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  • Die Herde Gottes hüten
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
w58 1. 6. S. 341-349

Die Herde Gottes hüten

1. Welche Anweisung gibt der Apostel Petrus den Aufsehern in der Versammlung?

DER Apostel Petrus hat folgende Anweisung gegeben: „Daher gebe ich den älteren Männern unter euch diese Ermahnung … Hütet die euch anvertraute Herde Gottes, nicht unter Zwang, sondern willig, auch nicht aus Liebe zum unredlichen Gewinn, sondern mit Eifer, auch nicht als solche, die über jene herrschen, welche Gottes Erbteil sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet. Und wenn der oberste Hirte geoffenbart worden ist, so werdet ihr die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit empfangen.“ (1. Pet. 5:1-4, NW) Laßt diese Worte tief in euren Sinn eindringen! Betrachtet sie immer und immer wieder, bis ihr sie euch zu eigen gemacht habt, denn diese von dem Apostel gegebene Ermahnung muß von jedem Hirten in Gottes Organisation befolgt werden. Wer das nicht tut, wird als untauglich erfunden und nicht anerkannt.

2. Wem gehören die Schafe? Erkläre es.

2 Die Gott hingegebenen Brüder bilden die Herde Gottes. Sie sind sein Erbteil. Den Hirten, denen die Obhut der Herde Gottes anvertraut ist, ist ein großes Gut anvertraut worden. Die „Schafe“ sind mit dem kostbaren Blute des Lammes Gottes, seines einziggezeugten Sohnes, erlöst worden. Somit sind sie ein erkaufter Besitz, ein Schatz, der Jehova gehört. Die Schafe sind nicht das Eigentum des Unterhirten, sondern sie werden vom obersten Hirten seiner Obhut anvertraut. Daher müssen diese sich ihrer so annehmen, als ob sie es für Jehova selbst täten. Alle, die als Hirten (oder Aufseher) über irgendeinen Teil der Herde gesetzt worden sind, müssen die gewaltige Verantwortung erkennen, die sie vor Jehova Gott und Christus Jesus tragen. Denkt an die Art und Weise, wie Jehova selbst seine eigenen Schafe behandelte, wie er sie weidete, führte, schützte und zu allen Zeiten Geduld mit ihnen hatte. Behaltet auch stets im Sinn, wie unser Herr Jesus sich der Schafe seines Vaters annahm, daß er keines von ihnen verlor und ihnen beständig in der Furcht Gottes diente, doch aus Liebe und um der Liebe willen.

3. Wie müssen Gottes Schafe von den Hirten behandelt werden?

3 Die Unterhirten müssen die Schafe ebenso behandeln, wie der oberste Hirte sie behandelte. Das geschieht, indem sie die Schafe auf Weideplätze führen, wo sie geistig ernährt und stark werden können, so daß sie im Laufe der Zeit fähig sind, den Schwächeren beizustehen. Sie müssen ermuntert werden, die wöchentlichen Zusammenkünfte der Versammlung und auch die größeren Versammlungen zu besuchen, und es muß ihnen Hilfe geboten werden, damit sie die Wahrheit durch wirksame Predigten von Tür zu Tür und bei Nachbesuchen verkündigen können. Sie müssen innerhalb der theokratischen Einrichtungen der Neuen-Welt-Gesellschaft gehalten werden. Seid freundlich, liebreich und rücksichtsvoll gegen sie, denn Schafe lassen sich leicht erschrecken und laufen davon. Behandelt sie mit zarter Sorgfalt, denn durch barsche oder rauhe Behandlung werden sie verletzt. Wenn sie angegriffen werden, können sie sich nicht wehren wie andere Tiere; daher laufen sie einfach fort, und manchmal rennen sie in große Gefahren hinein.

4. Wie werden die Hirten zu ihrem Amte eingesetzt, und weshalb müssen sie in der Furcht Jehovas leben?

4 Hirten sind eine Gabe für die Versammlung Gottes. Sie sind Gottes Gabe. Der Apostel Paulus schrieb: „Er gab einige als Apostel … einige als Hirten.“ (Eph. 4:11, NW) Zu solchen Hirten sagte er: „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der heilige Geist euch zu Aufsehern ernannt hat, damit ihr die Versammlung Gottes hütet, die er mit dem Blute seines eigenen [Sohnes] erkaufte.“ (Apg. 20:28, NW) Wenn du nun inmitten der Schafe ein Hirte bist, so stelle dir die Frage: Zolle ich der Herde, für die ich verantwortlich bin, meine Aufmerksamkeit? Du bist durch heiligen Geist als Hirte eingesetzt worden; daher darfst du deine Dienstaufgabe nicht vernachlässigen. Du darfst nicht gegen den Geist sündigen. Jesus sprach: „Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben … wer auch immer gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden.“ (Matth. 12:31, 32, NW) Du wagst es doch nicht, dem heiligen Geist zuwiderzuhandeln, nicht wahr? Du würdest dafür verantwortlich gemacht werden. Daher hast du Ursache, dich zu fürchten, wenn du deinen Pflichten nicht auf rechte Weise nachkommst. Frage dich, ob du in der Furcht Jehovas, Gottes, lebst, oder ist es deinem Sinn noch nicht eingeprägt worden, daß er dich für die Arbeit eines Hirten verantwortlich macht? Fürchtest du Gott wirklich?

