Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w61 1. 4. S. 220-223
  • Mein Lebensziel verfolgend

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Mein Lebensziel verfolgend
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1961
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • EINTRITT IN DEN PIONIERDIENST
  • SEGNUNGEN DES MISSIONARDIENSTES
  • Mein Lebensziel verfolgend
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1959
  • Mein Lebensziel verfolgend
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1959
  • Mein Lebensziel verfolgend
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1961
  • Mein Lebensziel verfolgend
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1961
w61 1. 4. S. 220-223

Mein Lebensziel verfolgend

Von Elmer C. Ihrig erzählt

DASS ich eines Tages als Vollzeitverkündiger mein Lebensziel verfolgen würde, hätte ich damals, im Jahre 1926, als sich meine Mutter einige von der Watch Tower Society veröffentlichte Broschüren beschaffte, nicht geglaubt. Ich hatte die Broschüren mit dem Gedanken: Ach, das ist ja nur wieder eine andere Religion, an der ich kein Interesse hatte, von mir gewiesen. Doch hier bin ich nun als Missionar der Zeugen Jehovas in Britisch-Honduras tätig, und das nach etwa vierunddreißig Jahren, von denen ich sechsundzwanzig im Vollzeit-Pionierdienst verbracht habe.

Wir kauften im Jahre 1928 unseren ersten Radioapparat, und bis auf diesen Tag glaube ich, daß dies die beste Kapitalanlage war, die wir je machten. Zuerst interessierten uns die lokalen Rundfunksendungen, später aber stellten wir, mehr oder weniger zufällig, unseren Apparat auf das Programm ein, das durch einen der großen Kettenrundfunke übertragen wurde, die die Watch-Tower-Gesellschaft während eines Kongresses veranstaltete. Ich begann zu erkennen, daß das tatsächlich eine andere Religion war als die anderen.

Als ich einige Zeit danach einen meiner Brüder besuchte, fand ich, daß auch er einige der Publikationen besaß. Sogleich bat ich ihn, sie mir zu leihen, und er war einverstanden, da er selbst wenig Interesse daran zu haben schien. Als ich die Adresse der Gesellschaft bemerkte und sah, daß ich einen Katalog bekommen könnte, sandte ich meinen Namen und die genaue Adresse ein, und es dauerte gar nicht lange, da las ich mit Entzücken die Beschreibung jedes aufgeführten Buches und jeder Broschüre. Sobald wie möglich sandte ich eine Bestellung ein.

Mit der Ortsversammlung kam ich auf eine ziemlich ungewöhnliche Weise in Verbindung. Im allgemeinen geschieht dies dadurch, daß Versammlungsglieder bei den Leuten vorsprechen, aber in meinem Fall geschah es dadurch, daß ich mit einem älteren Mann ein Gespräch anfing, den ich schon einige Zeit gekannt hatte. Er hatte vor einem plötzlichen Regenfall in einem neuen Hause Schutz gesucht, das mein Bruder und ich bauten. Es ist schwierig, zu sagen, wer von uns beiden überraschter war als der andere. Wir erfuhren von ihm, daß die Ortsversammlung zur Zeit in seinem Hause stattfinde. Auch sollte in nächster Zeit ein reisender Vertreter der Gesellschaft hier vorbeikommen, um eine Ansprache zu halten. Wir wurden dazu eingeladen. Wenn noch irgendwelche Zweifel bezüglich der Frage, ob dies die Wahrheit sei, in unserem Sinn gewesen war, trieb jene Ansprache bestimmt alle aus. Hier traf ich auch die ersten Pioniere, mit denen ich je bekannt geworden bin. Einige Jahre später hatte ich das Vorrecht, mit einer Pioniergruppe zusammenzuarbeiten, zu denen auch sie gehörten. Ich bin für dieses Erlebnis stets dankbar gewesen. Es half mir außerordentlich, mein Lebensziel zu verfolgen, besonders was den Missionardienst betrifft.

