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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
w58 15. 10. S. 611-612

Gefährdest du deine Sicherheit, wenn du „anders“ bist?

IN den vergangenen Jahrzehnten wurde ein großer Teil der Erdbevölkerung durch die totalitären Mächte gleichgeschaltet. Unter ihrem strengen Regime sind die freie Meinungsäußerung und die Gottesdienstfreiheit, so wie man sie wünscht, verboten worden. Diese Regierungen sind bestrebt gewesen, das Volk ebenso vollständig zu beherrschen, wie ein Maschinist die Funktionen seiner Maschine beherrscht. Jedermann muß so denken, wie der Staat es verlangt, muß so sprechen, wie der Staat es gebietet, muß so handeln, wie der Staat es vorschreibt. Anders zu sein als die Allgemeinheit ist gleichbedeutend mit Verrat. Es kann zur Folge haben, daß jemand deswegen ins Gefängnis oder in ein weit entfernt liegendes Konzentrationslager kommt.

In demokratischen Ländern verabscheut man diese Gleichschaltung, übt sie aber in gewissem Grade selbst aus. Man sieht es nicht gern, daß jemand eine andere politische oder religiöse Auffassung hat als die Allgemeinheit. In gewissen Kreisen sähe man es am liebsten, wenn Leute, die sich nicht an traditionelle Ideen halten, irgendwohin verfrachtet würden. Kann man in einem Lande, in dem Kritik nicht willkommen ist und in dem von jedermann erwartet wird, daß er sich der Allgemeinheit anpaßt, wahre Freiheit erwarten?

Richter William O. Douglas vom Obersten Bundesgericht der Vereinigten Staaten äußerte sich jüngst über diese gefährliche Tendenz, und die New York Times berichtete über seine Äußerungen folgendes:

„Richter William O. Douglas vom Obersten Bundesgericht sprach gestern abend davon, daß man in unserem Land gegenüber den Eingriffen in die grundlegenden Freiheiten immer unempfindlicher werde. Er sagte, daß eine Vereinheitlichung des Denkens nach einem allgemeinen Muster verlangt werde. Richter Douglas sagte ferner, man sei heute geneigt, ‚einen Lehrer oder einen Pfarrer zu suchen, der, wie man sage, „ungefährlich“ sei‘. Der Richter definierte eine Person, die als ‚ungefährlich‘ bezeichnet werden kann, als jemanden, der ‚allgemein anerkannte‘ Ansichten hat und ‚nicht streitsüchtig ist‘ … Er sagte, daß es nach dem zweiten Weltkrieg Brauch geworden sei, ‚öffentliche Verhöre‘ durchzuführen, um umstürzlerische Elemente ausfindig zu machen. ‚Daher‘, sagte er, ‚fürchteten sich die Menschen immer mehr und dachten — wenn es darum ging, eine Stelle zu bekommen oder zu behalten — nur daran, „ungefährlich“ zu sein.‘ ‚Dadurch ist die Redefreiheit‘ — so erklärte er — ‚im allgemeinen beschnitten worden, und das Niveau der freien Meinungsäußerung, das wir früher kannten, ist gesunken.‘ … In der Vergangenheit seien schlimme Übergriffe auf diese Freiheiten vorgekommen, sagte er weiter, und zwar dann, wenn die Regierung in das Innerste des Gedankenlebens der Menschen eingedrungen sei, das heißt, wenn ‚eine Regierung ihre Hand auf die Schulter eines Menschen legte und sagte: Du darfst deinen Glauben nicht auf diese Weise ausüben, du darfst nicht so denken, du darfst dieses Buch nicht lesen.‘“

Darin zeichnet sich eine Tendenz zur Unterdrückung der persönlichen Freiheit ab, und das ist gerade das, was demokratisch gesinnte Menschen an den totalitären Staaten so hassen. Man verurteilte die totalitären Systeme zu Recht, weil sie das Denken der Menschen gleichschalten, aber viele machen kehrt und gestalten die Lage für jeden ihrer Mitmenschen, der sich der Allgemeinheit nicht anpaßt, gefährlich. Jehovas Zeugen haben dies durch bittere Erfahrungen bestätigt gefunden.

Weil sich Jehovas Zeugen in der Ausübung ihres Glaubens und ihrer Anbetung nicht der Mehrheit anpassen, sind sie diskriminiert, beschimpft, vom Pöbel angegriffen und eingesperrt worden. In den Vereinigten Staaten allein mußten sie Hunderte von Gerichtsfällen ausfechten, um die durch die Verfassung garantierte Religions- und Redefreiheit genießen zu können.

Es gibt in demokratischen Ländern verblüffend viele Menschen, die die Meinung zu haben scheinen, daß Freiheit nur für jene in Frage komme, die mit dem Denken und Handeln der Allgemeinheit übereinstimmen. Worin unterscheidet sich diese Ansicht aber von der totalitären Ansicht?

Weil sich Jehovas Zeugen geweigert haben, ihr biblisch geschultes Gewissen zu vergewaltigen und sich der Denkungsart, der Redeweise und der Form der Anbetung anzupassen, die von den politischen Regierungen gutgeheißen werden, sind sie in der ganzen Welt verfolgt und in totalitären Ländern eingesperrt und oft schwer geschlagen worden. Sie mußten feststellen, daß es gefährlich ist, anders zu sein als die Allgemeinheit, aber das heißt nicht, daß sie deswegen der weltweiten Tendenz zur Gleichschaltung nachgeben würden.

Ein Mensch, der sein Leben dem Dienste Gottes hingegeben hat, kann nicht so denken, wie die Welt denkt, und so handeln, wie sie handelt. Er muß anders sein, weil die Welt Jehovas Oberhoheit und seine Gesetze verwirft. Es ist unmöglich, Gott zu dienen und sich gleichzeitig der Welt anzupassen. Diese Tatsache hob der Bibelschreiber Jakobus nachdrücklich hervor. „Wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, macht sich selbst zu einem Feinde Gottes.“ — Jak. 4:4, NW.

Ein Mensch kann nicht zwei Herren dienen, die verschiedene Ziele und verschiedene Grundsätze verfolgen. Er muß entweder Gott dienen oder der Welt. Wenn er Gott dienen will, darf er nicht so denken und so handeln, wie die Welt es tut, selbst wenn dadurch seine Sicherheit gefährdet wird.

Diese Welt, das heißt dieses System der Dinge, wird, solange es noch existiert, denen, die Jehova Gott als Herrn anerkennen und ihm dienen, keine Liebe erweisen. Sie liebt nur das Ihrige, das heißt die, die sich ihr anpassen. Gegen die Nachfolger Christi handelt sie so, wie Jesus es verheißen hatte, als er sagte: „Weil ihr kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt.“ — Joh. 15:19, NW.

Eine wirklich freie Welt, in der es weder Tyrannei noch Unduldsamkeit gibt, wird in naher Zukunft Wirklichkeit werden, wenn Gottes Königreich seine Macht über die ganze Erde ausdehnen wird. Unter seiner gerechten Herrschaft werden gehorsame Menschen Freiheit im vollsten Sinne genießen.

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