnend, legte er ihnen die Dinge aus, die in all den Schriften ihn betrafen.“ Hättest du dich an diese Gedanken erinnert, die zeigen, daß Jesus das Beispiel gegeben hat, wie wir die Bibel als Wegleitung für unseren Gottesdienst gebrauchen sollen? Sie sind in dem Buche „Dies bedeutet ewiges Leben“, in Kapitel sieben, betitelt „Das Buch der lebengebenden Erkenntnis“, enthalten.
12. Welche Grundlehren solltest du auf Grund deines Studiums des Buches „Gott bleibt wahrhaftig“ erklären können?
12 Ferner sollte jeder, der zur Versammlung gehört, die Grundlehren studiert haben, die in dem Studienhilfsmittel „Gott bleibt wahrhaftig“ dargelegt werden, und diese auch erklären können. Das schließt die Fragen ein, wer Jehova ist und was sein Name bedeutet, ferner wer Satan ist und welchen Einfluß er in der Gegenwart ausübt, was der Mensch ist, weshalb die Dreieinigkeitslehre falsch ist, warum ein Lösegeld notwendig ist und wie es beschafft wurde, wer die wahre Versammlung Gottes bildet und wie wir wissen können, daß wir heute in der „Zeit des Endes“ leben. Im Buche „Gott bleibt wahrhaftig“ ist jedem dieser Themen ein ganzes Kapitel gewidmet worden. Kannst du diese Dinge auch erklären, wenn du dich ihrer erinnerst? Als reifer christlicher Prediger solltest du es können.
13. Aus welchen verschiedenen Gründen solltest du bei deinen Nachforschungen auf früher erschienene Publikationen der Gesellschaft zurückgreifen?
13 Die beiden Bücher „Gott bleibt wahrhaftig“ und „Dies bedeutet ewiges Leben“ vermitteln uns eine grundlegende Erkenntnis. Wenn du dein Studium dieser Bücher beendet hast, kannst du auch noch ältere Publikationen durchgehen. Denke daran, „der geistliche Mensch prüft [erforscht] in der Tat alles“ und sollte auch die tiefen Dinge Gottes kennen. Gottes Wort ist reichhaltig, und wir können daraus so viele wertvolle Dinge schöpfen, daß es unmöglich ist, alle diese nach einigen Monaten von neuem zu betrachten. Doch sind mehr als die Hälfte der heutigen Zeugen Jehovas vor kurzer Zeit, nämlich im Jahre 1949, noch nicht seine Zeugen gewesen. Und eine Million Leute mehr lesen die Zeitschrift Der Wachtturm heute, als sie zum Beispiel im Juli 1955, also vor nur zwei Jahren, lasen. Wie können sich alle diese Menschen eine Kenntnis der Dinge verschaffen, die sie verpaßt haben? Nur durch das Studium früherer Publikationen und indem sie auf ältere Ausgaben des Wachtturms zurückgreifen, die in der Bibliothek eures örtlichen Königreichssaales aufbewahrt werden. In diesen älteren Veröffentlichungen ist viel geistiger Reichtum enthalten; sie sind Hilfsmittel, um zu reifer Erkenntnis zu gelangen, und ihr Studium ist ganz bestimmt die Zeit wert, die man dafür aufwendet. Wenn du nachschlägst und die früheren Publikationen der Gesellschaft durchforschst, wirst du die Antworten auf die Fragen, die auftauchen mögen, finden, und du wirst dich freuen zu sehen, wie du an Verständnis beständig zunimmst. Die zusätzliche Erkenntnis, die du auf diese Weise erlangst, stärkt dich im Glauben, und so wirst du für deine Brüder wertvoller und kannst der Organisation vermehrten Dienst leisten. Bestimmt sind dies gute Gründe, dem Beispiel des Psalmisten zu folgen, der sagte: „Ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen.“ — 1. Kor. 2:15, NW; Ps. 77:12.
14. Welches Bild von der Wichtigkeit des Dienstes für Jehova während der Jugendzeit finden wir in dem Artikel „Gedenke des Schöpfers der neuen Welt“?
