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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
w58 15. 12. S. 755-763

In dieser kritischen Zeit wach bleiben!

1. In Anbetracht welcher kriegerischen Verhältnisse gilt heute die warnende Ermahnung Jesu, wach zu bleiben, und auf welcher Seite müssen wir stehen und wach bleiben?

DIE auf eine kritische Zeit hinweisende Warnung: „Siehe! Ich komme wie ein Dieb. Glücklich ist, wer wach bleibt und seine äußeren Kleider bewahrt!“ ließ der verherrlichte Jesus Christus in einem prophetischen Zusammenhang ergehen, dessen dramatische Verwirklichung jetzt auf der Weltbühne vor sich geht. Könige, die Herrscher der ganzen Erde und die Herrscher des Himmels, befinden sich auf dem Marsch! Überall im Himmel und auf Erden hört man den Lärm der Kriegsheere, die sich nun für die Schlacht aller Schlachten, für den universellen Krieg vom Berge Megiddo rüsten. In diesem Kriege gibt es keine Neutralität. Jeder Lebende wird zu einer Entscheidung gezwungen, deren Folgen Leben oder Tod, Überleben oder Vernichtung, sein werden. Es ist nun dringend notwendig, die Streitfrage, die entschieden werden muß, zu erkennen. Fortgesetzt besteht die Notwendigkeit, wach zu bleiben und sich hinsichtlich der Streitfrage auf der rechten Seite als treu und zuverlässig zu erweisen. Man beachte nun, wie der zeitgemäße Rat in die prophetischen, vor langem beschriebenen Zeichen eingeschaltet wurde, die die Dinge vorschatten sollten, die jetzt geschehen:

2. In die Beschreibung welcher prophetischen Zeichen wurde Jesu zeitgemäßer Rat von Offenbarung 16:15 eingefügt?

2 „Und der fünfte [Engel] goß seine Schale [des Zornes Gottes] auf den Thron des wilden Tieres aus. Und sein Königreich wurde verfinstert, und sie begannen, ihre Zungen vor Schmerz zu zernagen, aber sie lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und bereuten ihre Werke nicht. Und der sechste [Engel] goß seine Schale [des Zornes Gottes] auf den großen Strom Euphrat aus, und seine Wasser vertrockneten, damit den Königen von Sonnenaufgang her der Weg bereitet würde. Und ich sah drei unreine inspirierte Äußerungen, die aussahen wie Frösche, aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des wilden Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten hervorgehen. Es sind in der Tat Äußerungen, inspiriert durch Dämonen, und sie vollbringen Zeichen, und sie gehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zusammenzubringen zu dem Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. ‚Siehe! Ich komme wie ein Dieb. Glücklich ist, wer wach bleibt und seine äußeren Kleider bewahrt, damit er nicht nackt wandle und man seine Scham (Schamteile) sehe.‘ Und sie brachten sie an den Ort zusammen, der auf hebräisch Har-Magedon [der Berg von Megiddo] genannt wird.“ — Off. 16:1, 10-16, NW.

3. Was mußte wohl das Wort Magedo̱n oder Megiddo Hebräern, wie Jesus Christus und der Apostel Johannes es waren, in Erinnerung rufen?

3 Hebräern, wie es Jesus Christus und sein Apostel Johannes auf Erden waren, rief der Name Magedo̱n oder Megiddo die durch Schlachten gekennzeichnete Geschichte jenes Ortes ins Gedächtnis. Als sich die Israeliten das Land Kanaan unterwarfen, stritt Josua, Jehovas Richter, in der Stadt Megiddo und besiegte dessen heidnischen König. (Jos. 12:7, 21) Auch Jehovas Richter Barak kämpfte dort und besiegte die tyrannischen Könige Kanaans. (Richt. 5:1, 19-21) Der schlechtberatene König Josia, der in Jerusalem auf „Jehovas Thron“ saß, kämpfte später ‚in der Talebene von Megiddo‘ eine Schlacht gegen die Ägypter und wurde derart verwundet, daß er an seinen Verletzungen starb, und auch sein Heer erlitt eine Niederlage. — 2. Chron. 35:20-25.

4, 5. (a) Welchen bedeutungsvollen Sinn erhält somit der Name Megiddo, wenn man ihn auf den Krieg des großen Tages Gottes bezieht? (b) Vor welchen Königen fiel das alte Babylon, und welche Rolle spielte dabei der Euphrat?

4 Der Name Megiddo hatte daher eine ernste Vorbedeutung, wenn er auf den universellen Krieg des „großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, angewandt wurde, da Gott dann gegen die „Könige der ganzen bewohnten Erde“ streitet und sie für immer besiegt. Um die gleiche Zeit muß das große, weltliche System, das durch das 840 Kilometer östlich von Megiddo am Euphrat gelegene alte Babylon veranschaulicht wird, vor Gott, dem Allmächtigen, und seinem Sohne Jesus Christus fallen. Diese beiden himmlischen Könige werden durch die „Könige von Sonnenaufgang her“ dargestellt, vor denen die Wasser des symbolischen „großen Stromes Euphrat“ vertrocknen, damit ein Weg bereitet werde, auf dem man in das symbolische Babylon eindringen kann. Der „Zorn Gottes“ richtet sich gegen diesen symbolischen Strom, weil er zur Förderung des Handels und zur Bereicherung des symbolischen Babylon beitrug und Babylon außerdem starken Schutz bot.

