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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
w64 1. 10. S. 592-598

Loyalität gegenüber Jehovas Organisation

„Neige, o Jehova, dein Ohr. Antworte mir, denn ich bin elend und arm. O behüte meine Seele, denn ich bin loyal.“ — Ps. 86:1, 2, NW.

1. Wie beweist man, daß man Gott gegenüber loyal ist?

LOYALITÄT bedeutet Treue. Jemandem gegenüber loyal zu sein heißt, eng mit ihm verbunden zu sein, ihm unerschütterlich zu gehorchen, ja ihm so treu ergeben zu sein, daß man sich durch nichts von ihm trennen läßt. Loyalität gegenüber Gott verlangt, daß man ihm und seiner Organisation in guten und bösen Tagen treu bleibt oder, wie man so sagt, mit ihnen „durch dick und dünn geht“.

2, 3. Weswegen wird Abraham von Bibelschreibern lobend erwähnt, und warum war er Jehova gegenüber loyal?

2 Der treue Abraham ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Gott und seiner Organisation gegenüber loyal sein kann. Im Jahre 1943 v. Chr. schloß Jehova mit Abraham einen wichtigen Bund. (1. Mose 12:4, 7) Abraham war damals fünfundsiebzig Jahre alt. Er lebte danach noch hundert Jahre, und während dieser ganzen Zeit blieb er Gott in den verschiedensten Prüfungen treu. Er blieb mit Jehova eng verbunden, ja sogar so eng, daß er in der Bibel „Freund Jehovas“ genannt wird. (Jak. 2:23) Nachdem er Jehova hundert Jahre treu gedient hatte, starb er im Jahre 1843 v. Chr. im Alter von 175 Jahren. Wir lesen in 1. Mose 25:8 (NW): „Dann verschied Abraham und starb in gutem, hohem Alter, alt und mit Tagen gesättigt.“ Er hatte das befriedigende Gefühl, Gott bis zu seinem letzten Tag treu geblieben zu sein. Seine Treue zu Gott war so beispielhaft, daß er im 11. Kapitel des Hebräerbriefes, der zweitausend Jahre später geschrieben wurde, deswegen zweimal erwähnt wird.

3 Beachtenswert ist auch, daß in diesem Kapitel über Abraham, Isaak und Jakob gesagt wird: „Darum schämt sich Gott ihrer nicht, als ihr Gott angerufen zu werden.“ (Hebr. 11:16) Diese Männer müssen dem höchsten Herrscher des Universums wirklich treu gewesen sein, daß sie von ihm diese Anerkennung erhielten.

4. Warum können wir sagen, Jehovas Zeugen von heute könnten mit Abraham verglichen werden?

4 Das kann heute auch von Jehovas Zeugen gesagt werden, die über die ganze Erde verstreut leben. Diese Zeugen sind überall dafür bekannt, daß sie an den biblischen Grundsätzen festhalten. Sie lassen sich nicht von den in der Bibel niedergelegten göttlichen Grundsätzen abbringen, selbst wenn ihre Feinde ihnen mit dem Tode drohen. Ihr starker, auf Gottes Wort beruhender Glaube hilft ihnen, Verfolgungen, die der Cäsar oder gute Freunde über sie bringen mögen, standzuhalten, den Verlust von Angehörigen zu ertragen und den Verlockungen des Materialismus zu widerstehen. Die Treue dieser Zeugen zu ihrem Gott ist schon in vielen Berichten lobend erwähnt worden.

5. Wer hat die Aufgabe, Jehovas Zeugen zu lehren, wie man loyal sein kann, und wie werden sie belehrt?

5 Woher kommt dieser Geist der Ergebenheit? Wer geht den Zeugen durch seinen unerschütterlichen Gehorsam mit gutem Beispiel voran? Woher erhalten sie die Speise, die sie so mutig macht? Die Bibel gibt folgende Antwort Jesu auf diese Fragen wieder: „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei seiner Ankunft also tun findet. Wahrlich ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen.“ (Matth. 24:45-47) Es ist wirklich nicht schwer festzustellen, wer heute dieser treue, glückliche und verantwortungsbewußte „Sklave“ ist.

