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  • Sie vernachlässigten das Haus des Schöpfers des Himmels und der Erde

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  • Sie vernachlässigten das Haus des Schöpfers des Himmels und der Erde
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
w66 1. 3. S. 133-140

Sie vernachlässigten das Haus des Schöpfers des Himmels und der Erde

1. Mit welcher Realität steht dieses „Haus“ in Beziehung?

DIESES „Haus“ steht mit der größten Realität in Beziehung, die es gibt. Wer ist diese Realität? Der große Schöpfer, der alles erschaffen hat, die sichtbaren und die unsichtbaren Dinge. Schon allein das, was wir mit Hilfe des Teleskops und des Mikroskops von der Welt in der wir leben, sehen können und was wir durch die Radioastronomie über sie wissen, ist so unfaßbar, daß wir den Schöpfer nicht außer acht lassen können.

2. (a) Wie lassen sich die vor kurzem entdeckten „Quasisterne“ mit anderen Sternen vergleichen? (b) Was nehmen Astronomen, gestützt auf die Ausdehnung des Universums, über den Ursprung eines solchen Himmelskörpers an?

2 Da wir schon von unfaßbaren Dingen sprechen, weißt du auch, was ein „Quasistern“ ist? Vor kurzem haben Astronomen etwas entdeckt, was sie „quasistellare Radioquellen“ oder kurz „Quasisterne“ nannten. Es handelt sich dabei um Himmelskörper, die riesige Energiemengen in Form von Licht und Radiowellen ausstrahlen. Ein Quasistern sieht aus wie ein Stern, „ist aber offenbar millionenmal größer und milliardenmal heller“. Einige dieser Himmelskörper „sind von schwankender Strahlungsstärke“. Bis heute kennt man etwa vierzig Quasisterne. Die Entdeckung des entferntesten, der als 3C-9a bekannt ist, wurde am 17. Mai 1965 bekanntgegeben. Dieser Himmelskörper soll so weit entfernt sein, daß sein Licht wohl seit Beginn der Weltzeit unterwegs war. „Das Licht kommt dermaßen weit her, daß es seine Reise kurz nach der mutmaßlichen Geburt des Universums angetreten haben muß.“ Diese Quasisterne sind im Laufe der Milliarden Jahre, die ihr Licht benötigte, um die Erde zu erreichen, möglicherweise schon aus dem Dasein verschwunden. Es heißt in dem Bericht weiter: „Gestützt auf die beobachtete Geschwindigkeit, mit der sich das Universum ausdehnt, nimmt man an, daß er [3C-9] vor etwa dreizehn Milliarden Jahren — das Dreifache des Alters unserer Erde — geboren wurde.“ — New York Times, 18. Mai 1965, S. 1, 2.

3, 4. (a) Zu welchem Schluß müssen wir in der Frage, ob Gott in einem Haus hier auf der Erde wohnen könnte, gestützt auf diese Entdeckung, kommen? (b) Wie klein soll sich Gott gemäß der Lehre der Christenheit gemacht haben? Was sagte Paulus jedoch zu den heidnischen Athenern?

3 Zu welchem Schluß müssen wir, gestützt auf diese Entdeckung, vernünftigerweise kommen? Daß Gott, der Schöpfer solch unfaßbar großer Dinge, niemals in einem Haus hier auf der Erde wohnen könnte. Von einem solchen Gott zu sagen, er bewohne ein von Menschenhänden gemachtes Haus auf unserer winzigen Erde, hört sich lächerlich an, besonders für Wissenschaftler des zwanzigsten Jahrhunderts. Wie könnte sich ein solcher Gott so klein machen? Trotzdem spricht die Geistlichkeit der Christenheit davon, Gott habe sich so klein gemacht, daß er in der winzigen Eizelle im Mutterleib Marias, einer jüdischen Jungfrau, Platz gehabt habe. Die Bibel selbst lehrt so etwas jedoch nicht. Sie lehrt, Gott, der Schöpfer, habe das Leben seines einziggezeugten, lebenden Sohnes vom Himmel in den Mutterleib dieser jüdischen Jungfrau verpflanzt, damit dieser der Mensch Jesus werden konnte, der später Christus genannt wurde. Nach den Worten, die der Engel Gabriel zu der jüdischen Jungfrau Maria sprach, sollte ihr erstgeborener Sohn nicht Gott selbst sein, sondern der Sohn Gottes. Maria war also nicht die Mutter Gottes, sondern die Mutter des Sohnes Gottes. (Siehe Lukas 1:26-33.) Über Gott selbst, den Schöpfer, sagte der christliche Apostel Paulus zu den heidnischen Griechen:

