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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1959
w59 15. 12. S. 745-758

Die Wahrheit suchen, die die Menschen frei macht

1. Was hat Gott dem Menschen verliehen, um ihn frei zu machen, und was bewirkt diese tatsächlich für Menschen aller Arten?

MÄNNER und Frauen die das lieben, was recht ist, möchten nicht Sklaven selbstsüchtiger, böser Menschen sein. Sie wünschen frei zu sein, um alles Gute zu tun, was sie tun können. Der Schöpfer, der den Menschen gerecht erschaffen hatte, wollte, daß dieser frei bliebe und Gutes tue und seinen Schöpfer verherrliche. Tausende von Jahren, seitdem der Mensch auf der Erde erschienen ist, sind religiöse Lügen und Unwissenheit dazu gebraucht worden, die Menschen zu Sklaven habsüchtiger, bedrückender Menschen und Organisationen zu machen. Die Zeit des Schöpfers, die Menschen frei zu machen, ist gekommen. Er sendet seine Wahrheit aus, um die Menschen aus der Unwissenheit herauszuheben und sie von den Lügen zu befreien, in deren Sklaverei sie verstrickt sind. Seine Wahrheit wird nun bekanntgemacht, damit alle, die Gerechtigkeit lieben, frei werden können. Keine Macht auf Erden kann heute ihren Triumph verhindern. Die Wahrheit, die die Menschen frei macht, ist allgemein gültig. Gleich den Tatsachen der erwiesenen Wissenschaft gehört die Wahrheit allen Menschen. Sie gehört nicht ausschließlich den Amerikanern, Russen oder den Völkern einer anderen nationalen Gruppe. Die Wahrheit schreitet vorwärts; sie erleuchtet die Menschen und bringt allen Segnungen. Auch vereint sie jene Menschen, die sie lieben. Im Gegensatz dazu wird wahrer Fortschritt gehemmt, wenn die Wahrheit verhehlt wird oder man sich weigert, sie kennenzulernen. In diesem Falle entstehen Mißverständnisse und Kriege. Alle Völker, die auf der Erde leben, haben ein gutes Recht, die Wahrheit zu hören. Den Wahrheitssuchern gilt die Verheißung: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ — Joh. 8:32, NW.

2. Was ist Gottes Wille, den Menschen betreffend, und was ist mit der Wahrheit geschehen?

2 Nach dem Willen des Schöpfers sollen die Erde und ihre Fülle guter Dinge das glückliche Erbe aller Erdbewohner werden. Diese sollen in Frieden beisammen wohnen, und zwar in einer Weltgemeinschaft, die aus Nachbarn besteht, welche sich gegenseitig Hilfe leisten. Die Menschen sehnen sich danach, die Früchte ihrer Arbeit zu genießen. Ein Zustand ungeahnten Wohlergehens steht bevor. Nie mehr wird die Erdbevölkerung unter Seuchen, Krankheit und Tod sowie Verarmung durch Kriege zu leiden haben. Auch wird sie nicht durch irgendeine sogenannte Herrenrasse oder einen Nationenblock beherrscht und ausgebeutet werden. Nicht mehr länger wird eine Minderheit das Monopol auf wissenschaftliche und geistliche Wahrheiten zum Schaden der vielen innehaben. Deswegen sind die Tore für die Wahrheitsfluten geöffnet worden, und ihre Wasser ergießen sich nach allen Winkeln der Erde. Überall können sich die Menschen daher fragen: Woher kann ich diese allgemeingültige Wahrheit bekommen? Ist sie verständlich? Sind ihre Quellen zuverlässig? Was wird es bedeuten, wenn ich und meine Angehörigen diese Wahrheit annehmen? Zeigt sie für den Menschen auf Erden eine glückliche Zukunft an, oder wird eine Auswanderung von der Erde irgendwohin in den Weltraum stattfinden? Um auf diese Fragen Antwort zu erhalten, müssen wir alle einige einfache, unleugbare Tatsachen betrachten.

3, 4. Was ist die eine große Quelle der allgemeingültigen Wahrheit, und was zeigen ihre Offenbarungen?

3 Wahrheit ist das, was Tatsachen entspricht; sie stimmt also mit dem wirklichen Stand der Dinge überein. Zwei große Quellen der allgemeingültigen Wahrheit sind den Menschen heute zugänglich und sind in Harmonie miteinander. Die erste Quelle ist das, was als die Natur bezeichnet wird, die eine große Schatzkammer darstellt, in der sich viel Aufschluß über den Tatbestand der Dinge finden läßt. Viele Wahrheiten, die auf Naturgesetzen beruhen, sind den Menschen seit alter Zeit bekannt gewesen; doch in den letzten fünfzig Jahren haben sich ihm mehr Naturgeheimnisse erschlossen als in der ganzen früheren Geschichte des Menschen zusammengenommen. Diese Entdeckungen sind als wahre Wissenschaft bekannt, und solche wahrheitsgemäßen Erkenntnisse gehören der ganzen Menschheit und sollen jedermann zugänglich gemacht werden. Der Erdball mit seinen Naturschätzen selbst lehrt die Wahrheit. Ebenso weisen der Erde Weltraum-Nachbarn, die Sterne, viele Dinge auf, die sie den Menschen als Tatsachen, als Wahrheit, lehren. Alle Offenbarungen der Wahrheit, die wir aus der Natur erhalten, stimmen miteinander überein. Sie bezeugen das Dasein von Ordnung und Harmonie.

4 In jedem Teil des Erdballs, in dem die Natur am Werke ist, lehrt sie dieselben Wahrheiten. Alles ist zu einem vollständigen Ganzen miteinander verbunden. Alles, was sich auf der Erde befindet, reist mit dem einen ungeteilten Planeten, während er sich um seine Achse dreht und jeden Tag eine vollständige Umdrehung macht. Zufolge dieser Umdrehung erfreut man sich einer Zeit des Tageslichts, während der viel Arbeit geleistet wird, auf die aber, zum Zwecke der Ruhe und Erholung, eine Zeit der Nacht hereinbricht. Das leblose Sonnenlicht taucht die Erde unaufhörlich in eine mächtige Woge von Wärme und Kraft. Leblose Land- und Wassermassen bilden die Erdoberfläche. Diese sind an sich ohne Leben, sind also nicht etwas Lebendiges. Die Hand, die alle diese leblosen Wunderdinge gewirkt hat, muß in Wahrheit groß sein. Gleichwie der Mensch, der einen stofflichen Stuhl oder Tisch herstellt, größer ist als das Möbelstück, das er macht, lehrt auch die Natur die Wahrheit, daß der Bildner der Erde und all ihrer materiellen Teile größer sein muß als das Erschaffene.

5. Was lehrt die Natur in bezug auf lebende Materie und deren Schöpfer?

5 Ferner lehrt die Natur, daß aus leblosem Staub der Erde lebende Materie in Form von Vegetation hervorgebracht wurde. Auf jedem Teil der Erdoberfläche findet sich lebende Vegetation in vielen bestimmten Formen. Gemäß einem einheitlichen Funktionssystem werden Samen gepflanzt, der Boden wird bewässert, und das Sonnenlicht bringt das Gepflanzte zum Sprossen und schließlich zur Reife. Zum Entzücken des menschlichen Auges hat sich die Erdoberfläche mit dem Grün der Pflanzenwelt und mit der Pracht bunter Blumen bekleidet. Jede Familienart der Blumen, Pflanzen und Bäume hat ihre Zeit, erzeugt ihren Samen für die nächste Lebensrunde und verwelkt dann und stirbt, nachdem sie ihren Beitrag an den Reichtum der Erde geleistet hat. Dadurch, daß die Erde lebendige Pflanzen hervorgebracht hat, ist sie tatsächlich einer riesigen Fabrik gleich geworden, die treulich eine Vielfalt von Dingen zur Nahrung, für Obdach und Bekleidung hervorbringt. Aus der menschlichen Erfahrung wissen wir jedoch, daß Fabriken, die die Menschen zur Herstellung von Maschinen aufstellen, nicht durch Zufall entstehen. Nein, die Fabriken, in denen es vor reger Tätigkeit summt, sind ein Ergebnis von viel menschlichem Scharfsinn. Es bedarf eines führenden Geistes, um ihre vielen Arbeiten zu planen. Die Natur kündet dieselbe Wahrheit. Nur eine führende Intelligenz konnte das Fabriksystem der Erde zugunsten lebender Vegetation ausarbeiten und entwickeln. Das alles ist nicht durch Zufall entstanden; es verrät einen Schöpfer, einen Bildner.