5. Bedeutet Hirtenarbeit harte Arbeit? Was lernen wir aus der Erfahrung Jakobs?

5 Die Arbeit eines Hirten war sehr mühsam. Es war keine Arbeit für Schwächlinge. Damit verbunden waren Beschwerden, wie Angriffe von Löwen, Bären, Wölfen und ferner von Räubern, die manchmal lieber jemanden ermordeten, als zu riskieren, erkannt zu werden. Auch war ein Hirte jeder Witterung ausgesetzt. Er mußte die Schafe in der Hürde behalten und mußte die verlorengegangenen suchen gehen und vor Gefahren stets auf der Hut sein. Die Erfahrung, die Jakob vor langer Zeit machte, wirft Licht auf die Sache, denn sie gibt uns einen Einblick in die Arbeit eines Hirten. Zu seinem Schwiegervater Laban sagte er: „Deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen. Das Zerrissene habe ich nicht zu dir gebracht, ich habe es büßen müssen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tag oder gestohlen bei Nacht. Es war mit mir also: des Tages verzehrte mich die Hitze, und der Frost des Nachts, und mein Schlaf floh von meinen Augen.“ (1. Mose 31:38-40) Ebenso ist heute die Betreuung der Schafe keine leichte Aufgabe.

6, 7. Was tut ein Hirte, der seine Schafe liebt? Und wie wird in Psalm 23 gezeigt, wie sie zu betreuen sind?

6 Die Schafe wissen nicht, wie viele Stunden der Hüterarbeit gewidmet werden müssen. Sie wissen nichts von der beständigen Sorge, der Wachsamkeit des treuen Aufsehers, der so über sie wacht, wie Eltern über ihre kleinen Kinder wachen. Ein liebender Vater oder eine Mutter sagt dem Kinde nicht ständig, wie schwer sie arbeiten müssen, um für Obdach, für Speise und Kleidung zu sorgen, nicht wahr? Sie wünschen, daß ihre Kinder sorgenfrei und glücklich seien und doch ein gewisses Maß von Verantwortung erkennen. Aus Liebe dient der Vater oder die Mutter der Familie viele Stunden und blickt nie nach einem Lohn aus. Ebenso verhält es sich mit einem treuen Hirten und seinen Schafen. Dienet aus Liebe!

7 Du möchtest doch nicht irgendwelche Schafe, die sich in deiner Obhut befinden, verlieren, nicht wahr? Ihre Sicherheit ist davon abhängig, daß sie in der Hürde bleiben und daß ein rechter, wahrer Hirte über sie wacht. In Psalm 23 wird uns die Zusicherung gegeben: „Jehova ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln … Auch wenn ich im Tale tiefen Schattens wanderte, fürchte ich nichts Schlimmes, denn du bist bei mir.“ (NW) Daher müßt ihr darüber wachen, daß die Schafe nicht von der Herde abirren. Eure Arbeit besteht darin, Plünderer fernzuhalten. Nehmt euch der Schafe an. Hütet euch vor Wölfen in Schafskleidern. Heute strömen Scharen von Menschen in die Neue-Welt-Gesellschaft, und darunter befinden sich Menschen von verschiedener Art. Wir wollen all den verschiedenen Menschen behilflich sein, sich zu reinigen und ihr Leben Jehova Gott hinzugeben. Auf solche, die das nicht tun und entschlossen sind, es nicht zu tun, müßt ihr euer Auge richten, um die Schafe zu schützen. Hirten, wacht über die Herde Gottes, die bei euch ist!

8. Zeige, wie sich ein Hirte zurückhalten sollte, den Schafen Lasten aufzubürden.

8 Ihr müßt die Schafe auf Weideplätze führen, sonst werden sie schwach und sterben. Zeigt ihnen, wo sie weiden, das heißt sich vom Worte Jehovas nähren können. Lehrt sie, wie sie studieren sollen. Macht ihnen die Speise mundgerecht, wenn sie noch jung sind. Gebt ihnen die notwendigen Erklärungen, damit sie die verschiedenen Punkte verstehen. Sie werden später selbst darüber nachsinnen. Zeigt ihnen die kostbaren Wahrheiten in Gottes Wort. Erschließt ihnen das Verständnis für das Vorhaben Jehovas. Während sie „äsen“, werden sie auch auf der Weide umhergehen wollen. Zeigt ihnen, wie sie „anderen Schafen“ helfen können, gute Nahrung zu sich zu nehmen und stark zu werden. Schult sie, fortgesetzt zu predigen. Führt sie auf dem Wege, auf dem sie gehen sollen. Belastet sie nicht mit euren Problemen. Besprecht solche lieber mit anderen Hirten, und wenn diese euch nicht helfen können, so bringt eure Probleme dem guten Hirten und dem obersten Hirten, Jehova Gott, vor. ‚Werft alle eure Sorge auf ihn; denn er sorgt für euch. Bleibt eurer Sinne mächtig, seid wachsam.‘ (1. Pet. 5:7, 8, NW) Er wird euch eure Last abnehmen und wird auf eure Gebete antworten, doch tragt bestimmt eure eigene Last und ladet diese nicht auf die Schafe ab. Ihr sollt die Last tragen und die Schafe glücklich und bei guter geistiger Gesundheit erhalten!

