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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1959
w59 1. 10. S. 600-605

„Dein Wille geschehe auf Erden“ (19. Teil)

Wir sind in unserem Buche „Dein Wille geschehe auf Erden“, von dem wir in dieser Zeitschrift alle vierzehn Tage einen Teil veröffentlichen, nun bis zum 8. Kapitel gekommen, das überschrieben ist: „Das ‚kleine Horn‘ führt Krieg.“ Von diesem Horn, das Weltbedeutung erlangt, ist in Daniels Prophezeiung, Kapitel sieben, die Rede, wo der Prophet Jehovas den schrecklichen Traum beschreibt, den er im ersten Jahre Belsazars, des letzten Königs der babylonischen Weltmacht, hatte. In diesem prophetischen Traum stiegen aus einem durch die vier Winde des Himmels aufgewühlten Meer vier ungewöhnlich wilde Tiere auf. Das erste glich einem Löwen, das zweite einem Bären, das dritte einem Leoparden, und das vierte war von allen anderen verschieden, furchtbar anzusehen und sehr stark. Zwischen den zehn Hörnern des schrecklichen Kopfes stieg ein kleines Horn empor, vor dem drei der anderen Hörner ausgerissen wurden, und „siehe“ — so sagt der Prophet —, „an diesem Horne waren Augen wie Menschenaugen, und ein Mund, der große Dinge redete“. — Dan. 7:2-8.

4. Was stellten — gemäß den Worten des Engels zu Daniel — die vier wilden Tiere dar, und mit welchen anderen Sinnbildern stimmen diese vier Tiere überein?

4 Die heutige Welt kennt den britischen „Löwen“, den amerikanischen „Adler“, den russischen „Bären“, den chinesischen Lung oder „Drachen“ und den „Doppeladler“ des deutschen Kaiserreiches. Doch was schatten die vier verschiedenen Tiere in Daniels Traum geschichtlich vor? Angstvoll fragte Daniel einen Engel, so daß wir heute „Gewißheit über dies alles“ haben können. Daniel sagt uns: „Und er sagte mir, daß er mir die Deutung der Sache kundtun wolle: Diese großen Tiere, deren vier waren, sind vier Könige, die von der Erde aufstehen werden.“ Ach so, dann entsprechen die vier Tiere also den vier Metallen des Standbildes aus dem Traum, den Daniel mehr als fünfzig Jahre zuvor dem König Nebukadnezar gedeutet hatte. (Dan. 7:15-17; 2:31-45) Dennoch wurde der Aufmarsch der Weltmächte, der vom Jahre 607 v. Chr. bis in unsere Zeit hinein gedauert hat, durch zwei vom Himmel gesandte Träume doppelt oder wie durch zwei Zeugen bestätigt.

5. Was veranschaulicht in dieser Vision das Meer, und was stellen die vier Winde dar?

5 Die vier Tiere entstiegen einem aufgewühlten Meer, ähnlich wie Jahrhunderte später der Apostel Johannes in einer Vision ein wildes Tier mit sieben Köpfen und zehn Hörnern aus dem Abgrund des Meeres heraufsteigen sah. Es glich einem Leoparden, hatte aber Füße wie ein Bär und ein Maul wie ein Löwe. (Off. 13:1, 2, NW) In der Symbolik der Bibel stellt das Meer „Völker und Volksmengen und Nationen und Sprachen“ dar, die große Masse der Menschen, die die bewohnte Erde bedecken wie die Wasser den Meeresgrund. Dies sind alles Menschen, die durch die Sünde und durch den „Herrscher der Gewalt der Luft“, durch Satan, den Teufel, Jehova Gott entfremdet worden sind. (Off. 17:15; Jes. 57:20, 21; Eph. 2:2, NW) Die vier Winde der Himmel, die das große Meer aufwühlen, was bewirkte, daß die vier Tiere heraufstiegen, veranschaulichen die „bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ zusammen mit Satan, dem „Geist, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams“, denn alle diese wirkten vereint auf das Meer der von Satan ausgebeuteten und gegen Jehova Gott tobenden Menschheit ein, damit diese die Weltmächte hervorbrachten, die durch die vier bösartigen Tiere symbolisiert wurden.