6, 7. Von wem wird der „treue und verständige Sklave“ belehrt, und wer dient ihm als Beispiel?

6 Dieser „Sklave“ ließ sich von Anfang an von Christus Jesus leiten und wies auch dieselben Eigenschaften auf wie er. Eine dieser Eigenschaften beschrieb David gemäß Psalm 40:8 (NW) wie folgt: „Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust.“ Ist dieser „Sklave“ auch zuverlässig? Jawohl, denn er ist wie sein Lehrer, und von ihm lesen wir: „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und immerdar.“ (Hebr. 13:8) Dieser „Sklave“ schulte die seiner Obhut Anvertrauten so, daß sie den Angriffen der jüdischen Machthaber standhalten konnten, die den christlichen Aposteln geboten hatten, „sich nirgends aufgrund des Namens Jesu zu äußern oder zu lehren“, darauf aber die Antwort erhielten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg. 4:18; 5:29) Die „Hausknechte“ des geistigen Hauses des Herrn Jesu Christi wurden reichlich mit Speise versorgt, und die Versammlungen dieser treuen „Hausknechte“ bemühten sich eifrig, auch andere mit Speise zu versorgen. „Die Versammlungen wurden daher tatsächlich im Glauben weiterhin befestigt und nahmen von Tag zu Tag an Zahl zu.“ — Apg. 16:5.

7 Christus Jesus erkannte nur eine Stelle an. Wer wollte, konnte sich von ihr abwenden; hätte er aber einen anderen treuen „Sklaven“ finden können, der unter der Leitung Christi Jesu lebengebende Speise austeilte? Nein! Petrus beantwortet diese Frage mit den Worten: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“ — Joh. 6:68.

8. (a) Wie stärkt der „treue und verständige Sklave“ den Glauben des Volkes Gottes? (b) Mit welchem Eifer erfüllt dieser Sklave seine Aufgaben?

8 Heute finden wir in der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas den gleichen unerschütterlichen Glauben, den die ersten Christen hatten. Wir sehen auch, daß sie an Zahl ständig zunimmt. Jehovas Zeugen sind glückliche Menschen. Die noch auf Erden lebenden gesalbten Christen, die ihnen mit gutem Beispiel vorangehen und mit ihnen unter der Leitung Christi Jesu zusammenarbeiten, bilden die kollektive Körperschaft des „treuen und verständigen Sklaven“. Betrachten wir kurz die Organisation dieser Christen. Da sie in Verbindung mit der Verkündigung der „guten Botschaft“ in der ganzen Welt für die Grundsätze der Bibel eintreten, mußten sie schon in zahlreichen Fällen vor Gericht erscheinen, wo sie — wie einst ihre frühchristlichen Brüder — sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ Sie sind beauftragt, „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu predigen. Darum gehen sie heute in 194 Ländern und Inselgebieten von Haus zu Haus, um diese Botschaft zu predigen. Die Aufseher der Versammlungen werden besonders geschult, damit sie den Glauben der Glieder der Versammlungen stärken können. Missionare werden ausgebildet und in alle Himmelsrichtungen gesandt. Jede Versammlung wird alle paar Monate von einem reifen Prediger besucht, der den einzelnen Gliedern der Versammlung zeigt, wie man ein besserer Prediger wird. Von Zeit zu Zeit werden Kongresse veranstaltet, auf denen die Speise aus Gottes Wort ausgeteilt wird und wo man mit vielen anderen zusammenkommt. Jede Versammlung führt regelmäßig fünf glaubensstärkende Zusammenkünfte durch. Bücher und Traktate über viele verschiedene Themen sind bisher in mindestens 162 Sprachen gedruckt und verbreitet worden. Die Bibel ist in mehreren Sprachen und in einem möglichst handlichen Format herausgegeben worden, um den Hausgenossen des Glaubens ihren täglichen Gebrauch zu erleichtern. — Matth. 24:14.

9. (a) Wieso hat sich die Zeitschrift Der Wachtturm durch Treue besonders ausgezeichnet? (b) Wozu hat das geführt?