9. Schildere, wie Petrus durch die Betreuung und das Gebet seines Hirten gerettet wurde.

9 Denkt an die Erfahrung des Apostels Petrus, als Jesus zu ihm sprach: „Simon, Simon, siehe! Satan hat euer begehrt, euch wie Weizen zu sichten. Ich aber habe für dich gefleht, damit dein Glaube nicht erlösche; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stütze deine Brüder.“ (Luk. 22:31, 32, NW) Petrus wurde aus Satans Macht befreit, weil sein Hirte für ihn gefleht hatte. Jesus konnte ihm nicht helfen, weil seine eigene Prüfung und sein Tod so nahe waren. Daher betete er zu Jehova, dem obersten Hirten. Jehova erhörte ihn und beantwortete sein Gebet, indem er Petrus zur Besinnung brachte, und Petrus wurde für seine Brüder ein Turm der Kraft. Diese Aufmerksamkeit, die der Herr Jesus dem Petrus erwies, sollte euch sehr glücklich machen, denn „Jesus Christus ist derselbe: gestern und heute und in Ewigkeit“. (Heb. 13:8, NW) Er ist unser Fürsprecher. Wenn ihr seht, daß sich eine Gefahr nähert, so bittet Jehova für seine Schafe, damit sie nicht verlorengehen. Wenn eines seiner Schafe sich in einer großen Prüfung befindet, so erschwert ihm die Lage nicht, sondern sucht sie durch irgendeine Aufmunterung zu erleichtern, indem ihr es an Gottes gutes Wort der Verheißung erinnert. Betet für eure Brüder, daß Satan sie nicht sichte wie Weizen. Wohl müssen wir unsere eigenen Geschäfte besorgen, doch müssen wir anderen geistige Hilfe bieten. Das gehört zu unserer Aufgabe; wenn wir das nicht täten, warum wären wir dann Hirten?

10. In welcher Weise muß sich ein Hirte ‚verbrauchen‘ und ‚verbraucht‘ werden?

10 Wir sollten als Hirten uneingeschränkt unseres Amtes walten. Der Apostel Paulus, ein treuer Hirte, dachte nicht an seine persönlichen Bequemlichkeiten. Man lese etwas über seine Erfahrungen in 2. Korinther 11:21-33. Er wurde geschlagen, gesteinigt, befand sich in Gefahren durch Leute seines eigenen Volkes oder durch Leute von den Nationen, war in Gefahren auf dem Meer und in den Städten, verbrachte schlaflose Nächte, und weshalb? Damit er Jehova Gott einen guten Bericht ablegen konnte, denn dieser hatte ihn durch Christus wie folgt beauftragt: „Ich sende dich, um ihnen die Augen zu öffnen, damit sie von der Finsternis zum Licht umkehren und von der Gewalt Satans zu Gott.“ (Apg. 26:17, 18, NW) Er sagte: „Ich meinerseits will mich sehr gern verbrauchen und völlig verbraucht werden für eure Seelen.“ (2. Kor. 12:15, NW) Schreckst du davor zurück, deine Kraft, deine Zeit dahinzugeben? Schreckst du vor Leiden zurück oder davor, daß du deine Bequemlichkeiten um der Schafe willen aufgeben mußt? ‚Verbrauchst du dich‘, und wirst du im Interesse der Herde Gottes ‚verbraucht‘? Allen Aposteln erging es so.

11, 12. Wie kann man Schafe verlieren? Und wie kann der Hirte dies verhindern?

11 Der Herr Jesus Christus gab allen das richtige Beispiel, und er ist ein vollkommenes Vorbild. Als treuer Hirte verlor er keines der Schafe. Überprüfe deine Erfahrungen. Hast du dich schuldig gemacht, irgendeines der Schafe Gottes verloren zu haben? Wir wissen, daß einige uns verlassen, weil sie ihre Herzen nicht auf Jehova gerichtet halten, und einige mögen weggehen und Böses reden. Wie aber verhält es sich mit allen anderen? Hast du irgend jemanden verloren wegen Nachlässigkeit oder Sorglosigkeit, oder indem du sie gar beleidigtest oder sie nicht auf die Wege Jehovas und Christi und zum Predigtdienst hinführtest? Hast du verfehlt, sie zu weiden, indem du keine Nachbesuche bei ihnen machtest, nicht Bibelstudien mit ihnen durchführtest noch ihnen bei Versammlungen beistandest? Bist du ihnen schnell zu Hilfe geeilt, wenn sie schwach waren, oder hast du Gleichgültigkeit an den Tag gelegt? Hast du dich ihrer angenommen, als sie geistig krank waren? Möge sich jeder selbst prüfen und diese Hirtenarbeit in bezug auf seine eigenen Pflichten und nicht in bezug auf die Pflichten eines anderen noch gründlicher und sorgfältiger ins Auge fassen.

12 Manchmal brauchen die Schafe wegen ihres bedauernswerten Zustandes dringend der Hilfe. Erweise dich als ein wahrer, treuer Hirte der Herde. Hast du versucht, ihre Probleme zu verstehen und die tatsächliche Schwierigkeit, mit der sie zu kämpfen haben, ins Auge zu fassen? Hast du an ihre Erziehung, ihre häuslichen Verhältnisse oder den Widerstand im eigenen Heim gedacht? Weilen sie vielleicht in der Kälte? Wenn du kannst, hilf ihnen selbst oder durch jemand anders. Wenn du sie nicht erreichen kannst, so behalte stets im Sinn, daß du beten kannst. Unser Herr Jesus betete für Petrus, als er ihm nicht persönlich helfen konnte. Denke nicht gering von der Macht des Gebetes. Es steht in der Schrift geschrieben: „Und das Gebet des Glaubens wird den Erkrankten heilen, und Jehova wird ihn aufrichten. Auch wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Daher bekennet einander offen eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Das inständige Flehen eines Gerechten hat viel Kraft.“ (Jak. 5: 15, 16, NW) Behalte stets im Sinn, wie aufmerksam und mit welch zarter Liebe Jehova, der Große Hirte, und Jesus, der Rechte Hirte, sich dir gegenüber verhalten haben.

