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  • Schützt die junge Generation!
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1963
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1963
w63 1. 11. S. 649-655

Schützt die junge Generation!

„Reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ — Eph. 6:4, NW.

1, 2. Welche widernatürlichen Verhältnisse haben sich entwickelt, und welche Beispiele bestätigen dies?

IN ENGLEWOOD (Colorado, USA) wurde eine heimkehrende Hausfrau gerade, als sie das Haus betreten wollte, von einem blonden Jungen angehalten, der einen vernickelten Revolver auf sie richtete und ihr befahl: „Geld her, oder ich schieße!“ Sie lachte. Aber der Kleine erwiderte: „Ich mache keinen Spaß. Ich habe soeben auf einen Kerl geschossen und ihn umgelegt.“ Die Frau dachte immer noch, er treibe Schabernack, und fragte ihn, wo das denn gewesen sei. Er deutete mit dem Daumen kurz über die Schulter. Dann wiederholte er seine Aufforderung und drückte ab. Der Revolver versagte, doch der Junge feuerte nochmals, und der Schuß ging los. Die Frau taumelte schwer verletzt ins Haus. Ein Babysitter benachrichtigte die Polizei, die sofort mit der Fahndung nach dem bewaffneten Raubmörder begann, der als etwa siebenjähriger Junge beschrieben wurde.a

2 Wie widernatürlich und unnormal! Ein bewaffneter Dreikäsehoch als Raubmörder! Ja, heute muß sich die alte Generation vor der jungen Generation schützen. Durch die Halbstarkenbanden werden die Straßen der Großstädte gefährlicher als die Wege durch den Dschungel. Nicht einmal die Angehörigen sind vor diesen Jugendlichen sicher. Ein Achtjähriger tötete seine Mutter, weil sie wollte, daß er früh zu Bett ging. Ein Dreizehnjähriger schoß auf seine Urgroßmutter, weil sie ihm nicht gestatten wollte, ein Glas Wasser zu trinken. In Redding (Kalifornien) erschoß ein Fünfzehnjähriger seine Eltern, während sie schliefen. „Ich konnte es nicht leiden, wenn mein Vater während einer Fernsehsendung pfiff“, erklärte er der Polizei. „Und meine Mutter hatte ich auch nicht besonders gern.“ Im Jahre 1960 erschoß in Hayward (Kalifornien) ein Dreijähriger seine Mutter. Wie kommt es, daß sich heute Erwachsene, ja sogar Eltern, vor der jungen Generation schützen müssen?

3, 4. (a) Wann beginnen laut Zeitungsberichten die meisten Verbrecherlaufbahnen, und was müssen die Eltern daher tun? (b) Was ist über die Weltverhältnisse und ihren Einfluß auf die Kinder zu sagen?

3 Eines sollte uns allen klar sein: Ohne den schützenden Einfluß von Erziehung und Zucht in jungen Jahren geraten die Kinder auf Abwege. Die meisten Verbrecherlaufbahnen beginnen in frühster Jugend. „Die Zahl der in den Vereinigten Staaten verübten Verbrechen war noch nie so hoch“, sagt J. Edgar Hoover, der Leiter des amerikanischen Bundeskriminalamtes. Viele dieser Verbrechen werden nach seinen Aussagen von Jugendlichen zwischen zehn und siebzehn Jahren begangen. In einem Zeitungsbericht aus Marion (Indiana) hieß es: „Die Polizei hat drei Wagenladungen von Diebesgut wieder herbeigeschafft, das ein Zwölfjähriger in seinem Elternhaus versteckt hatte. Die Beamten sagten, sie hätten damit erst einen kleinen Teil eines ‚phantastischen‘ Beutezuges sichergestellt. Der Junge habe ihnen erklärt, er habe seine Verbrecherlaufbahn mit neun Jahren begonnen.“ (New York Times, 10. Dezember 1961) Es kommt in letzter Zeit auch immer häufiger vor, daß jugendliche Wandalen die Scheiben von Autos und Eisenbahnwagen einschlagen oder fremdes Eigentum beschädigen oder zerstören. Wollen sich die Erwachsenen vor der jungen Generation schützen, dann müssen sie erst selbst etwas zum Schutze der jungen Generation tun.