6. Wie kam dieses erste symbolische Tier auf, und inwiefern handelte es wie ein Löwe?

6 Aus 1. Mose 10:8-10 (NW) geht deutlich hervor, daß Babylon, das die dritte Weltmacht wurde und hier durch den Löwen mit den Adlersflügeln dargestellt ist, nicht von Jehovas Volk herkam, sondern von Nimrod, dem „mächtigen Jäger im Widerstand gegen Jehova“. Folglich kam dieses symbolische Tier „aus dem Meer herauf“. Der König, den es darstellte, war die Dynastie der chaldäischen Könige von Babylon, von Nebukadnezar bis Belsazar. Durch diese babylonische Königsmacht wurden Nationen und Völker — auch Jehovas Nation des alten Israel — wie durch einen Löwen verschlungen. — Jer. 4:5-7; 50:17.

7. Wie berührte es diesen symbolischen Löwen, als ihm die Flügel ausgerissen wurden und er auf seine beiden Füße gestellt und ihm eines Menschen Herz gegeben wurde?

7 Wie mit Hilfe von Adlersflügeln jagte dieser symbolische Löwe in seinem Eroberungskrieg vorwärts. (Klagel. 4:19; Hab. 1:6-8) Kurz bevor die Herrschaft der Dynastie Babylons mit König Belsazar endete, wurden ihr die „Flügel ausgerissen“. Sie verlor ihre Schnelligkeit zum Angriff und ihre Fähigkeit, gleich einem Löwen als König der tierischen Weltmächte zu herrschen. Sie wurde verhältnismäßig schwach und kam nicht mehr schneller voran als ein Mensch auf seinen zwei Beinen. Es wurde ihr „eines Menschen Herz“ in einem Tierleib gegeben, und sie konnte nicht mehr wie ein König „unter den Tieren des Waldes“ vorgehen; sie hatte kein „Löwenherz“ mehr. (Micha 5:7; 2. Sam. 17:10) Sie wurde durch den symbolischen Bären bezwungen. Ja, sie mußte die Weltherrschaft Medo-Persien überlassen.

8. Was wurde durch den Bären selbst und auch dadurch veranschaulicht, daß er sich auf einer Seite aufrichtete und drei Rippen in seinem Maule hatte?

8 Der durch den Bären dargestellte ‚König‘ war die medo-persische Herrscherlinie, die mit Darius, dem Meder, im Jahre 539 v. Chr. begann und mit Darius III., dem Perser, im Jahre 331 v. Chr. endete. Dieses Geschlecht von Weltherrschern wurde in Nebukadnezars Traum vom Standbild durch die Brust und die Arme von Silber veranschaulicht. Dieser symbolische Bär „richtete sich auf einer Seite auf“, entweder, um anzugreifen und die Weltherrschaft an sich zu reißen, sie auszudehnen und zu behaupten, oder aber, um zu zeigen, daß die persische Herrscherlinie die Macht über den medischen König Darius erringen würde, welcher der erste und einzige Meder der medo-persischen Weltherrschaft war. Der symbolische Bär hatte in seinem Maule, zwischen seinen Zähnen, drei Rippen. Diese mögen auf die drei Himmelsrichtungen hinweisen, in denen die persische Weltmacht durch ihre Eroberungsfeldzüge vordrang, nämlich nach Norden, um Babylon zu demütigen, was im Jahre 539 v. Chr. geschah, dann nach Westen, um durch Kleinasien bis hinüber nach Thrazien vorzustoßen, und nach Süden, um Ägypten zu besiegen. Die Zahl drei ist auch ein Symbol der Intensität oder des Nachdrucks, weshalb die drei Rippen auch die Eroberungswut dieses symbolischen Bären anzeigen mögen.