EINSAMMLUNG WÄHREND DER „ZEIT DES ENDES“

13. Auf welche Weise wird der Große Hirte alle seine Schafe einsammeln?

13 Der Große Hirte hat verheißen, daß er zur „Zeit des Endes“ alle seine Schafe versammeln werde. Aus allen Teilen der Welt würden sie eingesammelt werden. (Hes. 34:11-16) Diese verlorenen Schafe müssen von Jehovas Unterhirten gesucht und gefunden werden. Die Schafe kennen die Stimme des Hirten. Ihr müßt also weiterhin nach ihnen rufen. Sie hören nicht auf irgendeine Stimme, denn Schafe folgen keiner fremden Stimme. Jesus sagte: „Die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden werden sie keineswegs folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme von Fremden nicht kennen … Ich bin der rechte Hirte, und ich kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich, gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne.“ In bezug auf die „anderen Schafe“ sagte er ferner: „Auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde, e i n e n Hirten geben.“ — Joh. 10:4-16, NW.

14, 15. Welches ist die Stimme des Rechten Hirten? Wie wird sie verstärkt?

14 Die Stimme des Rechten Hirten ertönt heute überall verstärkt in mehr als 160 Ländern. Was ist diese Stimme? Nun, das gute Wort Jehovas und Christi Jesu. Das bedeutet nicht nur, daß wir das heilige Wort selbst veröffentlichen, sondern daß wir es auch sprechen lassen, indem wir zeigen, wie es sich durch die unter Gottes Volk und in der Welt bestehenden Verhältnisse heute erfüllt. Rufe dir in den Sinn zurück, wie du das erstemal die Erfüllung des Wortes Gottes begriffen hast. Empfandest du in deinem Herzen nicht Freude darüber? Du wußtest, daß es einen Gott im Himmel gibt. Er existiert tatsächlich. Vielleicht hattest du einige Zweifel, doch jetzt weißt du, daß Gott ist. Welche Freude und welches Glück das bringt! Das Wort hat zu dir gesprochen. Es war ein lebendiges Wort, das die Macht besaß, dich zum Denken und Handeln zu veranlassen.

15 Große Volksmengen scharen sich heute um Jehovas Zeugen, und diese Menschen guten Willens kommen so schnell herbei, daß es schwerhält, sie alle zu betreuen. Warum kommen sie? Weil sie die „Stimme“ des Rechten Hirten vernommen haben. Sie haben gehört, daß Gott mit der wahren Hirtenorganisation ist. Unser Werk, das wir als treue Hirten verrichten, besteht daher darin, uns zu vergewissern, daß man die Stimme hört. Um das zu tun, müssen wir diese Stimme überall, wo dies möglich ist, hören lassen. Die Schafe sind verlorengegangen; daher müssen wir sie suchen und immer wieder nach ihnen rufen, damit sie erkennen, daß der Rechte Hirte nahe ist. Sie wünschen ihn herbei, haben aber den Weg verloren.

16. Beschreibe, was wir heute aus dem Bilde vom „verlorenen Schaf“ lernen.

16 Wenn wir wüßten, wo wir diese verlorenen Schafe finden könnten, wäre es verhältnismäßig leicht, nicht wahr? Wir müssen aber von Haus zu Haus, von Straße zu Straße, von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt nach ihnen suchen. Und große Freude ist in der Tat unser Teil, wenn wir sie finden. Jesus schilderte in einem Gleichnis, wie ein Hirte, der hundert Schafe besaß, eines davon verlor. Er verließ die neunundneunzig und machte sich auf die Suche nach dem einen, das ihm verlorengegangen war. „Und wenn er es gefunden hat, so legt er es auf seine Schultern und freut sich. Und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und seine Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: ‚Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verlorengegangen war.‘“ (Luk. 15:4-7, NW) Oft erfordert es Kraft, Zeit und Geld, um nach den verlorenen Schafen zu suchen, aber welche Freude empfinden wir, wenn wir sie dann finden! Laßt also weiterhin die Botschaft der Wahrheit Jehovas laut erschallen, laßt die Stimme seiner Lobpreisung vernehmen! Ihr habt seine Stimme gehört und seid jetzt glücklich. So fahret fort, nach den anderen verlorenen Schafen zu suchen. Seid tüchtige Hirten und gewinnt so Anerkennung!