4 „Männer von Athen! Ich sehe, daß ihr in allen Dingen mehr als andere der Furcht vor Gottheiten hingegeben zu sein scheint ... Der Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, gemacht hat, dieser, der der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, noch wird er von Menschenhänden bedient, als ob er etwas benötigte, da er selbst allen Personen Leben und Odem und alle Dinge gibt. Und er hat aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen ... Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollten wir nicht meinen, das Göttliche Wesen sei gleich dem Gold oder Silber oder Stein, gleich einem Gebilde der Kunst und Findigkeit des Menschen.“ — Apg. 17:22-29.

5. (a) Wohnt Gott wie ein Götze, der in einem Tempel untergebracht ist, in einem Gebäude? (b) Was kann Gott mit einem Gebäude, in dem er angebetet wird, tun, wie das beim salomonischen Tempel der Fall war?

5 Der Gott, den die Bibel lehrt, wohnt also nicht in einem irdischen, materiellen Gebäude wie die Statuen aus Gold, Silber oder Stein, die in Tempeln oder Pagoden der götzendienerischen Religionen dieser Welt untergebracht sind. Der wahre Gott des Himmels und der Erde kann jedoch einen Tempel, der auf sein Geheiß erbaut wurde, heiligen. Er kann in einem Gebäude, das er auf diese Weise geheiligt oder heilig gemacht hat, auch seinen Namen wohnen lassen. Ein solcher Tempel kann dann als „Haus Gottes“ bezeichnet werden; das heißt nicht, daß es eine Wohnung ist, in der Gott selbst buchstäblich wohnt; es ist vielmehr ein Haus, in dem Gott reine Anbetung dargebracht wird. Das konnte von dem Tempel des Königs Salomo in Jerusalem gesagt werden, dessen Bau im Jahre 1027 v. u. Z. beendet war. Gott beantwortete das Gebet des Königs Salomo mit folgenden Worten: „Ich habe dein Gebet und dein Flehen gehört, das du vor mir gefleht hast; ich habe dieses Haus, das du gebaut hast, geheiligt, um meinen Namen dahin zu setzen auf ewig; und meine Augen und mein Herz sollen daselbst sein allezeit.“ — 1. Kö. 9:3.

6. Worum betete Salomo in Verbindung mit dem von ihm errichteten Tempel?

6 Als König Salomo, der Erbauer des prächtigen Tempels auf dem Berg Morija in Jerusalem, dieses Gebäude einweihte, gab er deutlich zu verstehen, daß er nicht erwartete, daß der große Schöpfer des Himmels und der Erde diesen Tempel buchstäblich bewohne. In seinem Einweihungsgebet sagte König Salomo: „Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und der Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe! Doch wende dich zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, Jehova, mein Gott, daß du hörest auf das Rufen und auf das Gebet, welches dein Knecht heute vor dir betet: daß deine Augen Nacht und Tag offen seien über dieses Haus, über den Ort, von dem du gesagt hast: Mein Name soll daselbst sein! daß du hörest auf das Gebet, welches dein Knecht gegen diesen Ort hin beten wird.“ — 1. Kö. 8:27-29.

7, 8. (a) Wodurch wurde Gottes Gegenwart im salomonischen Tempel sinnbildlich dargestellt? (b) Wieso läßt sich das mit den Zehn Geboten und mit der Größe Gottes vereinbaren?

7 König Salomo war vernünftig. Wir sollten ebenso vernünftig sein. Unsere Gedanken über das Haus Gottes sollten sich mit dem decken, was die Bibel über dieses Haus sagt. In dem von König Salomo erbauten Tempel befand sich keine von Menschenhänden gemachte Statue, die Gott dargestellt hätte. Jehovas Gegenwart in diesem Tempel wurde durch das sogenannte Schekina-Licht sinnbildlich dargestellt, ein übernatürliches Licht, das die innerste Abteilung des Tempels, das Allerheiligste, erleuchtete. Wenn der Hohepriester am jährlichen Versöhnungstag in das Allerheiligste hineinging, um das versöhnende Opferblut vor die heilige Bundeslade zu sprengen, hatte er das Vorrecht, dieses übernatürliche Licht zu sehen. — 3. Mose 16:11-17.