4 Wie dringend nötig es ist, die Jugend zu schützen, beweisen die Weltverhältnisse. Im Vorwort der Broschüre „A Look at Juvenile Delinquency“ (Eine Betrachtung der Jugendkriminalität)b wird folgendes gesagt:

„Was heute so ganz anders ist, ist die Welt, in der diese Kinder aufwachsen. Diese Erkenntnis hilft uns, einige Erscheinungen der heutigen Jugendkriminalität besser zu verstehen. Noch zu keiner Zeit haben sich unsere Wertmaßstäbe und unsere Lebensweise so schnell geändert. Von uns allen verspürt die Jugend das am meisten. Atombomben und Atomkraft, der Vorstoß zur Automation, die Veränderung der sozialen Verhältnisse, die Bevölkerungsexplosion, der häufige Wechsel des Wohnsitzes der Familie, das Fernsehen und andere Massenmedien, durch deren ungeheuren Einfluß die Vorstellung der Jugend von der Wirklichkeit geformt wird, der stets geringer werdende Bedarf an ungeschulten Arbeitskräften, die steigende Zahl der berufstätigen Mütter ... — all das sind nur einige der Dinge, die zu unserer Lebensweise gehören und die auf Kinder eine gewaltige Wirkung ausüben.“

5. Wovor müssen die Kinder heute geschützt werden, und wie lange?

5 Die Kinder müssen vor kommerzieller Ausbeutung geschützt werden, vor dem Hang zur Unsittlichkeit, vor der Neigung, die gefährlichen Lieblingsgewohnheiten der heutigen Jugend anzunehmen, und vor vielen anderen Versuchungen, die in dieser bösen Zeit an sie herantreten. Sie benötigen diesen Schutz nicht nur während ihrer Kindheit, sondern auch in der kritischen Reifungszeit zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr, in der junge Menschen besonders leicht Gefahr laufen, die Lebensgewohnheiten der Welt anzunehmen.

6. Wessen Versagen macht den schützenden Einfluß einer guten Erziehung um so nötiger, und was schreibt eine Zeitung zu diesem Thema?

6 Was den schützenden Einfluß der elterlichen Erziehung und Zucht noch nötiger macht, ist das klägliche Versagen der Schulen und Kirchen. Nach einem Bericht aus den Vereinigten Staaten zeigt „die Statistik, daß nur jeder fünfte Mittelschüler bis zum Schulschluß an seinem Glauben festhält“. Auch von den Kirchen der Christenheit können die Eltern diesen schützenden Einfluß nicht erwarten. Das bestätigt folgender Artikel, der in der Carroll County Times (Maryland, USA) vom 18. Mai 1961 erschien:

