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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1957
w57 15. 10. S. 621-627

Glücklich sind die Friedfertigen

„Glücklich sind die Friedfertigen, da sie ‚Söhne Gottes‘ genannt werden.“ — Matth. 5:9, NW.

1. Wie wird uns der Friede zugesichert?

„JEHOVA wird sein Volk segnen mit Frieden“, so erklärte der Psalmist. „Die Sanftmütigen werden das Land besitzen [erben, Lu] und werden sich ergötzen an Fülle von Wohlfahrt [Frieden, Lu].“ (Ps. 29:11; 37:11) Als Jesus in der Bergpredigt zu seinen Jüngern sprach, bezog er sich auf diese Verheißungen und auf den Wunsch aufrichtiger Menschen nach friedlichen Zuständen. Von einer Gruppe glaubenstreuer Männer und Frauen sprechend, die während unruhiger Zeiten auf Erden den Frieden fördern würde, sagte er: „Selig die Friedensstifter, denn sie werden Kinder Gottes heißen.“ (Matth. 5:9, Kath. Familien-Bibel) Diese Friedensstifter setzen ihr Vertrauen nicht auf unsichere Waffenstillstandsabkommen, die Menschen treffen, sondern auf den ewigen Frieden, den Gott gemäß seiner Verheißung durch sein Königreich der Gerechtigkeit in unseren Tagen herbeiführen wird. Sie erkennen, daß weder eine Nation noch ein Zusammenschluß von Nationen heute einen dauerhaften Frieden sichern kann. Statt dessen fahren die Menschen wie in den Tagen Jeremias fort, „Friede, Friede“ zu rufen, während doch kein Friede besteht. — Jer. 6:14.

2. Was sind einige Ursachen des Krieges?

2 Jahrhundertelang haben aufrichtige Menschen für den Frieden gewirkt, doch selbst ihre besten Bemühungen sind fehlgeschlagen. Es gab vielerlei Ursachen zum Kriege: Expansionsgelüste, Nationalismus, das Verlangen der Nationen nach den Bodenschätzen, politische Intrigen, ja selbst die Religion. Während die Wissenschaft fortschreitet, macht auch der Kriegsterror Fortschritte. Nie hat eine Generation die Bedrohung durch Krieg derart gefürchtet wie die heutige. Geschichtsforscher sagen uns, es habe immer Kriege gegeben und es werde immer Kriege geben. In der Tat sagt keine geringere Autorität als die Encyclopedia Britannica: „Konflikt mit tödlichem Ausgang als zwangsläufige Sanktion [Vergeltungsmaßnahme] ist ein universelles Gesetz des Lebens.“ Wenn dies auch auf das heutige Weltsystem zutreffen mag, trifft es doch nicht auf Gottes neue Welt zu, deren Lebensgesetz Jehovas Wort ist. Selbst im heutigen System der Dinge wünschen die meisten Menschen keinen Krieg, denn sie schätzen die Segnungen des Friedens. Man stelle sich vor, welche Zustände auf Erden herrschen würden, wenn die Nationen ihren Reichtum nicht mehr für Kriegsrüstungen aufwendeten und wenn überall Friede einkehren würde! Das Blut der Völker würde nicht mehr im Kriege vergossen werden. Es würde nicht mehr ruinierte Länder, verkohlte Wohnstätten und auseinandergesprengte Familien geben. Ist aber eine solche Zeit möglich? Oder ist der Mensch für immer dazu verurteilt, wie auf einer „Berg- und Talbahn“ zwischen Krieg und Frieden auf und nieder gerissen zu werden oder die Höhen des Friedens zu erklimmen, um dann plötzlich wieder in einen blutigen Kampf hinabgestürzt zu werden?