6. Welches Bild beweist die göttliche Intelligenz, die hinter der Schöpfung steht?

6 Laßt uns jetzt einen Augenblick auch die Tiere in unserer Umgebung betrachten. Die Natur lehrt, daß auch sie aus den Elementen des Staubes vom Erdboden gemacht worden sind. Benutzen wir wieder eine Veranschaulichung aus unserer Erfahrung. Obwohl Uhren, die dazu gebraucht werden, die Zeit anzugeben, aus leblosem Metall hergestellt werden, findet man doch keinen solchen Zeitmesser in fertigem Zustand zufällig in der Erde. Nein, ein Uhrmacher ist erforderlich, der die Uhrteile aus Stoffen herstellt, die aus der Erde geholt werden. Der Mensch, in diesem Falle der Uhrmacher, setzt die Teile nach gewissen Gesetzen der Mechanik zusammen, so daß ihre vielen Räder laufen und die Zeiger dazu antreiben, die Zeit anzugeben. Wenn andere die Uhr benutzen, ist der Uhrmacher zwar nicht zu sehen, aber sein Werk wird sichtbar. So sind auch die wunderbaren Meer-, Luft- und Landtiere gemacht worden, die mit dem Menschen zusammen den Erdball bewohnen. Sie sind der sichtbare Beweis von einem unsichtbaren Schöpfer. Sie sind alle zu einem bestimmten Zweck erschaffen worden und leisten ihren Beitrag für die stets zunehmenden wirtschaftlichen Bedürfnisse auf Erden. Jedem lebenden Geschöpf sind Instinkt und ein gewisses Maß Intelligenz oder Einsicht verliehen worden. Sie alle folgen den ihnen einverleibten festen Naturgesetzen.

7. Wie hat der große Gesetzgeber für die fortdauernde Existenz dieser Geschöpfe von verschieden geformten Körpern gesorgt?

7 Da kein Gesetz von selbst entsteht, muß abgeleitet werden, daß jedes Gesetz von einem verstandesbegabten Gesetzgeber entworfen ist. Folglich war ein Gesetzgeber notwendig, der weit größer ist als ein menschlicher Uhrmacher, um aus dem Staub der Erde diese Menge verschieden geformter Körper lebender Geschöpfe hervorzubringen und sie dann, gemäß den erstaunlichen Gesetzen der Natur, zum Leben zu bringen. Durch noch weitere Gesetze sorgte dieser unsichtbare Gesetzgeber dafür, daß sie sich, ein jedes einzelne von ihnen, fortpflanzen und Nachbildungen in ihrem Bilde hervorbringen konnten. Die verschiedenen Familienarten können sich nicht so kreuzen, daß sie eine neue Art hervorbringen, obwohl es innerhalb einer Familienart viele Verschiedenheiten gibt. Nein, tatsächlich kam keine einzige erschaffene Art durch Zufall ins Dasein. Ein unsichtbarer Gesetzgeber, ein mächtiger Schöpfer, war am Werk.

8. (a) Welche vier Grundeigenschaften besitzen die Menschen, ungeachtet, wo sie leben mögen? (b) Was lehren uns diese Grundeigenschaften?

8 Die menschliche Natur ist in den Grundzügen dieselbe, ob jemand in Asien, Afrika, Europa oder in einem der Amerikas wohne. Die Überlegenheit des Menschen über die Tiere zeigt sich überall in den Grundeigenschaften des Menschen. Von Natur liebt der Mensch nicht nur sich selbst, sondern seine Gefährtin und seine Kinder. Aus diesem Grunde ernährt, schützt und erzieht er die Seinen. Von Natur hat der Mensch ein tiefes Gefühl für Gerechtigkeit, so daß er zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann. Von Natur besitzt der Mensch nicht nur körperliche Kraft, sondern hat auch Geistes- und Verstandeskräfte, durch die er Erkenntnis erlangen kann. Von Natur sucht der Mensch die so gewonnene Erkenntnis auf praktische Weise zur Förderung seiner Interessen anzuwenden. Damit bekundet er Weisheit. Und nun, was lehren uns diese grundlegenden Tatsachen? Sie lehren deutlich, daß die menschliche Natur die gleichen Eigenschaften aufweist, die dem Schöpfer des Menschen eigen sind. Somit lehrt die Natur nicht nur, daß es einen mächtigen Schöpfer, einen führenden Geist und einen unsichtbaren Gesetzgeber gibt, sondern die menschliche Natur zeigt auch, daß dieser Schöpfer eine Persönlichkeit ist, die Liebe, Gerechtigkeit, Kraft oder Macht und Weisheit an den Tag legt. Bestimmt muß eine solch erste Ursache, das heißt der Urheber der Himmel und der Erde und ihrer Fülle, der Schöpfer sein. Weise Menschen nennen diesen Schöpfer den wahren Gott. „Denn seine unsichtbaren Eigenschaften sind seit der Erschaffung der Welt deutlich zu sehen, weil sie durch das Erschaffene begriffen werden, nämlich seine ewige Macht und Göttlichkeit.“ (Röm. 1:20, NW) So äußerte sich ein Rechtsgelehrter des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung.

9. Wie dachte Einstein über das Zeugnis der Natur, einen unsichtbaren, intelligenten Schöpfer betreffend?

9 Der weltberühmte Wissenschaftler Einstein, dessen Relativitätstheorie bei der Erfindung der Atombombe eine wichtige Rolle spielte, sagte über das Zeugnis der Natur hinsichtlich eines unsichtbaren, intelligenten Schöpfers folgendes: „Es genügt mir, über das Geheimnis des bewußten Lebens nachzudenken, das sich durch alle Ewigkeit hindurch fortsetzt, und über den wunderbaren Aufbau des Universums nachzusinnen, das wir undeutlich wahrnehmen können, und demütig danach zu trachten, wenigstens einen winzigen Teil der IN DER NATUR ZUM AUSDRUCK KOMMENDEN INTELLIGENTEN MACHT zu erfassen.“ — Was hat die Religion der Menschheit gebracht?, S. 25.

10. Über welche Lebensfragen schweigt sich die Natur aus, und wo können wir die Antworten auf solche Fragen finden?

10 Obwohl die Natur ein beredtes Zeugnis von der Existenz eines solch mächtigen intelligenten Schöpfers ablegt und eine Fülle von greifbaren Tatsachen enthüllt, schweigt sie sich doch über viele lebenswichtige Fragen aus. Woher kommen wir? Weshalb sind wir hier? Wohin gehen wir? Worin besteht das Geheimnis des Lebens, wie begann es, und wodurch wird das Leben unterhalten? Wie ist die wunderbare Welt der Natur in all ihrer Mannigfaltigkeit auf der Erde, im Meere und am Himmel ins Dasein gekommen? Woher kommt das, was man „Sünde“ nennt, im Verein mit Unvollkommenheit und Irrtum? Wieso stirbt der menschliche Organismus, der doch anzeigt, daß er ewig in Funktion gehalten werden könnte? Warum gibt es soviel Streit und Verwirrung in dieser Welt? Wozu ist die Erde bestimmt? Die Natur kann diese Fragen nicht beantworten. Auch kann der Mensch diese nicht auf Grund seiner menschlichen Erfahrungen beantworten. Wie kann er also die Wahrheit erfahren, um für diese Lebensprobleme die Lösung zu kennen? Der Mensch kann diese Wahrheit nur von einer Quelle empfangen, die ihm höheren Aufschluß vermitteln kann, als er ihn selbst ermitteln könnte.