9 Der „treue und verständige Sklave“ hat die Zeitschrift Der Wachtturm, die heute in 68 Sprachen und in einer Auflage von über 4 400 000 Exemplaren erscheint, seit mehr als achtzig Jahren herausgegeben. Die Treue dieser Zeitschrift zu Gottes Wort beeindruckt ihre Abonnenten immer wieder aufs neue, und sie freuen sich daher stets auf ihr Erscheinen wie auf ein reichhaltiges geistiges Festmahl. In der im Juli 1879 in englisch erschienenen ersten Ausgabe dieser Zeitschrift (Jahrg. 1, Nr. 1, Seite 1) hieß es: „Sie ist an keinen Menschen, keine Partei und auch an kein Glaubensbekenntnis gebunden, sondern hält sich nur an die Bibel“, und das tut sie heute noch. Diese „Sklaven“-Klasse kann — wie einst Abraham — das befriedigende Gefühl haben, Gott nun schon viele Jahre treu gedient zu haben. (1. Mose 25:8, NW) Verbinde dich daher mit ihr und diene Gott ebenfalls!

10. Wird diese Organisation so groß werden, daß den einzelnen nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden kann, und wie begründest du deine Antwort?

10 Die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas ist eine schnellwachsende Organisation. Laut dem in englisch erschienenen Jahrbuch der Zeugen Jehovas für 1960 (Seite 34) hatten sie allein im Jahre 1959 einen Zuwachs von 86 345 neuen getauften Predigern zu verzeichnen. Dennoch verschwindet der einzelne nicht in der Menge. Jeder, der hinzukommt, wird durch ein Heimbibelstudium, das regelmäßig durchgeführt wird, sorgfältig betreut. Er wird nach und nach mit der theokratischen Organisation bekannt gemacht und im Predigtdienst von Haus zu Haus geschult. Die Versammlungsaufseher bemühen sich, jedes Glied der Versammlung näher kennenzulernen. So sollte es auch sein, denn Jehova sagt uns durch sein Wort: „Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren“ und: „Diese Dinge vertraue treuen Menschen an, die ihrerseits hinreichend befähigt sein werden, andere zu lehren.“ (1. Tim. 4:16; 2. Tim. 2:2) In den Versammlungen der Zeugen Jehovas werden dieselben wirkungsvollen Organisationsmethoden angewandt wie in den Tagen des Apostels Paulus. (Eph. 4:11, 12) Deshalb sehen wir, daß sich heute jährlich Tausende dieser Organisation anschließen und jene, die schon länger mit ihr verbunden sind, ihr weiter treu bleiben.

11. Was beeinflußt unsere Einstellung zu dieser Organisation, und welche beiden Punkte möchten wir nun besonders betrachten?

11 Wie sollten wir daher die Organisation betrachten? Dürfen wir den Gedanken aufkommen lassen, wir könnten ohne sie auskommen und Gott handle mit uns auch unabhängig von seiner Organisation? Wollen wir ihr gegenüber loyal sein, so müssen wir sie als Gottes Organisation anerkennen, als eine Einrichtung, die er geschaffen hat, um ein bestimmtes Werk zu tun, und wir sollten treu zu ihr halten, bis Jehova sagt, das Werk sei getan. Hat Jehova die Organisation geschaffen, dann hat er auch die verschiedenen verantwortlichen Stellungen in ihr angeordnet. Er läßt uns über diesen Punkt nicht im Zweifel, denn in Apostelgeschichte 20:28 lesen wir: „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der heilige Geist zu Aufsehern ernannt hat, um die Versammlung Gottes zu hüten, die er mit dem Blute seines eigenen Sohnes erkauft hat.“ In Epheser 4:11, 12 erfahren wir noch mehr über die Wirksamkeit dieser Organisation. Der erste und der zweite Timotheusbrief sowie der Brief an Titus befassen sich vorwiegend mit den Aufsehern und ihren Aufgaben in der Versammlung. Wir möchten deshalb nun besonders folgende zwei Punkte betrachten: 1. die von Jehova angeordnete verantwortliche Stellung und 2. den unvollkommenen Menschen, der das Vorrecht hat, in dieser Stellung zu dienen.

12. (a) Wer machte diesen Fehler? (b) Wie betrachtet Jehova eine solche Einstellung?