3. Wie sagte die Bibel die gegenwärtigen Weltverhältnisse voraus?

3 Um hierauf eine Antwort zu finden, müssen wir uns zu Gottes Wort der Wahrheit, zur Bibel, wenden. Wir sehen, daß dort die Zustände, wie sie heute auf Erden herrschen, vor langem prophetisch vorausgesagt worden sind. Weder Menschen noch Nationen können das Problem lösen. Die Bibel sagt uns: „Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade [richtig, SB] erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.“ (Spr. 14:12) Die Tatsache, daß Gott vor langem die Schwierigkeiten vorauswußte, unter denen die Nationen jetzt leiden, geht deutlich aus dem sechsten Kapitel der Offenbarung hervor, wo prophetisch von einem feuerfarbenen Pferde gesprochen wird, das die Nationen unbarmherzig niederreitet, und auch von seinem Reiter, dem ‚gewährt wurde, den Frieden von der Erde hinwegzunehmen‘. (Off. 6:4, NW) Dann würden Hunger, Seuchen und Tod folgen, nach dem Muster, das uns in unserer Generation so gut bekannt geworden ist. Nirgends in der Schrift wird uns gesagt, daß sich die Menschen durch ihre eigenen Anstrengungen allmählich zur Vollkommenheit emporarbeiten könnten. Statt dessen sagte Jesus voraus, daß sich die Zustände verschlimmern würden, während wir uns dem Höhepunkt des gegenwärtigen Systems der Dinge nähern. Er wies auf einen totalen Krieg hin, in dem sich Nation gegen Nation und Königreich gegen Königreich erheben. (Matth. 24:7) Obwohl es in unseren Tagen Spötter gibt, die über die Möglichkeit spotten, daß die Weltkriege, die wir miterlebt haben, von besonderer Bedeutung sind, bleibt die Tatsache doch bestehen, daß vor unseren Tagen niemals solche totalen Kriege möglich waren. Erst heute sind zufolge der Fortschritte auf den Gebieten des Verkehrs- und Transportwesens und der Kriegführung Weltkriege möglich geworden, wie Jesus es vorausgesagt hatte.

4. Auf welche Weise wird schließlich Friede zustande kommen?

4 Indes zeigte Jesus, daß wahre Christen, statt sich wegen der Unsicherheit der Weltlage entmutigen zu lassen, ihre Häupter erheben und frohlocken sollten, weil diese Zustände eine Zeit des Weltwechsels kennzeichnen. Die Hoffnung, die wir von Christus, dem Friedefürsten, erhalten, ist nicht der illusorische Traum eines Friedens, den die Nationen ersehnen, sondern stützt sich auf das zuverlässige Wort Gottes, Jehovas. „Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben … Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun.“ „Den Bedrücker wird er zertreten. In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist.“ (Jes. 9:7; Ps. 72:4, 7) Die Geschichte der Vergangenheit beweist, daß sich dies niemals verwirklichen wird, solange die Welt aufgeteilt ist in politische und religiöse Parteien, wie dies heute der Fall ist. Indes gibt uns Gott die Zusicherung, daß der Weltwechsel erfolgen wird — allerdings nicht durch menschliche Lenkung, sondern durch Gottes Eingriff. In Jesaja 32:1, 17 heißt es: „Ein König wird regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen. Und das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein, und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit ewiglich.“ Es gibt keine Andeutung dafür, daß sich diese Prophezeiungen als Resultat menschlicher Bemühungen erfüllen werden. In der Tat ist der größte Versuch der Nationen, den Weltfrieden durch die Vereinten Nationen zu fördern, ein Mißerfolg gewesen, soweit er die Einigung der Völker der Erde betrifft, und das Wettrüsten geht weiter, während die Nationen todbringende Bomben aufhäufen und dem ‚Wege folgen, der einem Menschen richtig erscheint‘. — Spr. 14:12, SB.

5. Wieso können die bestehenden Weltverhältnisse nicht Jehova zugeschrieben werden?

5 Dauernder Friede kann nur durch Gottes Macht kommen. Der mächtige Schöpfer des Universums bewirkt, daß seine ganze Schöpfung seinem Willen gemäß in vollkommener Harmonie und Ordnung tätig ist. Er hat den chaotischen Zuständen, die auf Erden herrschen, eine Zeitgrenze gesetzt und uns die Zuversicht gegeben, daß der Friede durch sein Königreich der Gerechtigkeit kommen wird. In Jakobus 4:1 (NW) lesen wir: „Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten bei euch?“ Bestimmt kommen sie nicht von Jehova, dem Gott des Friedens, noch werden sie durch Christus Jesus, den großen Friedefürsten, herbeigeführt. Eine wesentliche Ursache des Krieges ist Habsucht, und Jakobus spricht ebenfalls von selbstsüchtigen, sinnlichen Begierden und verkehrten Zielen. Gott liebt solche Dinge nicht. Wenn also gläubige Menschen mit dem System dieser Welt Freundschaft pflegen, so bedeutet das Feindschaft mit Gott. Gott bringt der Menschheit nicht dadurch Frieden, daß er das gegenwärtige System der Dinge zusammenflickt oder reformiert.