8 Außer durch dieses Licht wurde Jehova in seinem Tempel weder durch eine Statue noch durch ein Bildnis dargestellt. Ja, das erste und das zweite seiner Zehn Gebote untersagten sogar die Herstellung und Verehrung solcher Bildnisse oder Statuen ausdrücklich. (2. Mose 20:1-6) Das läßt sich auch damit vereinbaren, daß der eine lebendige und wahre Gott von seinen Geschöpfen direkt angebetet werden möchte; er ist zu groß, als daß er in einem von Menschen erbauten Tempel untergebracht werden könnte.

9. Was sagte Gott warnend zu Salomo über den Tempel?

9 Nach der Einweihung des ersten Tempels in Jerusalem sagte Gott warnend zu König Salomo, dem Erbauer des Tempels, und zu dessen Söhnen, die ihm auf den Thron folgen sollten: „Wenn ihr aber, ihr und eure Kinder [Söhne, NW], euch hinter mir abwenden und meine Gebote, meine Satzungen, die ich euch vorgelegt habe, nicht beobachten werdet, und werdet hingehen und anderen Göttern dienen und euch vor ihnen niederbeugen, so werde ich Israel ausrotten aus dem Lande, das ich ihnen gegeben; und das Haus, welches ich meinem Namen geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht wegwerfen; und Israel wird zum Sprichwort und zur Spottrede werden unter allen Völkern. Und dieses Haus wird erhaben sein [soll zu einem Trümmerhaufen werden, Me], — jeder, der an demselben vorbeigeht, wird sich entsetzen und zischen. Und man wird sagen: Warum hat Jehova diesem Lande und diesem Hause also getan?“ — 1. Kö. 9:6-8. Fußnote.

10, 11. (a) Was zeigt, daß diese göttliche Warnung keine leere Drohung war? (b) Dürfen wir uns leichtfertig über dieses geschichtliche Ereignis hinwegsetzen? Was sagt Paulus hierzu?

10 Diese warnenden Worte erfüllten sich an dem von König Salomo erbauten Tempel tatsächlich, weil die Könige von Israel — mit wenigen Ausnahmen — das Haus oder den Tempel Jehovas verunreinigten und entweihten. Im Sommer des Jahres 607 v. u. Z. legten ihn die unter dem Befehl des Königs Nebukadnezar stehenden babylonischen Heere in Trümmer. Hätten die Israeliten dem Hause Gottes die gebührende Ehrfurcht erwiesen, so wäre es nicht so weit gekommen. Da sie das Haus, in dem Gott seinen Namen, Jehova, wohnen ließ, jedoch nicht achteten, erwies sich Gottes Warnung nicht als eine leere Drohung. Siebzig Jahre, von 607 bis 537 v. u. Z., lag es in Trümmern, während die weggeführten Israeliten im fernen Babylonien in Gefangenschaft waren. Dürfen wir uns heute leichtfertig über dieses geschichtliche Ereignis hinwegsetzen, so, als ob es für uns keine Bedeutung hätte? Nein, denn der christliche Apostel Paulus, der Israels Geschichte eingehend prüfte und erläuterte, warnt uns mit den Worten:

11 „Diese Dinge nun sind Vorbilder für uns geworden, damit wir nicht Menschen seien, die schädliche Dinge begehren, wie jene sie begehrten. Werdet auch nicht Götzendiener wie einige von ihnen ... Laßt uns auch nicht Hurerei treiben, wie einige von ihnen Hurerei trieben ... Laßt uns Jehova auch nicht auf die Probe stellen, wie ihn einige von ihnen auf die Probe stellten ... Murret auch nicht wie einige von ihnen murrten, so daß sie durch den Vernichter umkamen. Diese Dinge nun widerfuhren ihnen fortgesetzt als Vorbilder, und sie sind zur Warnung für uns geschrieben worden, auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind. Wer daher denkt, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle.“ — 1. Kor. 10:6-12.

SIE VERNACHLÄSSIGTEN DAS WIEDERAUFGEBAUTE HAUS

12. Welche Generation von Juden sollten wir nicht nachahmen? Warum sollten wir so handeln wie Nehemia, der Statthalter von Juda?

12 Generationen, die das, was die Geschichte, besonders die biblische Geschichte, lehrt, nicht zu Herzen nehmen, sind geneigt, die Fehler früherer Generationen zu wiederholen. Wer sich daher dem Hause Gottes gegenüber einer ebenso verwerflichen Handlungsweise schuldig macht wie gewisse Leute in der Vergangenheit, dem wird es ebenso oder ähnlich schlecht ergehen wie ihnen. Wir von der heutigen Generation sollten wie Nehemia handeln, der im fünften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung Statthalter der Provinz Juda war. Er machte dem Zustand, der damals unter Gottes auserwähltem Volk dadurch entstanden war, daß man das Haus Gottes verlassen oder vernachlässigt hatte, energisch ein Ende. Es handelte sich bei diesem Haus nicht um den Tempel Salomos, der im siebten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zerstört worden war, sondern um den, der im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, nachdem ein Überrest gottesfürchtiger Juden aus dem Lande Babylon nach Jerusalem zurückgekehrt war, wieder aufgebaut worden war. Nachdem das mächtige Babylon im Jahre 539 v. u. Z. in die Hände der Meder und Perser gefallen war, wurde das Land Juda unter Kores dem Großen eine persische Provinz. Im Jahre 455 v. u. Z. war Nehemia vom Perserkönig Artaxerxes eingesetzt worden, um über die Provinz Juda und über Jerusalem zu herrschen. Nehemia ließ die jüdische Geschichte nicht außer acht. Er wollte nicht, daß die zu seiner Generation gehörenden zurückgekehrten Juden die gleichen Fehler machen würden wie ihre Vorfahren und dann deswegen von einem ähnlichen Unglück betroffen würden wie sie. Er machte deshalb von der Macht Gebrauch, die er als Statthalter hatte.

13. Was geschah mit Gottes Tempel im Jahre 70 u. Z., und was zeigt, daß Nehemia daran nicht schuld war?

13 Es war nicht Nehemias Schuld, daß der wiederaufgebaute Tempel in Jerusalem im Jahre 70 u. Z. von den römischen Legionen unter dem Feldherrn Titus zerstört wurde. Der Tempel Jehovas, der damals zerstört wurde, ist nie mehr aufgebaut worden. An der Stelle, wo er früher stand, steht heute der sogenannte Felsendom, der Allah, dem Gott der Moslems oder Mohammedaner, geweiht ist. Gehen wir der Ursache nach, so stellen wir fest, daß es so weit kam, weil der Tempel Jehovas mißbraucht oder entheiligt worden war. Nehemia hatte sich mit Recht Sorgen gemacht und hatte die Sache bei weitem nicht zu ernst genommen. Wir tun daher gut, seine Maßnahmen etwas näher zu prüfen.

14. Was wurde unter der Aufsicht Nehemias zuerst gebaut, und was taten die Israeliten dann am 24. Tischri, nachdem sie das Laubhüttenfest gefeiert hatten?

14 Zuerst unterstützte Nehemia die zurückgekehrten Juden beim Wiederaufbau der Stadtmauer Jerusalems, der nach 52 Tagen beendet war. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit mehr den Dingen zu, die mit dem Tempel und dem geistigen Zustand der Bewohner von Juda zu tun hatten. (Neh. 6:15 bis 7:5; 8:1-9) In dem Mondmonat nach der Vollendung der Mauer von Jerusalem, das heißt am 24. Tischri, im Anschluß an die Feier des Laubhüttenfestes, versammelten sich die Israeliten in einer ziemlich ernsten Stimmung, „unter Fasten, und in Sacktuch gekleidet, und mit Erde auf ihren Häuptern“. — Neh. 9:1.

15, 16. (a) Was wurde bei dieser Gelegenheit vorgelesen, und was bekannten die Israeliten? (b) Auf welche Knechtschaft und auf welchen „festen Bund“ wurde in den abschließenden Worten des Gebets, das dann gesprochen wurde, hingewiesen?