9. Was geschah, als er der Aufforderung, aufzustehen und viel Fleisch zu fressen, nachkam?

9 Der Aufforderung zufolge: „Stehe auf, friß viel Fleisch!“, stürzte es sich gierig auf die Nationen. Indem Babylon gemäß dem Willen Jehovas Gottes durch diese vierte Weltmacht verschlungen wurde, konnte diese durch Kores, den Großen, Darius I., den Perser, und Artaxerxes I. die jüdischen Gefangenen Babylons heimkehren lassen und ihnen beistehen und sie ermuntern, den Tempel Jehovas in Jerusalem wiederaufzubauen und die Mauern der heiligen Stadt wiederherzustellen. Diese Weltmacht wurde fett wie ein Bär, indem sie schließlich „hundertsiebenundzwanzig Verwaltungsbezirke“ umfaßte, so daß Ahasveros oder Xerxes I., der Gemahl der aus jüdischem Hause stammenden Königin Esther, „von Indien bis Äthiopien“ König war. — Esther 1:1, NW.

10. Was stellte das dritte wilde Tier dar, wieso bewegte es sich so schnell vorwärts, und wie bestätigte es sich, daß ihm die Herrschaft über die ganze Erde gegeben wurde?

10 Unter der unsichtbar wirkenden Macht der Dämonen brachte das aufgewühlte Meer der Menschheit ein weiteres symbolisches Tier der Weltherrschaft hervor, und zwar den vierflügeligen und vierköpfigen Leoparden. Der ‚König‘, der durch dieses Tier versinnbildet wurde, war die mazedonische oder griechische Linie von Weltherrschern, die mit Alexander dem Großen begann. Die Schnelligkeit, mit der Alexander die persische Weltmacht besiegte, indem er durch Kleinasien, dann nach Ägypten und schließlich ostwärts bis an die westliche Grenze Indiens vorrückte, läßt sich gut mit dem schnellen Lauf eines Leoparden vergleichen, dessen sprunghafte Behendigkeit und Eile durch vier Flügel erhöht werden. (Hab. 1:8) Sein Herrschaftsgebiet war größer als das des symbolischen Bären. Es umfaßte nicht nur die Gebiete des Perserreiches, sondern auch Mazedonien, Griechenland und Thrazien. Alexander begann im Jahre 334 v. Chr. mit der Eroberung des Perserreiches. Und als er am 13. Juni 323 v. Chr. in Babylon starb, hatte er seine ehrgeizigen Pläne noch nicht alle ausgeführt. Daniels Prophezeiung, die von diesem symbolischen Leoparden sagte, daß ihm ‚Herrschaft gegeben‘ und daß er „über die ganze Erde herrschen“ werde, bestätigte sich. — Dan. 7:6; 2:39.

11. Wie bekam der symbolische Leopard vier Köpfe?

11 Der symbolische Leopard bekam vier Köpfe, als Alexander starb und vier seiner Feldherren ihre Herrschaft als Nachfolger (Diadochen) über bestimmte Teile seines Herrschaftsgebietes zu erreichen suchten. Schließlich beherrschte General Seleukos Mesopotamien und Syrien, General Ptolemäus die Gebiete in Afrika, General Lysimachus Kleinasien und Thrazien und General Kassander Mazedonien.

12. Wie wurde dieser symbolische Leopard schließlich gezähmt und unterworfen?

12 Zwischen diesen Gebietsteilen des mazedonischen Reiches bestand kein friedliches Verhältnis. Vom Westen her, von Rom, tauchte eine neue Gefahr auf. Diese aufsteigende politische Militärmacht griff immer mehr in die Angelegenheiten der Verwaltungsbezirke des hellenistischen Reiches ein. Nach und nach wurden diese von der westlichen Macht übernommen, bis schließlich der symbolische Leopard gezähmt war und sich einem stärkeren Herrn fügte.