Wenn ich auf meine erste Erfahrung im Felddienst zurückblicke, kann ich sehen, welche Fortschritte die Organisation bis heute gemacht hat und wie weise es ist, in allen Dingen stets mit ihr Schritt zu halten. In jenen Tagen waren uns keine Schulungspartner als Helfer zugeteilt. Ich arbeitete zuerst etwa eine Stunde mit einem anderen Bruder, dann wurden mir einige Broschüren und zwei Blatt Papier in die Hand gedrückt. Wir setzten damals nämlich eine Petition zugunsten der Rundfunksendungen der Königreichsbotschaft in Umlauf. Diese Tätigkeit schien mir besonders wichtig zu sein, weil ich gerade durch den Rundfunk für die Botschaft interessiert worden war. Wie es mir aber erging, ist daraus ersichtlich, daß ich an drei Sonntagvormittagen arbeitete, ohne eine einzige Broschüre absetzen oder eine Unterschrift für die Petition gewinnen zu können. Das war sehr entmutigend, aber ich bin stets sehr froh gewesen, daß ich die Tätigkeit damals nicht aufgab.

EINTRITT IN DEN PIONIERDIENST

Es dauerte nicht lange, da kam ich mit einem jungen Bruder zusammen, der später mein erster Pionierpartner wurde. Nachdem ich mit ihm gesprochen und selbst in den Schriften der Gesellschaft viele ermutigende Erfahrungen aus dem Felde gelesen hatte, hatte ich das Empfinden, zum Pionierdienst bereit zu sein.

Kurz bevor wir uns in unser erstes Gebiet, das im Staat Missouri lag, begaben, hatten wir das Vorrecht, eine größere Tagung zu besuchen, die für mich die erste war. Bruder Rutherford und andere Vertreter der Gesellschaft waren anwesend. Das gab uns gerade den Antrieb, den wir benötigten. Es war das erste Mal, daß ich vom Hause weg war, und weil ich über 800 Kilometer vom Elternhaus entfernt war und wir beide miteinander nur 9 Dollar Bargeld besaßen, beschlich uns zuerst ein etwas seltsames Gefühl. Als wir aber arbeiteten und einige Menschen fanden, die Interesse bekundeten und mit denen wir Gemeinschaft pflegen konnten, fühlten wir uns schon viel wohler.

Wir begannen den Dienst in diesem Gebiet nicht nur mit dem Besuch einer größeren Veranstaltung, sondern uns wurde auch als eine Art Lohn dafür, daß wir ihn durchgeführt hatten, das großartige Vorrecht zuteil, noch eine weitere Tagung besuchen zu können. Diesmal war es der Kongreß 1935 in Washington, D. C. Ihm beiwohnen zu dürfen schien uns fast ein Wunder zu sein, denn bis zu der Zeit, da wir abreisen sollten, wußten wir nicht, wie wir es schaffen würden. Aber weil wir, was den Absatz der Schriften betraf, ein außerordentlich gutes Gebiet hatten und weil gutherzige Brüder und Menschen guten Willens uns überdies Hilfe boten, konnten wir unsere Fahrt in einem Schulbus, der größtenteils mit Pionieren gefüllt war und von Little Rock, Arkansas, abfuhr, selbst bezahlen. Unsere Mittel brachten uns nicht nur zum Kongreßort, sondern danach auch in unser nächstes Pioniergebiet, nach Iowa.

Mehrere Jahre arbeitete ich als Pionier in abgelegenem Gebiet. Erst im Jahre 1940 begann ich daher mit einer Versammlung etwas Erfahrungen zu sammeln. Das geschah, als wir in einem Gebiet, in dem wir arbeiteten, ziemlich viele Interessierte vorfanden und dann an die Gründung einer Versammlung dachten. Als der Zonendiener auf Besuch kam, wurde die Sache organisiert, und er schlug mich für das Amt eines Versammlungsdieners vor. Ehe ich daran dachte, wurde mir noch mehr Verantwortung auferlegt. Kurz danach erhielt ich einen weiteren Brief von der Gesellschaft; diesmal wurde ich gebeten, einen freigewordenen Platz in den Reihen der Zonendiener zu bekleiden.

