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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1959
w59 1. 3. S. 144-151

Gottes liebende Güte und das Königreich

„In liebender Güte wird gewißlich ein Thron fest errichtet, und im Zelte Davids soll einer in Wahrheit darauf sitzen, der richtet und nach Recht trachtet und unverzüglich Gerechtigkeit übt.“ — Jes. 16:5, NW.

1, 2. (a) Welche Einladung läßt Jehova an Personen ergehen, die dürsten und hungern, und außerdem welche Verheißung für solche, die darauf eingehen? (b) Nach was dürsten und hungern sie, und weshalb hängt damit eine Erfüllung des Bundes zusammen?

„HE, all ihr Durstigen, kommt zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und eßt! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! Warum gebt ihr beständig Geld aus für das, was kein Brot ist, und warum müht ihr euch ab für das, was nicht sättigt? Hört mir aufmerksam zu und eßt das Gute, und eure Seele labe sich an Fettem. Neigt euer Ohr und kommt zu mir. Hört, und eure Seele wird am Leben bleiben, und ich werde mit euch bereitwillig einen für unabsehbare Zeit dauernden Bund schließen hinsichtlich der dem David zugesagten Liebe und Güte, die zuverlässig sind. Siehe! Als einen Zeugen habe ich ihn den nationalen Gruppen gegeben, als einen Führer und Gebieter den nationalen Gruppen.“ — Jes. 55:1-4, NW.

2 Dieser Ruf, diese Einladung, läßt Jehova Gott an Dürstende und Hungernde ergehen. Wonach dürsten und hungern sie? Nach einem gerechten König, nach einer guten Regierung, in Erfüllung des Bundes, den Jehova Gott mit König David geschlossen hat. Nie hat es einen Bund gegeben, der wichtiger gewesen wäre als dieser Bund, den Gott selbst mit David, einem Menschen, schloß. Ein jeder, der sich nach einer Herrschaft der Gerechtigkeit, des Friedens und der vollkommenen Lauterkeit sehnt, ja der danach dürstet und hungert, muß auf Gott warten, der diesem Bund völlig nachkommt. Der Bund ist nicht bloß ein Wisch Papier, welchen Personen, die ihn willentlich übertreten, zerreißen und verächtlich mit Füßen treten könnten. Der Bund ist unverbrüchlich und bindend. Er muß und wird erfüllt werden.

3. Wer hat diesen Bund gestiftet, und was zeichnet ihn aus?

3 Es mag fast unglaublich klingen, daß der höchste Gott des Himmels mit jemandem, der bloß ein Mensch ist, einen Bund oder einen feierlichen, bindenden Vertrag schließen würde. Doch hat uns Gott selbst mit dem schriftlichen Bericht über seine mit Menschen geschlossenen Bündnisse versehen. Er ist der Stifter des mit König David geschlossenen Bundes. Ein gefallener, unvollkommener Mensch könnte sich nie anmaßen, so etwas vorzuschlagen. Da der Bund durch eine so hohe, mächtige Person, wie Jehova Gott sie ist, eingeführt wurde, ist er etwas zu Großes, als daß Menschensinn ihn hätte erdenken können. Er konnte nicht etwas Unbedeutendes sein. Er mußte etwas sein, das für Gott sehr wichtig und für Menschen segensreich war. Das ist es, was den Bund auszeichnet.

4. Was hörte Abraham Jehova durch seinen Engel sagen und mit einem Schwur bekräftigen?

4 Man stelle sich einen Menschen vor, der Jehova Gott sagen hört: „Bei mir selbst schwöre ich, ist der Spruch Jehovas, daß, weil du dies getan und du deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich gewiß segnen werde, und ich werde deinen Samen gewiß mehren wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind, und dein Same wird das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen. Und durch deinen Samen werden sich gewiß alle Nationen der Erde segnen, wegen der Tatsache, daß du meiner Stimme gehorcht hast.“ (1. Mose 22:15-18, NW) Das aber hat der hebräische Patriarch Abraham Gott durch seinen Engel sagen hören. Er hörte Gott bei sich selbst den Bund beschwören, den er damals ankündigte.

5. Warum sollten wir, die wir heute leben, die Wichtigkeit und den Wert dieses Bundes erkennen, und welche Frage, die für jeden persönlich wichtig ist, müssen wir beantworten?