„Wie können die heutigen Führer der Christenheit den Gläubigen Vertrauen in das Wort Gottes einflößen, wenn sie dieses Vertrauen selbst nicht haben? Wie können sie von den Gläubigen erwarten, daß sie nach biblischen Grundsätzen leben, wenn sie durch ihren Unglauben den Wert dieser Grundsätze selbst herabsetzen? Es ist ungefähr so wie bei einem Fabrikanten, der kein Vertrauen zu seinem Produkt hat. Viele Führer der heutigen Christenheit verwerfen einen großen Teil der biblischen Wahrheiten und bestreiten manche der in der Bibel geschilderten Begebenheiten, die sich tatsächlich zugetragen haben. Sie erwecken bei der leicht zu beeinflussenden Jugend, die im allgemeinen das Wort ihrer Geistlichen und Lehrer nicht in Frage zieht, Zweifel. G. MacGregor Grant (Pfarrer an der Rosedale United Church von Toronto, Kanada) soll zur Bestätigung seiner Ansicht, daß das erste Buch Mose weiter nichts als ein ‚Sittenlehrbuch‘ sei, gesagt haben: ‚Man betrachte zum Beispiel die Geschichte vom Sündenfall des Menschen, die im ersten Buch Mose berichtet wird. Es handelt sich dabei nicht um geschichtliche Tatsachen, sondern um eine phantastische Erzählung eines Hebräers, der nicht die geringsten wissenschaftlichen Kenntnisse hatte.‘ ... Die Äußerungen, die die Zweifel der geistlichen Führer an der Bibel bestätigen, nehmen unter dem Patronat des Modernismus erschreckende Ausmaße an. Kein Wunder, daß das organisierte Christentum an Boden verliert und die menschliche Gesellschaft heute jede sittliche, ethische oder andere Orientierung verloren hat, wenn jene, die die Menschen auf den Pfaden der Gerechtigkeit leiten sollten, so weit von der Wahrheit abgewichen sind, daß sie Männern und Frauen den Weg nicht mehr weisen können, auf dem sie gehen sollten ... Wenn dann Kinder mit dem Revolver oder Messer auf ihre Eltern oder Spielgefährten losgehen, ist die Öffentlichkeit bestürzt. Sie sollte es aber nicht sein. Kann man denn etwas anderes erwarten, wenn das Kind keinen Kompaß, keine sittlichen Maßstäbe hat?“

7. Wo finden Eltern trotz der allgemeinen Verwirrung auf diesem Gebiet autoritativen Rat darüber, wie sie ihre Kinder schützen können, und was bewirkt das bei den Eltern?

7 Angesichts ihrer Verantwortung und der bedrohlichen Verhältnisse müssen die Eltern autoritativen Rat suchen, der ihnen zeigt, wie sie ihre Kinder schützen können. Wo finden sie diesen Rat? Selbst die besten Fachleute auf diesem Gebiet sind sich nicht einig. „Die Kindererziehung“, sagt ein Sachverständiger, „ist das umstrittenste, meistdiskutierte und am häufigsten mißverstandene Problem.“ Wie gut zu wissen, daß es eine zuverlässige Autorität gibt, die uns sagt, wie die Kinder geschützt werden können! Jehova Gott, der Schöpfer des Menschen, ist der Urheber dieses autoritativen Rats über die Kindererziehung. Das sollte christliche Eltern von dem unsicheren Gefühl befreien, das jene Eltern haben, die glauben, es gebe auf diesem Gebiet Hunderte von Autoritäten. Da christliche Eltern die richtige Autorität kennen, wissen sie, wie sie ihre Kinder erziehen müssen, um sie vor den Einflüssen der Welt zu schützen. Sie sind nicht im ungewissen wie jene, die ihre Kinder ohne die „Zucht“ und den „autoritativen Rat Jehovas“ zu erziehen versuchen. — Eph. 6:4, NW.

ERZIEHUNG VON FRÜHSTER JUGEND AN

8. Wann sollte man mit dieser Erziehung beginnen? Warum?

8 Die junge Generation benötigt diesen Schutz schon von frühster Jugend an. Daß man mit der Erziehung schon im zarten Kindesalter beginnen sollte, zeigt Jehova Gott, der große Beschützer, unmißverständlich. Sein Wort sagt: „Erziehe den Knaben seinem Wege gemäß; er wird nicht davon weichen, auch wenn er alt wird.“ Je kleiner das Kind ist, desto leichter nimmt es gute Gewohnheiten an. Ein Kind ist unvergleichlich leichter zu erziehen als der intelligenteste Hund. Ein Kind kann man laufen, klettern, schwimmen, stehen und gehen, ja sogar verschiedene Sprachen sprechen lehren. Man kann es auch schon von klein auf zu guten sittlichen Gewohnheiten erziehen. Hunden bringt man bei, daß sie nicht stehlen dürfen. Sollten Eltern Hunde dazu erziehen, daß sie nicht stehlen, ihre Kinder aber nicht? Gebt den Kindern von klein auf die richtige Erziehung! — Spr. 22:6.