MERKMALE WAHRER SCHAFE

17. Welche Pflicht hat ein wahres Schaf in erster Linie?

17 Betrachten wir nun die Schafe selbst. Wenn du diese Worte liest, warum dich nicht selbst fragen: Bin ich eines der „anderen Schafe“ des Herrn? Gehöre ich zur Herde Gottes? Wenn du das bejahend beantworten kannst, bist du sehr bevorrechtet, da du zu einem solch wunderbaren Erbteil gehörst. Als eines der Schafe Gottes gehörst du nicht irgendeinem Menschen an, sondern du gehörst Jehova Gott und seinem geliebten Sohne. Deine erste Verantwortung besteht daher darin, auf ihre „Stimme“ zu hören und ihr zu folgen, und bestimmt wirst du nicht auf die Stimme irgend jemandes hören wollen, der nicht mit der von ihnen erhaltenen Autorität spricht. Folge keiner fremden „Stimme“. Der Rechte Hirte wird dich sicherlich zu wohlbewässerten Ruhestätten führen; er wird deine Seele erquicken, dein Haupt mit Öl salben, dich auf grünen Auen in Sicherheit lagern lassen. Es wird euch nie an etwas mangeln! — Psalm 23.

18, 19. Welche Vorkehrung trifft der Rechte Hirte, um die Herde zu hüten, und wie können die Schafe die „wahren Hirten“ erkennen?

18 Der Herr Jesus Christus, der wahre und rechte Hirte, ist für dein Auge unsichtbar. Aber er hat dich nicht ohne seine sichtbaren Hirten gelassen, denn solche hat er gegeben, damit sie sich der Interessen der Herde annehmen. Folge treuen Hirten! Sie werden dich niemals in die Irre führen, noch bewirken, daß du Schaden nimmst. Du fragst indes: Wie kann ich wahre Hirten erkennen? Das Wichtigste ist, daß sie von Jehova Gott und Christus Jesus zu ihrem Amte ernannt worden sind und deren Anerkennung besitzen, und das bedeutet, daß sie Gottes Geist besitzen. Das wirst du an ihrem Glauben, ihrem Wandel und ihren Werken erkennen. Wer nur vorgibt, ein Hirte zu sein, ist nicht notwendigerweise ein Hirte. Die Hirten Gottes, des Herrn, werden nicht an einer besonderen Kleidung oder einem hochtönenden Titel erkannt, noch dadurch, daß sie einen Grad höherer Gelehrsamkeit erlangten. Sie müssen von „Gott gelehrt“ sein. Wahren und treuen Hirten darfst du vertrauen, aber Personen, die nur vorgeben, es zu sein, darfst du nicht vertrauen. Du mußt achtsam sein, denn dein Leben könnte in Gefahr stehen. Falsche Hirten können dich in die Irre führen. Sie suchen nicht deine Interessen, sondern ihre eigenen. Ein „Mietling“ als Hirte wird weglaufen, wenn die Gefahr naht. Ein wahrer Hirte wird bei dir bleiben und nur daran denken, wie er dir helfen kann, in Frieden und für den Dienst Gottes, Jehovas, zu leben. Horche also niemals auf eine fremde „Stimme“.

19 Die wahren Hirten sind treue Diener des Herrn Jesus Christus. Sie predigen die Wahrheit und sind aufrichtige, ehrliche Erforscher des heiligen Wortes Gottes. Sie dienen Gott, dem Höchsten, sowie Christus Jesus nicht um der Dinge willen, die ihnen ihr Dienst eintragen könnte, sondern um der Dinge willen, die sie Jehova aus Dankbarkeit für das, was er getan hat, darbringen können. Alle ihre Gespräche zielen auf gerechte Dinge, auf Heiligkeit und Frieden ab. Diese Hirten werden für die Schafe freudig Leiden auf sich nehmen. Sie werden Verfolgungen ertragen und sogar bereit sein, für die Schafe zu sterben. Wahre Hirten, die von Jehova Gott zu ihrem Dienst ernannt sind, besitzen seine Anerkennung, und dies wird durch ihr gottergebenes Leben offenbar. Solche sind es, die dich auf „grüne Auen“ führen und dir behilflich sein werden, dir eine wahre und genaue Erkenntnis des ewigen Schöpfers und seines Sohnes, des Lammes Gottes, anzueignen. Sie werden dir helfen, den Namen Jehovas zu preisen und zu verherrlichen und den Namen seines Sohnes, des Königs der Könige und Herrn der Herren, zu erheben. Auf solche Hirten darfst du dich verlassen, weil sie in Lauterkeit und aus Liebe dienen.

20. Welche Merkmale werden wahre Schafe nicht aufweisen? Was müssen sie tun?

20 Als eines der Schafe des Herrn mußt du von rechter Einstellung oder Geisteshaltung sein, denn du mußt erkennen, daß du deinen Dienst für den Großen Hirten und seinen himmlischen Sohn verrichtest. Wie bist du eingestellt, wie ist deine Geisteshaltung? Bist du stolz? Bist du anmaßend? Besitzt du den Geist eines Prahlers? Bist du jemand, der sich stets rühmt? Bist du selbstsüchtig und stößt andere auf die Seite, damit du vorwärtskommen kannst? Bist du materialistisch gesinnt? Bist du nur um dich selbst besorgt? Bist du undankbar und ohne Wertschätzung für all die unverdiente Güte, die Jehova dir erweist? Schätzt du andere gering? Bist du stets geneigt, zu kritisieren und andere herabzusetzen, und murrst du über das, was du zu tun hast? Wenn du die geistige Einstellung oder Gesinnung eines „Bockes“ hast und solche Merkmale aufweist, dann wirst du dich ändern müssen, denn du wirst weder Glück noch Frieden, noch Zufriedenheit bei den Schafen des Herrn finden, solange du in dieser Geistesverfassung verharrst. Ja, du wirst deinen Sinn umgestalten müssen.

