„Dein Wille geschehe auf Erden“ (37. Teil)
Im abschließenden zwölften Kapitel seiner Prophezeiung berichtet Daniel, vor dem Ende seiner Dienstvorrechte als Prophet stehend, daß er durch Engel Prophezeiungen über gewisse Zeitspannen vernommen habe, nämlich über eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit (oder 1260 Tage) und über 1290 Tage. Diese letztgenannte Zeitspanne erreichte ihren großartigen Höhepunkt beim internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas, der im Jahre 1922 in Cedar Point, Ohio, stattfand. Damals erging der begeisternde Aufruf zur Predigttätigkeit in den historisch gewordenen Worten: „Deshalb verkündet, verkündet, verkündet den König und sein Königreich.“ Außerdem faßte die Zuhörerschaft von 18 000 bis 20 000 Personen am Schlusse des öffentlichen Vortrages „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“ die mutige Resolution „Aufruf an die Führer der Welt“. Darin wurde dargelegt, daß die zum Schutze weltlicher Nationen gegründete Organisation versagen, Gottes durch Christus regierte Königreich aber unfehlbar triumphieren werde und daß unter diesem Königreich alle gehorsamen Menschen in einem Paradies weiterleben und niemals von der Erde wegsterben werden.
1335 TAGE
21, 22 (a) Was für eine weitere Zeitperiode hatte Gott in seinem Wort gekennzeichnet? (b) Wann begann diese Zeitspanne, und was geschah mit denen, die in dieser Zeit ausharrten?
21 Ohne Frage war diese Hauptversammlung in Cedar Point vom 5. bis 13. September 1922 für die Heiligtumsklasse ein eindrucksvolles Kennzeichen des Höhepunktes der prophezeiten 1290 Tage. So begeisternd dies jedoch auch war, sah Jehova Gott noch etwas weiteres voraus, das wegen seiner Bedeutung für die Glieder seines geweihten Volkes eine prophetische Zeitbestimmung verdiente. Um sie weiterhin in eine erwartungsvolle Stimmung zu versetzen, inspirierte er seinen Engel, zu Daniel folgendes zu sagen: „Glückselig der, welcher harrt und tausend dreihundertundfünfunddreißig Tage erreicht!“ (Dan. 12:12) Diese Zeitspanne sollte zu den 1290 Tagen hinzukommen und 45 Tage oder eineinhalb Monate prophetischer Zeit länger sein. Sie sollte drei Jahre, acht Monate und fünfzehn Tage umfassen. Diese Zeitspanne sollte vom Ende der vorhergehenden 1290 Tagen an zählen, die bei der zweiten Hauptversammlung in Cedar Point im September 1922 ihren Höhepunkt fanden. Die nachfolgende Zeitspanne von 1335 Tagen sollte daher im Monat Mai 1926 enden.
22 Während dieser Zeit stand Jehova Gott seinem Volke bei, so daß es warten oder ausharren konnte, indem es sein Königreich in immer größerem Umfang verkündete. Das bewirkte, daß noch viele weitere Glieder des von Jehova geweihten Überrests in das Heiligtum hineingebracht wurden. Wir ersehen dies an der Zunahme der Besucherzahlen anläßlich der jährlichen Feier des Abendmahls des Herrn, denn im Jahre 1922 nahmen 32 661 Personen daran teil, 1923 waren es 42 000, 1924 62 696, und 1925 zählte man 90 434 Teilnehmera. Offenbar waren jedoch einige da, die nicht bis zum Ende der angekündigten Zeit „warteten“, denn am 27. März 1926 wurde beim Abendmahl des Herrn eine Abnahme der Besucherzahl berichtet. Es waren nur noch 89 278 anwesend. Besonders das Jahr 1925 erwies sich für viele Glieder des Volkes Jehovas als ein Jahr schwerer Prüfungen. Einige hörten auf zu warten und gingen mit der Welt.
23. Wodurch war der Monat Mai 1926 gekennzeichnet, und wo erlebten die Kongreßbesucher den großen Höhepunkt dieses Monats?