9, 10. Warum ist die Erziehung von frühster Jugend an so wichtig, und wie sehen wir bei Moses, daß eine solche Erziehung von unvergänglichem Wert ist?

9 Eine Erziehung von frühster Jugend an und ihr schützender Einfluß sind für die junge Generation auch wichtig, weil sie dadurch eine Grundlage für ihren Glauben erhält, eine Grundlage, die ihr hilft, die wichtigen Fragen zu entscheiden, die an sie herantreten, wenn sie das Alter der Reife erreicht. Eine solche Erziehung hilft der jungen Generation, Entscheidungen zu treffen, die mit Gottes Willen in Übereinstimmung sind. Moses ist in dieser Beziehung ein hervorragendes Beispiel. Er wurde in Ägypten zu einer Zeit geboren, da alle israelitischen männlichen Neugeborenen aufgrund einer Verfügung des Pharao getötet werden sollten. In 2. Mose, Kapitel 2, wird berichtet, wie das kleine Kind von seiner Mutter, Jokebed, in ein Kästchen gelegt und im Schilf am Ufer des Nils versteckt wurde und wie die Tochter des Pharao es dann fand. Miriam, die Schwester Moses, die sich in der Nähe aufgehalten hatte, ging auf sie zu und fragte sie sehr taktvoll: „Soll ich hingehen und dir ein säugendes Weib von den Hebräerinnen rufen, daß sie dir das Kind säuge?“ Die Tochter des Pharao war einverstanden, daß man ihr eine Hebräerin bringe; die Frau war Moses’ eigene Mutter. „Nimm dieses Kind mit“, sagte die Tochter des Pharao, „und säuge es mir.“ Die Zeit verging. „Und als das Kind [Moses] groß wurde, brachte sie es der Tochter des Pharao, und es wurde ihr zum Sohne.“ (2. Mose 2:1-10) Auf diese Weise konnten Moses’ Eltern, Amram und Jokebed, ihrem Sohn von klein auf eine Erziehung geben, deren Einfluß ihn schützte. Sie konnte ihm die Gesetze Gottes einprägen und die Liebe zu Gott einflößen.

10 Die Erziehung, die Moses schon als Kind genoß, gab ihm eine Grundlage für seinen Glauben, eine Grundlage für eine äußerst wichtige Entscheidung, die er später traf. Er entschloß sich nämlich aufgrund der Erziehung bei seinen Eltern in Gosen, dem Königshof mit all seinen Verlockungen und seinem verschwenderischen Leben den Rücken zu kehren, und beim Volke Gottes zu sein, obwohl er in aller weltlichen Weisheit der Ägypter unterwiesen worden war. „Moses [wurde] in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen.“ (Apg. 7:22, NW) Durch die Ausbildung, die Moses in Ägypten zuteil wurde, sollte er später einmal ein hohes Amt in der Regierung bekleiden, wenn nicht gar den ägyptischen Thron übernehmen können. Sagte sich Moses nun: „Allem Anschein nach werde ich eines Tages ein hohes Amt in der Regierung bekleiden, vielleicht sogar König werden. Ich möchte meinem Volk gern helfen, aber ich warte, bis der König stirbt und ich Ägyptens Thron einnehme. Dann werde ich ihm viel besser helfen können“? Nein. Moses dachte nicht so. „Durch Glauben weigerte sich Moses, als er erwachsen war, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, und erwählte es sich, eher mit dem Volke Gottes übel behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben.“ (Hebr. 11:24, 25, NW) Er traf die rechte Entscheidung, denn wäre er einmal an der Macht gewesen, wäre er ziemlich sicher in unwiderstehliche Versuchungen geraten. Moses ist das beste Beispiel dafür, daß es gut ist, die Kinder schon von frühster Jugend an durch eine entsprechende Erziehung zu schützen. Eine solche Erziehung ist wirklich von unvergänglichem Wert.