15 Zu der Zeit war die Niederschrift der inspirierten Hebräischen Schriften (39 Bücher) bis auf die Bücher Nehemia und Maleachi beendet. Bei diesem feierlichen Anlaß wurde ein Viertel des Tages (drei Stunden) jedoch nur aus „dem Buche des Gesetzes“ (den fünf Büchern Mose) vorgelesen. Danach bekannten die Israeliten ihre Sünden, ihre eigenen und die ihrer Vorväter, und warfen sich auch ehrfurchtsvoll vor Jehova, ihrem Gott, nieder. Dann traten einige diensttuende Leviten auf eine Erhöhung oder ein Podium und beteten für das ganze Volk. Nach dem Bericht in Nehemia 9:36-38 endete dieses Gebet mit den Worten:

16 „Siehe, wir sind heute Knechte: und das Land, welches du unseren Vätern gegeben hast, um seine Früchte und seine Güter zu genießen, — siehe, wir sind Knechte in demselben! Und seinen Ertrag mehrt es für die Könige, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast; und sie schalten [herrschen, Me] über unsere Leiber und über unser Vieh nach ihrem Wohlgefallen, und wir sind in großer Bedrängnis. Und bei diesem allem machten und schrieben wir einen festen Bund; und auf der untersiegelten Schrift standen die Namen unserer Obersten [Fürsten, Fußnote], unserer Leviten und unserer Priester.“

17. Wessen Namen standen auf dieser untersiegelten Schrift, und wodurch unterstützte das Volk sie?

17 Nehemia war selbst einer der Fürsten oder Obersten des Volkes, die mit ihrem Namen für die bindende Kraft dieses schriftlich niedergelegten festen Bundes bürgten. Alle übrigen Israeliten unterstützten, in Sacktuch gekleidet und mit Erde auf ihren Häuptern, ihre Fürsten, ihre Priester und die sie vertretenden Leviten, indem sie einen Eid leisteten und sich einem Fluch verschrieben um zu bekräftigen, daß sie diesen festen Bund halten wollten, durch den sie sich verpflichteten, ihre Handlungsweise mit Gottes Gesetzen und Anforderungen in Übereinstimmung zu bringen. — Neh. 10:1-29.

18. Was wurde in bezug auf Eheschließungen, die Sabbate, die finanzielle Unterstützung des Hauses Gottes und das Holz für den Altar beschlossen?

18 Bei dieser Gelegenheit erkannten sie wiederum an, daß sie verpflichtet waren, sich davor zu hüten, Mischehen einzugehen mit Heiden, die im Lande selbst oder in den umliegenden Gebieten wohnten. Sie wollten auch streng den wöchentlichen Sabbat halten und auch das alle sieben Jahre wiederkehrende Sabbatjahr, in dem sie ihren israelitischen Brüdern sämtliche Schulden erlassen sollten. Was das „Haus unseres Gottes“, das heißt den einundsechzig Jahre alten wiederaufgebauten Tempel in Jerusalem, betraf, so verpflichteten sie sich, jedes Jahr durch eine Kopfsteuer von einem Drittel eines Sekels (etwa 20 Cent in Silber) zu den Tempelkosten beizutragen, um den Dienst, der dort verrichtet wurde, aufrecht­zuerhalten. Für das Feuer auf dem Altar, auf dem täglich viele Opfer dargebracht wurden, war auch viel Holz nötig, und die regelmäßige Ablieferung der erforderlichen Menge wurde auf das Volk verteilt.

19, 20. (a) Was mußte gemäß dem Gesetz Gottes außer dem Zehnten noch abgegeben werden? (b) Welche Personen wurden durch diese Gaben für ihre Dienstleistungen materiell unterstützt?

19 Darüber hinaus gebot das Gesetz Gottes, daß die Israeliten die Erstlinge ihrer Felder und ihrer Obstgärten, die Erstlinge ihrer Rinder und ihres Kleinviehs sowie die Erstgeburt vom Menschen, ihre erstgeborenen Söhne, darbrachten.