5 Vor allen anderen sollten heute w i r erkennen, von welcher Wichtigkeit und welchem Werte dieser Bund ist. Wir sollten heute erkennen, daß es höchst notwendig ist, daß sich die Nationen durch ein von Gott gegebenes Mittel segnen. Alle weltlichen Nationen, auch die Republik Israel, bringen durch ihren Materialismus und Militarismus in der Tat Fluch über sich. Das ist nicht etwa deswegen der Fall, weil der verheißene Same oder die Nachkommenschaft Abrahams nicht vorhanden wäre, durch die sie den Segen erlangen könnten. Nein, es ist vielmehr so, weil die Nationen nicht an Gottes Bund, den er selbst mit Abraham geschlossen hat, glauben und weil sie in ihrer Selbstsucht und ihrem Stolz seinen Samen oder seine Nachkommen übersehen. Diese törichte Handlungsweise der Nationen steht heute jedermann deutlich vor Augen. Für jeden persönlich erhebt sich daher die wichtige Frage: Wer unter „allen Nationen der Erde“ wird sich den Segen sichern, der durch das Mittel erlangt wird, das Gott beschafft hat?

6, 7. (a) Durch welchen anderen Bund wird der mit Abraham geschlossene Bund gestützt? (b) Welche Frage, König David betreffend, wurde durch diesen Bund erledigt, und auf welche Eigenschaft Jehovas lenkte er die Aufmerksamkeit?

6 Wenn wir dem Kurs der weltlichen Nationen oder ihren politischen Führern und ihren wirtschaftlichen und religiösen Ratgebern folgen, werden wir uns bestimmt einen Fluch zuziehen, statt den Segen zu erlangen, der von Gott durch Abrahams Same kommt. Jener mit Abraham geschlossene Bund wird durch Gottes mit dem König David geschlossenen Bund gestützt. Von Abraham an gerechnet, war David der vierzehnte in der Abstammungslinie. Folglich wird er der Sohn Abrahams genannt. (Matth. 1:1) Durch den mit David, dem „Sohne Abrahams“, geschlossenen Bund legte Gott fest, daß der abrahamische Bund, durch den allen Nationen und Geschlechtern der Erde Segen zuteil werden soll, mittels einer Regierung, eines theokratischen Königreiches, seinen Zweck erfüllen würde. In seinen Tagen war David König einer theokratischen Nation, des ehemaligen Volkes Israel, dessen Hauptstadt in Jerusalem war. Der vor ihm regierende König Saul vom Stamme Benjamin war in der Schlacht gestorben, ohne einen Nachfolger auf dem Throne für das ganze Volk Israel zu hinterlassen. Die Frage erhob sich, ob König David einen Nachfolger von seinem Geschlecht auf dem Throne von Jerusalem haben würde. Jehova Gott sorgte hierfür. Weil König David heiligen Eifer für Gottes Haus der Anbetung, das heißt einen Tempel, an den Tag legte, führte Jehova Gott einen weiteren Bund ein, der für die ganze Menschheit von Wichtigkeit ist. Durch seinen Propheten Nathan sagte er zu David:

7 „Jehova tut dir kund, daß Jehova dir ein Haus machen wird. Wenn deine Tage voll sein werden, und du bei deinen Vätern [Vorfahren] liegen wirst, so werde ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leibe kommen soll, und werde sein Königtum befestigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen; und ich werde den Thron seines Königtums befestigen auf ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein, so daß, wenn er verkehrt handelt, ich ihn züchtigen werde mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder [Söhne Adams, NW]; aber meine Güte [liebende Güte, NW] soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir weggetan habe. Und dein Haus und dein Königtum sollen vor dir beständig sein auf ewig, dein Thron soll fest sein auf ewig.“ — 2. Sam. 7:11-16.

LOYALE LIEBE

8. Weshalb wird von diesem Bunde gesagt, er sei ein „für unabsehbare Zeit dauernder Bund hinsichtlich der dem David zugesagten Liebe und Güte, die zuverlässig sind“?