11. Auf welche Weise hat der wahre Gott, gleich einem irdischen Vater, der für seine Nachkommen sorgt, auch für die Menschheit gesorgt?

11 Ist es vernünftig, zu erwarten, daß die höchste Intelligenz des Universums selbst diese höhere Führung seinem vernunftbegabten Meisterwerk zuteil werden läßt? Gewiß! Nimmt sich nicht ein irdischer Vater die Zeit, und hat er nicht ein Interesse daran, seinen Nachkommen alle benötigten Aufschlüsse zu vermitteln, die seine Kinder aus ihren unreifen Erlebnissen nicht schöpfen könnten? Bestimmt! Es ist eine erstaunliche Tatsache, daß sich der wahre Gott des Universums in seiner Liebe und Weisheit zum Menschen herabgelassen hat, um ihm durch eine übernatürliche Führung eine große Schatzkammer der Wahrheit zugänglich zu machen.

WOHER DIE WAHRHEIT KOMMT

12. Welche verschiedenen Namen sind der Quelle der Wahrheit gegeben worden?

12 Wo läßt sich die Wahrheit finden? Die schriftliche Quelle der Wahrheit wird auf verschiedene Weise benannt; einige nennen sie das Buch der Freiheit, das Buch der Wahrheit, die göttliche Bibliothek, das Buch des Lebens, die Heilige Schrift oder, um es als das Buch der Bücher zu bezeichnen, schlechthin „Das Buch“. Da es eine Sammlung von sechsundsechzig inspirierten Büchern ist, gaben ihm die Griechen den Namen Biblia, was „kleine Bücher“ bedeutet, woher der allgemeine Name „Bibel“ abgeleitet ist.

13. Ist die Bibel ein Erzeugnis der Neuzeit, und welche Verbreitung hat sie gehabt im Vergleich mit anderen sogenannten heiligen Büchern?

13 Was ist der Tatbestand, dieses Buch betreffend? Die Bibel ist das allerälteste Buch auf Erden. Auch ist es als das am meisten verbreitete Buch bekannt. Wieso? Nun, in jedem Teil der Erde ist es verbreitet worden, und zwar in Hunderten von Millionen Exemplaren. Die Bibel (oder Teile von ihr) ist ferner in 1125 führende, lebende Sprachen — von den 2796 Sprachen, die auf Erden gesprochen werden — übersetzt worden. Das bedeutet, daß die Bibel heute in Sprachen erhältlich ist, die von 95,6 Prozent der Erdbevölkerung verstanden werden. (Vergleiche The World Almanac, 1958, S. 265 und 727, mit The Book of a Thousand Tongues, 1938, S. 23 bis 35, von der amerikanischen Bibelgesellschaft herausgegeben.) Die Bibel wurde nicht unter dem Mantel toter Sprachen der Vergangenheit verborgen gelassen wie andere sogenannte heilige Bücher, die nur eine begrenzte Umlaufszahl erreicht haben. Selbst das heilige Buch der Moslems, der Koran oder Kuran, der in nur wenige Sprachen übersetzt worden ist, empfiehlt die Bibel. Er sagt, daß der Kuran „das, was vor ihm geoffenbart wurde, bestätige; denn [Gott] habe schon früher das Gesetz und das Evangelium [die Bibel] gesandt … Gott werde [die Menschen] die Schrift und Weisheit und das Gesetz und das Evangelium lehren.“ (The Koran, engl. Übersetzung von G. Sale, S. 86, 89) Kein Buch reicht an die Größe der Bibel heran, in bezug auf ihre Fähigkeit, fließend zu Menschen aller Lebensalter und aller Zeitspannen zu sprechen. Sie ist in Wahrheit ein Buch, das stets lebt, und das ist zufolge ihrer vielen Prophezeiungen möglich, die sich fortlaufend bis in unsere Tage erfüllt haben.

14. (a) Weshalb sollte man nicht denken, die Bibel sei die Ursache der üblen Zustände und der Heuchelei in der Christenheit? (b) Weshalb sollte man die Lehren der Bibel nicht verwerfen, wenn man die Untaten religiöser Heuchler betrachtet, die behaupten, an sie zu glauben und ihr zu folgen?

14 Die Bibel hat um ihr Leben kämpfen müssen. Ihre Feinde haben sie zu vernichten gesucht, und gerade die Männer in der Christenheit, die den Anspruch erheben, sie zu lehren, haben ihre Verbreitung zu verhindern gesucht. Niemand sollte sich zu dem Gedanken betören lassen, die Bibel sei die Ursache der Missetaten und der Heuchelei, die heute in der Christenheit zu finden sind. Die Sprache der Bibel ist zu deutlich und zu sehr der Wahrheit gemäß, als daß die Führer der Christenheit sie lehrten, geschweige denn, danach handelten. Ihre kompromißlose Stellungnahme für Wahrheit und Gerechtigkeit stellt diese falschen Lehrer bloß. Die Anhänger des sogenannten Heidentums sollten die Bibel nicht wegen der Untaten dieser religiösen Heuchler verwerfen, die der Heiligen Schrift nur Lippendienst zollen. Würde jemand die Herausgeber eines Wörterbuches oder einer Zeitung für ein Vergehen verantwortlich machen, nur weil jemand, der es verübte, zur Zeit der Tat gerade ein Exemplar davon in seinem Besitz gehabt haben mag? Natürlich nicht. Warum denn den Gott der Bibel oder die Bibel selbst wegen des Unrechts und der Pflichtvergessenheit der Christenheit tadeln? Die Bibel ist in der Tat Gottes Gabe für die Menschen der ganzen Erde, durch die er ihnen Freiheit verschaffen will. Sie sollte gelesen und ohne Vorurteil geprüft werden. Die Erkenntnis, die sie enthält, führt zum Leben. Sie bringt Freiheit. Sie zeigt, was dieser Welt, in welcher Verwirrung herrscht, bestimmt widerfahren wird. Sie allein gibt uns eine Hoffnung auf künftiges Wohlergehen und Glück.

15. Welche alten Dokumente wurden dazu gebraucht, die Bibel zusammenzustellen?

15 Weißt du, daß du deinen Vorfahren, den ersten Menschen, Adam, in deiner eigenen Sprache zu dir sprechen hören kannst? Du magst sagen, das sei unmöglich. Doch ist dies nicht der Fall. Als unsere Ahnmutter, Eva, erschaffen und Adam vorgestellt wurde, erfaßte ihn eine große Freude, und er äußerte folgende poetische Worte: „Diese ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleische. Diese wird Männin heißen, denn vom Manne wurde diese genommen.“ (1. Mose 2:23, NW) Welches andere Buch führt uns zurück in diese frühen Anfänge und gibt uns solch einfache Augenzeugenberichte? Keines. Wie aber können wir diese Worte von Adam vernehmen? Auf folgende Weise: Die Bibel ist tatsächlich so alt, daß sie drei Dokumente enthält, die schon vor der Flut der Tage Noahs (die vor viertausend Jahren eintrat) geschrieben wurden. Das erste Dokument enthält das, was Gott Adam über die grundlegenden Tatsachen hinsichtlich der Erschaffung der Erde diktiert hatte. Das zweite Dokument, das „Buch der Geschichte Adams“ genannt (1. Mose 5:1, NW), wurde von Adam selbst geschrieben und vom treuen Noah durch die Flut in der Arche bewahrt und schließlich Mose übergeben, der das Dokument als einen Teil des ersten Buches Mose der Bibel einverleibte. Das dritte Dokument wurde von unserem gemeinsamen Vorfahren Noah, der die Flut überlebte, verfaßt. Noahs drei Söhne schrieben das vierte Dokument, das bemerkenswerte „Logbuch“ oder den Bericht über die Fahrt der Arche während der weltweiten Überschwemmung, die ein Mondjahr und zehn Tage dauerte. (1. Mose 10:1) All das ist unglaubhaft, wirst du sagen. Das magst du denken, weil du die Bibel nie auf die Tatsache hin untersucht hast, daß sie eine Sammlung zuverlässiger Dokumente ist. Dessenungeachtet ist in der Bibel kostbarer Aufschluß verborgen, dem wir nachforschen dürfen.

16. (a) Wieso wissen wir, daß uns genaue Aufzeichnungen der Bibel übermittelt worden sind? (b) Welche Vorzüglichkeit der Schreibweise bezeugt die Größe ihres Autors?

16 Wahrscheinlich wirst du aber als nächstes sagen: Wie wissen wir, daß der Inhalt dieser alten biblischen Urkunden ziemlich genau überliefert worden ist? Vielleicht sind während der Jahrhunderte viele Fehler gemacht worden, welche die Urkunden sehr entstellen. Es ist bemerkenswert, daß der Text der Bibel verhältnismäßig wenig verfälscht worden ist, und dies trotz der Tatsache, daß die Abschreiber unvollkommene Menschen waren. Auch ist durch die Art, wie die Bibel geschrieben worden ist, weil darin eine einfache Sprache gebraucht wird und prophetische Sinnbilder aus dem Alltagsleben enthalten sind, die Übersetzung in viele Sprachen möglich geworden, ohne daß die dynamische Kraft, die ihrer ursprünglichen Botschaft innewohnt, abgeschwächt wurde. Dies könnte bei keinem anderen Buche, sei es philosophischer oder religiöser Art, geschehen; denn diese Bücher büßen schon bei der ersten Übersetzung einen großen Prozentsatz ihrer ursprünglichen Kraft ein. Diese Fähigkeit der Bibel, einen hohen Grad der Kraft ihrer ursprünglichen Botschaften zu behalten, zeugt ebenfalls von der Vorzüglichkeit des führenden Geistes, der hinter ihr steht, nämlich ihres einen Autors, des wahren Gottes. Man beachte die Schlußfolgerung des hervorragenden Bibelgelehrten Sir Frederic Kenyon über die Korrektheit des Textes der Bibel: „Der Zeitraum, der zwischen den Daten der ursprünglichen Abfassung und den ältesten vorhandenen Beweisen liegt, wird so klein, daß er tatsächlich kaum nennenswert ist, und damit ist der letzte Grund für irgendwelchen Zweifel daran, daß uns die Heilige Schrift im wesentlichen so überliefert worden ist, wie sie geschrieben wurde, beseitigt. So kann denn die Echtheit und die allgemeine Unversehrtheit … als endgültig festgestellt betrachtet werden.“ — The Bible and Archaeology [Die Bibel und die Archäologie], 1940, von F. Kenyon, S. 288, 289.

17. Zeige, wieso gesagt werden kann, die Bibel sei geschichtlich wahr und wissenschaftlich stichhaltig.

17 Die Bibel enthält nicht nur die Lehren der einen wahren Religion sowie Prophezeiungen, sondern ist auch ein hervorragendes Buch in bezug auf göttliche Gesetze und gerechte Grundsätze. Ferner ist es das zuverlässigste alte Geschichtsbuch auf Erden. Die Archäologie bestätigt viele seiner rechtlichen und historischen Berichte. Zum Beispiel wurde zum erstenmal in der Bibel etwas von dem Fiasko des Turmbaus von Babel in Mesopotamien im Mittleren Osten berichtet. Die Archäologen haben etwas gefunden, was die Ruinen dieses Turmes sein mögen. Ebenso bestätigt die Geologie — das heißt das wissenschaftliche Studium der Erde und des Lebens darauf — die Reihenfolge der Schöpfung, wie sie in der Bibel angegeben wird, sowie ihre Aufzeichnung über die Sintflut der Tage Noahs. Weder auf Grund der Geschichte noch auf Grund der Wissenschaft hat sich irgendeine biblische Angabe als ungenau erwiesen. Zum Beispiel wurde in der Bibel vor über dreitausend Jahren gesagt, daß die Erde im Weltraum aufgehängt sei. Man höre den Bericht darüber: „Er [Gott] spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts.“ (Hiob 26:7) Dann wurde in der Bibel auch erklärt, daß die Erde rund sei, und dies mehr als zweitausend Jahre, ehe Kolumbus von Spanien aus nach Amerika segelte, um zu beweisen, daß die Erde rund ist. In diesem alten Buch der Freiheit lesen wir: „Er ist es, der da thront über dem Kreis der Erde, und ihre Bewohner sind wie Heuschrecken.“ (Jes. 40:22) Glas, ein chemisches Produkt, war schon vor mehr als dreitausendfünfhundert Jahren in Gebrauch, denn wir lesen darüber in der Bibel aus der Zeit Hiobs: „Gold und Glas kann man ihr [der Weisheit] nicht gleichstellen.“ (Hiob 28:17) Richtige chemische Kenntnisse hatte man auch zur Zeit des Königs Salomo, also vor dreitausend Jahren. Das Buch der Wahrheit sagt: „Wer an einem kalten Tage ein Gewand ablegt, ist wie Essig auf Laugensalz.“ (Spr. 25:20, NW) So geben wir denn der Bibel vorurteilslos Gelegenheit, sich über viele weitere grundlegende Dinge der Wahrheit und Freiheit zu äußern. Halten wir unseren Sinn offen, um die Schätze der Wahrheit in uns aufnehmen zu können.

PRÜFUNG DES BUCHES DER WAHRHEIT

18, 19. Was für Weltverhältnisse machen es heute erforderlich, daß das große Buch näher geprüft wird, und wie sollte das geschehen?

18 Es wird nun immer klarer, daß, ungeachtet, wo die Menschen auf Erden leben, sie heute die Folgen früherer Taten ernten. Die Geschichte aller heutigen Nationen ist gekennzeichnet durch Verbrechen, Kriege, Heuchelei und falsche Religion. Es gibt keine einzige gerechte Nation nach dem Fleische auf Erden. Während viele Einzelpersonen in ehrlicher Weise Gutes zu tun suchten und auch viel Gutes taten, überwiegt doch die Schlechtigkeit zufolge der zunehmenden Gesetzlosigkeit das Gute. Die Tatsachen zeigen, daß die ganze Menschheit in eine Zeit hineingekommen ist, da ihr für die gemeinsame Blutschuld, die sich durch Generationen hindurch aufgehäuft hat, weltweit das Gericht droht. Daher ist es eine Zeit, in der wir die Tatsachen hinsichtlich der Uranfänge und die zuverlässige Geschichte der vergangenen Generationen betrachten sollten, um zu erkennen, weshalb heute die Bosheit so groß geworden ist. Nur aus der Bibel können wir durch eine Betrachtung der fernen Vergangenheit den Hintergrund all dieser Dinge ergründen. Die heiligen Schriften geben uns nicht nur Antwort auf die Fragen, warum und weshalb es soviel Bosheit gibt, sondern weisen auch deutlich auf den Rechtsweg hin, auf dem heute eine Minderheit, nämlich aufrichtiggesinnte Menschen, entrinnen können.

19 Laßt uns nun dieses alte Buch der Freiheit etwas näher untersuchen und sehen, ob es als die zweite große Quelle der Wahrheit und eines Tatsachenberichtes der Natur gleichkommt. Stellen wir der Bibel Fragen, über die sich die Natur ausschweigt, um zu sehen, ob wir dort in bezug auf die Wahrheit eine höhere Wegleitung finden.

20, 21. Wer erschuf die Himmel? Wie lautet sein einzigartiger Name, und welche Stütze finden wir dafür in der Schrift?

20 Wer hat die Himmel und die Erde gemacht? Schon die allerersten Worte der Bibel besagen ausdrücklich: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ — 1. Mose 1:1, NW.