12 Man läuft leicht Gefahr, die Stellung zu vergessen und nur noch die Person zu sehen. Aaron und Mirjam machten diesen Fehler. Sie sahen in Moses nur noch ihren Bruder und vergaßen, wer ihn in seine verantwortliche Stellung eingesetzt hatte. Sie dachten, sie könnten das, was Moses tat, ebensogut tun. Es war nicht schwer, an Moses einen Fehler zu finden. Er war unvollkommen. Hast du aber bemerkt, wie Jehova urteilte? Von Moses sagte er: „Er ist mit meinem ganzen Hause betraut.“ Von Aaron und Mirjam lesen wir dagegen: „Der Zorn des Herrn [Jehovas] entbrannte über sie.“ (4. Mose 12:7, 9, SB) Die Bibel gibt auch folgende ermahnende Worte Jehovas wieder: „Die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden gering geachtet werden.“ (1. Sam. 2:30) Jeder Versammlungsaufseher hat Fehler. Es fällt nicht schwer, sie zu finden. Keiner ist vollkommen. (Röm. 5:12) Aufseher erhalten daher — wie wir alle — ermunternden Rat, der ihnen helfen sollte, zur Reife voranzuschreiten. Von ihnen wird mehr verlangt; darum werden ihre Fehler oft aufgebauscht. (Luk. 12:48) Sie sind jederzeit den prüfenden Blicken der ganzen Versammlung ausgesetzt.

13. Können wir in jedem Falle wissen, wie wir handeln sollten? Wieso?

13 Sanftmütige, loyale Menschen arbeiten miteinander Hand in Hand, weil sie wissen, daß Gott seine Organisation mit einem Werk betraut hat. Sie sind wie Schafe und befolgen den Rat des Apostels Paulus: „Gedenkt derer, die unter euch die Führung übernehmen, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und während ihr den Ausgang ihres Wandels betrachtet, ahmt ihren Glauben nach. Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun können, denn das wäre euch zum Schaden.“ (Hebr. 13:7, 17) Die Liebe veranlaßt diese loyalen, sanftmütigen, schafähnlichen Menschen, sich auf die wichtigen Dinge, die das Werk Gottes betreffen, zu konzentrieren. Kurzsichtige Personen mögen diese wichtigen Dinge nicht erkennen; ein fortgesetztes Studium verhilft ihnen aber zur Reife und verleiht ihnen einen größeren Weitblick. Das betonte Paulus auch nachdrücklich, als er an die Philipper schrieb: „Um das bete ich weiterhin, daß eure Liebe noch mehr und mehr überströme mit genauer Erkenntnis und allem Unterscheidungsvermögen, damit ihr euch der wichtigeren Dinge vergewissern mögt, um bis zum Tage Christi lauter zu sein und nicht andere zum Straucheln zu bringen.“ — Phil. 1:9, 10.

14. (a) Warum kann gesagt werden, die Aufseher würden durch Gottes Geist ernannt? (b) Kann sich der Versammlungsdiener um jede Kleinigkeit kümmern? Worin besteht somit seine Aufgabe?