21. Beschreibe die Merkmale und den doppelten Schutz, den (a) ein natürliches Schaf, (b) die „anderen Schafe“ haben.

21 Betrachten wir einmal die natürlichen Schafe. Sind sie nicht arglose Geschöpfe? Oft sind sie etwas töricht, aber sie sind harmlos, lenksam und gänzlich ohne Falsch. Sie reagieren auf Freundlichkeiten und sind folgsam, wenn ihr Hirte sie ruft. Alles, was der Hirte tun muß, ist, den Namen des Schafes zu rufen, so wird das Schaf zu ihm hinrennen. Schafe sind an sich ganz wehrlos, und doch sind sie vielen Gefahren ausgesetzt, zum Beispiel wilden Tieren, Räubern usw. Worin liegt denn ihr Schutz? Erstens darin, daß sie bei den anderen Schafen in der Hürde bleiben, und zweitens, daß sie einem treuen Hirten vertrauen, der über sie Wache hält. Ebenso verhält es sich mit den Schafen des Herrn. Du kennst in Wirklichkeit nichts, wodurch du dich vor dem Angriff grimmiger Menschen und Organisationen dieser Welt schützen könntest. Worin besteht also dein Schutz? Nur darin, daß du bei der Herde Gottes bleibst, innerhalb der Hürde, und daß du von ganzem Herzen auf Jehova Gott, den Hirten des geistigen Volkes Israel, vertraust, auf den Herrn Jesus Christus, den Rechten Hirten, und außerdem auf deine treuen Brüder, die zu Hirten der Herde eingesetzt worden sind.

22. Was bedeutet es, zur Neuen-Welt-Gesellschaft zu gehören, und wie empfangt ihr Schutz?

22 Jehova Gott hat heute eine theokratische Organisation. Der Herr Jesus ist der König, Hirte und Aufseher über alle Glieder dieser Organisation, und die Personen, die in der Organisation zu Aufsehern bestellt worden sind, haben die Pflicht, sich der Schafe anzunehmen, die zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören. Personen, die das Licht der Wahrheit empfangen haben und die ihre Augen geöffnet haben, um zu verstehen, kennen die gesegnete Einrichtung, die geschaffen worden ist, damit sie heute in dieser theokratischen Hürde, der Organisation des Volkes Gottes, mit Jehovas Zeugen zusammenkommen können. Diese Organisation wird von treuen Hirten geleitet, die unter ihrer gesetzlich eingetragenen leitenden Körperschaft, der Watch Tower Bible and Tract Society, wirken. Bleibe innerhalb ihrer Grenzen. Denke daran, daß es außerhalb der Einrichtung, die Jehova Gott für sein Volk geschaffen hat, keinen Schutz gibt. Bisweilen werden schlechtgesinnte Menschen euch zu übervorteilen suchen. Die treuen Hirten werden aber wachen und ihnen Einhalt gebieten. Manchmal werden Organisationen dieser Welt eine Bresche zu schlagen suchen, um Schaden zu stiften. Doch ihr werdet dennoch von den himmlischen Hirten beschützt, und ihnen stehen die Engel, nämlich „zehntausend mal zehntausend“, zur Verfügung. Dadurch werdet ihr hier durch treue Menschen und durch die unsichtbaren Streitmächte, die unter der Leitung des Herrn Jesus Christus stehen, beschützt. Somit braucht ihr euch nicht zu fürchten, denn ihr seid Gottes Herde.

VERTRAUET TREUEN HIRTEN

23. (a) Warum könnt ihr treuen Hirten vertrauen? (b) Welche Maßnahme wird ergriffen, wenn jemand untreu wird, um euch zu schützen?

23 Könnt ihr euren treuen Brüdern vertrauen? Sicherlich, und zwar aus folgendem Grund: Sie werden von denen, die in der Organisation des Herrn die Verantwortung tragen, nicht zu Hirten eingesetzt, es sei denn, sie weisen die erforderlichen Eigenschaften auf. Sie müssen den richtigen Maßstäben entsprechen und die erforderlichen Fähigkeiten aufweisen, um als Hirten der Herde zu dienen. Vor allem müssen sie die Herde in der Furcht Gottes hüten. Wenn sie Jehova Gott und Christus Jesus nicht wirklich fürchten, sind sie keine wahren Hirten, und sie werden nicht dazu ernannt, Gottes Herde zu betreuen. Manchmal zeigt es sich, daß eine so eingesetzte Person sich der Herde nicht angenommen, ja sie vielleicht sogar bedrückt hat. Ist dies der Fall und ist die Herde in irgendeiner Weise geschädigt worden, so wird dem Betreffenden zuerst Rat erteilt, und er wird zurechtgewiesen oder in Zucht genommen, und wenn dieser Hirte seine Methode nicht ändert, wird er als Hirte aus der Stellung, in die er eingesetzt wurde, entfernt, und ein anderer Hirte wird an seine Stelle gesetzt. Warum sollte man so verfahren? Ihr seid die Herde Gottes, und in Verbindung mit Gottes Volk, das sich innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft befindet, wird euch kein Schaden zugefügt, denn nur treue Hirten werden weiterhin darin dienen. Das bedeutet, daß eure Brüder, die in der Wahrheit sind, euretwegen sehr besorgt sind. Sie wünschen, daß ihr ewiges Leben erlangt. Sie werden euch nicht treiben, noch werden sie über euch herrschen, denn ihr seid das Erbteil Gottes. Wer irgendwie Schaden verursacht, der schadet Gottes Interessen, und er wird mit Gott und nicht mit Menschen zu rechnen haben.