8 Welch ein großartiger Bund das war, ein Bund zugunsten einer Regierung, eines Königreiches, das für allezeit feststehen und dessen Thron nie gestürzt werden würde! Welch ein unaussprechliches Vorrecht es für einen treuen Menschen und für seine Hausgenossen doch sein würde, mit diesem Königreichsbund verbunden zu werden! Durch Gottes Huld sollte dieser Bund unbedingt verwirklicht werden, damit er in einem ewigbleibenden, feststehenden Königreiche seinen großartigen Höhepunkt findet. In der Tat hatten Huld und Güte Gott zu dem Bunde bewogen. Von diesem Gesichtspunkt aus können wir verstehen, weshalb ihn Jehova durch seinen Propheten Jesaja als einen „für unabsehbare Zeit dauernden Bund hinsichtlich der dem David zugesagten Liebe und Güte, die zuverlässig sind“, bezeichnet.

9. Wie kommt diese Huld und Güte zum Ausdruck, und welche zweite Lesart gibt daher die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (in Englisch) als Fußnote für das Wort chesed wieder?

9 Viel hängt also von Jehovas liebender Güte ab. Das ist einer seiner bemerkenswerten Züge, und sie ist uns Menschengeschöpfen gegenüber in hervorragender Weise zum Ausdruck gebracht worden. Ein Studium dieses Ausdrucks „liebende Güte“ zeigt, daß er mehr bedeutet, als, durch Liebe getrieben, freundlich zu sein. Durch liebende Güte wird ein Verhältnis hergestellt zwischen dem, der sie äußert, und dem, der sie empfängt. Der Ausdruck bezeichnet die Huld oder das Wohlwollen, mit dem sich jemand mit dem Gegenstand, dem er Liebe und Güte erweist, in Liebe verbindet, und das mit einer Loyalität, die nicht nachläßt, bis das würdige Ziel der Liebe und Güte erreicht ist. In der Tat, die Neue–Welt–Übersetzung (engl.) der Heiligen Schrift enthält in ihrer Randlesart für den hebräischen Text eine zweite Wiedergabe, nämlich „loyale Liebe“ für das hebräische Wort chesed; dieses hebräische Wort gibt sie, wenn es in der Mehrzahlform steht, mit „Taten (oder Fälle) loyaler Liebe“ wieder oder mit den Ausdruck „voll Huld und Güte“, „voll loyaler Liebe“.

10. Wie lauten also gemäß einem kürzlich erschienenen Lexikon die Worte in Jesaja 55:3, und aus welchem Grunde also verfehlt Gottes liebende Güte ihren Zweck nicht?

10 Ein vor kurzem herausgegebenes hebräisch-englisches Lexikon deutet an, daß man unter diesen fortwährenden Beweisen der liebenden Güte „die immerdar bewiesene Loyalität“ (oder Huld) zu verstehen hat. Somit würde der Text: „ein für unabsehbare Zeit dauernder Bund hinsichtlich der dem David zugesagten Liebe und Güte, die zuverlässig sind“, auch lauten: „ein für unabsehbare Zeit dauernder Bund hinsichtlich der dem David stets bewiesenen Loyalität, die zuverlässig ist“. Diese wiederholten Beweise der Huld und Loyalität Gottes zeigen deren Zuverlässigkeit an. Somit wird Gottes Loyalität dem gegenüber, den er in den Bund mit sich aufnimmt, nie mangeln. Das offenbart Gottes Solidarität gegenüber demjenigen, den er in den Bund aufgenommen hat, und trägt dazu bei, daß der Bund feststeht, ungeachtet, was der andere Bundespartner tun mag. Somit besteht die Gewißheit, daß die liebende Güte ihren Zweck nicht verfehlen, noch daß sie je enttäuscht wird.

11, 12. (a) Wie ist gemäß der Beschreibung Jehova gegenüber seinen treuen Anbetern? (b) Welche Umstände führten dazu, daß das Wort „liebende Güte“ in der Schrift zum ersten Male gebraucht wurde?

11 Möge die Tatsache, daß Jehova Gott loyal ist, zu seiner Ehre und seinem Ruhme hervorgehoben werden. Schon das erste Mal, da dieses bedeutsame Wort — das die liebende Güte des großen Gottes bezeichnet, der seine treuen Anbeter bewahrt — im hebräischen Text erscheint, ist es durchglüht von tröstender Wärme. Zur Zeit, da es zum ersten Male erwähnt wurde, wohnte der Neffe des Patriarchen Abraham in der Stadt Sodom. Jehova Gott sagte Abraham, daß er auf dem Wege sei, die unsittliche Stadt, die Bösen, zu vernichten. Abraham wußte, daß Lot, sein Neffe, sowie seine Frau und seine zwei Töchter, also vier Personen, in der Stadt wohnten und daß ihr Leben in Gefahr war. Offenbar um sie am Leben zu erhalten, indem Sodom selbst verschont würde, appellierte Abraham an Jehova, bis Jehova schließlich zusagte, daß er die Stadt nicht vernichten würde, wenn auch nur zehn gerechte Personen in Sodom zu finden wären.