5 Vor langer Zeit, eines Nachts im Oktober 539 v. Chr., wurden die Wasser des buchstäblichen Stromes Euphrat durch Pionierabteilungen abgeleitet. Darauf marschierten die Heere der beiden Könige, Darius’, des Meders, und Kores’, des Persers, aus dem Osten kommend, durch das ausgetrocknete Flußbett und drangen durch die offenen Tore in Babylon ein. König Belsazar wurde getötet. Die babylonische Weltmacht fiel. Kurz danach entließ König Kores das Volk des Propheten Daniel, Jehovas Volk, in die Freiheit, damit es hingehen und den Tempel Jehovas zu Jerusalem wieder aufbauen konnte.

6. Was wird das neuzeitliche Gegenstück des Sturzes Babylons sein, und welche Stätte der Anbetung wird bestehenbleiben?

6 Als neuzeitliches Gegenstück dazu wird das heutige symbolische Babylon vor dem Zorn Jehovas und des mit ihm verbundenen Königs Jesus Christus fallen. Die Könige der ganzen bewohnten Erde werden Babylon nicht zu Hilfe kommen können. Sie werden durch die von Dämonen inspirierte Propaganda und Taktik jetzt zusammengebracht, damit sie Babylon beistehen und Jehovas befreites Volk, seine ihm heute hingegebenen Zeugen auf Erden, angreifen. Dadurch wird der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, heraufbeschworen, und die Könige der ganzen bewohnten Erde erleiden eine Niederlage und gehen in die Vernichtung, gleichwie dies vor langer Zeit in Megiddo geschah. Der geistige Tempel Gottes aber bleibt bestehen, und die triumphierende Anbetung Gottes wird darin fortgesetzt.

7, 8. (a) Wer wird im wahren Tempel weiterhin Dienst tun, und weshalb werden dort immer mehr Diener im Verkündigungswerk benötigt? (b) Weshalb wird es mit der Zeit immer notwendiger werden, auf der Hut zu sein und wach zu bleiben?

7 Wer aber wird Gott weiterhin in seinem wahren, geistigen Tempel dienen? Die wahren Christen; denn sie beherzigen Jesu Warnung, die eingeschoben worden ist in die prophetische Beschreibung der Art und Weise, wie die Könige der ganzen bewohnten Erde durch dämonische Propaganda und Taktik nach Harmagedon versammelt werden. Wahre Christen müssen Wache halten und im geistigen Tempel wach bleiben; denn während die Wasser des symbolischen Euphrat vertrocknen, so daß das symbolische Babylon ohne Unterstützung und Verteidigung zurückbleibt, müssen die Ströme der Menschen, die zum „Berg des Hauses Jehovas“ ziehen, immer mehr anschwellen, ja müssen das ganze Jahr hindurch voll Wasser sein. Darum müssen die Tempeltore die ganze Zeit offenstehen; sie dürfen weder bei Nacht noch bei Tag geschlossen werden, damit die hereinströmenden Mengen der Gott hingegebenen Anbeter in den Tempelhöfen Aufnahme finden. (Jes. 2:2-4; 60:11-13) Im Interesse aller weiter herzukommenden Anbeter werden immer mehr Diener im Verkündigungswerk benötigt werden.

8 Alle, die böse Absichten hegen und in den heiligen Tempel hineinzugelangen und ihn zu verunreinigen suchen, sowie alle Unreinen werden ausgesiebt werden müssen. Alle treuen Anbeter werden sich gemeinsam bemühen, den Tempel als „ein Bethaus … für alle Völker“ rein und heilig zu bewahren. (Jes. 56:7) Es wird um so dringender werden, daß man wach bleibt und sich vor der Infiltrierung irgendeiner Sache bewahrt, die unrein und in geistigem Sinne gefährlich ist, weil die Zeit näher rückt, da die Könige der ganzen bewohnten Erde unter der Führung des symbolischen Drachen, Gogs von Magog, ihren Gesamtangriff auf Jehovas treue, christliche Anbeter in Harmagedon unternehmen und dabei auf Tod und Leben kämpfen. — Hes. 38:1 bis 39:8.

WIE MAN WACH BLEIBT

9. In welche Gefahr gerät ein Schlafender, und was also werden die tun, die Gott in Liebe anbeten?

9 Wenn ein Diener Jehovas auf seinem Posten einschläft, so gerät der Schlafende in die Gefahr, von Jesus Christus, dem obersten Tempelinspekteur, ertappt zu werden, denn er kommt in Harmagedon wie ein Dieb und nimmt im ganzen religiösen Reiche bei allen, die Christen zu sein bekennen, eine letzte Inspektion vor, worauf er endgültig das Gericht vollzieht. Wer einschläft, setzt sich der Gefahr aus, seine symbolischen Kleider zu verlieren, da sie ihm genommen und verbrannt werden, so daß er selbst nackt dasteht.a Irgendein Anbeter Gottes, der Gott ausschließlich ergeben ist, seinen obersten Inspekteur liebt und sich danach sehnt, daß er zum Endgericht erscheint, wird sich entschieden bemühen, wach zu bleiben. Er wird über die reine Anbetung Jehovas und die kostbaren Interessen seines durch Christus regierten Königreiches wachen. In welcher Weise wird der Anbeter in geistigem Sinne wachen?

10, 11. (a) Was muß jemand tun, wenn er wach bleiben will, wie Jesus uns auch in seiner Prophezeiung rät? (b) In welcher Hinsicht wollen wir daher nicht wie Babylonier handeln und weshalb nicht?

