Wandle im Lichte Gottes
„SIEHE, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften [die nationalen Gruppen, NW].“ Diese Worte des Propheten Jesaja beschreiben unsere Welt, deren nationale Gruppen völlig im Dunkeln tappen, sehr treffend. Trotz der unzähligen Religionen befinden sich die meisten Menschen in einer geistigen Finsternis. In einer so düsteren Welt benötigen wir ein Licht, und zwar ein Licht, das von der richtigen Quelle kommt, ein Licht, das uns auf unserem Lebensweg als echter Lichtspender dient. Dieses Licht ist Gottes Wort, die Heilige Schrift. „Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.“ — Jes. 60:2; Ps. 119:105.
Wahre Christen machen die Heilige Schrift zu ihrem Licht, indem sie sie gleich einer leuchtenden Lampe benutzen, die den Weg, den sie gehen, erhellt. Um in dieser finsteren Welt wandeln zu können, ohne geistig zu straucheln, müssen wir im Lichte Gottes wandeln. Wir benötigen dieses Licht, das die Heilige Schrift uns gibt, allezeit. Wir benötigen es nicht nur gelegentlich. Der Christ braucht dieses Licht fortwährend. Doch inwiefern dient uns die Bibel als ein Licht?
Gottes Wort ist ein Licht in bezug auf unser sittliches Verhalten. Es zeigt uns, was in sittlicher Hinsicht richtig und was verkehrt ist. In Galater 5:19-21 (NW) wird uns zum Beispiel gezeigt, was in sittlicher Hinsicht verkehrt ist: „Nun sind die Werke des Fleisches offenbar, nämlich: Hurerei, Unreinigkeit, loses Benehmen, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindseligkeiten, Zank, Eifersucht, Zornausbrüche, Streitigkeiten, Spaltungen, Sekten, Neid, Trinkgelage, Schwelgereien und dergleichen. Bezüglich dieser Dinge warne ich euch im voraus, gleichwie ich euch im voraus gewarnt habe, daß jene, die solche Dinge treiben, Gottes Königreich nicht ererben werden.“
Auf diese Weise setzt die Heilige Schrift wahre Christen instand, Sünden, die in dieser Welt üblich sind, ja die so alltäglich geworden sind, daß sie nicht einmal mehr den leisesten Protest hervorrufen, zu meiden. Die Zeitschrift Pageant vom August 1957 erörterte die sittlichen Zustände in der Christenheit und stellte die Frage: „Haben wir das 7. Gebot aufgehoben?“ Die Antwort lautete: „Von allen Sünden, die wir begehen, ist der Ehebruch wahrscheinlich die Sünde, die am meisten von sich reden macht … Nach den Geboten, die Mose vor über 3000 Jahren gegeben wurden, war es verboten, Ehebruch zu begehen. Trotzdem hat es den Anschein, daß dieser Sünde heutzutage ebenso allgemein gefrönt wird, wie dies in den Tagen der zügellosen Welt vor der Flut der Fall gewesen sein muß. Gewiß, es ist in Amerika heute ein offenes Geheimnis, daß das Begehen von Ehebruch etwas Alltägliches geworden ist … Aber die Kirche ist hierbei machtlos, und das Gesetz schreitet nur selten dagegen ein.“
Obwohl sich die Christenheit angeblich vom Lichte der Bibel leiten läßt, tappt sie doch lieber weiter im Dunkeln. Der Pfad derer dagegen, die im Lichte Gottes wandeln, ist erleuchtet, so daß sie die Sünden, die in dieser ungöttlichen Welt so sehr überhandnehmen, meiden können. Christen, die im Lichte Gottes wandeln, können dadurch verhüten, daß sie in den Morast der Verderbtheit geraten, in dem diese Welt steckt.
Gottes Wort ist in Wirklichkeit ein prophetisches Licht. Der Apostel Petrus sagt: „Wir haben das prophetische Wort um so befestigter, und ihr tut wohl, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und ein Morgenstern aufgeht in euren Herzen.“ Wir tun gut, dieses prophetische Licht, das in dieser dunklen Welt leuchtet, zu beachten. Wir tun gut, in diesem Lichte zu wandeln, denn es zeigt uns, wo wir uns im Strome der Zeit befinden. Es beleuchtet die wunderbare Tatsache, daß wir in der „Zeit des Endes“ dieser alten, bösen Welt angelangt sind. Es zeigt, daß der universelle Krieg von Harmagedon noch während unserer Generation ausbrechen wird. Es beleuchtet die einzige Möglichkeit, dem Zorn Gottes, der über eine ungöttliche Welt kommen wird, zu entrinnen. „Suchet Jehova, alle ihr Sanftmütigen des Landes, die ihr sein Recht gewirkt habt; suchet Gerechtigkeit, suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jehovas.“ — 2. Pet. 1:19, NW; Zeph. 2:3.
Dadurch, daß Gottes Wort die Tatsache beleuchtet, daß wir nun in den „letzten Tagen“ leben, zeigt es dem Christen, von welchem Gesichtspunkt aus er die trostlosen Zustände in der Welt betrachten sollte. Kriege, Verbrechen, Jugendkriminalität, Nahrungsmittelknappheit, Epidemien und ähnliche „Wehen“ treiben viele Menschen zur Verzweiflung, wogegen jene, die im Lichte Gottes wandeln, die Zuversicht haben, die sie nach den Worten des Herrn Jesus Christus haben sollten, der sagte: „Wenn diese Dinge anfangen zu geschehen, so richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“ (Luk. 21:28, NW) Die Menschen, die im Lichte Gottes wandeln, können trotz der „Wehen“, die unsere Generation heimsuchen, glücklich sein. Die Befreiung ist nahe.
Wer im Lichte Gottes wandelt, ist auch in der Lage, zu wissen, welche Stellung Christen gegenüber den verschiedenen Theorien, Philosophien, Überlieferungen und Lehren einnehmen sollten. Heute paradieren viele Unwahrheiten unter der Maske der Wahrheit. „Der gebildete Tor“, sagte Benjamin Franklin einmal, „schreibt seinen Unsinn in einer besseren Sprache als der ungebildete, aber es bleibt trotzdem Unsinn.“ Gottes Wort ist ein Licht, weil es uns den Unsinn als das, was er ist, erkennen läßt, auch wenn er unter dem Deckmantel der Achtbarkeit und Volkstümlichkeit erscheint. Die Bibel warnt uns mit den Worten: „Seht euch vor, vielleicht mag jemand da sein, der euch als seine Beute wegführt durch Philosophie und leere Täuschung, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus.“ Die als Licht dienenden Grundsätze der Bibel setzen sogar Unerfahrene instand, die fälschlich sogenannte Weisheit als solche zu erkennen. Der Psalmist sagt über die Worte Jehovas: „Die Erschließung deiner Worte erleuchtet, verleiht den Einfältigen [Unerfahrenen, NW] Einsicht.“ — Kol. 2:8, NW; Ps. 119:130, Me.
Wir haben also guten Grund, im Lichte Gottes zu wandeln! Ohne dieses Licht kann kein Mensch ewiges Leben erlangen. Wandle deshalb in dem Licht, das Gott uns gegeben hat. Mache es zu deinem ständigen Licht und hilf dann auch anderen, es in dieser dunklen Welt zur Leuchte ihres Fußes zu machen. Hilf ihnen, im Lichte Gottes zu wandeln und so auf den Pfad zu gelangen, auf dem sie schließlich ewiges Leben in Gottes neuer Welt erlangen werden.