24. (a) Inwiefern ‚dienen wir nicht Menschen‘ und dienen dennoch unter der Leitung von Menschen? (b) Was ist die richtige Haltung diesen Hirten gegenüber?

24 Auch mag es sein, daß ihr schon jemanden sagen hörtet: „Wir dienen nicht Menschen. Wir dienen Jehova Gott und Christus.“ Sollte dies denn bedeuten, daß wir Menschen übersehen dürfen? Kannst du Gott dienen, ohne unter der Leitung von Menschen zu dienen? Nein. Selbst in den Tagen des natürlichen Volkes Israel diente Israel unter der Führung Moses, seines Mittlers, sowie unter der Leitung anderer treuer Männer. Dienten in den Tagen der Apostel die Schafe nicht auch unter der Leitung der Apostel? „Gott hat die Betreffenden in der Versammlung eingesetzt.“ (1. Kor. 12:28, NW) Der Apostel Paulus hat folgendes verordnet: „Wir bitten euch nun, Brüder, jene zu beachten, die unter euch hart arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch ermahnen, und ihnen um ihres Werkes willen über die Maßen liebevolle Aufmerksamkeit zu schenken. Seid friedsam untereinander.“ (1. Thess. 5:12, 13, NW) Ferner wird gesagt: „Mögen die älteren Männer, die in rechter Weise als Vorsteher dienen, doppelter Ehre würdig geachtet werden, besonders jene, die hart arbeiten in bezug auf Rede und Lehre.“ (1. Tim. 5:17, NW) Aus diesen Schrifttexten geht deutlich hervor, daß es falsch wäre, Diener des Herrn außer acht zu lassen oder sie geringschätzig oder wie irgend jemanden zu behandeln, denn sie sind von Jehova eingesetzt, sind dazu erwählt worden, der Herde Gottes zu dienen. Daher entehrt es Gott, zu denken, die Aufseher in der Herde dürften übersehen werden, und jemand, der das tut, wird auf falsche Pfade geraten.

25. Warum müssen die Schafe denen gegenüber, die sie leiten, unterwürfig und gehorsam sein?

25 Die Schafe haben dem Hirten gegenüber eine große Verantwortung, die sie nicht übersehen und der sie nicht aus dem Wege gehen dürfen. Sie müssen nicht nur Jehova Gott und Christus Jesus unterwürfig sein und ihnen Gehorsam leisten, sondern müssen auch denen, die die Herde leiten, in Unterwürfigkeit gehorchen. Es gehört nicht zu dem Recht des Unterhirten, für die Schafe Vorschriften aufzustellen, sondern er muß Jehovas Willen, sie betreffend, erklären und anwenden. Man höre den guten Rat, den der Apostel Paulus gegeben hat: „Gehorcht denen, die euch leiten, und seid unterwürfig, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ab- legen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun; denn das wäre euch zum Schaden.“ — Heb. 13:17, NW.

26. In wessen Furcht hat die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ die Herde geleitet und warum?

26 Es ist überaus wichtig, zu verstehen, daß die Interessen des Königreiches hinsichtlich der Erde vollständig der Obhut der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ anvertraut worden sind. (Matth. 24:45-47) Dieser „Knecht“ muß ständig über alle Schafe wachen. Welch gewaltige Verantwortung! Die Seelen all dieser Hunderttausende von Schafen sind der Obhut der Hirtenklasse, die Gott auf Erden hat, dem „treuen und verständigen Sklaven“, anvertraut worden. Diese Klasse muß Jehova Gott für ihr Hirtenwerk Rechenschaft ablegen. Möge keines der Schafe denken, daß jene, die zu der Hirtenklasse gehören, ihre große Verantwortung leichtnähmen. Sie wissen nur zu gut, daß Jehova Gott und Christus Jesus sie für das Leben der Schafe verantwortlich machen. Gottesfürchtige Menschen, die wissen, daß jene, die droben im Himmel wohnen, ständig darauf achten, wie sie euch behandeln, dienen und betreuen euch heute. Sie sind gleichsam ‚von Gott gesandt‘ und wirken ‚unter Gottes Augen in Gemeinschaft mit Christus‘. (2. Kor. 2:17, NW) Ja, die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ dient euch, den Schafen, in der Furcht Gottes, Jehovas. Ihr seid eine beschützte Herde von Schafen. Von seiten eurer treuen Brüder wird euch kein Schaden zugefügt werden.

27. Auf welche Weise hat die geistlich leitende Körperschaft samt den von ihr Eingesetzten die Schafe beschützt, geführt und geweidet?

