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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
w66 15. 1. S. 37-42

„Gott werde als wahrhaftig erfunden.“

„Gott werde als wahrhaftig erfunden, wenn auch jeder Mensch als Lügner erfunden würde.“ — Röm. 3:4.

1. Wo ist die Bibel am weitesten verbreitet? Doch welche Fragen erheben sich angesichts der Einstellung dieser Kreise zur Bibel?

AM WEITESTEN verbreitet ist Gottes geschriebenes Wort, die Bibel, in der Christenheit. Erkennt sie es aber als „das Wort der Wahrheit“ an, das heißt, glaubt sie ihm? Durch ihre Werke, die lauter sprechen als Worte, verrät sie, daß sie der Heiligen Schrift nicht glaubt, daß sie sich nicht an die Bibel hält und daß sie sie zugunsten der weltlichen Wissenschaft, der Philosophie und der Politik ablehnt. Was sollen die mehr als zwei Milliarden Menschen, die nicht zur Christenheit gehören, darüber denken, oder welchen Schluß sollen sie daraus ziehen? Sie sind verständlicherweise geneigt zu fragen: „Ist die Tatsache, daß die Christenheit ihrem heiligsten Religionsbuch nicht glaubt und ihm nicht gehorcht, kein Beweis dafür, daß das, was in der Heiligen Schrift steht, nicht die Wahrheit ist? Beweist es nicht, daß der Gott der Bibel nicht existiert, daß er nicht der wahre Gott ist oder nicht wahrhaftig, sondern ein Lügner ist?“ Personen, die nicht zur Christenheit gehören, die die Bibel aber gut kennen, werden diese Fragen mit Nein beantworten!

2, 3. Wieso sah sich der Apostel Paulus hinsichtlich des geschriebenen Wortes Gottes einer ähnlichen Lage gegenüber wie wir heute?

2 Wir wollen diesen Fall erörtern, indem wir einen berühmten Bibelschreiber zu Wort kommen lassen, den Apostel Paulus, der vor 1900 Jahren lebte. Damals befanden sich die Leser der Bibel in einer ähnlichen Lage wie heute. Dieser Paulus war ein beschnittener Jude, der jedoch anderer Meinung war als sein eigenes Volk, denn es war schuld daran, daß über die hebräische Bibel jener Zeit ein großes Mißverständnis aufgekommen war. Die Sammlung der heiligen Schriften oder der heiligen Bücher, die von den Tagen des Propheten Moses (15. Jahrhundert v. u. Z.) an bis zu den Tagen des Propheten Maleachi (5. Jahrhundert v. u. Z.) geschrieben worden waren, war ausschließlich der Obhut dieser beschnittenen Juden anvertraut worden. Nach der Zählungsweise der Juden waren es 24 und nach der Zählungsweise der Christenheit sind es 39 Bücher. Diese heiligen Schriften, die viele in Gottes Namen geäußerte Prophezeiungen enthielten, hätten diese Juden so führen und leiten sollen, daß sie Jesus Christus nachgefolgt wären, der in das Land der Juden kam, zu ihnen redete, unter ihnen lebte und wirkte, der in ihrem Lande starb und von den Toten auferstand.

3 Obschon sich die göttlichen Prophezeiungen der Bibel vor den Augen der Juden erfüllten und dadurch bewiesen wurde, daß Jesus, ein Nachkomme des Königs David, der Christus war, nahmen ihn die meisten Juden nicht als Christus an. Sie hatten keinen Glauben und waren daher ihrem Gott, Jehova, ungehorsam. Welchen Schluß sollen wir aus all dem ziehen?

4. Zu welchen Fragen über Gott und sein geschriebenes Wort gibt die Handlungsweise der Juden Anlaß, und wie beantwortet sie Paulus?