12 Zwei in Menschengestalt erscheinende Engel Jehovas machten sich auf den Weg nach Sodom, und Lot nahm sie in seinem Hause gastfreundlich auf. Da er sie als seine Gäste beherbergte, war er verpflichtet, sich gegen sie loyal zu verhalten. So verhielt er sich auch wirklich, als die Sodomiter einen Angriff auf sein Haus unternahmen. Glaubensvoll warnte er seine voraussichtlichen Schwiegersöhne vor der Vernichtung, die der zum Untergang bestimmten Stadt drohte. Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang, führten die Engel Lot und die Seinen eilends aus der Stadt hinaus. „Rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft werdest!“ sagte einer der Engel Jehovas. Darauf bat Lot um eine weitere Gunst, indem er sagte: „Nicht doch, Herr [Jehova]! Siehe doch, dein Knecht hat Gnade gefunden in deinen Augen, und du hast deine [liebende] Güte groß gemacht, die du an mir erwiesen hast, meine Seele am Leben zu erhalten; aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten.“ Aus Rücksicht auf seine Bitte gewährte ihm Jehovas Engel die erbetene Gunst; Lot und seine beiden Töchter konnten entrinnen, und sie überlebten die Vernichtung Sodoms, das durch Feuer und Schwefelflammen zugrunde ging. — 1. Mose 18:16 bis 19:26.

13. (a) Welche Eigenschaft Gottes hob die Rettung Lots und seiner Töchter hervor? (b) Weshalb brauchen die „anderen Schafe“ von heute keine Furcht zu haben, daß Jehovas Huld und Güte versiegen könnten?

13 Diese Rettung Lots und seiner Töchter verherrlichte Jehovas loyale Liebe, und zwar vor allem seine Liebe zu Abraham, dem Onkel Lots, denn mit ihm hatte Jehova den Bund zur Segnung aller Familien der Erde geschlossen. (1. Mose 12:1-3) Das dient den schafähnlichen Menschen, die in Gottes Gunst eingesammelt werden, als eine Veranschaulichung für unsere Tage. Auch sie müssen sich auf dieselbe liebende Güte fest verlassen, auf dieselbe loyale Liebe Jehovas, durch die sie durch die feurige Vernichtung der Weltorganisation, die geistlich Sodom genannt wird, hindurch bewahrt werden sollen. (Off. 11:8) Diese „anderen Schafe“ des Großen Hirten brauchen sich nicht zu fürchten, daß seine liebende Güte ihnen gegenüber versiegen könnte. Denn allein im 136. Psalm wird als Grund, weshalb sie Jehova loben sollen, sechsundzwanzigmal angegeben: „Denn seine liebende Güte [Huld, Zunz] währt bis auf unabsehbare Zeit.“ Als Gott vor dem Propheten Mose auf dem Berge Sinai zu der Zeit, als er die Zehn Gebote schrieb, seinen eigenen Namen kundtat, sagte er von sich folgendes: „Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an liebender Güte und Wahrheit, der liebende Güte bewahrt auf Tausende hin, der Ungerechtigkeit, Übertretung und Sünde vergibt … Hier schließe ich einen Bund … Denn du sollst dich nicht vor einem anderen Gott niederbeugen, weil Jehova ausschließlich seinem Namen ergeben ist. Er ist ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert.“ (2. Mose 34:4-14, NW) Dieser Gott, der es haßt, wenn er falsch dargestellt wird, und der ungeteilte Ergebenheit verlangt, gibt jede Einzelheit, durch die er sich selbst beschreibt, korrekt an. Daher könnten wir mit Sicherheit auf seine Loyalität zählen.