14 Laßt uns nun einige der Gedanken betrachten, die wir durch fortwährendes Nachforschen in diesen älteren Veröffentlichungen kennenlernen können. In einer Ansprache, die die Wichtigkeit betont, daß man die Jugendzeit im Dienste Jehovas verbringt, stützt sich der Redner in seinen Worten auf den Text von Prediger 12:1-7, der wie folgt beginnt: „Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Übels kommen, und die Jahre herannahen, von welchen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen.“ Darauf erwähnt er die nachfolgenden Verse, um ein lebendiges Bild davon zu malen, wie „böse“ Tage über Personen kommen, die ihr Leben nicht im Dienste Jehovas verbracht haben, sondern ihre Jugend und Kraft vergeudeten, und nicht an ihren Schöpfer dachten und jetzt kein Verständnis seiner Wundertaten besitzen. Im Sommer des Lebens sah alles hell aus, aber im Winter des Alters sehen die Dinge dunkler aus. Die Arme und Hände zittern, die Beine werden schwach und gekrümmt, die Füße müssen nachgeschleppt werden; der Greis hat keinen gesunden Schlaf, denn er hat nicht den Schlaf eines Weisen und Verständigen, noch den süßen Schlaf des ehrlich arbeitenden Menschen. Auf der Treppe fürchtet er sich, das geschäftige Treiben auf der Straße erschreckt ihn und das kleinste Gewicht ist ihm eine Last, bis schließlich „die silberne Schnur“ des Lebens zerreißt, „die goldene Schale“ des wunderbaren menschlichen Gehirns zerbricht und des Körpers „Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen“ ist. Der Gipfel der Eitelkeit — so führt der Redner aus — ist ein Jugendlicher, der den Schöpfer außer acht läßt und bei solch willentlicher Unwissenheit alt wird, so daß er zuletzt nur einen kummervollen, zusammengebrochenen, verfallenen Anblick bietet, statt den eines gedeihlichen, gesegneten Lebens, wie es hätte sein können. Doch welch ganz anderes Bild bieten die Zufriedenheit und Reife des Mannes, der sich immer noch derselben Segnungen erfreut, die er während der glücklichen, in Jehovas Dienst verbrachten Jugendzeit empfing. Wo hat denn der Redner eine solch treffende Anwendung dieses Schrifttextes hergeholt? Nun, aus dem Artikel „Gedenke des Schöpfers der neuen Welt“, der im Dezember 1946 im Wachtturm erschienen ist. Erinnerst du dich noch daran?
15. Welcher eigentliche Sinn liegt dem englischen Wort minister — in Übereinstimmung mit unserem deutschen Wort „Diener“ — zugrunde, und wo ist darüber berichtet worden?
15 Ein anderer Bruder, der die Pflichten eines Evangeliumsdieners zu veranschaulichen wünscht, zeigt in einer Ansprache in der Dienstversammlung, daß das Wort „Diener“ an sich schon den Gedanken des Dienstes hervorhebt, indem es nicht auf eine erhöhte, sondern auf eine untergeordnete Stellung hinweist. Er zeigt, daß das englische Wort minister — für das das deutsche Wort „Diener“ oder „Knecht“ gebraucht wird — lateinischen Ursprungs ist und von dem Worte minus herkommt (was weniger bedeutet), das im Komparativ steht und daher mit der Silbe ter endet, geradeso wie das Wort von entgegengesetzter Bedeutung, nämlich Magister (oder Meister), von dem Worte magis herkommt (was mehr bedeutet) und im Komparativ steht und daher mit der Silbe ter endet. Das hebräische Wort, das im Englischen gewöhnlich mit minister übersetzt worden ist, wird auch ebensogut mit „Diener“ und „Knecht“ wiedergegeben. Und das entsprechende griechische Wort ist diákonos, was buchstäblich „durch den Staub“ bedeutet und auf jemanden hinweist, der sich vom Hin- und Her-Rennen im Dienste eines anderen mit Staub bedeckt. Wie verschieden — so führt er an — ist doch diese wahre, biblische Bedeutung des Wortes von der erhöhten Stellung, die oft Geistlichen der Christenheit zuerkannt wird, und wie paßt doch dieses Wort auf solche, die sich im Dienste des wahren Gottes betätigen! Woher hat der Redner diesen interessanten Aufschluß geholt? Aus dem Artikel „Gottes Diener guter Botschaft“, der im Wachtturm vom 15. Januar 1948 erschienen ist. Hättest du daran gedacht, dort nachzuschlagen?
16. Wie würdest du einem Spötter antworten, der über den Gedanken spottet, daß Tiere in der Arche die Sintflut überlebten, und wo ist dieser Aufschluß veröffentlicht worden?