4 Wir übersehen die Tatsache nicht, daß die weit größere Zahl der beschnittenen Juden jener Zeit das Zeugnis ihrer heiligen, prophetischen Schriften nicht annahm. Bewies das aber, daß jene heiligen Aussprüche Gottes unwahr waren? Bewies es, daß Gott, unter dessen Inspiration die Heilige Schrift geschrieben worden war, seinem Bund, den er durch Moses mit den Juden geschlossen hatte, nicht treu war? Erwies sich Gott als unzuverlässig, als unseres Glaubens unwürdig? Sollten wir daher die Bibel wegwerfen als ein Buch, das sich als unwahr erwies, oder als ein Werk von Menschen, die logen und Fehler machten? Sollten wir so handeln wie die Juden und statt an der Heiligen Schrift an menschlichen Überlieferungen festhalten? Ließen wir uns vom Beispiel ungläubiger, ungehorsamer und selbstgerechter Menschen beeinflussen, so würden wir jede dieser Fragen mit Ja beantworten. In diesem Sinne antworten heute viele der 13 016 000 beschnittenen Juden. Aber der christliche Apostel Paulus, der ebenfalls ein geborener Jude war und als solcher „am achten Tage“ beschnitten worden war, sagte nein! Er ließ sich von den Personen, die behaupteten, Juden zu sein, in Wahrheit aber keine Juden waren, nicht beeinflussen.

5. Wie beweisen Pauli Worte nach Römer 2:28 bis 3:4, daß es nicht richtig ist Gott nach den Juden, dem Volk, das sich zu ihm bekennt, zu beurteilen?

5 Paulus verteidigt Gott. Er beweist, daß es nicht richtig ist, Gott aufgrund des Volkes, das sich zu ihm bekennt, zu beurteilen. Er schreibt: „Nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch besteht die Beschneidung in dem, was äußerlich am Fleische vollzogen ist, sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung ist die des Herzens durch Geist und nicht durch ein geschriebenes Recht. Das Lob eines solchen kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. Worin besteht denn die Überlegenheit des Juden, oder worin liegt der Nutzen der Beschneidung? In vielem, in jeder Hinsicht. Vor allem darin, daß ihnen die heiligen Aussprüche Gottes anvertraut wurden. Was ist denn der Fall? Wird vielleicht, wenn einige nicht Glauben bekundeten, ihr Unglaube die Treue Gottes unwirksam machen? Das geschehe nie! Sondern Gott werde als wahrhaftig erfunden, wenn auch jeder Mensch als Lügner erfunden würde, wie geschrieben steht [in Psalm 51:4]: ‚Damit du [o Gott] dich in deinen Worten als gerecht erweisest und siegest, wenn du gerichtet wirst.‘“ — Röm. 2:28 bis 3:4.

6. Zu welch ähnlichem Schluß wie Paulus kommen wir, wenn wir diese Regel heute auf die untreue Christenheit anwenden?

6 Diese Regel trifft auch auf die heutige Christenheit zu, die dem heiligen Wort Gottes, der Bibel, nicht treu gewesen ist, denn der Apostel Paulus sagt: „Wenn wir untreu sind, er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“ (2. Tim. 2:13) Mit anderen Worten, Gott wird das, was er in seinem geschriebenen Wort sagt, ausführen, auch wenn die Hunderte von Millionen Personen, die sich zum Christentum bekennen, weder nach der Bibel leben noch für den Gott der Bibel eintreten. Was die Menschen tun, kann niemals bewirken, daß Gott treulos wird oder sich als Lügner erweist.

7, 8. Warum zitierte der Apostel Paulus in seiner Beweisführung zugunsten der Wahrhaftigkeit Gottes die Worte Davids, die wir in Psalm 51:4 lesen?

7 Um die Treue und Wahrhaftigkeit Gottes zu beweisen, zitiert der Apostel Paulus die Worte des Königs David nach Psalm 51:4. Warum? Weil sich David nicht zu verteidigen, nicht zu rechtfertigen oder als gerecht hinzustellen suchte, wodurch er Gott in Verruf gebracht hätte. David gab seine Ungerechtigkeit und seine Verfehlung zu und erkannte an, daß Gott wahrhaftig und gerecht ist.

