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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
w64 15. 11. S. 693-694

Damaskus — ein Kleinod in der Wüste

DAMASKUS, das am Fuß des Antilibanon liegt und vor dem sich die große Syrische Wüste ausdehnt, ist eine blühende Oase in einer trostlosen Einöde. Wegen des ungewöhnlichen Reichtums an Wasser, das von den hohen Bergen im Hintergrund herabströmt, war es von jeher ein erfrischender Rastplatz für Karawanen, die zwischen Babylon, Palästina und Ägypten verkehrten. Seitdem diese Gegend besiedelt ist, befand sich an der Stelle, wo heute Damaskus liegt eine Stadt.

Die Geschichte dieser Stadt reicht bis in die Tage Abrahams zurück, der über 1900 Jahre vor dem Kommen Jesu Christi lebte. Aus dieser Stadt kam nach 1. Mose 15:2 Elieser, der Hausverwalter Abrahams. Sie wird auch in 1. Mose 14:15 erwähnt. Wir lesen dort, wie weit nach Norden Abraham den vier Königen nachjagte, die Lot, seinen Neffen, weggeführt hatten. König David eroberte sie und belegte sie mit Truppen. Unter der Herrschaft seines Sohnes Salomo wurde sie jedoch unabhängig.

Da sie ziemlich abgelegen ist, war sie stets ein günstiges Angriffsziel feindlicher Armeen, besonders jener, die vom Osten her nach Palästina vordrangen. Sie wurde von den Assyrern, von den Babyloniern, den Persern, den Griechen und den Römern eingenommen. Sie wurde während ihrer langen Geschichte auch mehrmals von eindringenden Soldaten geplündert, und mindestens zweimal wurden ihre angesehensten Bürger gefangen weggeführt.

Die Stadt liegt auf einer Hochebene, etwa 670 Meter über dem Meer. Wegen ihrer hohen Lage hat sie ein angenehmes Klima. Im Sommer liegt die Temperatur ungefähr bei 30 °C, und im Winter sinkt sie selten unter 7 °C. Zwei vom Gebirge herabströmende Flüsse bewässern das ganze Gebiet um Damaskus herum und schmücken es mit einer üppigen Vegetation. Dem aus der heißen, trockenen Wüste kommenden Reisenden erscheint Damaskus als die schönste Stadt der Welt. Seine Poeten nannten es deshalb die „Perle des Orients“ und das „Auge der Wüste“.

In biblischen Zeiten wurden seine beiden Flüsse Abana und Parpar genannt. Von diesen beiden Flüssen sprach der aussätzige Naaman, der aus Damaskus zu Elisa kam, um geheilt zu werden. Als ihm gesagt wurde, er solle sich siebenmal in dem schmutzigen Jordan baden, wurde er zornig. „Sind nicht Abana und Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Wasser von Israel?“ sagte er. (2. Kö. 5:12) Jene Flüsse nützten dem Gebiet um Damaskus herum mehr, als der Jordan in seinem tiefen, felsigen Bett Palästina nützen konnte. Es war somit ganz natürlich, daß Naaman auf die Flüsse, die Damaskus verschönerten, stolz war.

WICHTIGE HANDELSSTRASSEN

Die internationale Handelsstraße folgte von Babylon kommend dem Euphrat nach Norden bis zu einer etwa 480 Kilometer nordöstlich von Damaskus gelegenen Stelle und führte dann durch die Wüste nach Damaskus. Wenn die Handelsleute diese Oase in der trostlosen Einöde erreichten, konnten sie sich ausruhen und neue Wasservorräte aufnehmen. Natürlich wurde der Handel durch die Karawanen, die sich vorübergehend in der Stadt aufhielten, sehr gefördert. Dieser Durchgangsverkehr trug Damaskus wahrscheinlich noch mehr ein als sein übriger Handel.

Ein weiterer Handelsweg führte von Damaskus westwärts nach dem Mittelmeerhafen Tyrus. Der Handel zwischen Tyrus und Assyrien wickelte sich somit über Damaskus ab. Gegen die in Tyrus erzeugten Waren konnte Damaskus unter anderem Wolle und Wein liefern. Der Prophet Hesekiel sprach davon, als er zu Tyrus sagte: „Damaskus trieb Handel mit dir um die Menge deiner Erzeugnisse, wegen der Menge von allerlei Gütern, mit Wein von Chelbon und Wolle von Zachar.“ — Hes. 27:18.