LOYALITÄT GEGENÜBER DEM KÖNIGREICH

14. Was verlangte der Königreichsbund von Anfang an, und von welchem Grundsatz dürfen wir daher nie abweichen?

14 Gleich von der Zeit an, da Jehova den Bund mit David hinsichtlich des ewigwährenden Königreiches schloß, verlangte der Königreichsbund, daß ihm loyale Unterstützung entgegengebracht werde und daß ihn sowohl Gott wie die Menschen treu halten sollten. Der Bund war untrennbar mit König David und seiner Linie der königlichen Nachfolger verbunden. Tatsächlich war dieser Bund in Davids königlichem Haus oder seiner Dynastie personifiziert, so daß Loyalität gegenüber dem Bunde auch Loyalität gegenüber dem Hause Davids bedeutete, das unter Jehova Gott stand. Die Loyalität des Menschen mußte auf diesen Bund hingelenkt werden. Bis zu dem Jahre 1958 ist das ein Grundsatz, von dem wir niemals abweichen dürfen, wenn wir entschlossen sind, dem großen Stifter des Bundes, Jehova, gefallen zu wollen. Jehova selbst ist unser vollkommenes Beispiel in bezug auf Loyalität.

15. Nachdem König David durch diesen Bund so begünstigt worden war, ließ er sich in welche Folge von Verbrechen ein?

15 Als König David so begünstigt worden war, daß Gott mit ihm diesen Bund schloß, wurde er einige Zeit danach von einer Reihe anstößiger Sünden übermannt, ja beging in Übertretung der Zehn Gebote finstere Verbrechen. Er begehrte die Frau eines anderen Mannes und beging Ehebruch mit ihr, nämlich mit dem Weibe Urijas, des Hethiters, seines eigenen treuen Heeresoffiziers. Als die Frau schwanger wurde, suchte sich der geistig aus dem Gleichgewicht geratene David zu schützen. Er ließ ihren Mann in eine gefährliche Stellung der Schlacht senden, damit er dort den sicheren Tod finde. Nachdem der mutige, loyale Urija so in den Tod geschickt worden war, ließ David dessen Weib zu sich in sein eigenes Haus holen, damit sie eine seiner vielen Frauen werde. Hätte wegen dieser Verbrechen der unreine, blutbefleckte David nicht zu Tode verurteilt und der Bund mit ihm nicht aufgehoben werden sollen?

16. Wie wurde David dafür bestraft, und wer mußte sterben?

16 Durch Nathan, denselben Propheten, durch den Jehova David den Königreichsbund angekündigt hatte, sandte er seine Botschaft, die David schwer verurteilte, da sie anzeigte, wie verachtungswürdig dieser gehandelt hatte. Zur Strafe sollte das Schwert nie von Davids Haus weichen. Aus seinem eigenen Hause sollte Böses aufstehen, und einige seiner Frauen sollten öffentlich geschändet werden. David erkannte, daß er Jehova verachtet und sich gegen den Gott des Bundes respektlos verhalten hatte. Kummervoll bekannte er seine gegen Jehova begangene Sünde. Ja er bangte um sein Leben. ‚Du wirst nicht sterben‘, sagte Nathan zu ihm, aber das illegitime Kind, das dem Ehebruch entsprang, zu dem ihn seine Begierde getrieben hatte, sollte sterben. Nichts brachte Jehova von diesem Urteil ab. Das uneheliche Kind lebte nur sieben Tage und starb.

17. (a) Wie stand es nun aber mit dem Königreichsbund, der mit David geschlossen worden war? (b) Woraus zeigte sich die Tiefe der liebenden Güte Jehovas hinsichtlich des direkten Nachfolgers Davids?

17 Wie aber stand es mit dem mit David geschlossenen Königreichsbund? Jehova hob ihn nicht auf. Er verhielt sich ihm gegenüber loyal. Er betätigte die liebende Güte, die mit diesem Bunde verbunden sein sollte, um ihn zum herrlichen Erfolg zu machen. David wurde wieder in Gottes Gunst aufgenommen und durfte auf dem „Throne Jehovas“ in Jerusalem bleiben; die verschiedenen Strafen jedoch, die Jehova in seiner Verurteilung festgelegt hatte, mußte David im Laufe der Zeit erleiden. Die Tiefe der liebenden Güte oder der loyalen Liebe Jehovas kam noch mehr zum Ausdruck, als der nächste Sohn, den David durch die Frau erhielt, die früher Urijas Weib gewesen war, diesmal ein eheliches Kind, von Gott dazu erwählt wurde, Davids Nachfolger auf dem Throne zu werden und den Königreichsbund weiterhin in Kraft zu halten. So stand denn David bei seinem Tode in der Gunst Gottes, und danach „setzte sich Salomo als König auf den Thron Jehovas anstelle seines Vaters David, und er hatte Gelingen. Und alle Israeliten gehorchten ihm.“ (1. Chron. 29:23, NW; 2. Sam. 11:1 bis 12:25) Jehovas liebende Güte, die den Königreichsbund verheißen hatte, gereichte zur Rettung. Wie wunderbar!