8 David sagte: „Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Güte: nach der Größe deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen! Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir. Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen; damit du gerechtfertigt werdest, wenn du redest, rein erfunden, wenn du richtest. Siehe, in Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter. Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mich Weisheit kennen lehren. Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer sein als Schnee.“ — Ps. 51:1-7; Röm. 3:4.

9. Was würden Menschen, die sich zum Christentum oder zum Judentum bekennen und so eingestellt sind wie der reumütige David, zugeben, und wie wären sie zu Gottes geschriebenem Wort eingestellt?

9 Wären die Menschen, besonders die, die sich zum Christentum oder zum Judentum bekennen, so eingestellt wie der reumütige König David von Jerusalem, dann würden sie zugeben, daß sie von Geburt Sünder sind und von dem Zeitpunkt an, da sie ihre Mutter in ihrem Schoß empfing, zur Ungerechtigkeit geneigt haben. Sie würden sich vor Gott demütigen und würden nicht zugunsten der von Menschen aufgestellten wissenschaftlichen Theorien und zugunsten menschlicher Sittenmaßstäbe gegen ihn das Wort ergreifen. Sie würden eingestehen, daß sie Sünder sind und von Gottes Gesetz zu Recht verurteilt werden. Sie würden zugeben, daß Gott in seinem Wort und seinem Urteil wahrhaftig ist, obwohl sie dadurch eingestehen würden, selbst Lügner zu sein. Sie würden dadurch wahre Weisheit offenbaren, würden den richtigen Standpunkt gegenüber dem geschriebenen Wort Gottes einnehmen, es anerkennen, ihm glauben, es verstehen und im Einklang damit leben. Das würde die Bibel den Menschen, denen sie sie anbieten, empfehlen.

10. Wieso zieht Gott nach der Ansicht gewisser Personen aus ihrer Ungerechtigkeit Nutzen, und warum sagen sie deshalb, er handle ihnen gegenüber ungerecht?

10 Die Verfehlungen und die Ungerechtigkeit der Menschen wirken sich für Gott nicht nachteilig aus. Im Gegenteil, sie tragen dazu bei, daß seine Wahrhaftigkeit, Heiligkeit und Gerechtigkeit zu seiner Ehre noch deutlicher hervortreten. Jemand mag nun aber einwenden, dann leisteten die Menschen, wenn sie unrecht handelten, Gott in Wirklichkeit ja einen Dienst, zum mindesten indirekt. Ist Gott, wenn er aus der ungerechten Handlungsweise sündiger Menschen indirekt Nutzen zieht, berechtigt, diese Menschen schuldig zu sprechen oder zu verurteilen? Handelt Gott nicht ungerecht, wenn er sie im kommenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, aufgrund eines Schuldspruchs hinrichtet? (Offb. 16:14, 16) „Darf eine böse und ungerechte Handlungsweise verurteilt und bestraft werden, wenn sie Gutes bewirkt?“ argumentieren Menschen, die in Ungerechtigkeit und Sünde geboren sind. Sie behaupten, Gott handle unrecht und ungerecht, wenn er diese Personen seinem Wort der Wahrheit getreu wegen ihrer Ungerechtigkeit verurteile und hinrichte.

11. (a) Gestützt auf welche Ansicht über die Sünde behaupten manche Menschen, Gott vollstrecke das Urteil, das er über sie gefällt habe, nicht? (b) Warum ist diese Ansicht verkehrt?