6. Wie kann Gottes Heilmittel für die Unruhen der Welt angewandt werden?

6 Jesus hat die dauerhafte Grundlage für die Einheit der gläubigen Menschen gezeigt, indem er die beiden großen Gebote anführte. Hier haben wir das wirkliche Heilmittel für die Übel der Welt, nämlich daß wir Gott mit ganzem Herzen, ganzem Sinn, ganzer Seele und Kraft und unseren Nächsten wie uns selbst lieben. Würden die Menschen heute dieses Heilmittel annehmen, so bedeutete dies die unverzügliche Einstellung der Feindseligkeiten und das endgültige Ende der Kriege. Dieses Heilmittel wird auch jetzt von Gott bei gläubigen Menschen angewandt. — Micha 4:1-3.

7, 8. (a) Ergreift Gott in den Kriegen zwischen den Nationen Partei? (b) Welche Stellung in der Frage des Krieges nehmen Geistliche ein?

7 Wir können also nicht sagen, daß der Krieg von Gott kommt, daß Gott zu den Kriegen unter den Nationen anstiftet und sie schürt. Wenn wir in die Vergangenheit zurückblicken, könnten wir folgende Frage aufwerfen: Wenn Gott diejenigen unterstützt, die behaupten, für ihn zu kämpfen, warum waren dann die Kreuzzüge, vom „christlichen“ Standpunkt aus gesehen, ein solcher Fehlschlag? Oder was kann vom Dreißigjährigen Krieg gesagt werden? Dieser wurde als ein „Religionskrieg und als die entsetzlichste Kriegsepisode in der Geschichte des Westens“ bezeichnet. Bewies der Ausgang jenes Krieges, daß Gott sich auf der Seite der Protestanten befand und daß die Katholiken im Unrecht waren? Aufrichtige Katholiken würden einer solchen Behauptung nicht zustimmen. Wenn zwei Nationen, die sich nicht zum Christentum bekennen, an einem Kriege teilnehmen, auf wessen Seite steht dann Gott? Angesichts solcher Fragen ist es überraschend, daß Geistliche lehren, der Krieg diene Gottes Zwecken.

8 In einer Predigt, die Monsignor Green in der St.-Patricks-Kathedrale in New York hielt, erklärte er, daß der ‚Krieg in Korea zu Gottes Plan gehöre, das Himmelreich zu bevölkern‘. Christen können aber nicht die Hoffnung hegen, in das Reich der Himmel einzugehen, wenn sie Gottes ewigen Bund hinsichtlich der Heiligkeit des Lebens verletzen. So lautet die brennende Frage denn nicht: Auf wessen Seite steht Gott?, sondern: Stehen wir auf Gottes Seite? Betrachte die Worte anderer prominenter Geistlicher und sieh, ob du annehmen kannst, daß sie in dieser Sache gleicher Ansicht sind wie Gottes Wort. Ein Prediger sagte: „Jemandem aus Haß das Leben zu nehmen ist eine furchtbare Tat“, aber „der christliche Soldat verwundet den Feind in Freundschaft. In Freundschaft tötet er den Feind. In Freundschaft wird er vom Feind verwundet. Er bewahrt sein freundlichgesinntes Herz, während der Feind ihn tötet … Nachdem er den Feind verwundet hat, eilt er an seine Seite … mit der unbezwingbaren Hoffnung, daß er sich einmal … mit seinem Feind … in einem großen Unternehmen Gottes auf gemeinsamer Grundlage treffen wird.“ Bei einer anderen Gelegenheit erklärte der Redakteur des Christian Register: „Als Christen sagen wir natürlich, Christus billige [den Krieg]. Würde er aber kämpfen und töten? … Es gibt keine Gelegenheit, den Feind umzubringen, der er ausweichen oder die er nicht schnell ergreifen würde! Er würde zum Bajonett und zur Granate greifen, zur Bombe und zum Gewehr und das tödliche Werk vollbringen.“ (Preachers Present Arms, Seite 67, 68) Es ist kein Wunder, daß sich viele Leute wegen solcher sadistischen Lehren von der Religion abgewandt haben. In Jeremia 6:15 (Aschaffenburger Bibel) wird die Frage gestellt: „Schämen sie sich denn, daß sie Greuliches tun? Sie schämen sich ja niemals, und zu erröten vermögen sie nicht.“ „Vom Propheten an bis zum Priester verüben sie alle Betrügerei.“ — Vers 13.