11. Was setzt eine erfolgreiche Erziehung zum Schutze der Kinder außerdem noch voraus, und woran erkennt man, daß diese Voraussetzung erfüllt wird?

11 Eine erfolgreiche Erziehung zum Schutze der Kinder setzt nicht nur voraus, daß die Eltern in frühster Jugend damit beginnen, sondern, daß sie auch einheitlich vorgehen und selbst ein gutes Beispiel geben. Eltern, die wahre Christen sind, sollten in Fragen der Kindererziehung nicht uneins sein. Sie haben nur eine Autorität, eine maßgebende Quelle. Wieso sollten sie sich also nicht einig sein? Diese Einigkeit verlangt, daß die Frau die Erziehungsmethoden des Mannes und der Mann die Erziehungsmethoden der Frau unterstützt. Sie verlangt, daß beide Eltern — nicht nur der Vater — die Zucht Jehovas anwenden. Die Mutter darf den Kindern nicht alles durchgehen lassen, denn dann fällt es ihnen schwer, die Richtlinien Jehovas einzuhalten, wenn der Vater heimkommt. Die Grundsätze für die Erziehung zum Schutze der jungen Generation gelten nicht nur zeitweise; sie müssen vierundzwanzig Stunden am Tag angewandt werden.

DEN KINDERN DIE GEDANKEN GOTTES EINFLÖSSEN

12. Welchen Rat gibt uns Paulus, und wie werden Kinder im autoritativen Rate Jehovas aufgezogen?

12 Die Kinder müssen sich die Gedanken Gottes zu eigen machen. Die Vermittlung dieses Gedankengutes sollte schon in frühster Jugend beginnen und auch in den kritischen Entwicklungsjahren ununterbrochen fortgesetzt werden. Der Apostel Paulus schrieb folgenden Rat nieder: „Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ (Eph. 6:4, NW) Wie werden Kinder im autoritativen Rate Jehovas aufgezogen? Unter dem Ausdruck „autoritativer Rat“, den Paulus hier verwendet, versteht man im Griechischen unter anderem auch „Gedanken einflößen“. Nun, wessen Gedanken benötigt das Kind oder der junge Mensch zu seinem Schutz? Jehovas Gedanken natürlich! Um die Kinder im autoritativen Rate Jehovas aufzuziehen, müssen ihnen die Eltern die Gedanken Jehovas nicht nur in ihrer Kindheit, sondern unablässig und zielbewußt einflößen.

13. Wie können Eltern den Kindern die Gedanken Gottes schon in frühster Jugend einflößen? Welches Beispiel zeigt, daß es möglich ist?

13 Um den Kindern die Gedanken Gottes einzuflößen, müssen ihnen die Eltern die Gebote Gottes in einer für sie verständlichen Sprache und anhand einleuchtender Beispiele klarmachen. Zerkleinert gleichsam die Worte Gottes, damit selbst die ganz Kleinen sie „verdauen“, das heißt verstehen können. Flößte nicht auch Eunike Timotheus schon „von Kindheit an“ die Gedanken Gottes ein? Das ist möglich. Es erfordert nur etwas Geduld, ziemlich viel Zeit und die Mühe, dem kindlichen Sinn die göttlichen Grundsätze klarzumachen. Es lohnt sich aber; das sehen wir bei Timotheus. — 2. Tim. 3:15, NW.

14, 15. (a) Was müssen die Eltern ihren Kindern klarmachen? (b) Wie können Eltern den Kindern die Gedanken Gottes über Dinge, wie das Stehlen und Lügen, einflößen?