13. Was stellte das vierte wilde Tier dar, und worüber wünschte Daniel Gewißheit zu erhalten?

13 Im Jahre 30 v. Chr. herrschte das symbolische vierte Tier vollständig und unumstritten als die sechste Weltmacht, die in der biblischen Geschichte erwähnt wird. Dieser ‚König‘ war die Linie der politischen Weltherrscher, die mit dem römischen Kaiser Augustus begann und mit den dominierenden Weltherrschern von heute endet. Daniel war ebenso daran interessiert, zu erfahren, wer dieses so völlig verschiedene Tier sei, wie es gottesfürchtige Erforscher der Bibel von heute sind. Er sagte: „Darauf begehrte ich Gewißheit über das vierte Tier, welches von allen anderen verschieden war, sehr schrecklich, dessen Zähne von Eisen, und dessen Klauen von Erz waren, welches fraß, zermalmte und, was übrigblieb, mit seinen Füßen zertrat; und über die Hörner auf seinem Kopfe; und über das andere Horn, welches emporstieg, und vor welchem drei abfielen; und das Horn hatte Augen und einen Mund, der große Dinge redete, und sein Aussehen war größer als das seiner Genossen. Ich sah, wie dieses Horn Krieg wider die Heiligen [kadaschin] führte und sie besiegte.“ — Dan. 7:19-21.

14. Welchen erläuternden Aufschluß gab der Engel dann dem Daniel?

14 Der Engel gab Daniel erläuternden Aufschluß, der uns heute tatsächlich die Dinge verstehen hilft. „Er sprach also: Das vierte Tier: ein viertes Königreich wird auf Erden sein, welches von allen Königreichen verschieden sein wird; und es wird die ganze Erde verzehren und sie zertreten und sie zermalmen. Und die zehn Hörner: aus jenem Königreich werden zehn Könige aufstehen; und ein anderer wird nach ihnen aufstehen, und dieser wird drei Könige erniedrigen. Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten [die Heiligen des Höchsten matt (erschöpft) machen, RS]; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und [zwei, SB] Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden.“ (Dan. 7:23-25) Die geschichtlich festgelegten Tatsachen bestätigen diese Prophezeiung.

15. Womit nahm dieses symbolische Tier seinen Anfang, und in welcher Beziehung war seine erste Entwicklung von der der vorherigen Tiere verschieden?

15 Es wird wiederholt gesagt, daß dieses symbolische vierte Tier von den drei vorherigen verschieden ist. Dieses „Tier“ kam mit dem Römischen Reich ins Dasein, und über dieses Reich sagt H. G. Wells in seinem Buche Die Geschichte unserer Welt folgendes:

Die neue Macht, dieses römische Reich, das sich im zweiten und ersten Jahrhundert v. Chr. zur Herrschaft über die westliche Welt emporschwang, war in mancher Hinsicht anders geartet als irgend eines der großen Reiche, die es bis dahin in der zivilisierten Welt gegeben hatte. Es war anfänglich keine Monarchie, und es war nicht von einem großen Eroberer geschaffen worden. Zwar war es nicht das erste republikanische Imperium … Doch war Rom das erste republikanische Reich, das rascher Vernichtung entging und zu neuen Entwicklungsformen fortschritt … Andererseits war es niemals imstande, sich in Mittelasien oder Persien zu behaupten, denn diese Gebiete lagen zu weit ab von seinen Verwaltungszentren … [es] verleibte sich bald auch fast alle Griechen der Welt ein, und seine Bevölkerung war in viel geringerem Ausmaße hamitisch und semitisch als die in irgend einem der vorhergegangenen Reiche … so bildete das römische Reich im wesentlichen einen ersten Versuch, ein großes Gebiet nach vorwiegend arischen Grundsätzen zu beherrschen. Es war etwas bisher in der Geschichte nicht Dagewesenes; eine weit ausgebreitete arische Republik … Das römische Reich wuchs heran, ein ungeplantes und neues Gebilde; und fast ohne sich dessen bewußt zu werden, fand sich das römische Volk in ein ungeheures administratives Experiment verwickelt … Es veränderte sich andauernd. Niemals erreichte es einen Zustand der Beständigkeit. In e i n e m Sinne mißlang das [administrative] Experiment. In einem anderen ist es immer noch nicht vollendet: das heutige Europa und Amerika arbeiten immer noch an den Problemen eines weltumfassenden Staatswesens, an deren Lösung zuallererst die Römer gegangen waren. — 33. Kapitel, „Das Wachstum des römischen Reiches“, S. 162—164. Copyright 1926.