20 Diese Opfergaben brachten sie außer dem Zehnten ihres Ertrages dar, den sie jedes Jahr ablieferten, um die Priester und die Leviten, die im „Hause unseres Gottes“ regelmäßig dienten, zu unterstützen. Selbst von den diensttuenden Leviten verlangte das Gesetz, daß sie zur Unterstützung der Priester von dem, was sie erhielten, den Zehnten ablieferten, und so waren auch sie an dieser Einrichtung beteiligt und trugen ihren Teil zur Unterstützung des Hauses Gottes bei. (4. Mose 18:26-32) Im Tempel, in dem sich die „heiligen Geräte“ befanden, waren auch die Priester, die sie gebrauchten, sowie die Torhüter und Sänger. Sie alle mußten für den Dienst, den sie im Hause Gottes verrichteten, materiell unterstützt werden.

21. Was hätte ein Versäumen, diese Dinge darzubringen, bedeutet, und warum durften sich die Israeliten jetzt erst recht nicht eine solche Vernachlässigung zuschulden kommen lassen?

21 Zu versäumen, diese notwendigen Dinge zur Unterstützung der Tempeldiener und zur Aufrechterhaltung der Tätigkeit im Tempel darzubringen, hätte bedeutet, das Haus oder den Tempel Gottes, Jehovas, zu vernachlässigen. Besonders jetzt, nachdem die Israeliten den schriftlich niedergelegten „festen Bund“ gemacht hatten, zu dessen Bekräftigung sie noch einen Eid geleistet und sich einem Fluch Gottes verschrieben hatten, durften sie sich eine solche Vernachlässigung nicht wieder zuschulden kommen lassen. Selbst Nehemia, der Statthalter von Juda, verpflichtete sich hierzu, indem er sagte: „Wir sollten [nicht: ihr solltet] das Haus unseres Gottes nicht vernachlässigen.“ — Neh. 10:30-39, NW.

WORTE, DIE ES WERT SIND, IM SINN BEHALTEN UND BEFOLGT ZU WERDEN

22. Was zeigte Nehemia dadurch, daß er Jerusalem wieder besuchte? Doch welche Neigung des gefallenen Fleisches mußte er bei den Juden leider feststellen?

22 Nehemias Worte an die Juden, die sich als Nation Jehova Gott hingegeben hatten und die vorgaben, seine Anbeter zu sein, waren sehr bedeutsam und verdienten deshalb, im Sinn behalten und befolgt zu werden. Wie leicht neigt doch unser gefallenes Fleisch dazu, dem Materialismus zu frönen und die geistigen Interessen und Wohltaten zu übersehen und so schließlich das Haus Gottes zu vernachlässigen! Der Statthalter Nehemia konnte das beobachten. Nachdem er zwölf Jahre als Statthalter gedient hatte, kehrte er „im zweiund­dreißigsten Jahre des Artaxerxes, des Königs von Babylon“ (das heißt des eroberten Babylon), in den Palast des Perserkönigs zurück. (Neh. 13:6, He) Er blieb eine Zeitlang dort — wie lange, sagt er nicht — und kehrte dann mit der Erlaubnis des Perserkönigs nach Juda und Jerusalem zurück. Er selbst hatte das Interesse am Hause Gottes nicht verloren, aber leider mußte er feststellen, daß das Volk in Juda es verloren hatte.

23. Wen hatte der Hohepriester Eljaschib im Tempel wohnen lassen, und welche Schritte unternahm Nehemia deshalb?

23 Eljaschib, der Hohepriester, hatte Tobija, einem feindlichen Ammoniter, der den Wiederaufbau der Mauer Jerusalems bekämpft hatte, Zutritt zum Tempel gewährt. Er war auch ein Verwandter Tobijas geworden und hatte ihm eine der Zellen oder Speisehallen im Tempelvorhof zur Verfügung gestellt, in der man früher die für den Unterhalt der Tempeldiener benötigten Vorräte gelagert hatte. Dadurch handelte er dem Gebot Gottes in 5. Mose 23:3-6 zuwider. Was dem Hohenpriester des Tempels recht war, war dem Volk billig, nicht aber Nehemia. Er berichtet: „Es mißfiel mir sehr, und ich warf alle Hausgeräte Tobijas aus der Zelle [Speisehalle, NW] hinaus; und ich befahl, daß man die Zellen reinigen sollte; und ich brachte die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch wieder hinein.“ — Neh. 13:4-9.