14 Die Aufseher werden von Gott ernannt, denn in Apostelgeschichte 20:28 wird gesagt, der heilige Geist setze sie in die verantwortliche Stellung eines Aufsehers ein. Da Gott durch sein Wort deutlich zeigt, welches Werk zu tun ist und welche Aufgaben damit verbunden sind, kann der „treue und verständige Sklave“ durch die theokratische Organisation die Person finden, die den biblischen Anforderungen entspricht, und kann sie mit der betreffenden Aufgabe betrauen. Es werden nur Gott hingegebene Brüder ernannt, und die Ernennung erfolgt nach gebetsvoller Erwägung. Das Werk ist die Hauptsache, und der Ernannte muß produktiv sein und den Zweck, zu dem er von Gott eingesetzt wurde, erfüllen. Er muß die Herde so betreuen, wie Gott es angeordnet hat. Der Aufseher, der diese besondere Stellung bekleidet, hat — ganz einfach gesagt — die Aufgabe, „die Versammlung Gottes zu hüten“. (Apg. 20:28) Zur Unterstützung des Aufsehers werden auch Dienstamtgehilfen ernannt, die ebenfalls mithelfen, die Aufgaben zu erfüllen, die mit dem Hüten der Versammlung verbunden sind. (Eph. 4:11, 12) Beim Hüten der Versammlung Gottes sind heute viele Einzelheiten zu beachten. Die fünf Zusammenkünfte, die die Versammlungen jede Woche durchführen und an denen sich verschiedene Glieder beteiligen, müssen vorbereitet werden. Die einzelnen Programmteile müssen gut durchdacht und geprobt werden, sollen sie lehrreich und auferbauend sein. Soll der Predigtdienst von Haus zu Haus richtig durchgeführt werden, so müssen alle Familien am Ort systematisch besucht werden, und das bedingt, daß das Gebiet der Versammlung eingeteilt wird. Damit die Wachtturm- und Erwachet!-Abonnenten pünktlich bedient werden können, müssen die Abonnementszettel richtig ausgefüllt werden. Kranke und schwache Glieder der Versammlung müssen besucht werden. Der Königreichssaal — ob Eigentum oder gemietet — muß gereinigt und unterhalten werden. Der Versammlungsaufseher könnte das niemals alles allein tun, darum helfen ihm andere bereitwillig, diese Einzelheiten zu erledigen. Dabei vergessen sie nie, daß Gott sie mit der betreffenden Aufgabe betraut hat und daß diese zu dem großen Hirtenwerk gehört. Jehova erwartet von seiner Organisation, seiner Versammlung, daß sie das ihr aufgetragene Werk durchführt.

15. (a) Mit welchen Aufgaben kann der Versammlungsaufseher andere betrauen? (b) Sollten wir solche Aufgaben als weniger wichtig betrachten, weil der Aufseher uns damit betraut hat?

15 In jeder Versammlung der Zeugen Jehovas wird ein Schulungsprogramm durchgeführt, damit alle Glieder in der Reife Fortschritte machen können. Reifere Glieder werden vom Aufseher beauftragt, anderen, die beim Studium, beim Vorbereiten von Predigten für den Dienst von Haus zu Haus oder auf einem anderen Gebiet der Predigttätigkeit der Hilfe bedürfen, beizustehen. Auch das gehört zu dem von Jehova angeordneten Hirtenwerk. Ist es nicht wunderbar, zu denen zu gehören, die an diesem Werk einen Anteil haben dürfen, oder einer von denen zu sein, die Gott für würdig erachtet, gehütet und geschult zu werden? Wir sollten auch nie das Vorrecht verachten, einer kleinen Buchstudiengruppe vorzustehen, die in einer Wohnung zusammenkommt, um Anweisungen für den Felddienst entgegenzunehmen und die in der Umgebung wohnenden Familien zu besuchen. Jesus sagte: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Matth. 18:20) Wir sollten jede Aufgabe mit derselben Bereitwilligkeit, demselben Eifer und derselben Liebe erfüllen, mit der die Aufseher gemäß den ermahnenden Worten Gottes die Herde hüten sollten. Petrus sagte: „Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig; auch nicht aus Liebe zu unredlichem Gewinn, sondern voll Eifer; auch nicht als solche, die über jene herrschen, welche Gottes Erbe sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet.“ (1. Petr. 5:2, 3) Unser Verantwortungsbewußtsein, unsere Sorgfalt, unsere Bereitwilligkeit, unser Eifer und unsere Liebe sollten nicht nachlassen, wenn uns der Versammlungsaufseher mit einer kleineren Aufgabe in Verbindung mit dem Hüten der Herde betraut. Das sehen wir am besten bei den siebzig Jüngern, die Jesus schulte und dann aussandte, zu predigen. — Luk. 10:24.