16. Wie dehnte sich die sechste Weltmacht aus, doch in was zerfiel sie in Erfüllung der Prophezeiung?

16 Die römische Weltmacht dehnte ihre Macht rund um das Mittelmeer, also auch auf Marokko und Spanien, aus. Sie breitete sich nordwestwärts über Europa aus und machte sogar einen Sprung über den englischen Kanal nach Britannien selbst. Im Jahre 55 v. Chr. fand unter Julius Cäsar, dem Großonkel von Cäsar Augustus, die erste römische Invasion in Britannien statt. Im Jahre 120 n. Chr. besuchte Kaiser Hadrian Britannien selbst und legte den römischen Wall zwischen dem Solwaybusen und der Tynemündung an. Im Jahre 204 n. Chr. unterwarfen die Römer Südbritannien und teilten es in zwei Provinzen. Aber Jehovas Prophezeiung sagte voraus, daß diese machthungrige, dominierende sechste Weltmacht denselben Weg gehen würde wie ihre Vorgänger. Auch sie wurde aufgelöst. Die einzelnen Teile, in die sie zerfiel, wurden durch die zehn Hörner auf dem Kopf des schrecklichen und furchtbaren vierten Tieres dargestellt. Ihre Zahl zehn versinnbildlicht Vollständigkeit in bezug auf unsere Erde.

17. Was wurde durch das andere Horn dargestellt, das die drei Hörner niederwarf, und wie beschreibt es die Encyclopædia Britannica als etwas ganz anderes?

17 Daniel wollte besonders wissen, was das andere Horn, das emporstieg und vor dem drei der Hörner abfielen, bedeutete. Heute ist dieses Horn auf Grund untrüglicher Geschichtsberichte zu erkennen. Es stieg als das Britische Reich empor, und zwar vornehmlich vom siebzehnten Jahrhundert an. Der Engel erklärte über den ‚König‘, der durch dieses siegreiche Horn dargestellt wurde: „Dieser wird verschieden sein von den vorigen.“ Über diesen Unterschied sagt die Encyclopædia Britannica (elfte Ausgabe, 1910), Band 4, Seite 606a und 610a, sich auf das Jahr 1910 beziehend:

BRITISCHES REICH: Die Bezeichnung, die heute frei gebraucht wird, um das Aggregat von Gebieten zu bezeichnen, deren Bewohner, obwohl verschiedenen Regierungsformen untertan, die britische Krone schließlich als höchstes Haupt anerkennen. Diese Bezeichnung „Reich“ wird in diesem Zusammenhang offensichtlich mehr aus zweckdienlichen Gründen gebraucht als in dem gleichen Sinne, wie sie auf die älteren oder despotischen Reiche der Geschichte angewandt wird.

Die ungeheuere Anhäufung von Staaten, die sich in ihrem Charakter wesentlich voneinander unterscheiden und die auf verschiedene Art zusammengebracht worden sind, wird, gestützt auf ein allgemein anerkanntes dreifaches Prinzip — Selbstregierung, Selbsterhaltung und Selbstverteidigung —, durch die Krone als deren höchstes Haupt zusammengehalten. Dieses Prinzip wird in einigen Teilen des Reiches strikter angewandt als in anderen.