Etwa ein Jahr später nahm der Zonendienst ein Ende. Dann ging für uns die Tür in den Sonderpionierdienst auf. Das war gerade das, was ich mir gewünscht hatte. Nun konnte ich viel Arbeit von Tür zu Tür tun und viele Studien durchführen, denn um jene Zeit begann man eifrig, Heimbibelstudien in Gang zu bringen. Nicht lange danach wurde eine weitere größere Versammlung veranstaltet. Bei dieser Gelegenheit hörten wir zum ersten Male von einer Schule, in der Missionare für den Auslandsdienst geschult würden. Aber natürlich war das für andere — dachte ich —, niemals für mich! Aber ich hatte falsch gedacht. Kurze Zeit danach wurde ein Teil unserer Gruppe in eine kleine Stadt im südlichen Staat Illinois gesandt. Ich sollte ebenfalls gehen. Nicht lange danach traf der Brief ein, der mich zu ernstem Nachdenken und zum Gebet veranlaßte. Was denkt ihr, was er enthielt? Ein Schreiben vom Büro des Präsidenten und ein Formular zum Ausfüllen hinsichtlich des Besuchs der Wachtturm-Bibelschule Gilead. So erhielt ich das Vorrecht, die erste Gileadklasse zu besuchen.

Ich zögerte, meinen Partner in dem etwas schwierigen Gebiet zu verlassen, doch ermunterte er mich zu gehen. Pöbelrotten hatten dort bei einigen Gelegenheiten Jehovas Zeugen angegriffen und geschlagen, ehe wir dorthin gegangen waren. Es bedeutete für mich daher einen weiteren Ansporn, als ich nach Absolvierung der Gileadschule das Vorrecht erhielt, einem Kongreß in Chikago beizuwohnen, und daselbst unter den anderen gerade aus dieser Stadt ein älteres Ehepaar fand, mit dem ich studiert hatte, ehe ich nach Gilead gerufen worden war. Welche Freude, daß wenigstens zwei Menschen aus jenem Gebiet herausgekommen waren und für Jehova Stellung genommen hatten!

SEGNUNGEN DES MISSIONARDIENSTES

Obwohl der Kurs der ersten Klasse im Sommer 1943 zu Ende war, konnten wir erst im Jahre 1945 nach Britisch-Honduras reisen, so daß ich nun fünfzehn Jahre hier gewesen bin. Wenn ich auf die Zeit zurückblicke, da nur etwa sechs bis acht Personen das Licht der Wahrheit hochhielten, damit alle es sehen konnten, und ich nun die Mehrung sehe, freue ich mich von Herzen, einen kleinen Anteil daran gehabt zu haben. Damals gab es nur eine einzige kleine Versammlung; in den äußeren Bezirken gab es noch gar keine. Ich pflegte dorthin zu gehen und jeweils etwa zwei Wochen dort zu verbringen und durch die Abgabe von Büchern, die Aufnahme von Abonnements und dadurch, daß ich Ansprachen hielt, Samen auszusäen. Wenn wir uns heute an diese Orte begeben, finden wir entweder eine Versammlung oder mindestens ein Grüppchen alleinstehender Brüder vor, die anderen behilflich sind, das Licht der Wahrheit zu sehen.

Es macht das Leben lebenswert, sehen zu können, daß sich unter der zunehmenden Schar auch Leute befinden, bei denen man vorgesprochen und denen man geholfen hatte, die Königreichswahrheit zu erkennen. Ich führe ein Beispiel an: Im westlichen Teil der Kolonie gibt es eine alleinstehende Gruppe und einige Kilometer weiter weg eine kleine Versammlung von Brüdern. Hier arbeiten zwei junge einheimische Sonderpioniere und führen auch die Aufsicht über diese beiden Gruppen. Einer davon ist ein junger Mann, den ich vor mehreren Jahren besuchte, als er noch ein Knabe war. Im Jahre 1954, als in einem anderen Teil der Kolonie ein weiteres Missionarheim eröffnet wurde, wurde dieser Junge wieder gefunden. Jetzt war er bereit, dem Ruf zu folgen; der Same hatte gekeimt, und wenn er noch etwas Bewässerung und Pflege erhielt, konnte er bald Frucht hervorbringen.