14 Eltern flößen den Kindern die Gedanken Gottes ein, wenn sie ihnen unmißverständlich klarmachen, daß sie das Gesetz Jehovas stets als oberstes Gebot betrachten sollten. Wollt ihr ihnen zum Beispiel klarmachen, daß sie nicht stehlen dürfen, dann sagt ihnen, warum sie es nicht tun dürfen. Sagt ihnen, daß es um weit mehr geht als nur darum, eurem persönlichen Wunsch zu entsprechen. Zeigt ihnen, daß nicht nur ihr so über das Stehlen denkt, sondern auch Gott, und daß ihr ihm gegenüber verpflichtet seid, ihnen sein Gesetz nachdrücklich einzuschärfen. Lest ihnen deshalb, nachdem ihr ihnen erklärt habt, was Stehlen ist, einige passende Bibelstellen vor, damit sie die Gedanken Gottes darüber kennenlernen. „Du sollst nicht stehlen“, gebietet Gott. (2. Mose 20:15) Lest ihnen aber auch noch andere Texte vor, zum Beispiel Epheser 4:28: „Wer stiehlt, stehle nicht mehr.“ (NW) Dann werden sie den Ernst der Sache erkennen und künftig wissen, daß nichts über den Willen Gottes geht und daß sich ihre Eltern stets nach den Geboten Gottes richten.

15 Schützt die junge Generation, indem ihr sie Schritt für Schritt mit den Gedanken Gottes vertraut macht. Geht von einem Gedanken zum anderen über. Erklärt dem Kind zum Beispiel, was lügen ist, wer der erste Lügner war, warum Gott Lügen verabscheut und wie es Lügnern ergehen wird. Dann führt dem Kind wiederum anhand der Bibel die Gedanken Gottes vor Augen. Lest ihm nicht nur solche Texte vor, die zeigen, daß Gott das Lügen mißbilligt, sondern auch solche, die beweisen, daß uns Gott in dieser Beziehung ein gutes Beispiel gibt: „Alle Pfade Jehovas sind Güte und Wahrheit“ oder: „Es [ist] unmöglich ..., daß Gott lügt.“ (Ps. 25:10; Hebr. 6:18, NW) Wenn den Kindern anhand der Bibel gezeigt wird, wie wir wandeln müssen, um Gott wohlzugefallen, und daß er uns selbst das beste Beispiel gibt, ja wenn die Eltern ihnen in all diesen Dingen mit gutem Beispiel vorangehen, dann können sie ihre Kinder weitgehend vor den schlechten Einflüssen unserer Zeit schützen.

16. Was sollten junge Menschen wissen, wenn sie in ein bestimmtes Alter kommen, und was sollten die Eltern daher tun?

16 Mit der Zeit kommen die Kinder in das Alter, in dem ihnen die Eltern auch die Gedanken Gottes über das richtige sittliche Verhalten dem anderen Geschlecht gegenüber einflößen müssen. Auch in dieser Beziehung genügt es nicht, ihnen lediglich zu sagen, was sie nicht tun dürfen. Gebt ihnen wiederum den „autoritativen Rat“ Jehovas, indem ihr ihnen aus der Bibel vorlest, was sie über den keuschen Wandel, den Gott von Christen verlangt, sagt. Macht sie auf die Gefahren aufmerksam, die ihnen von seiten der Welt drohen. So können christliche Eltern ihren heranwachsenden Töchtern zum Beispiel sagen, daß sie nun in das Alter kommen, in dem sie auf das andere Geschlecht anziehend wirken, und es deshalb möglich sein könnte, daß sich junge Männer aus der Welt an sie heranmachen und sie in Versuchung bringen. Eltern sollten die junge Generation rechtzeitig vor solchen Versuchungen schützen, indem sie ihre Kinder über den autoritativen Rat Jehovas Gottes unterrichten.

DIE GEBOTE GOTTES EINSCHÄRFEN

17. (a) Was gehört außer der fortschreitenden Belehrung der Kinder noch zu ihrer Erziehung, und warum? (b) Wie weist Moses auf diesen wichtigen Faktor hin?