27 Die geistlich leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas, die mit der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania verbunden ist, hat ihren Dienst in der Furcht Jehovas verrichtet. Personen, die von dieser leitenden Körperschaft in ihre Ämter eingesetzt worden sind, folgten dem Beispiel des Rechten Hirten und taten dasselbe. Auch sie sind vorwärtsgegangen und haben ihre Arbeit in der Furcht Gottes getan. Und sind die Schafe nicht betreut worden? Doch, das ist geschehen. All diese Jahre hindurch sind die Schafe mit reicher geistiger Speise ernährt worden. Es herrscht kein Hunger unter ihnen. Nie gingen die Schafe ohne eine geistige Mahlzeit aus. Die Klasse des treuen Hirten auf Erden hat die Ehre dafür niemals sich selbst zugeschrieben, noch versucht, die Herzen und Sinne der Schafe für sich zu gewinnen, sondern sie hat sie stets auf die himmlischen Hirten hingewiesen. Die Schafe sind vor falschen Lehren und Irrtümern beschützt worden. Sie haben Warnungen vor den unheilvollen Anschlägen Satans erhalten. Sie wurden behütet, damit sie sich nicht verirrten und sich in Unsittlichkeit, Materialismus oder Verehrung von Geschöpfen sowie in Freundschaft mit der bösen Welt verstrickten. Auch haben sie Schutz vor vielen anderen Gefahren erhalten, die man gar nicht alle aufzählen könnte. Warum aber ist dies geschehen? Die Antwort lautet: Um euretwillen haben diese Brüder freudig all das gegeben, was sie hatten, um euch, den Schafen, zu dienen, damit ihr in Frieden leben und in die Gunst Jehovas, Gottes, gelangen konntet.

28, 29. Warum befinden sich die Schafe in einem solch gesegneten Zustande? Was wird zur weiteren Mehrung führen?

28 Die treuen Hirten haben den Schafen Hilfe geboten, damit sie erkennen konnten, wie sie Jehova Gott und Christus Jesus auf annehmbare Weise dienen können, wie sie die frohe Botschaft vom Königreich predigen und ‚die gute Botschaft der von ihm bewirkten Rettung erzählen‘, wie sie sein Lob ausbreiten, seine herrlichen Taten den Menschenkindern verkünden, Frieden ausrufen und das wunderbare Vorhaben des himmlischen Vaters und seines Sohnes Christus Jesus bekanntmachen können. (Ps. 96:2, NW) Die Schafe sind dazu geschult worden, diese Dinge selbst zu tun, und sind belehrt worden, auf welche Weise sie weitere Menschen schulen können, dasselbe zu tun. Die Schafe sind vereint worden, und die verlorenen Schafe wurden in die Hürde gebracht. Welch gesegnetes Los für die Schafe! Wie wunderbar begünstigt seid ihr, Gottes Schafe zu sein, denen sich treue Hirten annehmen, und zuversichtlich zu wissen, daß es bewährte, treue Menschen sind! Du Herde Gottes, du wirst vor Schaden behütet, weil deine treuen Hirten auf Erden Jehova Gott und Christus Jesus euretwegen Rechenschaft ablegen müssen!

29 Die Zeit für eine Mehrung der Herde ist gekommen. Alle Schafe müssen eingesammelt werden, und Jehova Gott hat seinem Volke geboten, sie von Norden und Süden, von Osten und Westen herbeizuführen. (Jes. 43:1-7) Heute erschallt die Stimme des Rechten Hirten in mehr als 160 Ländern, und sie spricht zu noch weiteren der verirrten, schafähnlichen Menschen trostvolle Worte. Sie werden in Mengen herbeikommen. Der Tag ist da, an dem sie alle eingesammelt werden müssen. Die Herde kann am besten gedeihen, wenn die Hirten sich ihrer großen Verantwortung gegenüber Jehova Gott und Christus Jesus bewußt bleiben. Durch Gehorsam und Unterwürfigkeit erleichtern ihnen die Glieder der Organisation, die Schafe des Herrn, die Erfüllung ihrer Aufgaben.

30. Was müssen Schafe weiterhin tun, um Schutz zu erhalten?

30 Die Herde Gottes bleibt beisammen. Sie irrt von der Neuen-Welt-Gesellschaft nicht ab. In der Alten-Welt-Organisation gibt es Schlingen und Fallgruben. Überall lauern Gefahren. Menschen und Organisationen werden euch übervorteilen, und ihr werdet dort keinen Schutz haben. Bleibt innerhalb der Organisation Gottes. Um dies tun zu können, müßt ihr Gottes Willen kennenlernen. Ihr müßt theokratischen Anforderungen gehorsam entsprechen. Ihr müßt dem Frieden folgen und Gerechtigkeit üben. Ihr müßt euch von denen leiten und hüten lassen, die zu Hirten eingesetzt worden sind. Während ihr diese Dinge tut, werdet ihr in den rechten Wegen geschult werden, so daß ihr dem allmächtigen Gott im Himmel, dessen Name Jehova all unseres Lobes würdig ist, Lobpreis darbringen könnt. Freut euch, daß ihr aus der alten Welt befreit und in die Neue-Welt-Gesellschaft hineingebracht worden seid, und frohlockt über all das, was Jehova Gott für euch getan hat und jetzt um euretwillen tut, wie auch über die wunderbaren Dinge, die er für euch bereithält, wenn die neue Welt selbst nach der Schlacht von Harmagedon ihren Anfang nehmen wird. Ihr, die ihr zu dieser glücklichen Herde gehört, freut euch über diesen Großen Hirten des geistigen Volkes Israel und seinen Rechten Hirten und wißt, daß euch kein Übel befällt, sondern daß er euch um seines Namens willen stets auf grüne Auen und an wohlbewässerte Ruhestätten führen wird.

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