21 Wer ist dieser schöpferische Gott? Hat er einen ihn auszeichnenden persönlichen Namen? Die Schlußworte des allerersten Dokuments in der Bibel enthüllen seinen Namen und bringen ihn mit seiner Schöpfertätigkeit in Verbindung. Sie lauten: „Dies ist eine Geschichte der Himmel und der Erde, zu der Zeit, da sie geschaffen wurden, an dem Tage, da Jehova Gott Erde und Himmel machte.“ (1. Mose 2:4, NW) Später spricht der Prophet Mose zu Gott, wie wir dies wie folgt in der Bibel lesen: „‚Angenommen, ich komme nun zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen: „Der Gott eurer Vorfahren hat mich zu euch gesandt“, und sie sagen zu mir: „Wie lautet sein Name?“, was soll ich zu ihnen sagen?‘ Da sprach Gott nochmals zu Mose: ‚Folgendes sollst du zu den Söhnen Israel sagen: „Jehova, der Gott eurer Vorfahren, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt.“ Dies ist mein Name bis in Ewigkeit.‘“ (2. Mose 3:13, 15, NW) JEHOVA ist somit der einzigartige Name, der ihn als den wahren Gott von allen anderen sogenannten Göttern, die in der Bibel erwähnt werden, auszeichnet.

22. Weshalb erschuf Jehova die Erde?

22 Welches Vorhaben verfolgte Jehova Gott durch die Erschaffung der Erde? Als Antwort hören wir das Zeugnis, das der lebendige Gott selbst gibt, indem er zu uns durch die Blätter der Bibel spricht. „So hat Jehova gesprochen, der Heilige Israels und sein Bildner: ‚Befragt mich selbst über die künftigen Dinge, die meine Söhne betreffen; und die Tätigkeit meiner Hände solltet ihr mir anbefehlen. Ich selbst habe die Erde gemacht und habe auch den Menschen auf ihr erschaffen. Ich — meine Hände haben die Himmel ausgespannt, und ihr ganzes Heer habe ich beordert.‘ Denn so hat Jehova gesprochen, der Schöpfer der Himmel, er, der wahre Gott, der die Erde gebildet und sie gemacht hat, er, der sie fest gegründet hat, der sie nicht einfach umsonst erschaffen, sondern der sie gebildet hat, damit sie auch bewohnt werde: ‚Ich bin Jehova und keiner sonst. Nicht im Verborgenen redete ich.‘“ (Jes. 45:11, 12, 18, 19, NW) Das regelt die Sache. Gott bildete die Erde, damit sie immer bewohnt werde, und dies ungeachtet der Anstrengungen, die der schwache Mensch heute machen mag, um sie mit seinen Atombomben und anderen Kernwaffen zu zerstören.

23. Was ist der Mensch, gemäß der Schrift, und stimmt die Ansicht der Wissenschaft damit überein?

23 Wie wurde der Mensch von Gott, dem Schöpfer, erschaffen? Die Bibel sagt es deutlich mit den Worten: „Dann ging Jehova Gott daran, den Menschen aus dem Staub des Erdbodens zu bilden und in seine Nase den Odem des Lebens zu hauchen; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.“ (1. Mose 2:7, NW) Und an anderer Stelle heißt es: „‚Der erste Mensch, Adam, wurde eine lebendige Seele.‘ … Der erste Mensch stammt von der Erde und wurde aus Staub gemacht.“ (1. Kor. 15:45, 47, NW) Es ist also deutlich ersichtlich, daß der Mensch eine Seele ist. Er besitzt nicht eine separate Seele, die angeblich unsterblich wäre und auswanderte, wie es Geistliche fälschlich behaupten. Wissenschaftler haben den biblischen Bericht bestätigt, indem sie den Beweis erbrachten, daß über neunzig Elemente der Erde im menschlichen Fleischesleib zu finden sind. Somit besteht der Mensch in Wahrheit aus dem Staub. Passenderweise sagte Gott zu dem ungehorsamen Adam, als er ihm zum Tode verurteilte: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staube wirst du zurückkehren.“ — 1. Mose 3:19, NW.

24. Wie zeigte Jehova den Zweck der Erschaffung des Menschenpaares an, und wieso war der Verkehr mit dem ersten Menschenpaar möglich?

24 Welchen Vorsatz hatte Gott mit dem Mann und dem Weib, als er sie schuf, wie er ihnen das sagte? Die Schrift antwortet wie folgt: „Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: ‚Seid fruchtbar, werdet viele und füllt die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch untertan die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und jedes lebendige Geschöpf, das auf der Erde kriecht.‘“ (1. Mose 1:28, NW) Weil der Mensch in Gottes Bild und Gleichnis erschaffen worden war, konnte Gott dem Menschenpaar genau sagen, was er mit ihm vorhatte. Den Tieren, die eine beschränkte Intelligenz besitzen, hätte er keine solche Mitteilung über sein Vorhaben und Werk machen können. So war es denn Gottes Wille, die ganze Erdoberfläche (510 Millionen Quadratkilometer) mit vollkommenen Menschen, die vom ersten Menschenpaar abstammen sollten, bevölkern zu lassen, worauf es nicht mehr nötig wäre, daß sie sich vermehren würden.

25, 26. (a) In welchem Ausmaße sollte sich der Mensch ‚die Erde untertan machen‘, und zeigt die Bibel an, daß er sich weitere Planeten untertan machen soll? (b) Wurde der Mensch dazu erschaffen, den Himmel zu bewohnen?

25 Was meinte Gott mit seinem Gebot, ‚sich die Erde untertan zu machen‘, das er Adam und Eva gab? Die Bibel zeigt folgerichtig an, was er meinte: „Auch pflanzte Jehova Gott einen Garten in Eden, nach Osten hin, und dorthin setzte er den Menschen, den er gebildet hatte. Und Jehova Gott nahm den Menschen und siedelte ihn im Garten Eden an, damit er ihn bebaue und pflege.“ (1. Mose 2:8, 15, NW) Wenn sich Adams und Evas menschliche Familie vermehrte, mußte das begrenzte Paradies Eden vergrößert werden, bis es die ganze Erde umspannte, so daß darauf paradiesisch schöne Zustände herrschen würden. Nebenbei bemerkt, sagte Gott nicht, daß sich nach seinem Vorhaben der Mensch auch den Mond oder sonst einen Ort im Weltraum ‚untertan machen‘ sollte. Die Menschen sind Erdenmenschen, sind dazu erschaffen, unter angenehmen, sicheren Verhältnissen auf der Erde zu leben. Es wurde dem Menschen kein künstliches Leben in Weltraumanzügen in Aussicht gestellt, damit er andere Planeten erobere und bevölkere.

26 Sollte der Mensch nach Gottes Willen beim Tode in einen Himmel versetzt werden oder sonst in ein Jenseits, wodurch das Erdenparadies entvölkert würde? In der Bibel findet sich folgende Antwort, die an sein erwähltes Volk gerichtet ist: „Jehova wird euch mehren, euch und eure Söhne. Gesegnet seid ihr von Jehova, der Himmel und Erde gemacht hat. Was den Himmel betrifft, so gehören sie Jehova, aber die Erde hat er den Menschensöhnen gegeben.“ (Ps. 115:14-16, NW) Ohne Zweifel sind also die Himmel für Gott und die Engel bestimmt, die Erde aber ist der Ort, den der Schöpfer für die Menschheit bestimmt hat. Es liegen entscheidende Zeugnisse dafür vor, daß der Mensch nicht einen Auftrag erhalten hat, der ihn veranlassen würde, in Zukunft nach anderen Planeten auszuwandern.

WESHALB DER TOD?

27, 28. Warum starb Adam? Weshalb sind alle Menschen bis heute gestorben?

27 Welche Lebensbeschreibung enthält die Bibel über Adam? Warum starb Adam? Die Heilige Schrift zeigt deutlich, daß Gott in seiner Weisheit die Freiheit des Menschen in Eden durch sein Gesetz einschränkte. Diese rechtliche Einschränkung sollte Adam daran erinnern, daß er als ein Sohn Gottes von Gott abhängig war und Gottes Willen, den Willen seines himmlischen Vaters, tun sollte. Wenn der Mensch sich in seinem Leben so leiten ließe, würde er am glücklichsten sein. Gott sagte zu seinem Sohn Adam: „Von jedem Baume des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Aber was den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen betrifft: davon sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du davor ißt, wirst du gewißlich sterben.“ (1. Mose 2:16, 17, NW) Trotzig lehnten sich Eva und Adam gegen die souveräne Macht des Himmels auf, wurden so ungehorsam und sündigten und zogen sich die Todesstrafe zu, vor der sie gewarnt worden waren. Die Bibel sagt weiter: „Somit entfernte Jehova Gott ihn [Adam] aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bebaue, von dem er genommen worden war. Und so trieb er den Menschen hinaus … Jetzt hatte Adam Verkehr mit Eva, seinem Weibe, und sie wurde schwanger. Zur entsprechenden Zeit gebar sie Kain und sprach: ‚Ich habe mit der Hilfe Jehovas einen Mann erworben.‘ Später gebar sie wieder, nämlich dessen Bruder Abel … Und Adam lebte hundertunddreißig Jahre. Dann wurde er der Vater eines Sohnes in seinem Gleichnis, in seinem Bilde, und gab ihm den Namen Seth. Und Adam lebte, nachdem er Seth hervorgebracht hatte, noch achthundert Jahre. Mittlerweile wurde er der Vater von Söhnen und Töchtern. So beliefen sich alle Tage Adams, die er lebte, auf neunhundertunddreißig Jahre, und er starb.“ — 1. Mose 3:23, 24; 4:1, 2; 5:3-5, NW.

28 Wenige Männer und Frauen leben heute mehr als hundert Jahre. Warum sterben die Menschen bis auf diesen Tag? Unter dem göttlichen Gesetz der natürlichen Vererbung ist diese Sünde Adams und deren Verurteilung auf alle seine Nachkommen übergegangen und von diesen Nachkommen wieder auf die Nachkommen, und zwar die Generationen hindurch. Die Bibel sagt: „Darum: gleichwie durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt kam und durch die Sünde der Tod, und sich so der Tod über alle Menschen ausbreitete, weil sie alle gesündigt hatten.“ — Röm. 5:12, NW.

29. Gibt es eine Hoffnung auf künftiges, ewiges Leben, und wie spricht Jehovas Wort in Verbindung mit Abraham darüber?

29 Durch die Bibel versteht man nun, weshalb sich die Menschen aller Nationen durch einen Lauf der Sünde und des Todes behindert fühlen. Verleiht Gott ihnen aber irgendeine Hoffnung auf ein künftiges Leben? Ja, in der Tat. Aus diesem Grunde nennen viele die Bibel auch das Buch des Lebens. Die Bibel ist die einzige Urkunde, die Gottes Bedingungen bekanntgibt unter denen die Menschen aller Nationen, Juden und Nichtjuden, ewigen Leben empfangen können. Etwa dreihundert Jahre nach der Flut der Tage Noahs lebte ein Mann, der großen Glauben an die wahre Religion der Bibel hatte. Sein Name war Abraham. Jehova Gott verhieß ihm unter Eid das Kommen eines gerechten Königreiches des Himmels, dessen Baumeister Gott ist. Es wird als eine herrliche Stadt dargestellt, in der Glück und Reinheit herrschen. Unter diesem stadtähnlichen Königreiche würden Abraham und seine Nachkommen und die gerechten Menschen aus allen Nationen für immer auf dieser Erde leben. Lesen wir kurz die Geschichte darüber in der Bibel selbst: „Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde, gehorsam, auszuziehen [aus der Stadt Ur in Chaldäa] an einen Ort, den er zum Erbe erhalten sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er käme. Denn er wartete auf die Stadt, die wahre Grundlagen hat und deren Erbauer und Schöpfer Gott ist. Alle diese [Abraham, Isaak und Jakob] starben im Glauben, obwohl sie die Erfüllung der Verheißungen nicht empfingen, sondern sie sahen sie von ferne und begrüßten sie und bekannten öffentlich, daß sie Fremdlinge seien … Nun aber streben sie nach einer besseren Stätte, nämlich einer, die zum Himmel gehört. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, als ihr Gott angerufen zu werden, denn er hat eine Stadt für sie bereitet.“ Heb. 11:8, 10, 13, 16, NW.

ALLEN NATIONEN SEGEN VERHEISSEN

30. Welche drei wichtigen Bedingungen werden in Jehovas Eidschwur, alle Nationen durch Abraham zu segnen, umrissen?

30 Was war, genaugenommen, die Verheißung, die Gott dem Abraham gab, und war sie nur auf die alten Juden beschränkt? Das ist eine berechtigte Frage. In Tat und Wahrheit war Abraham nicht nur der Urahn der jüdischen Nation Israel, sondern er war auch der Vorfahr vieler heidnischer Nationen, zum Beispiel der Ismaeliten und der Midianiter, und heute noch wird im Nahen und Mittleren Osten Abraham als der Vater vieler arabischer Nationen angesehen. Die Bibel enthält die Aufzeichnung der genauen Worte, die Jehova als eidliche Verheißung künftiger Segnung der Menschen aller Nationen sprach: „Bei mir selbst schwöre ich, ist der Spruch Jehovas, daß, weil du dies getan und du deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich gewiß segnen werde, und ich werde deinen Samen [Nachkommen] gewiß mehren wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind, und dein Same wird das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen. Und durch deinen Samen werden sich gewiß alle Nationen der Erde segnen, wegen der Tatsache, daß du meiner Stimme gehorcht hast.“ (1. Mose 22:16-18, NW) Beachte die drei wichtigen Bedingungen dieser Verheißung: erstens, daß ein Same oder Nachkomme von unbestimmter Zahl von Abraham abstammen soll; zweitens, daß die Gruppe dieses Samens unter ihrem Anführer die großen Feinde Gottes und des Menschen vernichten wird, und drittens, daß sich Menschen aus allen Nationen durch diese Gruppe des erwählten Samens segnen werden. Folglich wird den Menschen aller Nationen die Hoffnung auf Leben auf dieser Erde in Aussicht gestellt.

31. (a) Wer ist der Same und Herrscher, der von Abraham abstammen sollte? (b) Wie zeigte der Engel Jehovas, als er zu Jesu irdischer Mutter redete, die Erfüllung von 1. Mose 49:10 an?

31 Offenbart die Bibel, wer dieser erste Same und Herrscher ist, der von Abraham abstammt? Bestimmt! Kurz vor seinem Tode äußerte Abrahams Enkel, Jakob, unter Inspiration folgende Prophezeiung über seinen Sohn Juda: „Das Zepter wird nicht weichen von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm wird der Gehorsam der Völker gebühren.“ (1. Mose 49:10, NW) Siebzehnhundert Jahre später begannen sich diese Prophezeiung und dreihundert weitere Prophezeiungen über den Schilo — nämlich Jesus Christus — und seine Tätigkeit in Palästina zu erfüllen. Seine Geburt in Bethlehem in Judäa voraussagend, sprach ein Engel Gottes, Jehovas, zu seiner künftigen Mutter: „Du sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden, und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters [aus dem Stamme Juda], geben, und er wird über das Haus Jakobs für immer König sein, und sein Königreich wird kein Ende haben.“ (Luk. 1:31-33, NW) Nach seiner Geburt in Bethlehem hörten Hirten, wie die Engel sangen: „Herrlichkeit Gott droben in den Höhen, und auf der Erde Friede unter Menschen guten Willens.“ (Luk. 2:14, NW) Nach Jesu Christi ereignisreicher Dienstzeit auf Erden, während der er sein künftiges Königreich des Himmels verkündigte, und nach seinem Tode, seiner Auferstehung und seiner Rückkehr in den Himmel sagt die Bibel von ihm: „Siehe! der Löwe, der aus dem Stamme Juda ist, die Wurzel Davids, hat gesiegt.“ (Off. 5:5, NW) Jesus Christus war also auf die Erde gekommen, um sich als der Gebieter auszuweisen, der nicht nur die gläubigen Juden, sondern gerechte Personen aus allen Nationen zu dem Leben führen sollte, das sie auf dieser Erde unter jener Königreichsstadt erhalten werden, welche dem Abraham, gemäß der wahren Religion, verheißen worden war. Er soll aber seine Siege noch vollenden, indem er den großen Feind des Menschen, den Tod, überwindet und auch Satan, den Teufel, besiegt.

32. Wer und wie viele werden mit Jesus als Teil des verheißenen Samens verbunden?

32 Wer, außer Jesus Christus, bildet diese Gruppe des Samens, von dem zu Abraham gesprochen wurde, und welches ist ihre Zahl? Es war Gottes huldreicher Wille, daß Schilo, der König und Gebieter, Jesus Christus, zur Bildung des stadtähnlichen Königreiches, auf das Abraham seine Hoffnung setzte, Mitverbundene habe. Während Jesu Dienstzeit auf Erden vor neunzehnhundert Jahren begann er, seine ihm ergebenen Jünger einzuladen, sich ihm im Königreich des Himmels anzuschließen. Von ihnen als einer „kleinen Herde“ sprechend, sagte er zu ihnen: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn euer Vater hat es für gut befunden, euch das Königreich zu geben.“ (Luk 12:32, NW) Wie wir in der Bibel lesen, wurden später folgende Worte an die Jünger gerichtet, die zu dieser kleinen Herde gehören: „Ferner, wenn ihr Christus angehört, seid ihr wirklich Abrahams Same, Erben hinsichtlich einer Verheißung.“ (Gal. 3:29, NW) Dies bestätigt die Tatsache, daß die kleine Herde in Verbindung mit Christus Jesus, dem „Lamme Gottes“, ein untergeordneter Teil des ganzen „Samens Abrahams“ wird. Doch wie groß ist deren Zahl? Von Abrahams Zeit an wurde dies jahrhundertelang verborgen gehalten, bis das letzte Buch der Bibel geschrieben wurde. Dieses enthüllt die Zahl derer, die mit Jesus in dem himmlischen Zion vereint sein werden, endgültig. Der Schreiber dieses letzten Buches sagt: „Und ich sah, und siehe! das Lamm [Jesus Christus] stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen … Diese sind es, die dem Lamme beständig folgen, ungeachtet, wohin es [er] geht. Diese wurden aus den Menschen als Erstlingsfrüchte für Gott und für das Lamm erkauft.“ — Off. 14:1, 4, NW.

33, 34. (a) Welcher Schrifttext zeigt, daß mehr als 144 000 Personen aus der Loskaufsvorkehrung Christi Nutzen ziehen? (b) Wie viele über diese Zahl hinaus erhalten den Segen des Lebens? Wo? Und wie viele Nationen sind in diesem Segen inbegriffen?

33 Wenn nur 144 000 Gott hingegebene, getaufte Christen aus der Menschheit erkauft und mit Christus in den Himmel aufgenommen werden, welche Hoffnung besteht dann für die anderen? Wie schon bemerkt, spricht die eben zitierte Schriftstelle von den Erstlingsfrüchten aus der Menschheit, die in den Himmel kommen sollen. Doch weist die Heilige Schrift auch auf die letzten Früchte hin, die aus der Menschheit herausgesammelt werden, um ihnen ewiges Leben auf Erden zu verleihen. Jesus sprach von diesen anderen Früchten als von „anderen Schafen“. Er sagte: „Und ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde [der kleinen Herde] sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde, e i n e n Hirten geben.“ (Joh. 10:16 NW) Somit muß Jesus Christus als König und Gebieter diese anderen Schafe in eine herdengleiche Gesellschaft — nicht im Himmel, sondern auf der Erde — einsammeln.

DIE SEGNUNGEN FÜR IRDISCHE UNTERTANEN DES KÖNIGREICHES

34 Gibt es eine bestimmte Zahl dieser anderen, und woher kommen sie? Die Bibel antwortet durch die prophetische Vision, die der Apostel Johannes hatte: „Ich sah, und siehe! eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen stand vor dem Throne und vor dem Lamme, gekleidet in weiße Gewänder, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen beständig mit lauter Stimme, indem sie sagen: ‚Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme.‘ … ‚Jene, die mit weißen Gewändern bekleidet sind: wer sind sie, und woher sind sie gekommen?‘ … Und er sprach zu mir: ‚Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen, und sie im Blute des Lammes weiß gemacht.‘“ (Off. 7:9, 10, 13, 14, NW) Hier sehen wir, daß viele die Drangsal überleben — ihre Zahl wird jedoch unbestimmt gelassen —, und sie müssen ihre Gewänder der Kennzeichnung als solche anlegen, die für den wahren Gott, Jehova, eintreten und sich das Lamm, Jesus Christus, zum Führer nehmen. Überdies tritt diese große, zahllose Menge von Gläubigen während der großen Drangsal der letzten Tage, die über Satans alte Welt hereingebrochen ist, an Gottes Seite hervor. Und man beachte wohl: Sie stammen aus allen Ländern der Erde. Somit sehen wir, daß die eine wahre Religion die Bibel in Wirklichkeit die einzige allgemeingültige Religion auf Erden ist.

35. Was ist das „Blut des Lammes“, und durch wessen Bedingungen wird Leben angeboten?

35 Was ist dieses „Blut des Lammes“, das erwähnt wird? Jehova Gott sandte seinen Sohn vom Himmel her, damit er der Erlöser der Menschen werde und sein Blut als Mensch dahingebe, um all die vielen Menschen von Sünde und Tod zu befreien, die an Jesu Sühnopfer glauben, das vor neunzehnhundert Jahren erbracht worden ist. Um jene Zeit führte Johannes der Täufer Jesus mit den Worten ein: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!“ (Joh. 1:29, NW) Ferner sagt die Bibel: „Denn so sehr hat Gott die [Menschen-] Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ (Joh. 3:16, NW) Wir sehen also, daß, wer immer mit seinen Angehörigen als tauglich erfunden werden möchte, zu dieser großen Volksmenge irdischer Überlebenden zu gehören, Gottes Buch der Freiheit, die Bibel, studieren muß. Solche Personen müssen sich zu ihrem Schutze die volle Wahrheit über Gottes Rechtsvorkehrung aneignen, und diese ist mit dem Glauben an das vergossene Blut Jesu Christi verknüpft. So lauten Gottes Bedingungen zum Leben. Wir, die wir sterbende, gefallene Menschen sind, können die Bedingungen nicht festlegen. Es wird uns die Wahl gelassen, diese liebreiche, vernünftige Vorkehrung anzunehmen oder zu verwerfen. Wir möchten unsere Wertschätzung dadurch bekunden, daß wir sie annehmen, damit wir für immer glücklich leben können.

36, 37. Gibt es eine Hoffnung für die Toten, und wann wird sich diese Hoffnung verwirklichen?

36 Wie steht es aber mit unseren lieben Verstorbenen? Gibt es irgendeine Hoffnung, daß sie, als zu den „anderen Schafen“ gehörend, unter der Führung Jesu Christi auf der Erde leben können? Jawohl. Die Auferstehung von den Toten ist die große Hoffnung für die verbesserlichen Verstorbenen, die Gott in seinem Gedächtnis aufbewahrt, und auch diese hat Jesus Christus möglich gemacht. Die Heilige Schrift drückt sich über diese Sache deutlich aus: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt worden als Erstlingsfrucht von denen, die entschlafen sind. Denn weil durch einen Menschen der Tod [gekommen] ist, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn so wie in Adam alle sterben, so werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden.“ (1. Kor. 15:20-22, NW) „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle in den Gedächtnisgrüften seine Stimme hören und herauskommen werden, jene, die Gutes taten, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübten, zu einer Auferstehung des Gerichts.“ — Joh. 5:28, 29, NW.

37 Wann kann erwartet werden, daß die Auferstehung jener beginnt, die auf der Erde leben werden? Der Apostel Johannes sagt in seiner Vision der neuen Welt folgendes: „Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß. Vor ihm entflohen die Erde und der Himmel, und es fand sich keine Stätte mehr für sie. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen.“ (Off. 20:11, 12, NW) Hier haben wir die Antwort. Erst müssen die Systeme, die den alten Himmel und die alte Erde gebildet haben, ‚entfliehen‘, das heißt vernichtet worden sein, weil sie zu den Feinden gehören, die der Gebieter, Christus Jesus, besiegte; erst dann werden die irdischen Verstorbenen durch Auferstehung wieder zum Leben aufstehen.

„NEUE HIMMEL UND EINE NEUE ERDE“

38. Welche Himmel und welche Erde werden vernichtet werden, und ist diese Vernichtung nahe gekommen?

38 Worin bestehen diese Himmel und die Erde, die vernichtet werden sollen? Der Apostel Petrus erklärt, daß es die symbolischen Himmel und die Erde sind. Die symbolischen Himmel sind jene, die Satans unsichtbare Dämonenorganisation ausmachen; die symbolische Erde ist seine irdische, sichtbare Einrichtung, bestehend aus Menschen und ihren Herrschern, die die Menschheit in Dunkelheit und Verwirrung halten. Von den spöttischen Ungläubigen unserer Zeit sprechend, sagt Petrus: „Diese Tatsache entgeht ihrer Kenntnis, daß es in alten Zeiten Himmel gab sowie eine Erde, die festgeworden, aus dem Wasser herausragte und sich inmitten des Wassers befand durch das Wort Gottes, und dadurch wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde. Aber durch dasselbe Wort werden die jetzigen Himmel und die Erde aufbewahrt für das Feuer, aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen.“ (2. Pet. 3:5-7, NW) Heute zeigt die Erfüllung anderer biblischer Prophezeiungen an, daß diese Zeit der Vernichtung der alten Himmel und der Erde in Gottes großer Schlacht von Harmagedon nun bevorsteht. — Off. 16:14, 16.

39. Was wird an den Platz der alten Himmel und der Erde treten, wie es der Prophet Jesaja und der Apostel Petrus zeigen?

39 Was wird geschehen, wenn die Systeme der alten Himmel und der Erde im universellen Krieg von Harmagedon verschwinden werden? Wieder laßt uns aus der Bibel die Antwort des Apostels Petrus hören: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner [Gottes] Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ (2. Pet. 3:13, NW) Der Prophet Jesaja weist auf die feierliche Zusicherung Jehovas hinsichtlich des Schaffens neuer Himmel und einer neuen Erde hin, wenn er sagt: „Darum spricht der Herr, Jehova, also … Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde; und der früheren wird man nicht mehr gedenken, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen. Sondern freuet euch und frohlocket für und für über das, was ich schaffe.“ (Jes. 65:13, 17, 18) Dies wird bei allen Menschen Jubel auslösen. Wie der Gott des Universums es zusichert, wird diese neue Welt ewig dauern.

40. Wer wird die Bürger der neuen Erde ausmachen, und wieso wissen wir das?

40 Aus wem wird die neue Erde bestehen, die ewig währen soll? Nun, aus allen Menschen guten Willens, allen Sanftmütigen, Belehrbaren von allen Nationen, die jetzt die Wahrheit kennenlernen und Stellung für die heilige Freiheit beziehen. Ihr, die ihr sanftmütig seid, solltet nun mit dem großen, unparteiischen Gott, der für Menschen von jeder Nationalität einen Weg der Rettung offenhält, Frieden zu schließen suchen. Höret die Worte aus der Bibel hinsichtlich dieser Zeit der Freiheit und der Möglichkeit, für immer auf Erden zu leben, also durch den Sturm des Zornes Gottes, durch Harmagedon, die gerade bevorstehende Schlacht, hindurchzuleben: „Suchet Jehova, alle ihr Sanftmütigen des Landes, die ihr sein Recht gewirkt habt; suchet Gerechtigkeit, suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jehovas.“ (Zeph. 2:3) Ferner gibt uns die Bibel folgende Zusicherung: „Nur noch ein Weilchen, und der Böse wird nicht mehr sein; und du wirst dich gewißlich nach seiner Stätte umsehen, und er wird nicht mehr da sein. Aber die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, und sie werden sich in der Tat an Fülle von Frieden ergötzen. Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden für immer darauf wohnen.“ (Ps. 37:10, 11, 29, NW) Dann wird die großartige Jubeljahrzeit, eine Ära der Freiheit und Freilassung, anbrechen, und Fülle von Frieden wird ewig auf Erden bestehen. Über diese Jubeljahrzeit, die vor langem vorgeschattet wurde, sagt die Bibel: „Ihr sollt im Lande Freiheit ausrufen für alle seine Bewohner.“ — 3. Mose 25:10.

41. Aus wem bestehen die neuen Himmel? Warum wird diese neue Stadt das neue Jerusalem genannt, und welche wunderbaren Dinge wird Gott durch sie herbeiführen?

41 Nun wollen wir noch die neuen Himmel betrachten. Worin bestehen sie? Aus der neuen himmlischen Herrschergruppe der 144 000, die mit Christus Jesus, dem König, verbunden sind, der seit dem Jahre 1914 im Himmel auf dem Throne sitzt, wie dies so viele Prophezeiungen und die Geschehnisse unserer Tage, durch die sich diese Prophezeiungen erfüllen, anzeigen. Diese bilden die Stadt, das Königreich des Himmels, nach dem Abraham in alter Zeit ausblickte. In der Bibel trägt diese neue Stadt den Namen „neues Jerusalem“, und ist abgeleitet von dem alten Jerusalem, das lange Zeit dem einstigen König David als Hauptstadt diente. David stellte den größeren davidischen König, Christus Jesus, dar. In einer prophetischen Vision beschreibt die Bibel die Macht, die das neue Jerusalem über die Erde ausübt, um auf ihr ein Paradies der Schönheit und Gesundheit wiederherzustellen. Der Apostel Johannes sagt: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen … Ich sah auch die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Gleichzeitig hörte ich eine laute Stimme vom Throne her sagen: ‚Siehe! das Zelt Gottes bei den Menschen; und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.‘ Und der auf dem Throne saß, sprach: ‚Siehe! ich mache alle Dinge neu.‘“ — Off. 21:1-5, NW.

42, 43. Was sollte ein jeder, der das Leben liebt, heute tun, und welche Segnungen werden ihm heute und in der Zukunft daraus erwachsen?

42 Welch großartige Vision vom wiedererlangten Paradiese! Sie ist ein Teil der Schlußgedanken des Buches der Freiheit, der Bibel. Sie ist die restlose Antwort auf das große Gebet, das Jesus lehrte: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ (Matth. 6:10, NW) Wir haben indes erst damit begonnen, einen flüchten Blick auf das weite Gebiet der Wahrheit zu werfen, das in der Bibel enthalten ist, und wie großartig ist es! All diesen Aufschluß können wir unmöglich von der Natur erhalten. Die Zeit ist nun gekommen, da jeder, der Leben und Freiheit liebt, sich ein Exemplar der Bibel beschaffen und mit einem Studium ihrer lebengebenden Botschaft beginnen sollte. Die Bibel sagt deutlich: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortwährend Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über Jesus Christus, den du ausgesandt hast.“ — Joh. 17:3, NW.

43 Besitzt du eine Bibel? Liest du regelmäßig darin? Wenn nicht, dann hole sie aus ihrem Winkel hervor. Staube sie ab. Beginne, täglich darin zu lesen und sie als Wegleitung in deinem Leben zu benutzen. Sie wird für dich und deine Angehörigen eine Hilfe sein, jetzt nach der Weise der neuen Welt zu leben. Beachte das Glück und die Einheit, die in jedem Teile der Erde unter der Neuen Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas heute herrschen. Auch du kannst dieselbe Freude, Befriedigung und geistige Gesundheit haben. Kein anderes Buch, kein Schatz, den du besitzt, wird dir eine solch dauernde Herzensfreude oder solche Freiheit verschaffen. Warum solltest du dir ihre Hilfe und nützlichen Ratschläge vorenthalten? Beziehe Stellung für die wahre Religion der Bibel. Erlange die Wahrheit. Folge ihr und werde dadurch frei. Sichere dir eine glückliche Zukunft, ewiges Leben auf dieser schönen, paradiesischen Erde unter Gottes Königreich.

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