16. Welche Einstellung trägt zu einer guten Atmosphäre und zum Fortschritt in einer Versammlung bei?

16 Loyalität gegenüber Jehova und seiner Organisation beweist man durch seine Handlungsweise. Jemand, der weiß, warum er Gottes Organisation gegenüber loyal eingestellt ist, würde es äußerst schwierig wenn nicht sogar unmöglich finden, zu schweigen oder denen, die die gute Botschaft von Gottes Königreich predigen, nur zuzuschauen. Im Gegenteil, er bereitet sich darauf vor, irgendwie am Hüten der Herde teilzunehmen. Petrus spornt hierzu an mit den Worten: „Darum gürtet euren Sinn zur Tätigkeit, bleibt vollständig besonnen; setzt eure Hoffnung auf die unverdiente Güte, die euch bei der Offenbarung Jesu Christi gebracht wird.“ (1. Petr. 1:13) Stellen wir uns vor, was in einer Versammlung erreicht werden könnte und welch glaubensstärkende, begeisternde Atmosphäre in ihr herrschen würde, wenn die Gehilfen des Versammlungsaufsehers und alle, die in Verbindung mit dem Hüten der Herde eine Aufgabe zu erfüllen haben, so handelten, daß man ihnen dasselbe Vertrauen schenken könnte, das Paulus unserem Bruder Philemon schenken konnte. Er schrieb ihm: „Auf deine Willfährigkeit vertrauend, schreibe ich dir, da ich weiß, daß du sogar mehr tun wirst, als ich sage.“ — Philem. 21.

17. Welche Einstellung zur Versammlungsorganisation ist notwendig, damit die Versammlung richtig gehütet wird?

17 Suche beim Studium oder beim Erfüllen einer Aufgabe für die Versammlung nicht immer den leichtesten Weg zu gehen. Im Gegenteil: „Sinne über diese Dinge nach, gehe in ihnen auf, damit dein Fortschritt allen Menschen kundwerde.“ (1. Tim. 4:15) Suche Mittel und Wege, um in Gottes Organisation Fortschritte zur Reife zu machen, und gib nicht der menschlichen Neigung zur Bequemlichkeit nach. Würden alle Glieder der Versammlung nur das tun wollen, was ihnen beliebt, würde jeder das bequemste Gebiet zum Predigen auswählen oder der Bibelstudiengruppe angehören wollen, in der am wenigsten Schwierigkeiten sind, dann fiele es dem Aufseher schwer, die Herde zu hüten. Wie ganz anders ist es doch, wenn alle Gottes Wort und sein Werk an die erste Stelle setzen und bereit sind, an der Stärkung der Organisation mitzuhelfen! Diese Handlungsweise wird uns auch in Epheser 4:15 empfohlen. Wir lesen dort: „Laßt uns in allen Dingen durch Liebe in den hineinwachsen, der das Haupt ist, Christus.“

18. Wie können wir Jehovas Gedanken kennenlernen, und welches Programm führt die Versammlung zu diesem Zweck durch?

18 Wer den Zusammenkünften regelmäßig beiwohnt, das heißt regelmäßig mit anderen Gliedern der Organisation Gottes zusammenkommt, um mit ihnen die glaubensstärkenden Belehrungen der Bibel zu prüfen, beweist Loyalität. Die Zusammenkünfte, die jede Versammlung durchführt, bilden einen ganz bestimmten Teil des Programms der tätigen Organisation Gottes. Treue Christen teilen sich die Zeit so ein, daß sie diesen Zusammenkünften beiwohnen können. Paulus sagt uns, warum wir das tun sollten: „Indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ (Hebr. 10:25) Wir können diese Zusammenkünfte unterstützen, indem wir uns äußern. Dadurch werden wir allmählich stärker und lernen die biblischen Gedanken immer besser darlegen, bis sie schließlich unser eigenes Gedankengut sind. Durch unsere Anwesenheit bei den Zusammenkünften, den Besuch von Kongressen, die Teilnahme am Predigtdienst, den Umgang mit erfahreneren Gliedern der Versammlung und das Studium der vielen Publikationen bleiben wir mit der Organisation verbunden und reden schließlich wie die Organisation. Wir fühlen uns immer enger mit ihr verbunden und handeln, reden und freuen uns mit ihr bei allem, was sie unternimmt. Da die Organisation ihrem Lehrer, Christus Jesus, nachfolgt, kommen wir seinem Denken näher, ja werden wir mit der Zeit Christi Sinn haben. (1. Kor. 2:16) Da Jesus den Willen seines Vaters tut (Joh. 5:30), lernen wir auch die Gedanken Jehovas kennen und erfahren, wie wir in seinen Pfaden wandeln können. (Jes. 2:1-4) Wie könnte das anders erreicht werden? Es ist nur dadurch möglich, daß wir mit den Werkzeugen, die Jehova gebraucht, in Verbindung bleiben. In Kolosser 3:10 lesen wir: „Kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis neugestaltet wird nach dem Bilde dessen, der sie geschaffen hat.“