18. Wie zeigt ein englischer Geschichtsschreiber, daß dieses Horn „durchaus verschieden“ ist?

18 Der englische Historiker H. G. Wells sagt:

Wir wollen hier kurz die sehr verschieden gearteten Teile des britischen Reiches aufzählen, wie es, durch Eisenbahn und Dampfschiff zusammengefügt, im Jahre 1914 bestand. Es war und ist ein ganz einzig dastehendes politisches Gebilde; nichts Dergleichen hat je zuvor bestanden. An erster Stelle stand als Mittelpunkt des ganzen Systems die „gekrönte Republik“ der vereinigten britischen Königreiche … Daraus geht hervor, daß das britische Reich als Ganzes niemals von einem einzelnen Amte oder von einen einzelnen Menschen zusammenfassend verwaltet worden ist. Es war ein Gemisch von Zuwüchsen und Neuerwerbungen, durchaus verschieden von allem, was jemals ein Reich genannt worden ist … Gleich dem atheistischen Reich war es ein Überseereich; seine Wege waren Seewege, und sein Hauptbindemittel war die britische Flotte. Wie bei allen Reichen war der Zusammenhang äußerlich von den Verkehrsmitteln abhängig … — Die Geschichte unserer Welt, S. 391, 393, 64. Kapitel, „Das britische Reich im Jahre 1914“.

19. Auf welche Weise „verzehrte“ dieses symbolische Horn „die ganze Erde“, und was wurde ein Teil von ihm, was seine Macht noch mehrte?

19 Das britische Reich ‚verzehrte die ganze Erde‘, indem es sich zu einem Weltreich entwickelte, in dessen Besitzungen und Gebieten die Sonne nie unterging. Es erstreckte sich über ein Viertel der Landfläche der Erde und umfaßte ein Viertel der Erdbevölkerung. Es war das größte Reich der Weltgeschichte. Noch mehr: Im Jahre 1775 erhoben sich die dreizehn britischen Kolonien in Amerika und sicherten sich in einem achtjährigen Kampfe ihre Unabhängigkeit. Die amerikanische Republik, deren regierendes Oberhaupt nicht ein König, sondern ein Präsident war, kämpfte und gewann immer mehr Boden, bis sie sich von der atlantischen bis zur pazifischen Küste, über den ganzen nordamerikanischen Kontinent, erstreckte. Sie kaufte Alaska und erlangte Besitz von verschiedenen Inseln des Meeres. Kraft zwingender Umstände wurde sie die Verbündete des Mutterlandes, und so kam es, daß sich England und Amerika zusammen in zwei Weltkriegen den schmerzlichen Weg zum Sieg erkämpften. Aus dem zweiten Weltkrieg ging die amerikanische Republik als dominierende Nation der Welt hervor, aber sie unterhält immer noch enge Beziehungen zu England und arbeitet in wichtigen Angelegenheiten weiterhin mit diesem Land zusammen.

20. Was veranschaulichte dieses Horn also in seiner neuesten Entwicklung, und welche drei Hörner brachte es zu Fall?

20 Das vorhergesagte ‚Horn, das Augen hatte und einen Mund, der große Dinge redete, und das größer schien als seine Genossen‘ (RS), wird durch die Geschichte als die anglo-amerikanische Doppel-Weltmacht, als die siebente in der Bibel prophezeite Weltmacht gekennzeichnet. Die drei Hörner oder „drei Könige“, die dieses mächtige „Horn“ vor dem Jahre 1914 niederwarf, waren die drei Seemächte (1) Spanien, (2) die Niederlande und (3) Frankreich.a

21. In welchem Sinne hat dieses symbolische Horn Augen, und inwiefern hat sein Mund große Dinge, ja Worte gegen den Höchsten, geredet?