11 Durch solche weltkluge Behauptungen geraten Menschen, die sich als Lügner erwiesen haben, noch tiefer in die Ungerechtigkeit hinein. Sie sagen, Sünder brauchten nicht zu befürchten, daß Gott das Urteil, das er über sie gefällt habe, an ihnen vollstrecke. Sie übersehen die Tatsache, daß eine Sünde, Verfehlung oder Übertretung an sich ein Unrecht ist. Die religiöse Anschauung ein Unrecht oder eine Missetat, die wir verüben, sei keine Sünde, wenn sie nur uns selbst schade, ist verkehrt. Ebenso verkehrt ist die Ansicht, ein von uns begangenes Unrecht sei keine Sünde und daher nicht strafwürdig, wenn jemand anders unbeabsichtigt einen Nutzen oder einen Vorteil daraus ziehe. Trotz dieser religiösen Anschauungen ist und bleibt ein Unrecht ein Unrecht, und niemand hat ein Recht, jemandem ein Unrecht zuzufügen oder ihm zu schaden, nicht einmal sich selbst. Warum nicht? Weil jeder von uns eine Schöpfung Gottes ist und wir kein Recht haben, etwas, was Gott geschaffen hat, zu schädigen. Jede unrechte Handlungsweise ist eine Sünde, weil sie Gottes Gesetz, das zeigt, wie wir Geschöpfe leben sollten, verletzt. Gott will nicht, daß wir sündigen, nur damit seine Gerechtigkeit offenbar werde.

12, 13. (a) Ist Gottes Gericht über die Menschen, die behaupten, ihre bösen Handlungen hätten schließlich Gutes zur Folge, gerechtfertigt? (b) Warum sollten wir uns in dieser Hinsicht nicht selbst betrügen?

12 So folgert auch der inspirierte Apostel Paulus. Wir sollten Gott sich als wahrhaftig erweisen lassen, ermahnt er uns, auch wenn dadurch jeder Mensch als Lügner erfunden werde. Dann fährt er fort: „Wenn jedoch unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit in den Vordergrund rückt, was sollen wir sagen? Gott ist doch nicht etwa ungerecht, wenn er seinen Zorn äußert? (Ich rede wie ein Mensch redet.) Das geschehe nie! Wie wird Gott sonst die Welt richten? Wenn jedoch infolge meiner Lüge die Wahrheit Gottes zu seiner Ehre um so mehr hervorgetreten ist, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet? Und warum nicht sagen, so wie man uns fälschlich beschuldigt und wie einige Menschen erklären, daß wir sagen: ‚Laßt uns das Schlechte tun, damit das Gute komme‘? Das Gericht über solche Menschen ist dem Recht gemäß.“ — Röm. 3:5-8.

13 Wir wollen uns somit heute nicht selbst betrügen. Der Zweck heiligt die Mittel nicht. Wenn wir das Böse tun, weil wir das Böse lieben, und uns dann zu rechtfertigen suchen, indem wir sagen, dieses Böse habe schließlich Gutes zur Folge, dann werden wir der Strafe nicht entgehen. Gottes gerechtes Urteil wird trotzdem an uns vollstreckt werden.

„GOTT WERDE ALS WAHRHAFTIG ERFUNDEN“ — WIE?

14. Wen lassen wir sich als wahrhaftig erweisen, wenn wir Gott, den Schöpfer, lieben, und wie tun wir das?

14 Was werden wir tun, wenn wir den Wunsch haben, Gott, unseren Schöpfer, zu lieben, zu ehren und zu achten? Es wird uns dann daran gelegen sein, daß in allen Fällen, in denen zwischen Gott und Menschen eine Streitfrage oder ein Meinungsunterschied besteht, Gott „als wahrhaftig erfunden“ werde. Wir werden uns daher an das geschriebene Wort Gottes, die Bibel, wenden. Wir werden das als Wahrheit anerkennen, was sie über die Geschichte des Menschen, die wahren religiösen Lehren und die Entscheidungen sagt, die wir treffen müssen, wenn weltliche Personen und politische Einrichtungen außerordentliche Forderungen an uns stellen. Wir werden Gottes geschriebenes Wort, die Heilige Schrift, ganzherzig als Prüfstein oder Maßstab für Wahrheit und Gerechtigkeit anerkennen.

15. (a) Als was müssen wir Gottes Wort anerkennen, wenn wir uns zum Christentum bekennen? (b) Was gab es in den Tagen Jesu außer den Hebräischen Schriften noch an Wahrheit?

15 Was wird von uns verlangt, wenn wir uns zum Christentum bekennen? Wollen wir unserem Bekenntnis treu sein, dann müssen wir so sprechen wie Jesus, der in seinem Gebet zu Gott sagte: „Dein Wort ist Wahrheit.“ (Joh. 17:17) In den Tagen Jesu waren alle 39 Bücher der Hebräischen Schriften bereits geschrieben und vorhanden, so daß man sie lesen konnte. Aber diese inspirierten Hebräischen Schriften waren nicht das einzige, was es an Wahrheit gab. Was Jesus während seines Predigtdienstes auf der Erde lehrte, waren weitere Wahrheiten. Das bestätigen folgende Worte aus dem erwähnten Gebet Jesu: „Ich rede diese Dinge in der Welt, damit sie meine Freude in vollem Maße in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben.“ (Joh. 17:13, 14) Was Jesus Christus seinen Jüngern gegeben hatte, waren in Wirklichkeit nicht seine eigenen Worte, sondern es war das Wort Gottes, seines Vaters. Auch dieses Wort ist Wahrheit.

16. Warum konnten die griechisch geschriebenen Schriften der Jünger Jesu den Hebräischen Schriften hinzugefügt werden, und wie viele Bücher enthält Gottes geschriebenes Wort heute?

16 Jesus sagte zu seinen Jüngern, sie würden etwas empfangen, was ihnen helfen werde, sich an die Wahrheiten, die er ihnen geoffenbart habe, zu erinnern. Bevor er das erwähnte Gebet sprach, hatte er zu seinen Jüngern gesagt: „Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Helfer geben, damit er immerfort bei euch sei, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn weder sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch ist. Der Helfer aber, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, dieser wird euch alle Dinge lehren und euch an alle Dinge erinnern, die ich euch gesagt habe.“ (Joh. 14:16, 17, 26) Daher gehörte auch das, was die treuen Jünger Jesu nach dem Pfingstfest, an dem der heilige Geist auf sie ausgegossen worden war, unter der Inspiration des Geistes Gottes niederschrieben, zu Gottes Wort und wurde ein Bestandteil der Heiligen Schrift. Diese in der griechischen Umgangssprache abgefaßten inspirierten Schriften in Form von 27 Büchern waren Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung fertig geschrieben. Sie wurden den inspirierten Hebräischen Schriften hinzugefügt, und so entstand eine Bibel, die 66 Bücher umfaßt. Dieses geschriebene Wort ist Gottes Wahrheit.

17. Warum brauchte Jesus, als er vor Pilatus stand, nicht zu schwören, daß er die Wahrheit sage, und warum sollten wir seine Lehren annehmen?

17 Jehova Gott hält sich treu an die Wahrheit und an nichts als die Wahrheit. Dasselbe kann auch von seinem treuen Sohn Jesus Christus gesagt werden. Als Jesus vor dem römischen Statthalter Pontius Pilatus stand, mußte er nicht schwören, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu sagen, so wahr ihm Gott helfe. Dennoch leugnete er nicht, wer und was er war, obwohl sein Leben auf dem Spiel stand. (Joh. 18:37) Seine Bereitschaft, für die Wahrheit zu sterben, stärkt in uns das Vertrauen, daß das, was er lehrte, predigte und gebot, die reine Wahrheit war. Wir sollten es daher auch als Wahrheit annehmen.

18. Warum führte Jesus unmittelbar vor seinem Tode mit Recht die Worte Davids nach Psalm 31:5 an, und zu wem kehrte sein Geist demnach zurück?

