Erfüllt den Auftrag, geht hin und predigt!
„ICH freue mich, daß ich immer noch im Vollzeitdienst stehen kann. Es sind nun neun Jahre her, seitdem ich diesen Dienst aufgenommen habe, und ich bin jetzt 73 Jahre alt. Ich möchte ihn auch fortsetzen, ungeachtet, wie viele Jahre noch vergehen mögen.“
Die liebe alte Schwester, die vor kurzem diesen Brief an die Gesellschaft schrieb, erkannte ihre Pflicht, den Predigtauftrag zu erfüllen. Sie wurde dazu nicht gezwungen, sondern sie meldete sich freiwillig, wie dies alle anderen Zeugen Jehovas getan haben, die sagten: „Hier bin ich, sende mich.“ — Jes. 6:8, 9a.
Um uns zu helfen, unseren Predigtauftrag besser zu verstehen, führt ihn uns Gottes Wort in verschiedener Weise vor Augen: Ihr seid meine Zeugen; diese gute Botschaft vom Königreich muß gepredigt werden; laßt euer Licht leuchten; weide meine Schafe usw. Gott hat ein großes Interesse daran, daß wir diesen Geboten gehorchen, und dies tun wir, wenn wir ihn lieben und an der Rechtfertigung seines Namens teilhaben, um Leben in seiner neuen Welt zu erlangen. Indem wir gehorchen, tun wir Gott nicht einen Gefallen, sondern wir bekunden dadurch unsere Wertschätzung für seine unverdiente Güte. — 2. Kor. 6:1.
Es braucht allerdings Zeit dazu, aber wie man zu sagen pflegt, findet man immer Zeit für das, was man wirklich tun will. Wenn wir die Wichtigkeit unseres Auftrages wirklich erkennen, dann kaufen wir die gelegene Zeit aus. Wir freuen uns auf die vor uns liegenden Abende und Wochenenden, nicht etwa, um es uns gemütlich zu machen, sondern um unseren Auftrag zu erfüllen, indem wir hingehen und predigen. — Eph. 5:15, 16.
Da wir uns Gott hingegeben haben, sind wir schuldig, ihm unsere ganze Zeit zu schenken, und wir sollten deshalb unsere ganze Zeit in seinen Dienst stellen. Wenn wir dies tun, erfüllen wir unseren Predigtauftrag auf die erfreulichste, befriedigendste und lohnendste Art. Es erfordert allerdings, daß man auf manches verzichtet, aber die Wertschätzung, der Glaube und die Liebe werden bewirken, daß wir dies gern tun. Wenn biblische Verpflichtungen uns daran hindern, fortwährend Vollzeitdienst zu leisten, könnten wir doch sicher jedes Jahr einige Wochen oder Monate als Ferienpioniere wirken und so unsere ganze Zeit auf den Predigtdienst verwenden, nicht wahr?
Jesus und seine Apostel erfüllten den Auftrag, hinzugehen und zu predigen, indem sie die Botschaft von Haus zu Haus verkündigten, und dies sollten auch wir tun. Und wir sollten immer und immer wieder bei den Menschen vorsprechen. Die Verhältnisse ändern sich, die Denkweise der Menschen oder ihre Einstellung ändert sich, die Leute ziehen um, und andere kommen an ihre Stelle. Das Gebiet ist deshalb immer neu. Wir müssen es daher immer wieder durcharbeiten, bis die „Städte verwüstet sind, ohne Bewohner“. — Jes. 6:11.
Um uns behilflich zu sein, unserem Predigtauftrag möglichst erfolgreich nachzukommen, sind wöchentlich fünf Zusammenkünfte vorgesehen, und wir sollten alle wissen, welchem Zweck sie dienen. Wenn wir ihnen regelmäßig beiwohnen, uns darauf vorbereiten und aktiv daran teilnehmen, so wie sich uns Gelegenheit bietet, werden wir mit dem immer heller leuchtenden Licht Schritt halten und für jedes gute Werk auch stets besser ausgerüstet werden. — Spr. 4:18; 2. Tim. 3:15-17.
Wir werden in diesem Falle nie verlegen sein und nicht wissen, was wir sagen sollen, sondern werden einige Predigten im Kopf haben, die wir beim ersten Vorsprechen oder bei Rückbesuchen anwenden können. Ja, um unseren Auftrag, hinzugehen und zu predigen, zu erfüllen, müssen wir auch Rückbesuche machen und besonders Bibelstudien durchführen. Nur indem die Menschen guten Willens regelmäßig und systematisch mit Gottes Wort gespeist werden, werden sie im Glauben und in der Liebe stark genug, um für Jehova Stellung zu beziehen. Führst du ein Heimbibelstudium durch? Wenn nicht, warum nicht? Hast du keine Gelegenheit, bist du dazu nicht fähig, oder willst du die Verantwortung nicht auf dich nehmen? Was dich auch daran hindern mag, suche die Schwierigkeit zu überwinden und nimm teil an den Freuden, die die schönste Tätigkeit in Verbindung mit unserem Predigtauftrag mit sich bringt und darin besteht, anderen zur Reife zu verhelfen. Dazu gehört auch die Teilnahme am Schulungsprogramm. In der Tat, der Auftrag, hinzugehen und zu predigen, bringt viele Vorrechte, Pflichten und Segnungen mit sich!
[Fußnote]
a In bezug auf Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 1. Mai 1957.