Fragen von Lesern
● In Ripleys Rubrik „Believe It or Not“ (Du magst es glauben oder nicht) wird erklärt, daß wegen eines Fehlers, den ein Mönch gemacht habe, das Jahr 1961 eigentlich das Jahr 1967 sei. Welche Auswirkung hätte dies auf das Jahr 1914 als das Ende der bestimmten Zeiten der Nationen? — G. B., Vereinigte Staaten.
Als Antwort auf eine Frage erwiderte das King Features Syndicate in der Rubrik „Believe It or Not“ folgendes:
„Dionysius Exiguus, ein gelehrter römischer Abt des 6. Jahrhunderts und ein vollendeter Mathematiker, ist für die Tatsache verantwortlich, daß wir das Jahr 1961 und nicht 1967 schreiben. Er ist der Stifter des Kalenders, der sich auf die christliche Zeitrechnung stützt … Gemäß der Bibel wurde Christus während der Zeit der Herrschaft des Königs Herodes geboren, der im Jahre 4 v. Chr. starb. Der König hatte den Kindermord zwei Jahre zuvor befohlen, und deshalb muß die Geburt Christi auf den 25. Dezember des Jahres 7 v. Chr. gefallen sein.“
Das Obenangeführte hat absolut keinen Einfluß auf die biblische Prophezeiung hinsichtlich des Endes der bestimmten Zeiten der Nationen. Wieso? Da die Zeit von dem Sturz des Königs Zedekia bis zum Beginn des Eintritts der in Jesu großer Prophezeiung angeführten Ereignisse — wie sie in Matthäus, Kapitel 24, aufgezeichnet steht — 2520 Jahre ausmacht, und dies ungeachtet, wo man die Änderung vornehme, um die Zeit vor Christus und nach Christus zu zählen. In Daniels Prophezeiung wurden die sieben Zeiten, das heißt 2520 Jahre, vorausgesagt, und diese vielen Jahre verflossen tatsächlich von dem Sturz des Königreiches Juda an, als das Land verödet wurde, bis zu der Zeit, da das Königreich Gottes in den Himmeln aufgerichtet worden ist.
Zur Veranschaulichung stellen wir die 2520 Jahre durch folgende lange Linie ———————————— dar. Irgendwo auf dieser Linie ändern sich nun die Daten von der Zeit vor Christus zu der Zeit nach Christus. Ungeachtet dessen aber, wo man diese Änderung vornimmt, bleibt die Gesamtzahl dennoch 2520 Jahre. Wenn also das Jahr 1961, wie dieser volkstümliche Artikel besagt, das Jahr 1967 wäre, dann hätte das Jahr 1914 als das Jahr 1920 bezeichnet werden sollen. Das bedeutet auch, daß das Jahr 607 v. Chr. als das Jahr 601 v. Chr. bezeichnet worden wäre. Und von 601 v. Chr. bis 1920 n. Chr. zählen wir insgesamt 2520 Jahre.
Viele gaben als das Todesjahr des Herodes das Jahr 4 v. Chr. an, weil sie den Anfang seiner Regierungszeit von der Zeit an rechnen, da der römische Senat ihn einsetzte, statt von der Zeit an, da er tatsächlich zu regieren begann, was mehr als drei Jahre später erfolgte, nämlich, als er Jerusalem eroberte. Wenn wir seine Regierungszeit vom letztgenannten Jahr an rechnen, kann er im Jahre 1 v. Chr. oder 1 n. Chr. noch gelebt haben, zu welcher Zeit der Kindermord stattfand. — Matth. 2:16.
Diese Methode der Zeitberechnung stimmt mit der Zeit überein, die in der Schrift in bezug auf das Kommen des Messias angegeben worden ist, nämlich in Daniel 9:24-27, in der Prophezeiung von den siebzig Wochen, und ferner mit dem Bericht des Lukas in Lukas 3:1-3, 23 über die Zeit, in der Johannes der Täufer seinen Predigtdienst antrat, das heißt im fünfzehnten Jahr der Regierung des Tiberius, das von August 28 n. Chr. bis August 29 n. Chr. lief. Jesu Taufe erfolgte sechs Monate nach Beginn des Dienstes durch Johannes, also noch im Jahre 29 n. Chr. Da Jesus um diese Zeit das Alter von dreißig Jahren erreicht hatte, mußte er im Jahre 2 v. Chr. geboren worden sein. Andere Schrifttexte weisen diesbezüglich auf die Zeit um den 1. Oktober hin, da er in der „Hälfte der [Jahr-]Woche“ (29 n. Chr. bis 36 n. Chr.) starb, die Daniel erwähnt, oder am 1. April des Jahres 33 n. Chr.
● Lesen wir etwas in der Bibel, was dagegen sprechen würde, daß jemand erlaubt, daß man nach seinem Tode seine Augen auf eine lebende Person verpflanzt? — L. C., Vereinigte Staaten.
Gewisse religiöse Gruppen sehen es ungern, daß man eine Leiche oder Teile der Leiche zu wissenschaftlichen Versuchen gebraucht oder zur Ersetzung gewisser Körperteile anderer Menschen Wissenschaftlern zur Verfügung stellt. Dadurch scheint aber kein biblischer Grundsatz oder kein Gesetz betroffen zu werden. Somit ist dies eine Frage, die jeder einzelne selbst zu entscheiden hat. Wenn er denkt, das sei richtig, und wenn er dabei ein ruhiges Gewissen hat, kann er eine solche Vorkehrung treffen, und niemand sollte ihn deswegen kritisieren. Anderseits sollte auch niemand kritisiert werden, wenn er auf einen solchen Antrag nicht eingehen möchte.