18. Auf welche Weise drückte sich demzufolge David in passender Weise in seinem Psalme aus; und was sagte sein Sohn Salomo in zutreffender Weise im Gebet bei der Einweihung des Tempels?

18 Deswegen konnte David in seinem Psalm sagen: „Darum, Jehova, will ich dich preisen unter den Nationen und Psalmen singen deinem Namen, dich, der groß macht die Rettungen seines Königs, und [liebende] Güte erweist seinem Gesalbten, David und seinem Samen ewiglich.“ (2. Sam. 22:50, 51) Als König Salomo, sein Sohn und Nachfolger, den herrlichen Tempel einweihte, für den David viele Vorbereitungen getroffen hatte, konnte er mit herzlicher Wertschätzung öffentlich im Gebet zu Gott sagen: „Jehova, Gott Israels! kein Gott ist dir gleich im Himmel oben und auf der Erde unten, der du den Bund und die [liebende] Güte deinen Knechten bewahrst, die vor dir wandeln mit ihrem ganzen Herzen; der du deinem Knechte David, meinem Vater, gehalten, was du zu ihm geredet hast: du hast es mit deinem Munde geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es an diesem Tage ist. Und nun, Jehova, Gott Israels, halte deinem Knechte David, meinem Vater, was du zu ihm geredet hast, indem du sprachst: Es soll dir nicht an einem Manne fehlen vor meinem Angesicht, der da sitze auf dem Throne Israels [es soll kein Mann von den deinigen davon abgeschnitten werden, vor mir auf dem Throne Davids zu sitzen, NW], wenn nur deine Söhne auf ihren Weg achthaben, daß sie vor mir wandeln, so wie du vor mir gewandelt hast. Und nun, Gott Israels, mögen sich doch deine Worte bewähren, die du zu deinem Knechte David, meinem Vater, geredet hast!“ — 1. Kön. 8:22-26.

19. Welche Notwendigkeit, daß Gott seine Huld und Güte betätigte, ergab sich im Alter Salomos, und weswegen konnte Abija dem Rehabeam auf dem Throne folgen?

19 In traurigem Gegensatz zu seinem Vater David fiel König Salomo in seinem Alter von Jehova ab. Auch hier wieder wurde es — um des ewigen Königreichsbundes willen — notwendig, daß Jehova seine Huld und Güte bestätigte. Der Bund wurde nicht annulliert. Daher saß Salomos Sohn Rehabeam auf dem Throne Jehovas in Jerusalem, doch nicht als König aller zwölf Stämme Israels. Auf Grund des Straferlasses Jehovas wurden zehn Stämme von dem Gebiet der Könige des Hauses Davids abgeschnitten. Daher regierte Rehabeam nur über die beiden treuen Stämme, über Juda und Benjamin. (1. Kön. 11:1-13; 12:19-24) Rehabeam starb als schlechter König. Trotzdem kam sein Sohn Abija auf den Thron des Königreiches Juda. Warum? Die inspirierte Antwort sagt: „Dennoch gab ihm Jehova, sein Gott, um Davids willen eine Leuchte in Jerusalem, indem er seinen Sohn nach ihm erweckte und Jerusalem bestehen ließ; weil David getan hatte, was recht war in den Augen Jehovas, und von allem, was er ihm geboten hatte, nicht abgewichen war alle Tage seines Lebens, außer in der Sache Urijas, des Hethiters.“ — 1. Kön. 15:4, 5.

