Sich für nutzbringende Werke versammeln
„ALLES ist Nichtigkeit!“ So schätzte der weise König Salomo alles menschliche Streben nach materiellen Dingen richtigerweise ein. Und kein Wunder, denn so viele Enttäuschungen sind mit diesem Streben verbunden! Selbst wenn man seine Ziele erreicht, was selten der Fall ist, mag man nicht in der Lage sein, sich des erworbenen Besitzes zu erfreuen, oder vielleicht muß man ihn jemandem überlassen, der seiner gar nicht wert ist. Solche Ungewißheiten machen das Streben des Menschen zu einem „unglücklichen Treiben“. — Pred. 1:2; 4:3, NWa.
Wenn Salomo sich durch seine Erfahrungen davon überzeugte, daß sich der Materialismus nicht bezahlt macht, warum sollten wir denn weitere Experimente machen, nur um zu derselben enttäuschenden Schlußfolgerung zu kommen? Warum nicht weise sein und durch ein Studium des Wortes Gottes und aus den Erfahrungen anderer lernen?
König Salomo ließ anderen den Segen seiner Erfahrungen zukommen, und zwar durch sein Buch, das fälschlich „Der Prediger“ genannt wird; fälschlich, sagen wir, weil es besser mit „Der Versammler“ betitelt worden wäre, weil das ursprüngliche hebräische Wort diesen Sinn hat. Salomo war ein Versammler seines Volkes. Er hatte die Glieder dieses Volkes zusammengebracht, und dies zu der Zeit, da er den Tempel einweihte. Außerdem bemühte er sich mittels seines Buches, das mit „Der Prediger“ betitelt ist, sie zu versammeln, sie also wegzurufen von den alten, fruchtlosen Werken der Menschen und sie zum lohnenden Dienste Gottes zu versammeln, dem sie als Nation hingegeben waren. Als der Versammler veranschaulichte Salomo gut den größeren Versammler Jesus Christus.
Über seine eigene Tätigkeit als Versammler seines Volkes sagt Salomo: „Und außer der Tatsache, daß der Versammler weise geworden war, lehrte er auch das Volk fortwährend Erkenntnis, und stellte Erwägungen und gründliche Nachforschungen an, um viele Sprüche wohlgeordnet zusammenzustellen.“ Durch ein Studium des Buches, betitelt „Der Prediger“, wird uns Hilfe zuteil, damit wir Gott näherkommen und noch tiefere Wertschätzung für seinen Dienst haben möchten. — Pred. 12:9.
Als Salomo sagte, daß ‚alles Nichtigkeit sei‘, bezog er sich damit auf alles, das er in Betracht zog, die Dinge, die er andere Menschen tun sah und mit denen er experimentierte, um zu sehen, ob sie wirklich Befriedigung bringen würden. Er dachte dabei nicht an die Erbauung des Tempels noch an die Versammlung seines Volkes zur Anbetung Gottes, Jehovas. Ebenso verhält es sich heute; während alles materialistische Streben Nichtigkeit ist, ist doch alle Tätigkeit bezüglich der reinen Religion in Verbindung mit Jehova Gott nicht umsonst, ist keine unglückliche Beschäftigung, sondern besteht in nutzbringenden Werken. Dies trifft besonders zu auf das Werk des Predigens dieser guten Botschaft vom Königreich, das auf der ganzen Erde zu einem Zeugnis getan wird. — Matth. 24:14.
Um solch nutzbringende Werke zu tun, ist es nötig, daß wir uns versammeln. Indem wir uns Gott hingeben, um seinen Willen zu tun und in Jesu Fußstapfen nachzufolgen, und auch durch Gebet werden wir sozusagen im Geiste mit allen anderen Gott hingegebenen Christen versammelt. Wir müssen uns aber auch buchstäblich versammeln, und zwar in dem Maße, wie wir Gelegenheit dazu haben, indem wir die wöchentlichen Zusammenkünfte der Ortsversammlung besuchen, die für uns in der Neuen-Welt-Gesellschaft vorgesehen sind, sowie die größeren Zusammenkünfte. Indem wir uns so versammeln, werden wir im Glauben gestärkt; wir wachsen in der Liebe und lernen, wie wir fähigere Diener und leistungsfähiger werden können zufolge unserer vereinten Tätigkeit. Und in einem besonderen Sinne versammeln wir uns für nutzbringende Werke, wenn wir zu bestimmten Zeiten zusammenkommen, um gemeinsam mit anderen von Haus zu Haus, in den Wohnungen und auf den Straßen zu predigen.
Indem wir uns auf diese Weise für nutzbringende Werke versammeln, sind wir in der Lage, einander liebreich beizustehen und unseren Sinn für Zusammengehörigkeit und gegenseitige Abhängigkeit sowie das Gefühl, daß wir einander brauchen, zu stärken.
[Fußnote]
a In bezug auf Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 15. Februar 1958.