9, 10. (a) Beschreibe die Früchte des Krieges. (b) Warum bleiben die Gebete um Frieden unbeantwortet?

9 Die Worte dieser angeblichen Christen spiegeln nicht die Gedanken Jesu wider, die er hatte, als er zu seinen Jüngern sagte, sie sollten Gott mit ganzem Herzen, ganzem Sinn, ganzer Seele und Kraft und ihren Nächsten wie sich selbst lieben. Selbst wenn wir vom Standpunkt der Schrift in bezug auf den Krieg absehen, sind dessen Früchte für alle ehrlichgesinnten Menschen etwas Abstoßendes. Es ist gesagt worden, „das rechtmäßige Ziel des Krieges“ sei „ein vollkommener Friede“. Worin aber bestehen die Resultate? In Hunger, Verarmung, Elend, Krankheit, Tod und in der Zerstörung von Naturschönheiten. Solche Dinge tragen nicht zu einem „vollkommenen Frieden“ bei, sondern nur zu Haß und weiteren Feindseligkeiten unter den Menschen.

10 Die Geschichte zeigt, daß die Geistlichkeit nicht die glückliche Rolle wahrer Söhne Gottes als Friedensstifter gespielt hat, sondern daß sie tatsächlich an der Förderung des Krieges beteiligt war. Kein Wunder, daß der Prophet Jesaja erklärt (1:15): „Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch; selbst wenn ihr des Betens viel machet, höre ich nicht: eure Hände sind voll Blutes.“ Das System der gegenwärtigen Welt mit seinen Kriegen und seinen Zwangsmethoden kann der Menschheit keinen dauernden Frieden bringen.

WESHALB FRIEDENSBEMÜHUNGEN FEHLSCHLAGEN

11. (a) Woher kommt die Uneinigkeit in der Welt? (b) Wie wird Satans Organisation beschrieben, und welche Stellung nimmt der Christ ihr gegenüber ein?

11 Weshalb haben gottergebene Menschen trotz aufrichtiger Bemühungen verfehlt, Frieden herbeizuführen? Die Antwort ist klar erkennbar, wenn wir das Scheinwerferlicht der Bibel auf diesen Gegenstand richten. Zurückblickend bis zum Anfang der unruhvollen Geschichte des Menschen, sehen wir ein Geistgeschöpf, das dazu bestimmt worden war, in dem schönen Garten Eden als Hüter des Menschen zu amten. Dieser Cherub sollte den Menschen in den Dingen, die das Leben und die reine Anbetung betrafen, leiten und führen. Statt daß dieser Cherub aber auf den Pfaden wandelte, die Jehova vorgesehen hatte, wurde er ein Rebell und wünschte, daß das erste Menschenpaar die Anbetung, die Jehova gebührte, ihm darbringe, ja er beschloß, sich an Stelle des Schöpfers zum universellen Herrscher zu machen. Seine erste Tat bestand darin, Adam und Eva von dem Wege der rechten Anbetung wegzulocken. Auf diese Weise wurde der erste Same der Uneinigkeit und Feindschaft zwischen der Organisation Satans und derjenigen Jehovas gesät, der bis heute aufgegangen ist. Seit jener Zeit hat Satan eine mächtige weltliche Organisation aufgebaut, von der Daniel schrieb, sie komme einem großen Bilde gleich, dessen Haupt aus Gold bestehe, dessen Brust und Arme von Silber und dessen Bauch und Hüften von Erz seien, während die Beine von Eisen und die Füße teils aus Eisen und teils aus Ton bestünden. Der schirmende Cherub oder Satan selbst ist der Dämonengott, der die Organisation dieser alten Welt beherrscht. (Dan. 2:31-33, 44, 45) Gottes Königreich ist gleich einem aus einem Berge ausgehauenen Stein, der an Satans Organisation schlägt und sie schließlich zerschmettert. Solange aber dieses „Bild“ die Erde beherrscht und solange die Menschen sich davor niederbeugen, so wie sie es in alter Zeit taten, wird es keinen von Gott kommenden Frieden geben. Obwohl Satans Organisation heute totale Unterstützung und Anbetung verlangt, folgen wahre Christen dem Beispiel der treuen Hebräer aus alter Zeit, die sich geweigert hatten, in ihrer Anbetung auf Kompromisse einzugehen, auch wenn ihnen die Todesstrafe drohte. Sie erinnern sich daran, wie sich Christus während seiner Dienstzeit weigerte, Satan zu huldigen. So erkennen denn heute aufrichtige Erforscher der Heiligen Schrift, daß dauernder Friede nur von Gott, und zwar auf die von ihm bestimmte Weise kommen wird, und sie setzen ihr Vertrauen nicht in die Bestrebungen der alten Welt, durch die sie Frieden schaffen will.