23 Dann kam der Monat Mai 1926, und vom 1. bis 3. dieses Monats fand in Basel, Schweiz, eine Hauptversammlung statt. Vom 13. bis 16. Mai wurde eine weitere Hauptversammlung in Magdeburg, Deutschland, abgehalten, bei welcher Präsident Rutherford den öffentlichen Vortrag über das Thema „Trost für das Volk“ hielt. Es waren 25 000 Personen zugegen. Der große Höhepunkt der Versammlungen in diesem bemerkenswerten Monat kam jedoch in London, England, der Hauptstadt des größten Weltreiches der Geschichte, des Britischen Reiches. Der Kongreß fand somit am Sitze der Macht statt, die die Hauptstütze des Völkerbundes, des abscheulichen ‚Bildes des wilden Tieres‘, des politisch-religiösen Ersatzes für das wahre Königreich Gottes, bildete. Vom 24. bis 31. Mai versammelten sich die Kongreßteilnehmer zu froher Gemeinschaft, und das mit den religiösen Traditionen verbundene, steife, scheinheilige Formenwesen, das die Glieder des Volkes Gottes beengt hatte, wurde bloßgestellt und weggetan, was für alle eine große Erleichterung bedeutete. Am 28. Mai unterbreitete Präsident Rutherford der Hauptversammlung die fünfte Resolution der Reihe jährlich gefaßter Resolutionen zur Annahme, betitelt „Ein Zeugnis an die Herrscher der Welt“. Das begeisternde neue Buch „Befreiung“ wurde ebenfalls an diesem Tage freigegeben.
24. Wer wurde am Sonntagabend, dem 30. Mai 1926, in der Tat angesprochen, und was begingen diese, so daß welche Tage zu zählen begannen?
24 Am Sonntagabend, dem 30. Mai, erlebten die Anwesenden im damals größten Vortragssaal Londons, in der Royal Albert Hall, den Höhepunkt der Tagung. In der Tat, die Weltmächte wurden direkt angesprochen, als Präsident Rutherford im dichtbesetzten Saal über das Thema „Warum wanken die Weltmächte?“ zur Unterstützung der Resolution sprach, die unterbreitet worden war. Weil das siebente Weltreich auf diese Weise von der Sachlage in Kenntnis gesetzt worden war, beging die anglo-amerikanische Doppel-Weltmacht in der Folge den „verwüstenden Frevel“b, und die 2300 prophetischen Tage begannen zu zählen, um die Zeit zu kennzeichnen, in der Jehovas Heiligtum wieder in seinen rechtmäßigen Stand gesetzt werden sollte. — Dan. 8:13, 14, RS.
25. Welche Zeitspanne begann für jene, die ausgeharrt hatten, mit jener Hauptversammlung in London, und besonders weswegen?
25 Mit dieser internationalen Hauptversammlung in London begann eine Zeit der Glückseligkeit, die noch nicht zu Ende ist und nie enden wird. Wie glücklich waren doch jene Glieder der Heiligtumsklasse, die bis zum Ende der 1335 Tage ausgeharrt hatten! Ihr Glück trat in eine neue Phase ein, weil sie ihr Vorrecht, Zeugen Gottes, des Höchsten, zu sein, dessen Name Jehova ist, immer mehr wertschätzten. Zu Beginn des Jahres hatte ihnen Der Wachtturm in dem Leitartikel seiner Ausgabe vom 1. Februar 1926 die Frage vorgelegt: „Wer wird Jehova ehren?“ Am Dienst-Tag (29. Mai) begaben sich die Kongreßteilnehmer in London als Seine Zeugen auf die Straßen und legten 110 000 Exemplare der neuen Broschüre Panier für das Volk in die Hände der Menschen. Hinsichtlich dieses erfolgreichen Zeugnisdienstes berichtete Der Wachtturm vom 15. August 1926 über den Kongreß in London und schloß mit folgenden bedeutungsvollen Worten: „Nichts gleich diesem ist jemals am Dienst-Tag auf einer Hauptversammlung bekannt gewesen. Die Geschwister waren überströmend von Begeisterung. Sie empfanden, daß sie ihr Bestes getan hatten, dem Gebote Jehovas zu gehorchen: ‚Ihr seid meine Zeugen, daß ich Gott bin.‘“ (Jes. 43:12) Mit noch größerer Freude nahm die Heiligtumsklasse bei ihrer internationalen Zusammenkunft in Columbus, Ohio, am 26. Juli 1931 den Namen „Jehovas Zeugen“ an.
26. (a) Auf welche Weise wird Daniel an einem künftigen Tage erfahren können, wie sich die von dem Engel vorausgesagte Prophezeiung von den Zeitperioden erfüllten? (b) Zu welchem Lose wird Daniel auferstehen, und wozu mag er eingesetzt werden?