20. Wie appellierte König Abija an das feindliche israelitische Heer, und für wen gewann Jehova die Schlacht?

20 Als König Abija gegen die aufständischen zehn Stämme Israels in den Krieg zog, richtete er zuerst von einer Bergeshöhe aus folgende Worte an sie: „Solltet ihr nicht wissen, daß Jehova, der Gott Israels, das Königtum über Israel dem David gegeben hat ewiglich, ihm und seinen Söhnen durch einen Salzbund? … Und nun gedenket ihr standzuhalten vor dem Königtum Jehovas in der Hand der Söhne Davids, weil ihr eine große Menge seid, und die goldenen Kälber bei euch sind, die Jerobeam [euer König] euch zu Göttern gemacht hat! … Und siehe, Gott [der wahre Gott, NW] ist mit uns an unserer Spitze und seine Priester und die Lärmtrompeten, um Lärm zu blasen wider euch. Kinder Israel! streitet nicht wider Jehova, den Gott eurer Väter; denn es wird euch nicht gelingen.“ (2. Chron. 13:3-12) Indes sagte der Königreichsbund und die loyale Anhänglichkeit an Jehova, den wahren Gott, den Stifter des Bundes, diesen rebellischen Israeliten nichts. Sie setzten den Krieg fort. Jehova aber gewann die Schlacht für jene, die sich loyal an seinen Bund für das Königreich hielten, den er mit David geschlossen hatte.

21, 22. Wer war ein Vorbild für uns heute, indem sie die Anbetung Gottes und den Königreichsbund nationalen Belangen überordneten, und welches Zeugnis stellten sie sich aus?

21 Die Teilung der zwölf Stämme Israels in zwei Königreiche brachte eine große Prüfung über die Israeliten, und zwar hinsichtlich der Loyalität gegenüber dem Königreichsbund. Doch gab es Israeliten, die die Anbetung Gottes und seinen Königreichsbund über den Nationalismus setzten. Sie sind für uns heute Vorbilder. Zum Beispiel sei an die Priester und Leviten erinnert, die im Tempel Jehovas in Jerusalem dienten, jedoch in achtundvierzig Städten wohnten, die im Gebiet der zwölf Stämme Israels verstreut lagen. (4. Mose 35:6-8; Jos. 21:1-14) Das Zeugnis, das sie sich selbst ausstellten, lautete:

22 „Die Priester und die Leviten, die in ganz Israel waren, stellten sich bei ihm [dem Sohne des Königs Salomo] ein aus allen ihren Grenzen. Denn die Leviten verließen ihre Bezirke [Weideplätze, ZB] und ihr Besitztum und zogen nach Juda und nach Jerusalem; denn Jerobeam [der König der zehn aufständischen Stämme] und seine Söhne hatten sie aus dem Priesterdienst Jehovas verstoßen … Und ihnen folgten aus allen Stämmen Israels die [Leviten], welche ihr Herz darauf richteten, Jehova, den Gott Israels, zu suchen; sie kamen nach Jerusalem, um Jehova, dem Gott ihrer Väter, zu opfern. Und sie stärkten das Königreich Juda und befestigten Rehabeam, den Sohn Salomos.“ — 2. Chron. 11:13-17.

23. Wie handelten hinsichtlich des Streites die Israeliten, die vorübergehend in Juda wohnten, wie der Bericht es zeigt?

23 Jene Israeliten, die vorübergehend in Juda wohnten, erhoben sich nicht etwa, um einen Bürgerkrieg anzuzetteln, sondern unterwarfen sich loyal dem König, der den Königreichsbund repräsentierte, den Jehova mit David geschlossen hatte. Es heißt in dem Bericht: „Was die Söhne Israels betrifft, die in den Städten Judas wohnten, so regierte Rehabeam weiterhin über sie.“ — 2. Chron. 10:17, NW.

24. Wer lief während der Regierungszeit der Könige Judas zum Königreiche Juda über, und wen brachte Asa in Jerusalem zusammen, und welcher Bund war die Folge?

24 Während der Herrschaft einer Anzahl Könige von Juda liefen treue Israeliten zum Königreiche Juda über, weil dessen König sich der Huld und Güte, das heißt der Taten loyaler Liebe Jehovas erfreute. In den Tagen des Enkels Rehabeams, des Königs Asa, begann dieser „ganz Juda und Benjamin zu versammeln sowie die von [den aufständischen Stämmen] Ephraim und Manasse und Simeon vorübergehend bei ihnen Ansässigen, denn sie waren in großer Zahl von Israel zu ihm übergelaufen, als sie sahen, daß Jehova, sein Gott, mit ihm war. So wurden sie in Jerusalem zusammengebracht … Außerdem gingen sie einen Bund ein, Jehova, den Gott ihrer Vorfahren, mit ihrem ganzen Herzen und ihrer ganzen Seele zu suchen.“ Sie suchten ihn, während er gefunden werden konnte, und „er ließ sich von ihnen finden“. — 2. Chron. 15:9-15, NW.