10 Damit jemand wach bleiben kann, muß er vorher richtig geruht haben und muß sich auch zuvor hüten, zuviel zu essen und zu trinken. Jesus sagte zu seinen Nachfolgern, die ihn um das Zeichen baten, das anzeigen würde, wann die vorausgesagten Dinge eintreten sollten, folgendes: „Habt acht auf euch selbst, damit eure Herzen nicht etwa durch zuviel Essen und zuviel Trinken und Lebenssorgen beschwert werden und jener Tag plötzlich über euch komme wie eine Schlinge. Denn er wird über alle jene kommen, die auf der ganzen Erdoberfläche wohnen. Bleibt also wach, zu jeder Zeit flehend, damit ihr imstande seid, all diesen Dingen zu entgehen, die kommen sollen, und damit ihr eure Stellung vor dem Sohn des Menschen bewahrt.“ — Luk. 21:7, 34-36, NW.

11 Wir wollen nicht babylonische Bräuche pflegen wie die Menschenwelt, indem wir gleichsam ein Fest Belsazars feiern und uns sorglos Schwelgereien hingeben und uns auf die militärische Einrichtung dieser Welt verlassen und die Dinge mißbrauchen, die Jehova Gott gehören, und ihn lästern, und all das gerade in der verhängnisvollen Nacht, in der auf übernatürliche Weise die Handschrift an der Wand erschien und deren Deutung kundgetan worden ist. (Dan. 5:1-30) Einem solchen babylonischen Genuß des Lebens und ungeistlicher Weltlichkeit zu frönen würde gewiß zu Bequemlichkeit und Schläfrigkeit führen, und das würde uns veranlassen, unachtsam zu werden und würde uns im Gebet zu Gott behindern. Wir würden dadurch gegenüber den Verantwortlichkeiten abgestumpft werden, die wir als christliche Diener der guten Botschaft des Königreiches Gottes haben, und Abstumpfung schwächt uns derart, daß wir nicht mehr für Grundsätze eintreten, sondern sogar vergessen könnten, in welch vorgerückter Zeit wir leben. Nur ein böser Sklave ißt und trinkt, bis er betrunken ist, weil er denkt, sein Herr werde noch lange nicht heimkehren und ihn zur Rechenschaft ziehen. — Luk. 12:43.

12. Was hilft uns, während dieser dringlichen Zeit wach zu bleiben, was uns zum Segen gereicht, und weshalb?

12 Wenn ein Notfall verlangt, daß wir unter großer Spannung auf der Hut und wachsam bleiben, dann hilft uns ein Anregungsmittel, wach zu bleiben. Es sollte ein stimulierendes Mittel sein, das Kraft gibt, und nicht eines, das von unseren Kraftreserven, ja sogar von der nötigen Lebenskraft zehrt, was uns zu künftiger Schwäche führen würde. Wenn ein Anbeter Gottes, Jehovas, das Wort Gottes auf zielbewußte und intelligente Weise studiert, indem er gewisse Aufschlüsse zu erhalten sucht, durch die er sich wappnet, um seinen Dienst fortsetzen zu können und um der Sachlage gewachsen zu sein, die er kommen sieht, so ist dies für ihn wie ein geistiges Anregungsmittel. Er muß es regelmäßig, unter Gebet zu Gott, zu sich nehmen, denn großmütig und ohne Vorwürfe gibt Gott dem das Notwendige, der darum bittet, weil er seinen Mangel erkennt. (Jak. 1:5, NW) Die personifizierte Weisheit sagt: „Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört, indem er Tag für Tag an meinen Türen wacht, an den Pfosten meiner Tore Wache hält. Denn wer mich findet, wird bestimmt Leben finden und Jehovas Wohlwollen erlangen.“ (Spr. 8:34, 35, NW) Freude regt an.

13. In welcher Verfassung sollten wir studieren, und warum muß unser Studium ein fortschreitendes sein?

13 Wenn wir studieren, müssen wir aber auch wachen Sinnes sein. Wir müssen im Studium Fortschritte machen, indem wir durch unser Studium das, was wir an Erkenntnis und Verständnis schon besitzen, wirklich mehren. Ferner müssen wir Schritt halten mit der zunehmenden Erkenntnis und dem Verständnis des Wortes und Vorhabens Gottes. Hierzu müssen wir das studieren, was weiter vorausgreift als das, was wir bereits wissen und verstehen. Der Stoff, den wir studieren, sollte uns fortschreitenden Aufschluß vermitteln, so daß wir nicht stets bei den elementaren Dingen der christlichen Wahrheit verweilen, gleich einem aufwachsenden Kinde, das sich von seinem Spielzeug nicht trennen kann. Das, was wir studieren, sollte in uns die rechten Wünsche und Neigungen stärken. Dann werden wir durch das Studium sehr erquickt und zu intellektueller und geistiger Wachsamkeit angeregt. Durch ein solches Studium wachsen wir zur christlichen Reife heran. — Heb. 5:14; 6:1-3.

14. Wie können wir das festhalten, was wir an zunehmender Erkenntnis und an Verständnis in uns aufnehmen, und wie wirkt sich das auf unseren Sinn aus?