26 In nicht allzu ferner Zukunft wird Daniel, der treue, vorchristliche Zeuge Jehovas, eines Tages erkennen, wie sich die Prophezeiung über die Zeitperioden, die der Engel vorausgesagt hatte, in Verbindung mit der Heiligtumsklasse im 20. Jahrhundert erfüllt hat. Jehovas Engel zeigte an, wie es für Daniel möglich sein wird, dies zu erfahren, indem er sprach: „Du aber geh hin bis zum Ende; und du wirst ruhen und wirst auferstehen zu deinem Lose am Ende der Tage.“ (Dan. 12:13) Als Daniel das Ende seines Weges im Tode erreicht hatte, ruhte er im Scheol, dem allgemeinen Grab der Menschheit, im Todesschlafe. Er kam nicht in den Himmel. Jesus, der vom Himmel herabgekommen war, bestätigte dies. (Joh. 3:13) Als ein Zeuge Jehovas, der ‚das Gute tat‘, ist Daniel die Erfüllung der Worte Jesu gewiß: „Die Stunde kommt, in der alle in den Gedächtnisgrüften seine Stimme hören und herauskommen werden, jene, die Gutes taten, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübten, zu einer Auferstehung des Gerichts.“ (Joh. 5:28, 29, NW) Daniels Los wird Leben auf der Erde in der neuen Welt Gottes nach Harmagedon sein. Er wird auferweckt werden und zu seinem gesegneten Los unter der tausendjährigen Herrschaft Christi auferstehen. Es wird ihm ewiges Leben in Aussicht stehen. Dadurch, daß er das Loskaufsopfer seines Königs, des rechten Hirten, annimmt, wird Daniel ein Sohn des Ewigvaters werden. (Jes. 9:6, Fußn.) Weil er als irdischer Fürst des Volkes Jehovas vor langer Zeit seine Treue offenbarte, wird ihm zweifellos ein Platz unter denen zugewiesen werden, die Christus, der König, ‚zu Fürsten einsetzt auf der ganzen Erde‘. — Ps. 45:16, Fußn.
KAPITEL 14
SEGNUNGEN, WENN SEIN WILLE GESCHIEHT
1. (a) Warum konnten die Jünger, die Jesus das Mustergebet lehrte, gut verstehen, daß sie um das Kommen des Reiches Gottes beten sollten? (b) Weshalb muß dieses Königreich kommen?
ALS Jesus Christus auf Erden weilte, lehrte er seine Jünger zu seinem himmlischen Vater, Jehova, die Worte beten: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ (Matth. 6:9, 10, NW) Alle seine Jünger waren damals gebürtige Juden. Ihre irdischen Vorfahren hatten in den Tagen, als Jehova zur Leitung des Volkes Israel Richter, wie Josua, Gideon, Barak, Simson und Samuel, erweckt hatte, und auch zur Zeit, da König David und seine Nachkommen auf dem „Thron Jehovas“ saßen und herrschten, die Herrschaft Jehovas, ihres Königs, kennengelernt. Gemäß seiner eigenen Verordnung war dieses Vorbild-Königreich Gottes, Jehovas, im Jahre 607 v. Chr. gestürzt worden, und in den Tagen Jesu herrschte über das jüdische Land ein „Verachteter“, nämlich Kaiser Tiberius, und zwar durch den römischen Prokurator Pontius Pilatus. Jesu jüdische Jünger konnten daher gut verstehen, daß sie darum beten sollten, daß das Königreich Jehovas wieder kommen und seine Macht über die Erde ausüben möchte, damit hier auf Erden der Wille des himmlischen Vaters ebenso geschehe wie im Himmel. Dieses Reich mußte kommen, nicht um die Heimat des Menschen, die Erde, zu vernichten, sondern um dafür zu sorgen, daß Gottes Wille auf der Erde so geschehe wie im Himmel.
2. (a) Was wurde dem Menschensohn in Erfüllung von Daniel 7:13, 14 im Jahre 1914 gegeben, und was unternahm es gegenüber dem Himmel und der Erde? (b) Warum unternahm es keine Schritte gegen den König des Nordens und den König des Südens?
