Das Geschäft eines Feldgeistlichen
● Das Buch Bernard Shaw and Mrs. Patrick Campbell, Their Correspondence spricht von einem Brief, der von der englischen Schauspielerin Stella Campbell an den britischen Dramatiker geschrieben wurde. Sie berichtet Shaw über den Tod ihres Sohnes auf dem Schlachtfeld im ersten Weltkriege und erwähnt, daß sie vom Feldgeistlichen einen Brief erhalten hätte, der „voll tiefen Mitgefühls und voll des Lobes über meinen tapferen Sohn“ war. Shaw schreibt ihr als Antwort: „Es hilft nichts. Ich kann keine Sympathie dafür aufbringen. Diese Dinge machen mich einfach wütend. Ich möchte fluchen, und ich fluche tatsächlich. Umgekommen — nur aus dem Grunde, weil die Leute wirklich Toren sind. Und darüber macht ein Feldgeistlicher noch schöne Worte. Es ist nicht seine Sache, schöne Worte darüber zu verlieren, sondern er sollte seine Stimme erheben, weil ‚die Stimme des Blutes Ihres Sohnes vom Erdboden her zu Gott schreit‘. In die Hölle mit Ihrem Feldprediger und seinem tiefen Mitgefühl! Die nächste Granate wird vielleicht ihn zerreißen, und dann wird ein anderer Feldgeistlicher seiner Mutter einen solch netten Brief schreiben.“