14 Es ist nötig, daß wir das, was wir in bezug auf Erkenntnis und Verständnis des Wortes Gottes neu hinzulernen, auch festhalten, indem wir es an andere weitergeben. Wenn wir uns von neuen, erleuchtenden Wahrheiten erfüllen lassen, werden wir spontan davon erzählen. Wir werden die neuen, voranschreitenden Wahrheiten, derer wir uns erfreuen, auch anderen mitteilen, allen, mit denen wir in Berührung kommen. Dies wird besonders im Königreichssaal der Zeugen Jehovas geschehen oder in einer Wohnung, in der einige Glieder der Versammlung anhand eines Bibelstudienhilfsmittels ein wöchentliches Bibelstudium abhalten, oder in den Wohnungen jener Leute, denen wir in unserem Dienste von Haus zu Haus Zeugnis geben, oder wenn wir bei schafähnlichen Personen, die sich für das Studium der Bibel interessieren, Nachbesuche machen. Indem wir all die voranschreitende Erkenntnis anderen Menschen in annehmbarer Weise mitteilen, stöbern wir die Erkenntnis, die wir in unserem Sinn aufbewahrt haben, auf, und dadurch prägt sie sich uns noch tiefer ein. Indem wir anderen etwas erklären, lernen wir es selbst besser verstehen. Zu sehen, daß wir die voranschreitende Erkenntnis erfaßt und sie uns entschieden zu eigen gemacht haben und daß sie uns, als Lehrern des Wortes Gottes, dienlich ist, stimmt uns froh.

15. Was bedeutet diese Art Anregung für uns hinsichtlich der Zukunft?

15 Eine solche Anregung, wie sie oben beschrieben wird, verleiht uns neues Leben und kräftigt uns für künftigen Bedarf, statt daß wir heute von den Reserven zehren müßten, die wir in der Zukunft brauchen.

16, 17. (a) Was für ein weiteres Anregungsmittel gibt es, dessen sich zu bedienen den Anbetern Jehovas geboten wird? (b) Weshalb besteht jetzt eine noch dringendere Notwendigkeit, nach diesem Gebot zu handeln?

16 Ein weiteres kräftiges Anregungsmittel im Interesse der Wachsamkeit und das uns auch hilft, im Dienste tätig zu bleiben und auf das aufzupassen, was vor sich geht, ja zu erfassen, was es bedeuten mag, ist unser regelmäßiges Zusammentreffen mit fortschrittlichgesinnten, christlichen Mitzeugen, die im gleichen geistigen Tempel, im Tempel Jehovas, Anbetung darbringen. Tatsache ist, daß Jehova seinen Anbetern gebietet, mit ihren Mitanbetern die Versammlungen zu besuchen. Der Tag, an dem Jehovas Hoherpriester die endgültige Inspektion vornimmt und das Gericht im universellen Krieg von Harmagedon vollzieht, rückt immer näher. Um so dringender ist es daher, so zu handeln, wie es uns in Hebräer 10:23-25, 35-37 (NW) unter Inspiration empfohlen worden ist:

17 „Laßt uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festhalten, denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat. Und laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns zur Liebe und zu rechten Werken anspornen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Gewohnheit geworden ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht. Werft darum euren Freimut der Rede nicht weg, der eine große Belohnung einträgt. Ihr bedürft des Ausharrens, damit euch, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Erfüllung der Verheißung zuteil werde. Denn noch ‚eine ganz kleine Weile‘ und ‚der Kommende wird kommen und nicht zögern‘.“

18. Warum benötigen wir in dieser kalten Welt all die Ermunterung und den Ansporn, den wir in unseren Zusammenkünften erlangen können?

18 Wir benötigen alle Ermunterung und allen Ansporn, die wir dadurch empfangen, daß wir mit den treuen Brüdern Zusammenkommen und uns gegenseitig durch Worte des Trostes, des Glaubens und der Hoffnung auferbauen. In dieser kalten Welt, in der die Liebe der meisten erkaltet ist, kommen die ermunternden, ermahnenden und anspornenden Worte, die treue Brüder in den Versammlungen zu uns sprechen, den Schlägen gleich, die deutsche Zeugen Jehovas einander gaben, als sie in einem Nazikerker bei nacktem Leibe gefangen waren, wo sie die bittere Kälte zu träger Schläfrigkeit hätte veranlassen können. Sie taten das, um einander wach zu halten und sich Bewegung zu verschaffen und so vor dem Erfrieren zu schützen. Schläge mögen Schmerzen verursachen, uns aber das Leben retten. „Treu (gemeint) sind die Wunden, die einer schlägt, der liebt.“ (Spr. 27:6, NW) David, der Zurechtweisung nicht verschmähte, sagte: „Sollte der Gerechte mich schlagen, so wäre es liebende Güte, und sollte er mich zurechtweisen, so wäre es Öl für das Haupt, gegen das sich mein Haupt nicht sträuben würde.“ (Ps. 141:5, NW) Wenn wir also mit unseren Mitanbetern und Mitverkündigern zusammenkommen, so gereicht uns das zu einer kraftvollen Anregung, wach zu bleiben.

19. Weshalb brauchen wir Mahnungen und Warnungen im Interesse unseres Predigtdienstes?

19 Wir müssen uns an unsere christlichen Pflichten im geistigen Tempel Jehovas erinnern und uns darüber unterrichten und uns auch von anderen an diese Dinge erinnern lassen. Wir sollten uns allezeit bemühen, unseren Dienst zu verbessern, da dies uns größere Freude im Dienste einträgt und auch bessere Ergebnisse zeitigt, die Freude bereiten. „Die Mahnung Jehovas ist zuverlässig, macht den Unerfahrenen weise.“ (Ps. 19:7, NW) Man erlangt dadurch Weisheit, daß man sich die Mahnungen und Warnungen zu Herzen nimmt, die von Jehova Gott durch seine sichtbare Organisation, bestehend aus unseren treuen Mitarbeitern, herkommen.

20. Welches weitere Anregungsmittel ist für unseren Gebrauch bereitet worden, und wie zeigte uns Jesus in seiner größten Versuchung die Wirksamkeit dieses Anregungsmittels?