16 Jemand mag im Dienste mit einem reifen Verkündiger arbeiten und einen Spötter antreffen, der kein Vertrauen zur Bibel hat und zum Beispiel sagt, der Bericht über die Sintflut sei lächerlich, denn in der Arche hätten niemals alle Tiere Platz gehabt. Aber der reife Bruder weist darauf hin, daß dieser Einwand nicht stichhaltig ist. Die Arche war 137 bis 166,8 m lang (Je nachdem welche Elle als Maß benutzt wurde), 23 bis 27,8 m breit und 13,5 bis 16,7 m hoch. Sie war also ein ansehnlicher Bau, der genügend Raum hatte für die Unterbringung der verschiedenen „Arten“ von Tieren, wie diese im ersten Buch Mose beschrieben werden und von denen all die verschiedenen „Arten“, die wir jetzt kennen, abstammen. Woher hatte er denn diese Auskunft, die den Bericht der Bibel rechtfertigt? Nun, von dem Artikel „Noahs Passagierliste“, der in der Zeitschrift Erwachet! vom 8. März 1952 erschienen ist. Hättest du noch daran gedacht?
17. Was ist falsch an dem Gedanken, die große Pyramide von Gizeh sei Gottes Zeuge in Stein?
17 Bei einem Heimbibelstudium kommst du vielleicht mit einer Person zusammen, der man gesagt hat, die Maße der großen Pyramide von Gizeh seien im Einklang mit der biblischen Prophezeiung, und wir sollten sie studieren, um Gottes Vorhaben kennenzulernen. Du weißt nicht, was du hierauf sagen sollst, doch wisse, daß die Publikationen der Gesellschaft vor langer Zeit davon gesprochen haben. So geh denn auf die Suche, durchblättere die Wachtturm-Jahrgänge, einen um den anderen, bis du zu der Ausgabe vom 15. Dezember 1928 kommst. Dort erfährst du, was an diesem Gedanken falsch ist, und du beschließt, deinen Fragesteller mit folgenden Gedanken bekanntzumachen: Erstens war Ägypten ein vom Teufel beherrschtes heidnisches Land, also keine Stätte für göttliche Offenbarungen; zweitens vollbringt Gott sein Werk nicht durch jene Art Sklavenarbeit, durch die die Pyramiden erbaut worden sind; drittens wird Christen gesagt, sie sollten durch Glauben und nicht durch Schauen leben, und viertens hätten Jesus oder einige seiner Apostel etwas davon gesagt, wenn die Christenversammlung durch die Maße dieses alten Steinhaufens Belehrung empfangen müßte. Das taten sie aber nicht. Ein kürzerer Bericht über diesen Gegenstand ist im Wachtturm vom 15. Juli 1956 zu finden.
18. Wie kannst du zeigen, daß es sowohl wichtig als auch angebracht ist, Zitate aus verschiedenen Teilen der Bibel anzuführen?
18 Ein Nachbar, mit dem du über die Segnungen des Königreiches Gottes sprichst, sagt vielleicht: „Oh, wenn man in der Heiligen Schrift von einem Punkt auf den anderen springt, kann man alles beweisen, selbst die phantastischsten Lehren.“ Aber du weist darauf hin, daß man anhand der Bibel nicht irgend etwas Beliebiges beweisen kann, wobei dieses harmonische Buch mit sich selbst im Einklang bliebe. Und wenn du zeigen willst, daß alle Propheten unsere Tage mit ihren Ereignissen voraussagten und daß sie alle gewisse Lehren in Übereinstimmung miteinander lehrten, mußt du aus verschiedenen oder allen Schriften dieser Propheten zitieren. Ist dies eine schriftgemäße Methode? Ja; du weist darauf hin, daß dem so ist. In der Bergpredigt allein führte Jesus 21mal Texte aus den Hebräischen Schriften an. In den fünf Kapiteln des ersten Petrus-Briefes sind 34 Zitate aus 10 verschiedenen Büchern des Gesetzes, der Propheten und der Psalmen enthalten. In dem einen Buche des Matthäus findet man 122 solcher Zitate! Haben diese treuen Männer Texte zusammengewürfelt, um irgendwelche beliebigen Ideen zu stützen? Bestimmt nicht. Und es ist auch unser Vorrecht heute, in dieser „Zeit des Endes“, die Schrift zu „durchforschen“, um zu erfahren, was sie sagt; und so, wie es Jehovas Prophet Daniel (12:4) vor langer Zeit vorausgesagt hat, wird sich „die Erkenntnis mehren“. Wo hast du diese eindrucksvollen Gedanken in bezug auf die Richtigkeit, Bibeltexte anzuführen, gefunden? In dem Artikel „Der Schlüssel zum Studium der Bibel“, der im Wachtturm vom 1. April 1949 erschien.