25, 26. (a) Welche bemerkenswerte Kundgebung von Loyalität gegenüber dem Königreichsbund erfolgte beim Tode des Königs Ahasja von Jerusalem? (b) Wie wurde der einzige Erbe des Königreichsbundes schließlich zum König gesalbt?

25 König Ahasja war der achte Herrscher von der Linie des Königs David in Jerusalem. Bei seinem Tode erfolgte eine bemerkenswerte Kundgebung von Loyalität gegenüber dem Königreichsbund, den das königliche Haus David symbolisierte. König Ahasjas Mutter, Athalja, die Enkelin des bösen Königs Omri der zehn aufständischen Stämme, riß den Thron Jerusalems an sich. Anrecht auf jenen Thron hatten nur Männer, die in Jehovas Königreichsbund standen. Um sich auf dem Throne zu halten, „brachte Athalja alle königlichen Nachkommen des Hauses Judas um“, mit Ausnahme eines Säuglings, eines Knaben mit Namen Joas. Joseba, seine Tante, hatte den levitischen Hohenpriester Jojada geheiratet. Entschlossen, die königliche Linie Davids am Dasein zu erhalten, und dies in Übereinstimmung mit dem Bunde, der verhieß, daß es dem David nicht an einem Manne fehlen sollte, der auf seinem Throne säße, stahl Joseba, Joas Tante, den Kleinen und nahm ihn mit fort. Ihn und seine Amme hielt sie in einer inneren Bettkammer im Tempel Jehovas verborgen.

26 Wie passend, daß der einzige Erbe des Königreichsbundes Jehovas im sicheren Versteck, in Jehovas Tempel, weilte! Im siebenten Jahre dieses Versteck-Daseins des aufwachsenden Joas holte ihn der loyale Hohepriester Jojada und salbte ihn bei einer Tempelsäule zum König. Athalja, die mörderische Thronräuberin, hörte den Lärm des Jubels. „Verschwörung, Verschwörung“, schrie sie, als sie hereinkam und sah, was geschehen war. In echter Loyalität gegenüber Jehovas rechtmäßigem König ließ Jojada, der Hohepriester Jehovas, sie hinausführen und am Tore des Palastes töten. (2. Chron. 22:10 bis 23:15; 2. Kön. 11:1-16) Jehova erwies sich, aufgrund seiner liebenden Güte und mit Hilfe seiner loyalen Anbeter, dem Bunde gegenüber als treu, den er mit König David, seinem Diener geschlossen hatte.

27. Wie führte der Verlust der Wertschätzung Joas zu einem illoyalen Benehmen, doch wodurch blieb der Königreichsbund in Wirksamkeit?

27 Verlust der Wertschätzung führt zu einem illoyalen Benehmen. Auch Joas ist ein Beispiel dafür. Solange der Hohepriester Jojada lebte und sein geistiger Ratgeber war, ging König Joas gerade Wege. Nachdem aber Jojada gestorben war, hörte Joas auf die Fürsten von Juda, die zum Götzendienst neigten. Jojadas Sohn, der Hohepriester Sekarja, erhob Einspruch. „Weil ihr Jehova verlassen habt, so hat er euch verlassen“, sagte er. Schließlich verschwor sich das Volk auf den Befehl des Königs Joas selbst gegen den Hohenpriester Sekarja und steinigte ihn im Hofe des Tempels Jehovas zu Tode. Welch schändliche Undankbarkeit! In 2. Chronika 24:22 heißt es: „Der König Joas gedachte nicht der [liebenden] Güte, die sein [Sekarjas] Vater Jojada an ihm erwiesen hatte, und ermordete dessen Sohn. Und als er starb, sprach er: Jehova möge es sehen und [zurück-] fordern!“ Das tat Jehova. Der Bericht sagt uns, wie Joas starb. „Seine Knechte machten eine Verschwörung wider ihn um des Blutes des Sohnes Jojadas, des Priesters, willen; und sie töteten ihn auf seinem eigenen Lager, und er starb.“ (2. Chron. 24:25, NW) Sein Sohn Amazja folgte ihm auf dem „Throne Jehovas“. So blieb durch Jehovas liebende Güte der Königreichsbund in Wirksamkeit.

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