20 Ein weiteres Anregungsmittel, das uns wach bleiben hilft, ist unser Vorrecht, zu Gott zu beten. Noch mehr, als wir unsere Brüder benötigen, benötigen wir Gott; und dieser liebreiche Gott hat zwischen sich und uns ein Mitteilungssystem geschaffen. Diese Vorkehrung ist getroffen worden, weil wir sie brauchen, und wir sollten sie benutzen und sie weder außer acht lassen noch verschmähen. Als Jesus Christus im Garten Gethsemane das letztemal mit seinen Jüngern zusammen war, wurde ihm das Gebet zu seinem himmlischen Vater eine machtvolle Hilfe zur Verhinderung geistiger Schläfrigkeit. Er muß ziemlich lange gebetet haben, denn als er bei seiner Rückkehr seine vertrauten Jünger schlafend fand, sagte er: „Konntet ihr Männer nicht einmal e i n e Stunde mit mir wachen? Wacht beständig und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet … Zu einer solchen Zeit wie dieser schlaft ihr und ruht euch aus!“ Weil sie nicht gebetet hatten, waren sie eingeschlafen und in Versuchung geraten. Jesus betete und blieb wach und widerstand der größten Versuchung. (Matth. 26:36-45, NW) In unserem Kampfe, der ohne Blutvergießen gegen „die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ ausgefochten wird, also auch gegen die von Dämonen inspirierte Propaganda, die von dem symbolischen Drachen, dem wilden Tier und dem falschen Propheten hervorkommt, benötigen wir noch mehr als nur „die vollständige Waffenrüstung Gottes“; wir brauchen auch das Gebet. — Eph. 6:18.

21. Welche Ermahnung außer der Anweisung, die vollständige Waffenrüstung Gottes zu ergreifen, gab Paulus den christlichen Kriegern?

21 Der Apostel weist uns an, die „vollständige Waffenrüstung Gottes“ zu ergreifen, um in diesen bösen Tagen erfolgreich Widerstand leisten zu können, und sagte außerdem: „Während ihr bei jeder Gelegenheit und mit jeder Art von Gebet und Flehen fortfahrt, im Geiste zu beten. Und hierzu bleibt wach mit aller Beharrlichkeit und unter Flehen für alle Heiligen, auch für mich, damit mir beim Auftun meines Mundes die Fähigkeit verliehen werde, zu reden, um mit allem Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft kundzutun, für die ich als Gesandter in Ketten amte, damit ich in Verbindung damit freimütig rede, wie ich reden soll.“ — Eph. 6:11-20, NW.

22. Was hieß uns Petrus im Hinblick auf das Ende aller Dinge tun?

22 Indem der Apostel Petrus — ohne Zweifel unter Inspiration — besonders für unsere Tage schrieb, sagte er: „Das vollständige Ende aller Dinge hat sich genaht. Seid daher gesunden Sinnes und wachsam im Hinblick auf Gebete.“ (1. Pet. 4:7, NW) Wir müssen nach Gelegenheiten des Gebets Ausschau halten und klar erkennen, wofür wir beten sollen, und müssen uns durch das Gebet zudem wachhalten.

DER VERLUST DER ÄUSSEREN KLEIDER

23. (a) Weshalb haben wir nicht den Wunsch, schlafen zu gehen, wenn wir uns über das Laufende stets unterrichtet halten? (b) Welche Gefahr zu meiden, sollten wir uns bemühen, in Anbetracht der Tatsache, daß der oberste Inspekteur wie ein Dieb kommen wird?

23 Wenn wir uns laufend über das unterrichtet halten, was gemäß Jehovas Vorhaben heute vor sich geht, sollten wir die Zeit zu sensationell finden, als daß wir den Wunsch hätten, uns schlafen zu legen und dadurch etwas zu verpassen oder zu verlieren. Der Gedanke, daß der oberste Inspekteur in der nahenden Schlacht von Harmagedon wie ein Dieb kommt, um Gottes Gerichte zu vollziehen, sollte uns derart aufrütteln, daß wir alle Anstrengungen machen und jede nötige Vorkehrung treffen, um wach zu bleiben. Es besteht indes Gefahr, daß wir es uns in materieller Hinsicht bequem machen und der Ruhe pflegen, da wir denken mögen, die Ungewißheit des Zeitpunktes, an dem der Inspekteur kommt, bedeute, daß er noch lange nicht komme und daß wir es uns während dieser langen Zeit bequem machen könnten, wenn wir auch die Absicht hegen, zur Tat zu schreiten, sobald wir auffallendere Beweise für die unmittelbare Nähe seines Kommens erhalten hätten.

24. Weshalb wird uns der oberste Inspekteur die bestimmte Zeit von Harmagedon nicht im voraus bekanntgeben, und was also wird uns eine große Hilfe sein, um beständig nach ihm Ausschau zu halten?

24 Der Inspekteur wird uns weder den Tag noch die Stunde, in der Harmagedon schlägt, im voraus wissen lassen, so daß wir eine Art Weckeruhr stellen könnten, durch die wir in kürzester Frist aufgeweckt würden, bevor er eintrifft, um uns dann den Anschein zu geben, als ob wir allezeit wach, aufgeweckt und emsig auf dem uns zugewiesenen Dienstposten beschäftigt gewesen wären. In Wirklichkeit ergeht der Alarmruf von Gott aus jetzt und nicht erst direkt vor Harmagedon. Demzufolge müssen wir jetzt wachen und unseren Dienst gründlich verrichten, um soviel wie möglich getan zu haben, ehe der große Inspekteur erscheint. Wir wünschen nicht, ihm gegenüber den Heuchler zu spielen — wenn das überhaupt möglich wäre —, sondern wünschen, ein gutes Gewissen zu bewahren und seine Anerkennung zu erlangen, weil wir ihn, diesen Kommenden, lieben. Uns weiterhin für den Grund zu interessieren, weshalb er kommt, und auch dafür, was der Ausgang sein wird, ist uns eine große Hilfe.