12. Auf welche Weise bekommen die Menschen Satans Tätigkeit zu spüren?

12 In der Zwischenzeit übt Satan auf verschiedene Weise einen Druck auf die Menschheit aus. ‚Die ganze Welt liegt in der Gewalt des Bösen.‘ (1. Joh. 5:19, ZB) Dies hilft uns verstehen, daß nicht Gott es ist, der Kriege herbeiführt, denen Hungersnöte, Krankheit und Tod für die Völker der Erde folgen, sondern daß Satan seinen heimtückischen Versuch, die irdische Schöpfung Jehovas zu beherrschen oder zu vernichten, fortsetzt und daß er entschlossen ist, den Glauben derer zu zertrümmern, die sich bemühen, die reine Anbetung zu bewahren. Es zeigt sich, daß er nicht nur die Nationen zu beeinflussen sucht, sondern auch die einzelnen Menschen. Hiob, ein treuer Diener Jehovas, fühlte diesen satanischen Druck sehr, als er in der Prüfung war. Er sah, wie sein Vieh, seine Diener, seine geliebten Kinder, sein schönes Heim, ja alles, was er besaß, vernichtet wurde, als Satan gegen ihn vorging. Selbst seine Frau drang in ihn, Gott zu fluchen und zu sterben. Aber Hiob erkannte weislich an, daß diese Übel durch Gottes Zulassung über ihn gekommen waren, und so bewahrte er seinen Glauben. Hiob war ein Kämpfer, und selbst als er an der Schwelle des Todes stand, weigerte er sich, seinen Kampf aufzugeben. Wahre Christen kämpfen heute einen ähnlichen Kampf für den Glauben.

13. (a) Weshalb hat Gott den dämonischen Einfluß zugelassen, und was sagt die Heilige Schrift über den Ausgang? (b) Auf welche Weise können wir den Angriffen Satans widerstehen?

13 Wie kommt es denn, daß Satan über die Nationen und auch über das Leben der Menschen eine so gewaltige Macht ausüben durfte? Nicht daß Gott etwa machtlos gewesen wäre, ihn zurückzuhalten, sondern Gott hat Satan diese Gelegenheit gewährt, damit das ganze Universum einen endgültigen Beweis dafür erhalte, daß Satans Prahlerei, er könne alle Menschen veranlassen, sich gegen ihren Schöpfer zu wenden, nichtig ist. In 2. Mose 9:16 lesen wir die Erklärung, die an Pharao, den sichtbaren Vertreter Satans, erging: „Eben deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen, und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde.“ Während all der Jahrhunderte, in denen Satan die Herrschaft über die Erde innehatte, ist Gottes Vorhaben unaufhaltsam dem Höhepunkt seiner Erfüllung entgegengegangen. Zu Anfang der Geschichte der Menschheit wurden prophetische Worte gesprochen, die zeigten, daß Satan zu Gottes bestimmter Zeit zertreten werden würde. In der Prophezeiung, die später dem Daniel gegeben wurde, wird Satans bildähnliche Organisation als umgestürzt und zermalmt dargestellt. Doch inzwischen übt er weiterhin seine dämonische Macht in der Welt aus. Weder Menschen noch Nationen können dieser übermenschlichen Macht trotzen. Zu den Waffen zu greifen, in dem Versuch, das Unrecht, das heute begangen wird, zu korrigieren, ist somit nicht die richtige Lösung des Problems. Wer vermag gegen Satan oder seine unsichtbaren Dämonenheere zu kämpfen? Es ist unmöglich, auf physische Weise gegen einen unsichtbaren geistigen Widersacher zu kämpfen. Deshalb sagte Paulus in 2. Korinther 10:4 (NW): „Die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich.“ Die Waffen der geistigen Kriegführung sind mächtig, um das Gewebe des Geheimnisses zu zerstören, das die Schwierigkeiten der Erde umgibt, und Satan als den großen Urheber der Weltwehen zu entlarven.