2 Im Jahre 1914 stand Michael, mit Autorität und Königreichsmacht bekleidet, auf, oder — wie die in Daniel 7:13, 14 beschriebene Vision es zeigt — der verherrlichte Sohn des Menschen im Himmel wurde vor den Alten an Tagen gebracht, und es wurde ihm das ewige Königtum gegeben, dessen rechtmäßiger, durch Eidschwur bestimmter Erbe er war. Weil Jesus Christus das „Recht“ auf das Königreich besaß, gab Jehova, der Alte an Tagen, es ihm. (Hes. 21:32) Sogleich führte dieses Königreich Krieg gegen Satan und seine Dämonen und warf sie auf die Erde hinab, wo sie den universellen „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, erwarten. Das Königreich wandte seine Macht auch der Erde zu, besonders zugunsten der Heiligtumsklasse und der großen Menge „anderer Schafe“, die eingesammelt werden sollten. (Joh. 10:16) Dieses Königreich ‚kam‘ jedoch noch nicht in dem Sinne gegen den König des Nordens und den König des Südens, daß es in einer Schlacht von Harmagedon alle Königreiche dieser Welt vernichtete. Wie der symbolische Stein, der sich ohne Menschenhände von dem Berge losriß, so schlug damals das von dem Gott des Himmels aufgerichtete Königreich noch nicht an die aus Eisen und Ton bestehenden Füße des metallenen Standbildes, das Nebukadnezar in seinem Traume gesehen hatte, um all die irdischen Regierungen, die durch das Bild dargestellt werden, zu vernichten. Gemäß Gottes Willen mußten auf der Erde vor der Vernichtung dieses Systems der Dinge in Harmagedon noch weitere Dinge geschehen.
3. Was will Jehova, gemäß seinem Vorhaben, durch seinen kommenden universellen Krieg nicht bewirken, im Gegensatz zu dem, was Satan tun möchte, und was ist daher im Interesse der Menschen erforderlich?
3 So sehr auch Satan, der Teufel, seine wahnsinnige Absicht — „herrschen oder vernichten“ — zu verwirklichen sucht, liegt es doch nicht in der Absicht Jehovas, die Erde durch den Krieg, der sich zwischen seinem Königreich und Satans Welt abspielen wird, zu entvölkern. Satans viertausend Jahre alte Welt muß beseitigt werden, um Platz zu machen für die gerechte, neue Welt Jehovas, die unter Jesus Christus, dem Samen seines „Weibes“, stehen wird. Da in diesem universellen Krieg eine ganze Welt vernichtet werden muß, wird es den Menschen auf der Erde nicht möglich sein, diesem Krieg mit Hilfe von Raumschiffen oder irgendwelchen durch Atomkraft angetriebenen, lange Zeit unter Wasser bleibenden Unterseebooten zu entgehen, sondern ihre Vernichtung ist unausbleiblich. Seit 1914 mußten sie vor den kommenden Ereignissen gewarnt und über den von Gott geschaffenen Weg des Entrinnens in Kenntnis gesetzt werden. Das erforderte ein weltweites Zeugnis, das auf der ganzen bewohnten Erde, unter allen Rassen und Nationen, gegeben werden muß, ehe das Ende über die Welt Satans, ihren sichtbaren wie auch ihren unsichtbaren Teil, kommt.
4. War Gott verpflichtet, ein lebenrettendes Werk durchführen zu lassen? Wen erweckte er dazu, und wer soll in Harmagedon verschont werden?
4 Ohne dazu verpflichtet zu sein, hat der allmächtige Gott in seiner Liebe und Barmherzigkeit seine Feinde vor seinem außergewöhnlichen Werk der Vernichtung warnen lassen. Um diese Warnung auszurufen und den Weg nach einem sicheren Zufluchtsort zu weisen, waren besondere Boten und zuverlässige Wegweiser notwendig. Wessen sollte sich Jehova in diesem lebenrettenden Werk bedienen? Vielleicht der Engel im Himmel? Nein, sondern seiner Heiligtumsklasse, von der noch ein Überrest auf Erden lebte. Gottes symbolischer Stein, das Königreich seines Sohnes, hat das symbolische Standbild der sichtbaren, irdischen Organisation Satans im Jahre 1918 — als „die Stätte seines Heiligtums … niedergeworfen“ und die Heiligtumsklasse ‚niedergetreten‘ war — noch nicht getroffen und zermalmt. Der himmlische Michael war jedoch in Königreichsmacht aufgestanden, und er befreite diese Treuen, weil sie „im Buche geschrieben gefunden“ wurden. Er erweckte sie zur Tätigkeit, damit sie überall das vorausgesagte Königreichszeugnis gäben. (Matth. 24:14) Mochte, wer immer auch wollte, die „gute Botschaft vom Königreich“ verwerfen, jene, die das Zeugnis zu Herzen nahmen und ihre Hoffnung, gerettet zu werden, allein auf das Königreich setzten, sollen in der Schlacht von Harmagedon verschont werden.