17 Ebenso wichtig wie die fortschreitende Belehrung zum Schutze der jungen Generation ist auch die Wiederholung. Mit der Belehrung der Kinder über Gottes Gedanken in bezug auf den Wandel haben die Eltern ihre Aufgabe noch nicht erfüllt. Ein Gebot kann mit der Zeit in unserem Gedächtnis verblassen oder unklar werden. Wenn man vor einer Versuchung steht, muß man Gottes Wort jedoch scharf umrissen im Sinn haben, um ihr ebenso rasch und entschlossen widerstehen zu können wie Joseph, als ihn Potiphars Frau verführen wollte. Joseph zweifelte keinen Augenblick daran, daß er gegen Gott sündigen würde, wenn er der Versuchung nachgäbe. (1. Mose 39:7-12) Die Gebote Gottes müssen also durch Wiederholung eingeschärft werden. Das meinte Moses auch, als er sagte: „Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst.“ — 5. Mose 6:6, 7.

18. (a) Warum gab Moses den Israeliten dieses Gebot, und weshalb ist es auch heute noch zeitgemäß? (b) Welchen doppelten Nutzen bringt die Beachtung dieses göttlichen Rates mit sich?

18 Dieses wiederholte Einschärfen der Gedanken Jehovas ist für Kinder und Eltern ein Schutz. In einer Welt wie der unsrigen, in der das Böse eine allgemeine Erscheinung geworden ist und die Versuchung, verkehrt zu handeln, fast auf allen Gebieten droht, ist es wichtiger denn je, das Wort Gottes, das heißt die Gebote Gottes, stets frisch im Gedächtnis zu haben. Moses warnte die Israeliten vor den Verhältnissen, die für sie entstehen würden, wenn sie mit den heidnischen Völkern in Berührung kämen. Er wußte, daß sie dann leicht Gefahr laufen würden, von den Gesetzen Gottes abzuweichen. Deshalb ermahnte er sie zur Treue und gebot ihnen, die junge Generation zu schützen, indem sie ihr immer wieder die Gesetze Gottes einschärften. Christen befinden sich heute in einer ähnlichen Lage. Auch sie leben in einer Welt, in der es unmöglich ist, jede Berührung mit Menschen, die keine wahren Anbeter Gottes sind, zu vermeiden. Aber auch sie können sich schützen, indem sie Gottes Gebote scharf umrissen im Gedächtnis haben. Wenn die Eltern ihren Kindern diese Gesetze Gottes einschärfen und, wie Moses sagte, davon reden, wenn sie in ihrem Hause sitzen und wenn sie auf dem Wege gehen, wenn sie sich niederlegen und wenn sie aufstehen, dann werden auch sie aus dieser Belehrung Nutzen ziehen. Sie prägen sich dadurch die Gedanken Gottes nämlich selbst ein. Den Kindern die Gedanken Gottes einprägen heißt also, ihnen durch ständige Wiederholung zu helfen, die Gebote Gottes immer besser zu verstehen, so daß sie genau wissen, was sie bedeuten.

19. Was sollte den Kindern in bezug auf das Gesetz Gottes besonders klargemacht werden, und wie sollten sich Erwachsene und Kinder in solchen Fällen verhalten?

19 Macht ihnen auch klar, daß sie dem Gesetz Gottes gehorchen müssen, ob sie zu Hause oder woanders sind. Junge Menschen halten sich manchmal an anderen Orten oder in anderen Städten auf, wo sie vorübergehend nicht unter der Aufsicht der Eltern stehen. Eltern, schärft den Kindern ein, daß Jehova Gott sie überall sieht, auch wenn Menschen sie nicht sehen können. „Die Augen Jehovas sind an jedem Orte, schauen aus auf Böse und auf Gute.“ (Spr. 15:3) Dieser Text zeigt, daß Jehova Gott nichts entgeht. Er sieht alles, es mag klein oder groß sein. Aber im Gegensatz zu den Spionen und Geheimagenten der Nationen überwacht uns Gott zu unserem Segen. Das sollten die Kinder wissen. Schärft ihnen ein, daß sie etwas, was sie in Anwesenheit der Eltern und Diener nicht tun würden, auch nicht tun dürfen, wenn sie woanders sind. Die Erwachsenen sollten der jungen Generation selbst natürlich stets ein gutes Beispiel geben, wenn sie andere Städte besuchen, wo sie niemand von ihrer Heimatversammlung sieht.