14. Welche Wirkung hat Satans Tätigkeit bis jetzt auf die Welt gehabt?

14 Schon einmal in der Geschichte der Menschheit, als die Bosheit zur Zeit der Sintflut ihren Höhepunkt erreicht hatte, wurde die irdische Organisation Satans weggeschwemmt, so daß eine gereinigte Erde zurückblieb. Wiederum behauptete sich diese dämonische Macht, und die Nationen sind bis zu dieser Zeit in ihrem Bann gewesen. Nun nähern wir uns dem großen Höhepunkt, der in der Bibel vorausgesagt wird, und Satan bietet alle seine Streitkräfte auf, in dem Versuch, an der Macht zu bleiben. In Offenbarung, Kapitel 12, werden die Wehen erwähnt, unter denen die Erde jetzt als Folge dieses Machtkampfes leidet. Nie zuvor hat die Welt dermaßen unter Unruhen gelitten, wie wir sie heute erleben, weil Satan eine letzte Anstrengung macht, Gottes irdische Schöpfung zu ruinieren. Er selbst hat die falsche Religion aufgerufen, die Kriege, die er anstiftet, als „heilige Kriege“ zu erklären. Jede Seite des Systems dieser alten Welt trägt Satans Stempel. Dies ist ein Stempel, der Entzweiung anzeigt, denn Satans lieblose Methoden haben die Welt geteilt. Sie haben sie religiös, kommerziell, national, politisch, rassisch und sozial zersplittert. Dies trifft nicht für jene Menschen zu, die der Macht des Weltsystems Satans entronnen sind und sich als Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft auf die Seite der biblischen Wahrheit gestellt haben.

15. Stelle den Zustand von Gottes Neuer-Welt-Gesellschaft dem der alten Welt gegenüber.

15 Die Organisation des Volkes Gottes befindet sich in scharfem Gegensatz zu Satans System. In über 160 Ländern der Welt ist die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas in vereintem Dienst für ihren Schöpfer zu finden. Sie ist nicht geteilt durch die Schranken, durch die die Menschen in der alten Welt getrennt werden. Unter ihnen herrscht Einheit des Glaubens, da sie wahrhaft glückliche Kinder Gottes sind. Der Apostel Paulus hob diese Einheit mit den Worten hervor: „Ich ermahne euch … daß ihr alle übereinstimmend redet und daß ihr keine Spaltungen unter euch aufkommen laßt, sondern im gleichen Sinn und im gleichen Gedankengang fest vereint seid“ (1. Kor. 1:10, NW), ferner mit den Worten: „… einander in Liebe ertragend, euch ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes im vereinigenden Bande des Friedens zu wahren. Da ist e i n Leib und e i n Geist, gleichwie ihr berufen wurdet in der e i n e n Hoffnung, zu welcher ihr berufen wurdet; e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe, e i n Gott und Vater aller.“ (Eph. 4:2-6, NW) Dieses einheitliche Denken und Handeln entspringt der Erkenntnis des göttlichen Wortes und dem Glauben an dieses Wort. Nur durch die wahre Anbetung werden jetzt Menschen aller Nationen als ein glückliches, friedsames Volk vereint, das das einzige Heilmittel für die Weltbedrängnis, Gottes Königreich, bekanntmacht.

16. Welche Zusicherungen, im Dienste Jehovas den Sieg davon zu tragen, besitzen wir?

16 Heute konzentriert Satan seine Angriffe auf diese vereinte internationale Gruppe von Menschen. Wir können aber Mut schöpfen auf Grund der Tatsache, daß jene, die Jehova dienen — wenn sie auch eine Minderheit zu sein scheinen —, unter Gottes Schutz doch unbezwingbar sind. Dies wurde durch den Kampf veranschaulicht, der sich zwischen David und Goliath entspann. (1. Sam. 17:40-51) David schattete vor, wie Christus gegen Satan und seine riesige Organisation kämpft, und auch, wie der Überrest der Knechte Gottes auf Erden dafür kämpft, daß die wahre Gottesanbetung vor dämonischem Einfluß bewahrt wird. Obwohl David klein und unbedeutend zu sein schien und ihn der Widersacher verachtete, schritt er in der Kraft Gottes einher und rief aus: „Ich … komme zu dir im Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast.“ Durch Jehovas Macht errang er den Sieg. Ein weiteres Beispiel der Unterstützung durch Jehova finden wir in dem Bericht über Elisa, als er von den Kriegern des syrischen Heeres umringt war. Als er und sein junger Gefährte frühmorgens aufstanden, sahen sie, daß sie von feindlichen Heerscharen umzingelt waren. Aber Elisa sprach dem Jüngling Mut zu mit den Worten: „Fürchte dich nicht! denn mehr sind derer, die bei uns, als derer, die bei ihnen sind … Da öffnete Jehova die Augen des Knaben; und er sah: und siehe, der Berg war voll feuriger Rosse und Wagen, rings um Elisa her.“ (2. Kön. 6:16, 17) Wiederum hatte Jehovas Macht genügt, seine Knechte von einer so großen Übermacht zu retten.