19. Wie würdest du jemandem antworten, der sagt, daß nicht die ganze Bibel echt sei?
19 Im gleichen Artikel findest du einen treffenden Gedanken, den du benutzen kannst, wenn dir jemand sagt, du müßtest in bezug auf die Bücher oder Teile der Bibel, aus denen du schöpfst, wählerisch sein, weil nicht alle echt seien. Dieser Artikel legt dar, daß die Schreiber der Griechischen Schriften 740 Zitate und Hinweise auf die Hebräischen Schriften machten und aus 35 Büchern der Hebräischen Schriften zitierten, das heißt aus allen, mit Ausnahme der Bücher Ruth, Esra, des Predigers und des Hohenliedes (Salomos). Wenn nun Jesus und seine Apostel diese Bücher annahmen, ohne sie in Frage zu ziehen, wie kann dann jemand sagen, er verstehe sich besser auf die Zuverlässigkeit der Schrift als sie? Wenn du einer von den weit über anderthalb Millionen von Lesern dieser Zeitschrift bist, die jenen Aufschluß noch nicht lasen, als er veröffentlicht wurde, dann spornen wir dich an, so weit zu graben, bis du auf die Belehrung stößt, die in diesen früheren Ausgaben enthalten ist, um daraus Nutzen zu ziehen.
20. Wie werden treue Diener Jehovas auf ihre Erkenntnis und ihre Lehre achtgeben, und was wird das für sie zur Folge haben?
20 Wer auf diese Weise einiges von dem, was in früheren Jahren veröffentlicht wurde, durchgeht, erkennt bald, weshalb gewisse Brüder eine weit größere Kenntnis solcher Dinge besitzen als andere, die ihr Gedächtnis diesbezüglich nicht aufgefrischt haben. Wenn wir als treue Diener Jehovas begierig nach Verständnis trachten und eifrig bemüht sind, unsere Lehrfähigkeit zu erweitern, werden wir jedes verfügbare Mittel benutzen, um unsere Erkenntnis zu mehren. Wir werden regelmäßigen und beständigen Gebrauch machen von dem Aufschluß, der in den Büchern „Dies bedeutet ewiges Leben“ und „Gott bleibt wahrhaftig“ und auch in früheren Ausgaben des Wachtturms und anderen Publikationen der Gesellschaft enthalten ist. Wie Paulus Timotheus anwies, werden wir fortfahren, uns dem öffentlichen Vorlesen, der Ermahnung und dem Lehren zu widmen. Wir werden über diese Dinge nachsinnen, werden in ihnen aufgehen, und so wird unser Fortschritt allen Menschen offenbar werden. Wir werden fortfahren, unseren Dienst zu verbessern, indem wir ihn nachprüfen, die Wirkung analysieren, die unser Zeugnis bei den Menschen, die uns zuhören, auslöst, indem wir ihren Gesichtspunkt zu verstehen suchen und alle Anstrengungen machen, einfach, klar und verständlich zu sprechen. So werden wir der Anweisung des Apostels Paulus folgen und reichen Lohn ernten. „Gib beständig auf dich selbst acht und auf das, was du lehrst. Halte an diesen Dingen fest, denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst als auch jene erretten, die auf dich hören.“ — 1. Tim. 4:13, 15, 16, NW.
Denn ich will, daß ihr wisset, welch großen Kampf ich habe um euch und die in Laodicäa, und so viele mein Angesicht im Fleische nicht gesehen haben, auf daß ihre Herzen getröstet sein mögen, vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum der vollen Gewißheit des Verständnisses, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, in welchem verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. — Kol. 2:1, 2.
Ein weiser Mann ist stark, und ein Mann von Erkenntnis befestigt seine Kraft. Denn mit weiser Überlegung wirst du glücklich Krieg führen, und bei der Ratgeber Menge ist Heil. — Spr. 24:5, 6.