21 Die anglo-amerikanische oder siebente Weltmacht zeichnet sich aus durch ihre gute Beobachtungsgabe, ihren Scharfsinn, ihre Diplomatie und Weltklugheit; sie ist das ‚Horn, das Augen hatte‘. Sie hat einen „Mund, der große Dinge“ redet, indem sie einem großen Teil der Welt die Politik vorschreibt und indem sie der Welt auch als Sprachrohr oder Prophet dient. (Off. 16:13; 19:20) Wenn sie etwas zu sagen hatte, horchten die Nationen auf, bevor sie ihren Kurs festlegten. Wie die vorangegangenen Weltmächte, Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom, hat auch sie ihren Mund dazu gebraucht, gegen Jehova Gott zu reden und hat auch mit Jehovas treuen Zeugen, seinen „Heiligen“ auf Erden, zu tun gehabt. „Er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten [die Heiligen des Höchsten matt (erschöpft) machen, RS]; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern.“ (Dan. 7:25) Und trotz alledem behauptet „er“ noch, christlich zu sein!

22. Wozu gehört dieses symbolische Horn, und wieso hat es weder im Interesse des Königreiches Gottes gewirkt noch in Übereinstimmung mit Gottes Willen geredet?

22 Die anglo-amerikanische Doppel-Weltmacht ist unleugbar ein Teil dieser unchristlichen Welt. Sie gehört zu ‚all den Königreichen der Welt und ihrer Herrlichkeit‘, die Satan, der Teufel, auf dem Berge der Versuchung Jesus Christus anbot, die Jesus aber mit den Worten ablehnte: „Geh hinweg, Satan! denn es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.‘“ (Matth. 4:8-10, NW) In seinem gewissenlosen Kampf um die Weltherrschaft hat dieses symbolische Horn, das Augen und einen Mund hat, nicht auf die Wahrung der Interessen des verheißenen Königreiches Gottes hingewirkt. In den Äußerungen über sein Ziel, in dieser Welt führend zu sein, hielt es seinen redseligen Mund nicht von sündhaften Bemerkungen oder diplomatischen Unwahrheiten zurück. Es hat gegen den Willen und das Vorhaben des Höchsten geredet und sich geweigert, anzuerkennen, daß „du allein, dessen Name JEHOVA ist, der Höchste bist über die ganze Erde“. — Ps. 83:18.

(Fortsetzung folgt)

[Fußnote]

a Siehe Modern Europe to 1870, von Carlton J. H. Hayes (1953), 8. Kapitel, betitelt „British Expansion“, S. 330-356. Besonders beachtenswert ist der zweite Abschnitt auf Seite 356, wo darauf hingewiesen wird, daß England zweihundert Jahre lang gegen Spanien, Holland und Frankreich kämpfte und im Jahre 1763 schließlich als „bedeutendste Handels- und Kolonialmacht der Welt“ aus diesem Kampfe hervorging.

[Karten auf Seite 601]

(Genaue Textanordnung siehe gedruckte Ausgabe)

BABYLONISCHES REICH (607—539 v. Chr.)

Grenzen ---

Orte °

MASSSTAB IN KILOMETERN

0

500

Byzanz

(Schwarzes Meer)

ARABIEN

Elath

Duma

Tachpanches

BABYLONISCHES REICH

(Persischer Golf)

Ur

CHALDÄA

Babylon

Euphrat

Karchemis

Haran

Tigris

Assur

Tadmor

Damaskus

Sidon

Tyrus

Jerusalem

Gasa

DAS GROSSE MEER

KITTIM

KAPHTOR

LYDISCHES REICH

Sardes

Halys

PISIDIEN

CILICIEN

Tarsus

SCYTEN

(Kaspisches Meer)

MEDISCHES REICH

Urartu

Ararat

Van See

Urmia See

Ninive

Ekbatana, Achmetha

Susa, Susan

ELAM

PERSIEN

[Karte]

PERSISCHES REICH (539—331 v. Chr.)