24. Was hatte der Hohepriester Eljaschib für die Tempelleviten zu tun versäumt, und was war daher geschehen?

24 Der Hohepriester Eljaschib hatte aber nicht nur einen unerwünschten, feindlichen Ammoniter in der Tempelspeisehalle aufgenommen, sondern hatte auch versäumt, dafür zu sorgen, daß die offiziell eingesetzten Leviten in den ihnen von Gott zugewiesenen Stellungen blieben. Er hatte zugelassen, daß die Israeliten den Zehnten nicht abgaben und so die diensttuenden Leviten nicht die nötige materielle Unterstützung erhielten. Viele von ihnen waren deshalb gezwungen gewesen, ihre Arbeit im Tempel aufzugeben und in ihre Levitenstädte zurückzukehren, wo sie dann ihre Felder bestellten, um für sich und ihre Familien das zum Leben Notwendige zu beschaffen. Was tat nun Nehemia?

25. Was unternahm Nehemia gemäß seinem Bericht in dieser Sache?

25 Er berichtet: „Ich erfuhr, daß die Teile der Leviten nicht gegeben worden, und daß die Leviten und die Sänger, welche das Werk taten, entflohen waren, ein jeder auf sein Feld. Da zankte ich mit den Vorstehern und sprach: Warum ist das Haus Gottes verlassen worden? Und ich versammelte sie und stellte sie an ihre Stelle.“ Er wartete auch nicht erst, bis die Vorsteher etwas unternahmen, sondern sorgte dafür, daß alle Bewohner Judas den Zehnten in die Vorratshäuser des Tempels brachten. — Neh. 13:10-12; 4. Mose 35:1-8.

26. Wen betraute Nehemia im Interesse der Tempeldiener mit besonderen Dienststellungen?

26 Nehemia wartete auch nicht, bis der pflichtvergessene Hohepriester Eljaschib etwas unternahm, denn er berichtet weiter: „Ich bestellte zu Schatzmeistern über die Vorräte: Schelemja, den Priester, und Zadok, den Schreiber, und Pedaja, von den Leviten, und ihnen zur Seite Hanan, den Sohn Sakkurs, des Sohnes Mattanjas; denn sie wurden für treu geachtet, und ihnen lag es ob, ihren Brüdern auszuteilen.“ (Neh. 13:13) Nun hatten die diensttuenden Leviten keinen Grund mehr, nach Hause zurückzukehren!

27, 28. (a) Welcher Taten wegen betete Nehemia, Gott möchte seiner zum Guten gedenken? (b) Warum ging er gegen einen Enkel des Hohenpriesters vor, und wie?

27 Worauf stützte Nehemia seine Bitte, die er zum Ausdruck brachte, als er danach zu Jehova Gott betete, er möchte seiner zum Guten gedenken? Sagte er, er habe das Amt eines Mundschenken des Königs von Persien aufgegeben, habe die lange Reise nach Jerusalem gemacht und dann dessen Mauer trotz der Drohungen der Feinde in 52 Tagen wieder aufgebaut? Nein! Er sprach von dem, was er im Interesse des Hauses Gottes getan hatte. Er betete: „Gedenke meiner um dessentwillen, mein Gott, und tilge nicht aus meine guten Taten, die ich am Hause meines Gottes und an dessen Hut erwiesen habe!“ Er war darauf bedacht, daß moralisch einwandfreie Männer im Hause Gottes dienten. Der Hohepriester Eljaschib dagegen hatte zugelassen, daß einer seiner Enkel die Tochter Sanballats, des Horoniters, eines feindlichen Samariters, heiratete, mit anderen Worten, eine Mischehe einging. Nehemia berichtet hierüber:

28 „Und einer von den Söhnen Jojadas, des Sohnes Eljaschibs, des Hohenpriesters, war ein Eidam [Schwiegersohn, AB] Sanballats, des Horoniters; und ich jagte ihn von mir weg.“ — Neh. 13:14, 28.

29. Wie ging Nehemia gemäß seinen abschließenden Worten gegen die Verunreinigungen des Priestertums und des Bundes der Tempeldiener vor?