25, 26. (a) Weshalb wird derjenige, der seiner äußeren Kleider verlustig geht, in Anbetracht der Bedeutung dieser Kleider sehr unglücklich werden? (b) Was wird die Wegnahme der dienstamtlichen Kleider bedeuten, und warum zieht es ernste Folgen nach sich, wenn ein Wächter einschläft?

25 Wenn wir unsere äußeren Kleider nicht bewahren, werden wir sehr unglücklich werden, denn er nimmt sie uns weg, da wir dann unwürdig sind, sie zu tragen, und er verbrennt sie vollständig. Was bedeutet es, wenn ein Diener Gottes, der verpflichtet ist, wach zu bleiben und zu wachen, entkleidet wird und wenn seine äußeren Kleider sogar verbrannt werden? Die symbolischen äußeren Kleider sind die äußeren Beweise dafür, daß ihr Träger zu dem Dienst im geistigen Tempel Jehovas ernannt worden ist. Einem so ernannten Diener Gottes ist zu seiner Anerkennung Gottes heiliger Geist oder seine wirksame Kraft verliehen worden, die ihm hilft, seine Pflichten zu erfüllen; und es sind ihm Gelegenheiten und Vorrechte zuteil geworden, die gute Botschaft vom Königreiche Gottes zu predigen, die mit Schafen verglichenen Anbeter aus allen Nationen zu sammeln und sie dann mit geistiger Speise zu speisen und ihnen in geistiger Hinsicht Schutz zu bieten.

26 Wenn jemandem die dienstamtlichen äußeren Kleider weggenommen werden, so bedeutet das den Verlust der göttlichen Anerkennung und den Entzug all der Vorrechte eines Dieners für Gott, weil sich der Betreffende in diesem Dienste als untreu und undankbar erwiesen hat. Das hat jener Diener Gottes zu erwarten, der seinen Pflichten oder den ihm zugewiesenen Aufgaben nachzukommen verfehlt, weil er auf seinem Posten eingeschlafen ist und dadurch untätig wurde, daß er es sich wohl sein ließ. Augenscheinlich hat die religiöse Geistlichkeit der Christenheit diese wahren dienstamtlichen „äußeren Kleider“ nie angehabt, sondern ist in Gottes Augen die ganze Zeit „nackt“ gewesen. Vor langer Zeit warnte Petrus: „Die bestimmte Zeit ist da, in der das Gericht beim Hause Gottes beginnt. Wenn es nun zuerst bei uns beginnt, wie wird das vollständige Ende derer sein, die der guten Botschaft Gottes nicht gehorchen? ‚Und wenn der Gerechte mit Mühe errettet wird, wo wird der Ungöttliche und Sünder sich zeigen?‘“ (1. Pet. 4:17, 18, NW) Wenn ein Wächter in Schlaf fällt und dadurch die Dinge, über die er die Aufsicht zu führen hat, dem Verlust oder der Verunreinigung aussetzt, so hat das ernste Folgen. In Kriegszeiten wurden in weltlichen Heeren Schildwachen, die man auf ihrem Wachtposten schlafend vorfand, gewöhnlich erschossen. Weshalb? Weil sie das Leben oder die Freiheit vieler Soldaten, für die sie Wache standen, Gefahren aussetzten.

27. (a) Welche Warnung ließ Jehova an den Propheten Hesekiel mit Bezug auf die Rechenschaft ergehen, die ein Wächter ablegen muß, und wie bewahrte Hesekiel seine dienstamtlichen Kleider? (b) Worüber halten Gottes Diener Wache, weswegen sie so sorgfältig sein sollten?

27 Ein schlafender Wächter kann die Gefahr, die sich einer Stadt oder einem Gemeinwesen nähert, weder sehen noch bemerken, und daher kann er nicht Alarm schlagen und andere aufwecken, damit sie die nahende Gefahr erkennen. Vor über 2500 Jahren, als Jerusalem von den Eroberungsheeren Babylons vernichtet werden sollte, warnte Jehova Gott den Propheten Hesekiel, den er zu einem Wächter für die Israeliten gemacht hatte, denen Gefahr drohte, mit folgenden Worten: „Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht, und er stößt nicht in die Posaune, und das Volk wird nicht gewarnt, so daß das Schwert kommt und von ihnen eine Seele wegrafft, so wird dieser wegen seiner Ungerechtigkeit weggerafft; aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern.“ Somit wurde Hesekiel geheißen, wach zu bleiben, Ausschau zu halten und die Bösen zu warnen, denen die Zerstörung durch das Schwert drohte. (Hes. 33:6-9) Das tat er. Das untreue Jerusalem fiel; die Bösen kamen bei seiner Vernichtung ums Leben, Hesekiel aber bewahrte seine dienstamtlichen prophetischen „äußeren Kleider“. Gottes Diener müssen Wache halten über kostbare Menschenleben, über Seelen. Diese Tatsache wird in folgender Anweisung, die an Christen erging, hervorgehoben: „Gehorcht denen, die euch leiten, und seid unterwürfig, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun; denn das wäre euch zum Schaden.“ — Heb. 13:17, NW.