Grenzen ---

Orte °

MASSSTAB IN KILOMETERN

0

500

(Kaspisches Meer)

SCYTHEN

(Schwarzes Meer)

SCYTHEN

GRiechenland

Athen

DAS GROSSE MEER

KAPHTOR

KITTIM

Odessos

(Thrazien)

Byzanz

Granicus

Sardis

LYDIEN

CILICIEN

Tarsus

Issos

SYRIEN

Tadmor

Damaskus

Sidon

Tyrus

Jerusalem

ÄGYPTEN

Nil

Memphis

Theben

Syene

LIBYEN

Kyrene

ARABIEN

Rotes Meer

SINAI

Elath

Tema

ARMENIEN

Phasis

Euphrat

Babylon

Tigris

Gaugamela

Arbela

Ninive

MEDIEN

Ekbatana, Achmetha

Susa, Susan

Persischer Golf

PERSIEN

Pasargadä

Persepolis

GEDROSIEN

(Indus)

(Jhelum)

(Tchenab)

(Ravi)

(Sutlech R.)

INDIEN

DRANGIANE

ARACHOSIEN

PARTHIA

(BALCH) BAKTRIEN

ARIA

SOGDIANA

Samarkand

HYRCANIEN

[Karte auf Seite 602]

(Genaue Textanordnung siehe gedruckte Ausgabe)

GRIECHISCHES REICH (331—30 v. Chr.)

Alexanders Zug ...

Grenzen ---

Orte °

MASSSTAB IN KILOMETERN

0

500

(MITTELMEER)

MAZEDONIEN

Philippi

Pella

THESSALY

GRIECHENLAND

Chalcis

Athen

Sparta

KRETA

CYPRUS

THRAKIEN

Byzanz

(Schwarzes Meer)

Ilium

Granicus

BITHYNIEN

Sardis

Tarsus

CILICIEN

Issus

Seleukia

Antiochia

Tadmor (Palmyra)

Damaskus

Byblos

Sidon

Tyrus

Jerusalem

Gasa

ÄGYPTEN

Nil

Alexandria

Memphis

LIBYEN

OaseAmmon

Rotes Meer

ARABIEN

Elath

PONTUS

ARMENIEN

MESOPOTAMIEN

Euphrat

Babylon

BABYLONIEN

Tigris

(Persischer Golf)

MEDIEN

Gaugamela

PERSIEN

Susa

Persepolis

Pasargadä

Ekbatana

PARTHIEN

Hecatompylus

(Kaspisches Meer)

ASIEN

HYRCANIEN

Alexandropolis

ARIA

DRANGIANA

ARACHOSIEN

BALCH

BAKTRIEN

SOGDIANA

Alexandria

(Indus)

(Jhelum)

(Chenab)

(Ravi)

(Sutlej)

(Karachi)

GEDROSIEN

KARMANIEN

[Karte auf Seite 603]

(Genaue Textanordnung siehe gedruckte Ausgabe)

(RÖMISCHES REICH zur Zeit seiner größten Ausdehnung in den Tagen des Königs Trajan)

Orte °

MASSSTAB IN KILOMETERN

0

600

(Atlantischer Ozean)

IRLAND

BRITANNIEN

York

Antonine Wall

Borcovicium

Hadrians Wall

(UdSSR)

POLEN

DEUTSCHLAND

Rhein

FRANKREICH

Tours

PYRENÄEN

SPANIEN

PORTUGAL

Tartessus

Cadiz

(Straße von Gibraltar)

(Mittelmeer)

BALEAREN

KORSIKA

SARDINIEN

ITALIEN

Rom

SICILYEN

MELITA

MALTA

KRETA

CYPERN

MAZEDONIEN

Korinth

Athen

Actium

Danube

ÖSTREICH

Wien

UNGARN

RUMÄNIEN

(Schwarzes Meer)

Jalta

JUGOSLAVIEN

BULGARIEN

TÜRKEI

Konstantinopel, Istanbul

Nizäa

Ankyra

Ephesus

Magnesia

ARMENIEN

KAUKASUS

(Kaspisches Meer)

PARTHIEN

IRAN

PERSIEN

Tigris

Bagdad

BABYLONIEN

Euphrat

(Persischer Golf)

SAUDI-ARABIEN

IRAK

SYRIEN

Antiochia

Emesa

Palmyra

Damaskus

Jerusalem

Petra

Rotes Meer

ÄGYPTEN

Nil

Alexandria

El Alamein

Syene (Aswan)

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