Von Damaskus aus führten drei Handelsstraßen nach dem Süden und verbanden Palästina und Ägypten mit der vielbegangenen Straße zwischen Damaskus und den Städten in der Nähe des Euphrat im Osten. Die wichtigste dieser Straßen führte am Nordwestende des Galiläischen Meeres vorbei nach der Hafenstadt Joppe, wo sie in die große Küstenstraße mündete. Von dort führte sie der Küste entlang nach Süden durch die Philisterstadt Gasa und weiter durch Gosen nach Ägypten.

Der zweite Handelsweg, der von der südlichen Damaskusstraße abzweigte, führte am Südostufer des Galiläischen Meeres vorbei. Er verlief südwärts mitten durch Palästina und führte durch Jerusalem, Hebron, Beerseba und endete schließlich in Memphis, Ägypten.

Die dritte von Damaskus ausgehende Straße war als die „Straße des Königs“ bekannt. Sie folgte dem Jordanlauf, etwa 28 Kilometer von seinem östlichen Ufer entfernt. Sie war die Hauptverkehrsstraße, die durch Moab und Edom führte und auf der die Edomiter die Israeliten in den Tagen Moses’ nicht durch ihr Gebiet ziehen lassen wollten, als diese sagten: „Auf der Straße des Königs wollen wir ziehen.“ (4. Mose 20:17) Man nimmt an, daß die elamitisch-babylonischen Könige, die in den Tagen Abrahams die Könige der am Toten Meer gelegenen Städte Sodom, Gomorra, Zoar, Adama und Zeboim angriffen, diese Verkehrsstraße benutzten. Sehr wahrscheinlich schlugen sie die übliche Route durch die Wüste nach Damaskus ein und zogen dann auf der Straße des Königs südwärts.

Die Straße des Königs verband Damaskus mit der wichtigen Hafenstadt Ezjon-Geber am Roten Meer. Von dort bog sie nach Westen ab, durchquerte die Sinaihalbinsel und führte südlich der anderen Straßen, die nach Ägypten führten, in dieses Land. Damaskus war somit durch drei Verkehrswege mit Ägypten und dem größten Teil Palästinas verbunden. Es war der Schnittpunkt der Straßen, auf denen die Handelsgüter von den Städten dieses ausgedehnten Gebiets nach den großen östlichen Reichen am Euphrat befördert wurden. Aus diesem Grunde wurde Damaskus sehr wahrscheinlich auch in den griechischen Zehnstädtebund (Dekapolis) eingegliedert, obwohl es ziemlich weit von den anderen Städten entfernt im Norden lag.

In der Nähe dieser Stadt wurde Saulus von Tarsus, der sich dorthin begeben wollte, um die Christen zu verfolgen, von einem strahlenden Licht aus dem Himmel geblendet und von dem verherrlichten Jesus Christus wegen seines Vorgehens getadelt. Einige Tage später sandte Jesus Ananias, einen der Christen, die Saulus gefangennehmen wollte, zu ihm, um ihm das Augenlicht wiederzugeben und ihn über „den Weg“ zu belehren. Ananias fand Saulus in einem Haus in der Straße, die man die Gerade nannte, eine für die damalige Zeit prächtige Verkehrsstraße. Etliche Tage nachdem Saulus seinen Eifer für seinen neugefundenen Glauben durch eifriges Predigen öffentlich bewiesen hatte, beabsichtigten die Juden der Stadt, ihn umzubringen, und er entkam nur, weil ihn die Jünger nachts in einem Korb an der Stadtmauer hinunterließen. — Apg. 9:1-25.

Heute hat Damaskus nicht mehr die große Bedeutung als Handelszentrum, aber es ist immer noch als eine fruchtbare Oase bekannt, und auch heute predigen dort treue Christen dieselben Wahrheiten, die Ananias, Saulus und andere treue Christen einst dort bekanntmachten.

[Karte auf Seite 693]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Damaskus

Galiläisches Meer

Mittelmeer

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