28. (a) Weshalb sah sich ein Wächter, der schlafend vorgefunden wurde, in großer Verlegenheit, wenn ihm die Kleider genommen worden waren? (b) Wieso ist es für einen untreuen Wächter eine Strafe, die er für seine Verfehlung erhält, wenn er in geistigem Sinne in den Zustand der „Nacktheit“ versetzt wird?

28 Wenn einem schlafenden Wächter seine äußeren Kleider weggenommen und diese verbrannt wurden, blieb der unzuverlässige Wächter in nacktem Zustande zurück. Zu seiner Verlegenheit wurden dadurch seine Schamteile enthüllt. Nicht daß Gott, der Schöpfer, etwa irgendeinen Teil des menschlichen Körpers so gemacht hat, daß man sich seiner zu schämen hätte, aber weil die Sünde in die Welt kam und weil dem gefallenen Fleische unsittliche, leidenschaftliche Gefühle innewohnen, empfinden Personen, die sich selbst achten, eine gewisse Scham, wenn ihre Geschlechtsteile vor den Blicken der Öffentlichkeit entblößt werden und ihnen deshalb Verachtung, Spott und Demütigung widerfährt. (1. Mose 2:25; 3:7; 1. Kor. 12:22, 23) Wird ein untreuer Wächter, der Gott zu dienen vorgibt, so entkleidet, daß er nackt dasteht, dann ist das eine Strafe für seine Verfehlung im Dienste. Schafähnliche Menschen und Engeln zeigt dies, daß er in Jehovas Dienst nicht tätig gewesen und seinem christlichen Auftrag und seinen Pflichten, die mit diesem Auftrag verbunden sind, nicht nachgekommen ist. Er hat seinen Zweck als Christ nicht erfüllt, nämlich den Zweck, einer von Jehovas Zeugen und Predigern zu sein. Er ist nur dem Namen nach ein Christ gewesen, indem er bloß eine Form der Gottergebenheit hat, sich aber ihrer Kraft gegenüber als falsch erweist. (2. Tim. 3:5, NW) Er ist untreu, träge, liebt die Ruhe, ist sorglos, nimmt seine Pflichten nicht ernst, wie es ein theokratischer Sinn gebietet. Er schätzt die Dinge Gottes, Jehovas, nicht hoch genug ein, so daß er sie zu bewahren und rein zu halten suchen würde. Er hält weder nach der Mehrung der irdischen Interessen des Königreiches Gottes Ausschau noch nach der Bewahrung und Ausdehnung des geistigen Paradieses unter den treuen Zeugen Jehovas auf Erden.

29. Weshalb ist der Zustand der „Nacktheit“, in den ein Schläfer versetzt wird, schmachvoller als die Nacktheit irgendeines Weltmenschen, und wohin führt seine Strafe?

29 Der Schläfer gerät in einen ebenso „nackten“ Zustand, in dem sich irgendein sündhafter Weltmensch befindet, allerdings mit dem Unterschied, daß seine Nacktheit noch schmachvoller ist, weil er einst das ehrenhafte Amt eines christlichen Dieners bekleidete und daher ein besseres Verständnis an den Tag legen und seiner Verantwortung nachkommen sollte. Er erhält die gleiche Strafe wie der „böse Sklave“, die mit folgenden Worten beschrieben wird: „So wird der Herr jenes Sklaven an einem Tage kommen, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die ihm nicht bekannt ist, und wird ihn mit der größten Strenge bestrafen und ihm sein Teil mit den Heuchlern zuweisen. Dort wird (sein) Weinen und (sein) Zähneknirschen sein.“ (Matth. 24:48-51, NW) Ein solcher wird in Harmagedon, der Zeit, in der Jesus Christus, der königliche Inspekteur, die Gerichte Gottes vollzieht, mit der „nackten“ Geistlichkeit zusammen sterben, die in dem sogenannten Tempel Gottes der Christenheit in ihren Religionsgewändern heuchlerisch ihren Dienst verrichtet. Das bedeutet einen hoffnungslosen Tod, den zweiten Tod. — Off. 21:8.

DURCH DIE BEWAHRUNG DER ÄUSSEREN KLEIDER GLÜCKLICH WERDEN

30. (a) Was erkennen wir noch deutlicher durch die Erkenntnis des unglücklichen Zustandes, in den ein Schläfer gerät? (b) Was werden wir in Liebe ausführen, so wie die ordinierten Priester Israels es taten, und was werden wir dafür von Gott erhalten?

30 Wenn wir die schrecklichen Folgen erkennen, die derjenige zu gewärtigen hat, der in Schlaf fällt und seiner äußeren Kleider verlustig geht, so hilft uns das noch mehr, das Glück derer zu verstehen, die wach bleiben und als Gottes Diener ihre äußeren Kleider zu bewahren das Vorrecht haben. Wenn der königliche Inspekteur in Harmagedon wie ein Dieb kommt, darf er uns nicht beim Müßiggang oder Schlendrian und bei Untätigkeit im Königreichsdienst überraschen. Während der ganzen Prüfungszeit werden wir unserem Hingabegelübde, das wir Gott in Liebe abgelegt haben, treu nachkommen. Wir wollen wach bleiben, unsere Pflichten erfüllen und uns innerhalb der Grenzen unseres heiligen Auftrages oder unserer Dienstzuteilungen bewegen, wie die Priester es taten, die zum Tempeldienst ordiniert waren und denen befohlen wurde: „Ihr sollt an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft Tag und Nacht bleiben, sieben Tage lang, und sollt die Vorschriften [die obligatorische Wache, NW] Jehovas beobachten, daß ihr nicht sterbet.“ (3. Mose 8:35, 36) Wenn wir treue, aufmerksame Wächter sind, wird uns also von Gott durch seinen Inspekteur, Jesus Christus, Anerkennung zuteil. Oh, welches Glück das bedeuten wird!