20. Was gehört alles zum autoritativen Rate Jehovas, der den Kindern eingeschärft werden soll? Was bewirkt eine solche Erziehung?

20 Es gibt somit viele Grundsätze in bezug auf einen guten Wandel, über die Kinder schon von frühster Jugend an belehrt werden müssen. Der autoritative Rat Jehovas zum Schutz der Kinder ist sehr umfassend. Schärft den Kindern ein, was die Bibel über das Geld sagt, damit sie es weder über- noch unterschätzen. Lehrt sie, in allem bescheiden zu sein. Prägt ihnen das Gesetz Gottes über den Umgang ein: daß schlechte Gesellschaft gute Gewohnheiten verdirbt. Haltet sie an, gute, auferbauende Schriften zu lesen. Erzieht sie dazu, dem Einfluß der Masse zu widerstehen und Torheit und Schlechtigkeit zu fliehen, selbst wenn sie von der weltlichen Jugend noch so verspottet werden. Lehrt sie, was es heißt: „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge.“ (Röm. 12:2, NW) Erzieht sie zu pflichtbewußten Menschen, indem ihr ihnen Pflichten auferlegt. Lehrt sie fremdes Eigentum respektieren. Unterrichtet sie über die Heiligkeit des menschlichen Lebens. Wie oft berichten die Zeitungen, daß Kinder unabsichtlich oder absichtlich jemanden erschossen hätten! Sollte ein Kind überhaupt einen Revolver, sei es ein Spielzeug oder eine echte Waffe, auf jemand richten? Lehrt die Kinder, die „Waffen des Lichts“ anzuziehen und das „Schwert des Geistes“, das Wort Gottes, zu schwingen. Gebt ihnen so früh wie möglich eine eigene Bibel. Macht ihnen das göttliche Gesetz über die Ehe klar: daß ein Christ „frei [ist], sich zu verheiraten“, aber „nur im Herrn“. Führt ihnen die traurigen Folgen vor Augen, die die Mißachtung der Gesetze Jehovas nach sich zieht. Es ist wirklich eine ungeheure Aufgabe, der jungen Generation die Gedanken Gottes einzuflößen, aber dadurch kann sie geschützt werden. — Röm. 13:12; Eph. 6:17; 1. Kor. 7:39, NW.

21. Was tun christliche Eltern, um die weltliche Tendenz zu unterdrücken, und welche segensreichen Auswirkungen hat das für die Kinder?

21 Christliche Eltern, laßt es in eurer Familie nicht soweit kommen, daß die Erwachsenen vor der jungen Generation geschützt werden müssen, wie es in der Welt der Fall ist. Unterdrückt diese Tendenz, indem ihr — wie die Eltern Moses’ — eure Kinder schon von frühster Jugend an im Rate Jehovas erzieht. Prägt ihnen durch fortgesetzte Wiederholung die Gebote des großen Beschützers unauslöschlich ins Gedächtnis ein. Fahrt auch in den kritischen Entwicklungsjahren, in denen sie vermehrten Gefahren ausgesetzt sind, fort, ihnen die Gedanken Gottes einzuflößen. Schützt die junge Generation mit ungeteilter Hingabe und Liebe. Dann wird sie Jehova Gott, dessen autoritativer Rat sie zu schützen vermag, nicht nur heute, sondern auch in seiner ewigdauernden neuen Welt zu seiner Ehre gebrauchen können.

[Fußnoten]

a Meldung der Associated Press, Post Intelligence, Seattle, 29. Oktober 1958.

b Herausgegeben vom amerikanischen Gesundheits-, Erziehungs- und Wohlfahrtsministerium, Organ des Jugendamtes, Nr. 380, 1960.

[Bild auf Seite 651]

Moses konnte nach göttlichen Richtlinien erzogen werden, da er seiner Mutter anvertraut wurde, bis er entwöhnt war

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