5, 6. (a) Zu welcher feststellbaren Zeit wurde das durch Gottes Sohn regierte Königreich geboren, und zu welcher feststellbaren Zeit brach in den Tagen Noahs die Flut herein? (b) Was sagte Jesus bezüglich der Frage, ob man wissen kann, wann er in seiner Königreichsmacht in Harmagedon gegen die Welt Satans vorgeht?
5 Zu einer feststellbaren Zeit, am Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“, nämlich im Jahre 1914, wurde Gottes Königreich geboren, und Michael und seine Engel begannen im Himmel gegen den unsichtbaren Teil der Welt Satans Krieg zu führen. Die Dämonen, die zur Welt Satans gehörten, wurden in die unsichtbare Umgebung dieser Erde hinabgeworfen, in den Weltraum, durch den der König des Nordens und der König des Südens mit Hilfe von Raketen ihre Erdmonde, Satelliten oder Raumschiffe schießen. Aber der Tag und die Stunde, in der Michael, der Sohn Gottes, in Königreichsmacht den Kampf wieder aufnimmt, indem er zur Schlacht von Harmagedon schreitet, ist nicht bekannt, und deshalb ist uns auch das Jahr nicht im voraus bekannt. In dem Jahr, in dem Jehova die ‚ehemalige Welt‘, die „Welt der Gottlosen“, hinwegraffte, wurde Noah, nachdem er die dreistöckige Arche zur Errettung seiner Familie und der verschiedenen Tierarten fertiggestellt hatte, von dem Tage unterrichtet, an dem die Flut über die Erde hereinbrechen würde. (2. Pet. 2:5; 1. Mose 7:1-11) Den „Gottlosen“ wurde dieser Tag nicht bekanntgegeben, doch besaßen sie durch die Predigttätigkeit Noahs sowie die Vollendung des Baues der Arche und die Einsammlung der Tiere und Vögel in die Arche genügend hörbare und sichtbare Anzeichen, um zu wissen, daß die erdumfassende Flut sehr nahe war. Können wir heute wissen, wann der Sohn Gottes in seiner Königreichsmacht kommt, um in der Schlacht von Harmagedon gegen Satans Welt vorzugehen? Jesu Prophezeiung über das Ende der Welt sagt:
6 „Von jenem Tage und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern allein der Vater. Denn gleichwie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein. Denn wie die Leute es in jenen Tagen vor der Flut taten: sie aßen und tranken, heirateten und wurden verheiratet bis zu dem Tage, da Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen davon keine Notiz, bis die Flut kam und sie alle wegfegte; so wird auch die Gegenwart des Menschensohnes sein … Darum seid auch ihr bereit, denn zu einer Stunde, in der ihr nicht daran denkt, wird der Sohn des Menschen kommen.“ — Matth. 24:36-44; Luk. 21:26, 27; 2. Pet. 2:5, NW.
7. (a) Wann erst brach die Flut herein, und aus welchem ähnlichen Grund ließ Jehova im Jahre 1918 noch nicht zu, daß Vernichtung auf die Menschheit niederregnete? (b) Was sagte Jesus zur Veranschaulichung dieses Punktes bezüglich der „Tage Lots“?
7 Laßt uns hier beachten, daß die weltvernichtende Flut erst über die achtlosen Menschen hereinbrach, als Noah seine Familie und die verschiedenen Tiere samt den Vögeln, die seinem Ruf folgten, in die Arche hineingebracht hatte, die den Wassern der Flut standhielt. Das beglückende Ergebnis davon war, daß acht Menschen, außer den Tieren (Vögel inbegriffen), die Vernichtung der damaligen Welt überstanden und auf der „reingewaschenen“ Erde in der Welt weiterlebten, die bis zu dieser „bestimmten Zeit des Endes“ bestanden hat. Wie glücklich mußte doch die Familie Noahs gewesen sein, daß sie auf Noahs Predigttätigkeit geachtet, ihn dabei unterstützt und ihm beim Bau der Arche und beim Einsammeln der Tiere geholfen hatte! Ebenso ist es heute. Im Jahre 1918 ließ Jehova nicht Vernichtung auf die bösen, unachtsamen Menschen herabregnen. Zuerst mußten noch jene Menschen, derer er sich erbarmt, aus der Gefahrenzone herausgeführt werden. „Ebenso“, sagte Jesus in Verbindung mit seiner Prophezeiung über das Ende der Welt, „wie es in den Tagen Lots [des Neffen des treuen Abraham] geschah: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten. An dem Tage aber, da Lot [mit seiner Familie] aus Sodom herauskam, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vernichtete sie alle. Desgleichen wird es an dem Tage sein, an dem der Sohn des Menschen geoffenbart werden soll.“ — Luk. 17:28-30, NW; 1. Mose 19:1-26; 2. Pet. 2:6-9.