18 Als Jesus kurz nach seiner Verurteilung zum Tode am Hinrichtungspfahl hing, an dem die Inschrift angebracht war: „Dieser ist der König der Juden“, führte er unmittelbar vor seinem Tod die Worte aus Psalm 31:5 an: „Vater, deinen Händen vertraue ich meinen Geist an.“ (Luk. 23:38, 46) Dieser Psalm stammte von König David, der Jesus Christus vorschattete, und gab Jesus die Gewißheit, daß er Jehova Gott seinen Geist getrost anvertrauen und hoffen konnte, aus dem Scheol, dem allgemeinen Grab der verstorbenen Menschen, befreit zu werden. Jesus wußte, daß der Psalmist David mit folgenden Worten an Gottes Wahrhaftigkeit appelliert hatte: „Ziehe mich aus dem Netze, das sie mir heimlich gelegt haben; denn du bist meine Stärke. In deine Hand befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, Jehova, du Gott der Wahrheit! Gehaßt habe ich die, welche auf nichtige Götzen achten, und ich, ich habe auf Jehova vertraut. Jehova, laß mich nicht beschämt werden! denn ich habe dich angerufen; laß beschämt werden die Gesetzlosen, laß sie schweigen im Scheol!“ (Ps. 31:4-6, 17) Als Jesus seinen Lebensgeist bei seinem Tod Jehova anvertraute, kehrte sein Geist zu dem Gott der Wahrheit zurück, der ihm diesen Geist gegeben hatte. — Pred. 12:7.

19. (a) Warum ließ Gott seinen Sohn nicht „schweigen im Scheol“? (b) Wie bewies Jehova dann, daß er keiner der „nichtigen Götzen“ ist?

19 Am dritten Tag danach gab Jehova seinem Sohn den Lebensgeist zurück und ließ ihn von den Toten auferstehen. Er hatte das, was ihm sein Sohn anvertraut hatte, sorgfältig aufbewahrt. Er ließ seinen Sohn nicht „schweigen im Scheol“, denn sein Sohn war nicht gesetzlos. All das war geschehen, damit sich die Prophezeiung erfüllte, die wir in Jesaja 53:9 finden. Nach dieser Prophezeiung hat man Jesu Grab „bei Gesetzlosen bestimmt; aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tode, weil er kein Unrecht begangen hat, und kein Trug in seinem Munde gewesen ist“. Daß Jehova seinen Sohn am dritten Tag zu geistigem Leben im Himmel auferweckte, beweist, daß Jehova keiner der gehaßten, „nichtigen Götzen“, sondern tatsächlich der „Gott der Wahrheit“ ist. Als der „Gott der Wahrheit“ war es ihm möglich, sein Wort und seine Prophezeiungen zu erfüllen, die in seinem Namen geäußert worden waren. — 1. Petr. 3:18, 19; Ps. 16:10; Apg. 2:22-36.

20. Was bewies Gott dadurch, daß er Jesus auferweckte?

20 Die Erweckung seines Sohnes Jesus Christus vom Tod zu neuem Leben im Himmel, zu einem Leben in Unverweslichkeit, war für die Wahrhaftigkeit Jehovas wahrscheinlich die härteste Probe. (Eph. 1:18-22) Da er diese außerordentliche Probe seiner Wahrhaftigkeit bestand, erhebt sich die Frage, gibt es irgendeine göttliche Verheißung, die er nicht erfüllen kann? Nein! — 1. Kor. 6:14; 2. Kor. 4:13, 14.

21. (a) Zu welcher Überzeugung sollten wir kommen, wenn wir bedenken, daß dieser Gott die Heilige Schrift inspiriert hat? (b) Inwieweit ist Gottes geschriebenes Wort die Wahrheit?

21 Dieser Gott hat die Schreiber der Heiligen Schrift inspiriert. Wir können daher völlig überzeugt sein, daß diese Schriften ausschließlich die Wahrheit enthalten im Gegensatz zu den von den Religionsgemeinschaften dieser Welt anerkannten Religionsbüchern der Vergangenheit und der Gegenwart. Das Wort Gottes ist durch und durch die Wahrheit. Es stimmt mit den Tatsachen völlig überein und weicht nie von der Wirklichkeit oder der erfolgreichen Durchführung des herrlichen Vorhabens Gottes ab. Schon die ersten Zeilen des geschriebenen Wortes Gottes enthalten die Wahrheit — die Wahrheit über Gottes aufgerichtetes Königreich, durch das die Menschen ewig gesegnet werden sollen —, und diese Wahrheit kommt in den 66 Büchern der Bibel allmählich zu einem großartigen Höhepunkt.