In einer anderen kleinen Versammlung auf dem Lande dient als Versammlungsdiener ein Mann, bei dem ich vor einigen Jahren etwas Literatur abgegeben hatte und mit dem ein Studium begonnen worden war. Dieses Gebiet liegt ziemlich weit von Belize weg und ich konnte daher das Studium nicht fortsetzen, sorgte aber dafür, daß ein anderer Bruder, der nicht so weit weg wohnte, es weiterführte. Als im Laufe des Studiums gezeigt wurde, daß den gerechten Anforderungen hinsichtlich der Ehe entsprochen werden müsse, war er bereit, sich danach zu richten. Nun erfreut er sich des Vorrechts, seinen Brüdern und anderen Menschen guten Willens in seiner Nachbarschaft zu dienen. Es bereitet mir Freude, zu sehen, daß ich einen kleinen Anteil daran hatte, ihm Hilfe zu leisten.

Kurze Zeit nachdem das zweite Missionarheim eröffnet worden war, wurde eine Versammlung gegründet. Den Kern derselben bildeten einige Personen, die ich in früheren Jahren besuchte, als ich jenes abgelegene Gebiet durcharbeitete. Jetzt, da ein Missionarheim eröffnet worden war, konnten wir den Samen weiter bewässern, und es währte nicht lange, da begann er zu wachsen und Frucht zu tragen. Noch im Jahre 1952, als wir dort unsere erste größere Versammlung abhielten, war kein Anzeichen einer Versammlung vorhanden, und jetzt ist dies eine der stärksten Versammlungen in der Kolonie. Sie hat solche Fortschritte gemacht, daß sie die vielen örtlichen Arbeiten in Verbindung mit der Veranstaltung einer größeren Versammlung übernehmen konnte. Ein einheimischer Sonderpionier, der anläßlich des Internationalen Kongresses „Göttlicher Wille“, der im Jahre 1958 in New York stattfand, gerade von der Gileadschule graduiert wurde, ist dort nun Aufseher.

Als ich vom Kongreß 1958 zurückgekehrt war, wurde mir ein weiteres Vorrecht zuteil. Ich wurde nach Belize gerufen, um bei der Überwachung des Baus eines neuen Zweigheims und eines Königreichssaales mitzuhelfen.

Wer noch irgendwelche Zweifel hegt, ob er den Vollzeitdienst aufnehmen sollte, der denke an die Worte: „Gott, euer Vater, weiß, was ihr benötigt, schon ehe ihr ihn nur bittet.“ (Matth. 6:8, NW) Gestützt auf die persönlichen Erfahrungen, die ich im Laufe der 26 Jahre im Vollzeitdienst gemacht habe, kann ich bezeugen, daß diese Worte wahr sind, ja daß Gott für alles, was ich benötigte, in materieller und in geistiger Hinsicht, gesorgt hat. Manchmal sah die Lage recht schwierig aus, aber wenn man auf Jehova vertraut und in seinem Werk harte Arbeit leistet, findet sich stets ein Ausweg. Laß dir von Jehova beweisen, daß Er gut ist! Prüfe ihn diesbezüglich, indem du jetzt beginnst, als Vollzeitverkündiger der guten Botschaft dein Lebensziel zu verfolgen! Im Laufe der Zeit werden sich dir ohne Zweifel neue Gebiete des Vollzeitdienstes erschließen. Vielleicht kannst du Sonderpionier­dienst tun, indem du dich entweder an einen Ort begeben kannst, an dem noch keine Brüder wirken, oder indem du dich einer schwachen Versammlung anschließt, die der reifen Hilfe bedarf. Man weiß tatsächlich nie genau, was Jehova für die bereit hält, die ihn beim Wort nehmen. Eines aber wissen wir: was immer es sei — es wird etwas Gutes sein!

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen