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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1957
w57 15. 11. S. 675-677

Ist dein Gewissen ein sicherer Führer?

„FOLGE der Stimme deines Gewissens“ — so lautet der Rat, den Leute schon oft von einem Freund erhalten haben, den sie in einer Gewissensfrage um Rat gebeten haben. Wie gut ist aber dieser Rat? Ist das Gewissen ein sicherer Führer? Um diese Frage zu entscheiden, müssen wir wissen, was das Gewissen ist, was es tut und was es nicht tut.

Das Gewissen ist eine Anlage des Geistes, die uns der allweise Schöpfer verliehen hat. Da das Gewissen ein inneres Empfinden für Recht und Unrecht ist, klagt es uns an oder entschuldigt uns. Es richtet. Es entscheidet über den sittlichen Wert unserer Gedanken oder Handlungen und sagt uns, ob das, was wir denken, recht ist. Das Gewissen tut aber noch mehr; es verleiht auch Freude oder verursacht Schmerz, je nachdem, ob wir etwas Gutes oder Böses getan haben. Das Gewissen ist in der Tat eine erstaunliche Gabe Gottes!

Was tut das Gewissen nun aber nicht? Es belehrt uns nicht darüber, was unter Recht zu verstehen ist; es versieht uns nicht mit einer Norm oder einem Maßstab für die Beurteilung von Recht und Unrecht. Wenn wir also das Gewissen nicht nach einer zuverlässigen Norm der Gerechtigkeit belehren und schulen, urteilt es einfach nach unserer persönlichen Auffassung darüber, was an unserem Handeln recht oder unrecht ist. Ein unbelehrtes Gewissen kann jemanden ins Verderben führen, wie Gottes Wort es erklärt: „Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade [richtig, SB] erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.“ — Spr. 14:12.

Deshalb sollte niemand voreilig folgern, er habe unweigerlich recht gehandelt, bloß weil er der Stimme seines Gewissens folgte. Wenn sein Gewissen ungeschult ist, kann es ihn ebensogut täuschen. Die Bibel sagt: „Überaus trügerisch und verderbt ist das Herz; wer kann es kennen?“ Ja, das Gewissen kann uns so gründlich täuschen, daß es uns für eine schlechte Tat entschuldigt. In einem solchen Falle ist das Gewissen verderbt. „Den Befleckten und Ungläubigen ist nichts rein, sondern ihr Sinn wie auch ihr Gewissen sind befleckt.“ — Jer. 17:9, SB; Titus 1:15, NW.

Und wie verderbt das Gewissen vieler Leute heute doch ist! Dies sollte uns eigentlich nicht wundern. Es mußte doch so kommen. Der Apostel Christi Jesu sagte ja voraus, daß es in diesen „letzten Tagen“ Menschen geben werde, „die Lügen reden“ und die „in ihrem Gewissen wie mit einem Brenneisen“ verhärtet sind. (1. Tim. 4:2, NW) Ein glühendes Eisen hinterläßt im Gewebe eine vernarbte, unempfindliche Stelle. Ein Gewissen, das derart verhärtet ist, empfindet nicht mehr und kann nicht mehr zwischen Recht und Unrecht unterscheiden. Ein solches Gewissen hat seinen Wert als mahnende Stimme in uns verloren.

So kann denn jemand zu der Auffassung kommen, eine gewisse böse Handlungsweise sei richtig. Wenn er sich dauernd durch ein beflecktes oder verhärtetes Gewissen leiten läßt, wird es mit ihm immer schlimmer werden. Es besteht für ihn weniger Hoffnung als für einen Übeltäter. Es wird immer schwieriger, ihn zurechtzubringen und ihm zu zeigen, was recht ist. Er wird seine böse Handlungsweise wahrscheinlich bewußt weiterverfolgen. Ja, so kann ein Mensch leicht dem Feinde Gottes, dem Gegner aller Gerechtigkeit, Satan, dem Teufel, dienen, und dies sogar mit gutem Gewissen! Obwohl ihn aber sein Gewissen entschuldigen mag, steht er nicht gerechtfertigt da. Der Apostel Christi erklärt unzweideutig: „Ich bin mir keiner Sache bewußt, die gegen mich spricht. Dadurch aber stehe ich nicht gerechtfertigt da, sondern Jehova ist es, der mich prüft.“ — 1. Kor. 4:4, NW.

Wann können wir uns denn der Stimme unseres Gewissens ruhig unterordnen? Erst nachdem sich unser Sinn und unser Gewissen der Gerechtigkeit Gottes untergeordnet haben. Gewissenhaftigkeit oder Aufrichtigkeit genügen nicht. „Ich lege für sie das Zeugnis ab, daß sie Eifer für Gott haben, doch nicht gemäß genauer Erkenntnis; denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten, sondern ihre eigene aufzurichten suchten, unterwarfen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes.“ — Röm. 10:2, 3, NW.

Um unser Gewissen in der Gerechtigkeit Gottes schulen zu können, benötigen wir eine genaue Erkenntnis. Diese Art der Erkenntnis finden wir nur in Gottes geschriebenem Wort, der Bibel. „Alle Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Überführen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Zucht in der Gerechtigkeit.“ „Denn das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als irgendein zweischneidiges Schwert; es dringt hindurch bis zur Scheidung von Seele und Geist und der Gelenke und ihres Markes und ist imstande, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen.“ — 2. Tim. 3:16; Heb. 4:12, NW.

Gottes Wort vermag also unser Gewissen in der Gerechtigkeit zu erziehen, wir müssen nur bereit sein, die genaue Erkenntnis über Gottes Maßstab der Gerechtigkeit in uns aufzunehmen. Wenn wir Gottes Gesetze und Gebote kennenlernen und ihnen dann gehorchen, werden wir in die Lage versetzt, der biblischen Aufforderung nachzukommen: „Behaltet ein gutes Gewissen.“ Wie kostbar ist ein gutes Gewissen, ein Gewissen, das uns nicht eines Unrechts beschuldigt, das wir Gott oder einem Menschen zugefügt hätten! Ein Apostel, dessen Gewissen durch Gottes Wort geschult war, erklärte: „In dieser Hinsicht übe ich mich in der Tat, fortgesetzt das Bewußtsein zu haben, keinen Verstoß wider Gott und Menschen zu begehen.“ — 1. Pet. 3:16; Apg. 24:16, NW.

Möchtest auch du ein so gutes Gewissen haben? Möchtest du dich auf dein Gewissen verlassen können? Dann mußt du folgende zwei Dinge tun: 1. Belehre oder schule dein Gewissen, damit es zwischen Recht und Unrecht unterscheiden lernt, indem du Gottes Wort als Mittel zur Erziehung benutzt, und 2. gehorche den Befehlen deines belehrten Gewissens, ungeachtet der Folgen.

Ohne die erste dieser Voraussetzungen, ohne ein klares Verständnis dessen, was Gott als Recht und Unrecht betrachtet, kann das Gewissen niemals ein sicherer Führer sein. Weshalb nicht? Weil es uns dann lediglich veranlaßt, das zu tun, was wir für recht halten, und wenn unsere Ansichten über Recht und Unrecht verkehrt sind, können wir zu einer Handlung veranlaßt werden, die dem Gesetz Gottes direkt widerspricht. Ja wir können sogar soweit kommen, daß wir gegen Gott kämpfen.

Nehmen wir als Beispiel Saulus von Tarsus, bevor er der Apostel Paulus wurde. Er verfolgte die Christen, und zwar tat er dies mit aller Gewissenhaftigkeit. Er dachte wirklich, er müsse die Christen verfolgen, und sein Gewissen billigte seine Handlungsweise, wie er später erklärte: „Ich meinte freilich bei mir selbst, gegen den Namen Jesu … viel Widriges tun zu müssen.“ — Apg. 26:9.

Mit der Gutheißung eines unbelehrten Gewissens können die schlimmsten Taten verübt werden. Dies trifft besonders dort zu, wo das Gewissen eines Menschen durch eine falsche Religion falsch geschult wurde. Wir brauchen uns daher nicht zu wundern, daß Christus Jesus in bezug auf seine wahren Nachfolger sagte: „Die Stunde kommt, da jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen heiligen Dienst zu erweisen. Diese Dinge aber werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben.“ Somit kann jemand mit gutem Gewissen nicht nur stehlen oder Götzendienst, Spiritismus, Hurerei, Ehebruch und andere Schlechtigkeiten treiben, sondern sogar einen Mord begehen! Doch nach „Gottes gerechter Verordnung“ verdienen „jene, die solche Dinge treiben, den Tod“. — Joh. 16:2, 3; Röm. 1:32, NW.

Schule also dein Gewissen anhand des Wortes Gottes. Dann „behalte ein gutes Gewissen“, indem du ihm nie zuwiderhandelst. Ja, folge der Stimme deines Gewissens, aber erst nachdem du es anhand des Wortes Gottes in der Gerechtigkeit belehrt und geschult hast!

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