8. (a) Was gab einer der Engel Lot gegenüber als Grund an, nicht handeln zu können? (b) In welchen Worten beschrieb Jesus eine aus einem ähnlichen Grunde eintretende Unterbrechung der Drangsal?
8 Einer der beiden Engel, die Lot und seinen Töchtern aus der zum Untergang verurteilten Stadt und der Gefahrenzone hinauszugelangen halfen, sprach zu Lot: „Eile! rette dich dorthin, denn ich kann nichts tun, bis du dort [in Zoar] angekommen bist!“ (1. Mose 19:22, NW) Diesem aufschlußreichen Bild getreu, werden Michael, der große Fürst, und seine Engel nichts unternehmen, um die mit Sodom verglichenene Welt Satans zu vernichten, bis die Menschen, die durch Lot und seine Töchter dargestellt werden, die „anderen Schafe“, von der Heiligtumsklasse Jehovas, seinen Auserwählten, die sich noch im Fleische befinden, aus dem gegenwärtigen, verurteilten System der Dinge herausgeholt sein werden. Jesus sagte voraus, daß Jehova für eine Unterbrechung der Drangsal sorgen werde, die über die Organisation Satans hereinbreche, um es den Auserwählten Jehovas, die noch im Fleische leben, zu ermöglichen, dieses lebenrettende Werk zugunsten der „anderen Schafe“ durchzuführen. Jesus sagte: „Jene Tage werden Tage einer Drangsal sein, wie es seit Beginn der Schöpfung, die Gott schuf, bis zu dieser Zeit keine gegeben hat und nicht wieder geben wird. In der Tat, wenn Jehova die Tage nicht verkürzt hätte, so würde kein Fleisch gerettet werden. Aber wegen der Auserwählten [die noch im Fleische sind], die er auserwählt hat, hat er die Tage verkürzt.“
9. Was tat Michael zur bestimmten Zeit, gemäß diesen Worten, und wer also wird nicht vernichtet, wenn das heutige Sodom niedergebrannt wird?
9 In Übereinstimmung mit diesen Worten von Markus 13:19, 20 (NW) befreite Michael im Jahre 1919 die Glieder der Heiligtumsklasse. Wozu? Damit sie das „beständige Opfer“ der Lobpreisung Gottes im Interesse ihrer eigenen Errettung von neuem darbringen konnten, und auch, um den vielen „anderen Schafen“ Hilfe zu bieten, bei Gottes Königreich Zuflucht zu suchen. Dort stehen diese „anderen Schafe“ mit dem Überrest des geistlichen Heiligtums unter dem Schutz Gottes und werden nicht mit dem heutigen Sodom untergehen, wenn die Vernichtung in Form einer Drangsal entbrennen wird, wie sie die Menschheit von Anfang der Schöpfung an niemals gekannt hat.
(Fortsetzung folgt)
[Fußnoten]
a Diese Gesamtbesucherzahlen für die ganze Erde schließen jene Gruppen nicht ein, bei denen weniger als zwanzig Personen bei der Feier des Abendmahls des Herrn zugegen waren, ausgenommen jene gewisser ausländischer Berichte.
b Siehe Der Wachtturm vom 1. Dezember 1959, S. 371 bis 735, und vom 15. Dezember, 759, 760, das heißt Abschn. 37 bis 53.
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● Hat Gott immer über die Erde geherrscht? Welche Veränderungen werden die Folgen der Aufrichtung des Königreiches Gottes sein und wann? Du findest die Antworten auf diese Fragen in dem Artikel „Jehova ist König geworden“.
● Weißt du, daß die christliche Taufe eine Anforderung Gottes ist? Bist du getauft? Bist du für die Taufe geeignet? Wie sollte die Taufe vollzogen werden und von wem? Diesen lebenswichtigen Aufschluß findest du in der nächsten Ausgabe des „Wachtturms“.