17. Bedeutete Jesu Tod eine Niederlage Gottes? Weshalb nicht?

17 Wie kam es denn, daß Jesus — anscheinend von Gott verlassen — starb? Nicht daß Gott ihn etwa verlassen hätte, denn kurz vor seinem Tode erklärte Jesus, daß sein Vater zu seinem Schutze sogleich Legionen von Engeln senden könnte; aber er wußte, daß Jehova ihn sterben lassen wollte. Jesus erwies sich als ein Kämpfer gegen die Dämonenmacht. Er widmete sein irdisches Leben dem Predigtwerk. Auch wenn er sein Leben im Tode dahingab, bedeutete dies für Jehova Gott keine Niederlage, sondern es war nur ein weiterer Schritt vorwärts in der schließlichen Verwirklichung seines Vorhabens. Jesus versuchte nicht zur Schlichtung der Angelegenheiten der Welt alle gläubigen Menschen für ein gewaltiges Heer zu mustern. Er weigerte sich, sich vor Satan niederzubeugen, um Macht zu erlangen, und folgte nicht den militaristischen Wegen der Welt, obwohl sein Leben auf dem Spiel stand. Statt dessen erklärte er: ‚Mein Reich ist nicht von dieser, Welt, sonst würden meine Diener kämpfen, um mich vor den Juden zu schützen.‘ (Joh. 18:36) Seine Knechte kämpften später, jedoch auf eine andere Weise.

18. Woran sind Christi Nachfolger deutlich zu erkennen?

18 Satan hat nun seine Anstrengungen gegen Gottes Knechte verdoppelt. Er zielt mit seinem kriegerischen Angriff direkt auf diesen Kern des Widerstandes und sucht durch alle möglichen, ihm zu Gebote stehenden Mittel jene zu treffen, die den Glauben bewahren und unter der Führung Christi Jesu, ihres Befehlshabers, als christliche Kämpfer dienen. In Offenbarung 12:17 wird gesagt, er sei ausgezogen, um gegen den Überrest der Nachfolger Christi Krieg zu führen. Wie können wir feststellen, wer diese sind, da doch viele religiöse Gemeinschaften behaupten, zu ihnen zu gehören? In der Schrift wird deutlich gezeigt, wer sie sind, indem sie als solche bezeichnet werden, die die Gebote Gottes beobachten und das Zeugnis in bezug auf Christus halten. Während die Organisation der falschen Religionen der Welt heute behaupten, die Gebote Gottes zu beobachten, schieben sie den ewigen Bund bezüglich der Heiligkeit des Lebens ganz beiseite. Die für die wahre Anbetung kämpfenden Menschen aber erkennen, daß dieses Gesetz von Gott kommt, der es ursprünglich dem Noah gab, und das auch heute noch Anwendung hat. Die Religionsführer der Christenheit suchen heute denn auch nicht, das Zeugnis über Christus tatsächlich zu bewahren. Dieses Zeugnis ist nicht mehr lediglich die Botschaft vom irdischen Predigtdienste Jesu oder von seiner Auferstehung, sondern es ist die Botschaft, die in dieser Zeit des Endes zu predigen er selbst geboten hat, die gute Botschaft von der Aufrichtung seines gerechten Königreiches. (Matth. 24:14) Diese gute Botschaft handelt von der Inthronisierung Christi und seiner Machtübernahme in der heutigen Zeit, während seine Feinde noch herrschen. (Ps. 110:2) Jehovas Zeugen haben allen Grund, sich zu freuen, während sie diese friedvolle Botschaft in der ganzen Welt verkündigen.

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