22. Wieso ist „die Summe“ des Wortes Gottes Wahrheit?

22 Die 66 Bücher der Bibel ergeben zusammen eine uneingeschränkte, vollständige Erklärung und Äußerung der Wahrheit. Deshalb lieben wahrheitssuchende Menschen die Bibel. Der inspirierte Psalmist formuliert diesen Gedanken schön, indem er dankbar über Jehova schreibt: „Sieh, daß ich deine Vorschriften lieb habe; nach deiner Güte, Jehova, belebe mich! Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und alles Recht deiner Gerechtigkeit währt ewiglich.“ — Ps. 119:159, 160.

23. Warum konnte der Psalmist sagen, Gottes Gebote seien Wahrheit?

23 Alle Gebote, die in Gottes geschriebenem Wort zu finden sind, dienen der Verwirklichung der Wahrheit. Sie sind zu dem Zweck gegeben worden, gehorsamen Menschen zu helfen, mit der Wahrheit in Einklang zu bleiben. Gott hat seine Gebote erlassen, um Menschen und Ereignisse so zu lenken, daß sich seine Prophezeiungen erfüllen oder bewahrheiten. Manchmal nahen sich uns Personen, die sich durch einen zügellosen oder schändlichen Wandel weit von Gottes Gesetz entfernt haben, in der Absicht, uns zu schädigen; Gott ist uns aber ebenfalls nahe, sofern wir aus Liebe und Treue zu ihm seine Gebote halten. Es ist so, wie es der Psalmist dankbar ausdrückte: „Du bist nahe, Jehova; und alle deine Gebote sind Wahrheit. Von alters her habe ich aus deinen Zeugnissen [aus deinen Mahnungen, Lu] gewußt, daß du sie gegründet hast auf ewig.“ (Ps. 119:150-152) Es ist wunderbar, daß diese Mahnungen und Zeugnisse, die Gott vor so langer Zeit gab, bis heute erhalten geblieben sind trotz aller Bemühungen der Feinde der Wahrheit, sie zu beseitigen und sie zu vernichten, indem sie Bibeln vernichteten und Menschen, die der Bibel glaubten, umbrachten. Aber in Psalm 117:2 heißt es: „Die Wahrheit Jehovas währt ewiglich.“

24. Wohin führt der Kampf gegen die Wahrheit der Bibel mit Bestimmtheit, und was sollten wir statt dessen tun?

24 Gegen die Wahrheit der Bibel zu kämpfen heißt gegen den „Gott der Wahrheit“ zu kämpfen. Aus einem solchen Kampf können wir niemals siegreich hervorgehen; wir werden mit Bestimmtheit unterliegen und als Lügner hingerichtet werden. Gottes Wahrheit hat immer gesiegt und wird immer siegen. Der Apostel Paulus erinnert uns daran, daß wir „nichts gegen die Wahrheit tun [können], sondern nur für die Wahrheit“. (2. Kor. 13:8) Deshalb sollten wir dem Worte Gottes nicht zuwiderhandeln, damit die Wahrheit Gottes nicht über uns triumphiere. Um Gottes Segen zu empfangen, sollten wir für Gottes Wahrheit eintreten, sie unterstützen und sie zur Ehre und zum Ruhme Gottes weit und breit verkündigen.

Ein Bibelverkäufer kam in das Haus eines Bruders und gebrauchte seine besten Verkaufskünste, um ihm zum „Nutzen der Familie“ eine Bibel für dreißig Dollar zu verkaufen. Der Bruder nahm sein Exemplar der Neuen-Welt-Übersetzung zur Hand und begann Textvergleiche anzustellen. Er zeigte, wie wichtig es ist, daß eine Bibel den Namen Jehova gebraucht. Nachdem er einige Vergleiche angestellt und die Wichtigkeit des Bibelstudiums betont hatte, fragte der Verkäufer, ob er ein Exemplar der Neuen-Welt-Übersetzung haben könne. Gern bezahlte er dafür einen Dollar.

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