31. Welche Folgen ergeben sich für uns, wenn wir unsere äußeren Kleider behalten?

31 Das führt dazu, daß wir unsere äußeren Kleider im aktiven Dienste behalten dürfen. Der Umstand, daß wir unsere Amtskleider behalten, bedeutet, daß Gott uns die Gunst erweist, uns fortwährend als seine Diener anzuerkennen und uns in seinem heiligen Dienst zu behalten. Unsere Kleider, die unseren offiziellen Dienst in seinem Tempel anzeigen, werden uns nicht weggenommen und verbrannt, so daß wir „nackt wandeln“ müßten und so vor dem Universum in Schande gerieten, indem enthüllt würde, daß wir zu dieser Welt gehören, die in Harmagedon vernichtet werden soll. In Harmagedon verschont uns der Inspekteur und Urteilsvollstrecker und läßt uns am Leben. Wir dürfen die Aussicht auf Leben in der neuen Welt der Gerechtigkeit behalten. Auf diese Weise können wir immerdar „wach bleiben“ und uns des Lebens in Gottes ewigwährender neuer Welt erfreuen. — Man vergleiche damit Offenbarung 3:3-6.

32. Wie werden die wachsamen Diener Gottes, was die Anbetung betrifft, belohnt werden?

32 Als Lohn dafür, daß wir wach bleiben und stets darüber Wache halten, daß nichts Unreines, Schädliches, im Tempel geduldet wird, können wir uns freudig daran beteiligen, die wahre Religion auf Erden zu bewahren, nämlich „die Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist“. So beteiligen wir uns loyal an der Aufrechterhaltung der Anbetung des einzigen wahren und ewigbleibenden Gottes, Jehovas, und reinigen so seinen heiligen Namen von Schmach. Nur die Anbetung, die ihm dargebracht wird, wird mit seiner Billigung weiterhin ausgeübt werden können, und das direkt durch den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, hindurch, und sie wird in der neuen Ordnung der Dinge fortgesetzt, die unter dem von Jesus Christus regierten Reiche Gottes stehen wird. In Einklang damit werden die anerkannten, wachsamen Prediger den Lohn empfangen, ewiglich den siegreichen König der Ewigkeit verehren und anbeten zu dürfen und sich also mit den „lebendigen Geschöpfen“ des ganzen Universums zu verbinden, die unaufhörlich sagen: „Heilig, heilig, heilig ist Jehova Gott, der Allmächtige, der war und der ist und der kommt.“ (Off. 4:8, NW) Die anerkannten, wachsamen Diener werden so den höchsten Zweck ihres Lebens erfüllen, das heißt, sie werden Gott, den Schöpfer, immerdar erheben und verherrlichen.

33. Inwiefern wird es, angesichts des großen Vorrechts, das wir heute haben, auch ein Vorrecht sein, die uns von Gott gegebenen äußeren Kleider zu der Zeit zu tragen, wenn „Jehovas Tag“ wie ein Dieb kommt?

33 Wie wunderbar und ehrenhaft ist es doch, Jehova Gott heute in seinem geistigen Tempel zu dienen! Wie unaussprechlich glücklich können wir jetzt schon sein inmitten dieser dunklen, bösen Welt, wenn wir Gott dienen, indem wir die gute Botschaft seines messianischen Königreiches verkündigen! Welch ein Vorrecht ist es, daß wir als Gottes Diener die uns von ihm gegebenen äußeren Kleider würdig tragen können! Welch ein Vorrecht wird es erst sein, diese dienstamtlichen Kleider zu der Zeit zu tragen, wenn „Jehovas Tag“ genauso kommt „wie ein Dieb in der Nacht“ und wenn der heuchlerische ‚Tempel Gottes‘ der Christenheit zerstört und der symbolische Drache und das wilde Tier und der falsche Prophet gänzlich besiegt werden, dazu auch alle „Könige der ganzen bewohnten Erde“, die durch die von Dämonen inspirierte Propaganda und Taktik jetzt zu ihrer Vernichtung nach Harmagedon versammelt werden! (1. Thess. 5:2, 3; 2. Pet. 3:9, 10; Off. 19:19 bis 20:3) Die Wächter im Dienste Gottes, die dann, in wachem Zustande und emsig beschäftigt, auf ihrem Posten vorgefunden werden, werden Jehovas ewigen Sieg über diese Feinde seiner wahren Religion und seiner einzigen, rechtmäßigen Regierung des ganzen Universums mitansehen.

34. Womit werden die würdigen Diener Gottes bekleidet werden, statt in einen Zustand der Nacktheit und der Schande zu geraten, und wann ist die kritische Zeit da, in der sie wach bleiben sollen?

34 Statt also nackt und in Schande dazustehen, werden sie diese Schlacht überleben und als würdige Diener Gottes, des Höchsten im Universum, in seiner wunderbaren neuen Welt mit Schönheit und Ehre bekleidet werden. Ein jeder von ihnen wird sich als ein „Gefäß zu einem ehrenhaften Zweck“ erweisen, als „geheiligt, brauchbar für seinen Eigentümer, bereitet für jedes gute Werk“. (2. Tim. 2:21, NW) Welchen beglückenden Lohn werden in der Tat jene empfangen, die im geistigen Tempel Gottes, Jehovas, wach bleiben! Die kritische Zeit aber, in der wir wach bleiben sollen, ist JETZT da!

[Fußnote]

a Siehe Seite 750, Abschnitt 7; Seite 751, Abschnitte 8—10

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