19. In welcher Beziehung müssen wir Gottes Organisation schützen?

19 Wir haben auch die Pflicht, die Organisation zu schützen. Wir gehören zu ihr. Wir erkennen sie in der ganzen Welt als von Gott geschaffen an. Sie ist eine tätige Organisation und dient dem „treuen und verständigen Sklaven“ im Interesse eines weltweiten Werkes. (Matth. 24:45-47) Sie versorgt uns mit Speise zur rechten Zeit. Sie tritt nie in den Streik. Sie ist nicht gespalten, sondern geht im Königreichswerk geschlossen und unerschütterlich voran. Sie sorgt für uns Tag und Nacht. Sie ist in unseren Augen kein Mammutunternehmen, das andere ausbeutet. Wenn wir sehen, daß andere versuchen, sie auszunutzen, gehen wir nicht mit der Bemerkung: „Was geht mich das an?“ darüber hinweg. Je größer die Organisation wird, desto größere Gebäude und desto mehr Maschinen, Königreichssäle, Kongreß-Ausrüstungsgegenstände, Schriften und andere Dinge werden benötigt. Wir würden uns aber nie — wie das in der Welt üblich ist — von diesen Dingen etwas aneignen in dem Gedanken, die Organisation sei so groß, daß man das nicht merke. Dasselbe kann auch von der Reinheit der Organisation gesagt werden. Wir gehen nicht einfach achselzuckend über eine unsittliche Handlung hinweg und denken: „Warum sich darüber aufregen? Warum jemandes Gefühle verletzen? Die Organisation ist groß; das ist doch nicht so wichtig.“ Und doch ist es wichtig. Die Organisation ist Gottes Organisation. Wir machen uns über eine solche Handlung ernstlich Sorgen, denn wir fühlen uns selbst verletzt und betrachten es als einen Mißbrauch der göttlichen Einrichtung.

20. Weshalb können wir uns nun freuen?

20 Sieh dich in der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas einmal um. Obwohl wir in einer Zeit leben, in der große Spannungen herrschen und der Welteinheit größere Hindernisse im Wege stehen als je zuvor, haben wir Frieden, einen Frieden, der auf eine Liebe zurückzuführen ist, die so tief wurzelt, daß selbst mächtige Nationen sie nicht auszumerzen vermögen. Weder Materialismus noch Nationalismus vermögen die theokratische Gesellschaft zu sprengen oder sie von ihrer Liebe zu ihrem Schöpfer, Jehova Gott, abzubringen. Wir sehen, wie Menschen mit einer Speise genährt werden, die kräftigt und zu Wachstum und Reife führt. Jesus sagte zu Petrus: „Weide meine Schäflein.“ (Joh. 21:15-17) Das geschieht heute. Die Organisation ist zur Reife gelangt und wird mit jedem Tag noch reifer. Wir kennen die zuverlässige Lehre und brauchen über unser Verhältnis zu Gott nicht im ungewissen zu sein oder uns zu fragen, was er von uns verlangt. Es ist genügend geistige Speise vorhanden. Wir werden hinreichend mit Schriften und Bibeln versorgt, erhalten Belehrungen und ermunternde Ratschläge. Ja, die theokratische Gesellschaft blüht und gedeiht, und in ihrer Mitte lebt man sicher und geborgen. Jesaja 32:18 beschreibt sie treffend mit den Worten: „Mein Volk wird wohnen an einer Wohnstätte des Friedens und in sicheren Wohnungen und an stillen Ruhestätten.“ Dieser Zustand wird ewig dauern. Wir können darum ebenso befriedigt sein wie Abraham. In der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas sind wir von Menschen umgeben, die Gott gegenüber loyal sind. Sie sind seine Freunde, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden. Bleibe darum Jehova treu, lebe nach seinem Wort, arbeite mit seinem Volk zusammen, ja lebe mit Jehovas Organisation in alle Ewigkeit!

[Bild auf Seite 594]

„Warum habt ihr euch nicht gefürchtet, wider meinen Knecht, wider Mose, zu reden?“

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