29 Dem Bericht über diese Tat im Interesse des Hauses Gottes fügt Nehemia folgende Worte hinzu, mit denen das Buch, das seinen Namen trägt, endet: „Gedenke es ihnen, mein Gott, wegen der Verunreinigungen des Priestertums und des Bundes des Priestertums und der Leviten! Und so reinigte ich sie von allem Fremden, und ich stellte die Dienstleistungen der Priester und der Leviten fest, für einen jeden in seinem Geschäft, und für die Holzspende zu bestimmten Zeiten und für die Erstlinge. Gedenke es mir, mein Gott, zum Guten“! — Neh. 13:29-31.

ES WIRD SEINER GEDACHT, WEIL ER DAS HAUS GOTTES NICHT VERNACHLÄSSIGTE

30, 31. (a) Wird Gott Nehemias Gebet erhören, und welche in Hebräer 6:10 niedergelegte Regel kann auf ihn angewandt werden? (b) Welche passenden Worte schrieb der Prophet Maleachi über die, die Jehova fürchten?

30 Wird Jehova Gott das Gebet, das Nehemia vor 2400 Jahren sprach, erhören? Jawohl, und zwar wird es Nehemia ewig zum Guten sein. Jehova Gott ist nicht ungerecht, daß er all das Gute, was der Statthalter Nehemia für das Haus Gottes in Jerusalem tat, vergessen und es nicht belohnen würde. Er hat das Gebet Nehemias zur Erinnerung für immer niederschreiben lassen und es zu einem Teil der inspirierten Heiligen Schrift gemacht. Den hebräischen Nachfolgern Jesu Christi, des Sohnes Gottes, der dem wahren „Hause unseres Gottes“ noch mehr gedient hat, wurde folgendes geschrieben: „Denn Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient.“ (Hebr. 6:10) Das kann auch von Nehemia gesagt werden. Er fürchtete Jehova Gott wirklich; und in den Schriften Maleachis, der sehr wahrscheinlich ein Zeitgenosse Nehemias in der wiederaufgebauten Stadt Jerusalem war, finden wir folgende passende Worte:

31 „Da unterredeten sich miteinander, die Jehova fürchten, und Jehova merkte auf und hörte; und ein Gedenkbuch ward vor ihm geschrieben für die, welche Jehova fürchten, und welche seinen Namen achten.“ — Mal. 3:16.

32. (a) Wie wird Nehemia belohnt werden, und was wird er dann alles erfahren? (b) Wofür wird er ein hervorragendes Beispiel sein?

32 Nehemia liegt immer noch im Todesschlaf im Scheol oder Hades, im allgemeinen Grab der verstorbenen Menschen. Während der Tausendjahrherrschaft des „Messias, des Führers“, wird Nehemia jedoch mit einer Auferstehung von den Toten belohnt werden. (Dan. 9:24-27, NW) Er wird dann sehen, daß es keinen materiellen Tempel Jehovas auf dem Berg Morija in Jerusalem mehr gibt. Er wird erfahren, was mit dem letzten jüdischen Tempel dort im Jahre 70 u. Z. geschah, wodurch sich die prophetischen Worte Jesu Christi, des Sohnes Gottes, erfüllten. (Matth. 23:37 bis 24:2; Luk. 19:36-44; 21:5, 6) Er wird von dem geistigen Tempel Gottes hören, der durch jenen materiellen Tempel auf dem Berg Morija in Jerusalem vorgeschattet wurde. Er wird hören, wie dafür gesorgt wurde, daß dieser geistige Tempel von den Nachfolgern des großen Hohenpriesters dieses Tempels nicht vernachlässigt wurde. Nehemia wird sich anderen Treuen auf der Erde in der Anbetung Gottes, Jehovas, durch diesen erhöhten geistigen Tempel anschließen. Er wird ein hervorragendes Beispiel dafür sein, daß Personen, die das Haus Gottes nicht vernachlässigen, unweigerlich belohnt werden.

[Fußnote]

a Die Bezeichnung 3C-9 bezieht sich auf die im dritten Cambridge-Radioquellenkatalog angeführte Radioquelle Nr. 9.

[Bild auf Seite 137]

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