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  • „Wir sollten das Haus unseres Gottes nicht vernachlässigen“

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  • „Wir sollten das Haus unseres Gottes nicht vernachlässigen“
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
w66 1. 3. S. 140-147

„Wir sollten das Haus unseres Gottes nicht vernachlässigen“

1. Wie war Jesus Christus zum Tempel in Jerusalem eingestellt, und wodurch zeigte sich seine Einstellung?

DER Vorhersage des Propheten Daniel (9:24-27, NW) entsprechend erschien im Jahre 29 u. Z. der „Messias, der Führer“, denn in diesem Jahr wurde Jesus, der Zimmermann aus Nazareth, im Jordan getauft und dann mit Gottes heiligem Geist gesalbt. (Matth. 3:13-17) Als Messias oder Christus sagte Jesus voraus, daß Jerusalems Tempel zerstört werde, und das geschah dann auch im Jahre 70 u. Z. Er versuchte nicht, jenes als Vorbild dienende „Haus unseres Gottes“, das aus „schönen Steinen“ gebaut und mit kostbaren Dingen geschmückt war, zu erhalten. (Luk. 21:5, 6) Doch solange Gott diesen Tempel in Jerusalem bestehen ließ, erwies ihm Jesus Christus die gebührende Ehrfurcht und betete auch dort an. Bei zwei Gelegenheiten reinigte er ihn sogar von den Händlern, die darin Geschäfte machten. — Joh. 2:13-22; Matth. 21:10-14.

2. An welchem Bau war Jesus jedoch mehr interessiert?

2 Jesus Christus war jedoch mehr an dem wahren, ewigen Tempel seines himmlischen Vaters, Jehovas, interessiert. Darum hatte er schon vor seiner letzten Reise, die er nach Jerusalem unternahm, um die Zerstörung dieser Stadt und ihres Tempels anzukündigen, in Gegenwart seiner zwölf Apostel gesagt: „Auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und die Tore des Hades werden sie nicht überwältigen.“ — Matth. 16:18.

3, 4. (a) Als was bezeichnete Jesus seine Versammlung gemäß Matthäus 16:18? (b) Womit verglich Paulus die Versammlung in seinem Brief an die Christen in Ephesus, und wie?

3 Als Jesus, der ehemalige Zimmermann, sagte, er werde seine Versammlung (oder Kirche) auf einen Felsen bauen, verglich er sie mit einem Tempel. Er sprach von ihr als von einem aus lebendigen Steinen bestehenden „Hause Gottes“. In Verbindung mit der ersten Tempelreinigung, im Frühling des Jahres 30 u. Z., gebrauchte er den Ausdruck „Tempel“, um etwas anderes als diesen materiellen Tempel in Jerusalem zu bezeichnen. (Joh. 2:13-22) Nach den in Matthäus 16:18 aufgezeichneten Worten verglich er nun seine Versammlung treuer Nachfolger mit einem auf ihm, dem Grundstein, aufgebauten Tempel. Damit in Übereinstimmung sprach der Apostel Paulus in seinem Brief an die Versammlung in Ephesus (Kleinasien), wo damals noch der weltberühmte Tempel der Göttin Artemis (Diana) stand, von der ganzen Christenversammlung als von einem Tempel aus lebendigen Steinen. Er schrieb:

4 „Durch ihn [Jesus Christus] haben wir, beide Völker [Juden und Heiden], durch e i n e n Geist den Zutritt zum Vater. Bestimmt seid ihr daher nicht mehr Fremde und als Fremdlinge ansässig, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, und ihr seid auf der Grundlage der Apostel und Propheten aufgebaut worden, wobei Christus Jesus selbst der Grundeckstein ist. In Gemeinschaft mit ihm wächst der ganze Bau, harmonisch zusammengefügt, zu einem heiligen Tempel für Jehova. In Gemeinschaft mit ihm werdet auch ihr zusammen zu einer Stätte erbaut, die Gott durch den Geist bewohnen wird.“ — Eph. 2:18-22.

5. Was ist das wahre „Haus unseres Gottes“ gemäß Pauli Worten in 1. Korinther 3:16, 17?

5 Auch in seinem Brief an die Christenversammlung im alten Korinth (Griechenland) wies der Apostel Paulus darauf hin, daß das wahre „Haus unseres Gottes“ nun ein aus lebendigen Menschen bestehender „Tempel“ ist, indem er schrieb: „Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid, und daß der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes vernichtet, wird Gott ihn vernichten; denn der Tempel Gottes ist heilig, welcher Tempel ihr seid.“ — 1. Kor. 3:16, 17.

6. Womit können die zum symbolischen Tempel Gehörenden verglichen werden, und wie stellt Petrus diesen Vergleich an?

6 Die zu diesem symbolischen Tempel Gehörenden können daher mit den Steinen eines materiellen Tempels verglichen werden. Deshalb bezeichnet sie der christliche Apostel Petrus in seinem Brief an die in Kleinasien zerstreuten Christen als „lebendige Steine“. Er schreibt: „Zu ihm [Jesus Christus] kommend als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar, werdet auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut zu einem geistigen Haus für den Zweck einer heiligen Priesterschaft, um geistige Schlachtopfer darzubringen, Gott durch Jesus Christus annehmbar. Denn es ist in der Schrift enthalten: ‚Siehe, ich lege in Zion einen Stein, auserwählt, einen Grundeckstein, kostbar; und keiner, der Glauben an ihn ausübt, wird irgendwie enttäuscht werden.‘“ — 1. Petr. 2:4-6; Eph. 2:20.

7. Wieso kann gesagt werden, Gott wohne in seinem aus lebendigen Steinen bestehenden Tempel?

7 Der Apostel Paulus gab deutlich zu verstehen, daß Gott seinen Tempel aus lebendigen Steinen nicht durch eine geschnitzte Statue oder ein Götzenbild, sondern durch seinen Geist bewohnt, indem er an die Christenversammlung in der dem Götzendienst frönenden Stadt Korinth ferner schrieb: „Welche Übereinstimmung besteht zwischen Gottes Tempel und Götzen? Denn wir sind ein Tempel eines lebendigen Gottes; so wie Gott gesagt hat: ‚Ich werde unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.‘“ — 2. Kor. 6:16.

8. Was lassen diese Worte der Apostel Paulus und Petrus in bezug auf den damaligen Tempel in Jerusalem erkennen?

8 Die Apostel Paulus und Petrus schrieben über diese Dinge mindestens fünf Jahre vor der Zerstörung des jüdischen Tempels in Jerusalem durch die römischen Legionen im Jahre 70 u. Z. Demnach muß Jehova Gott den materiellen Tempel in Jerusalem, der Stadt, in der sein Sohn Jesus Christus zum Tode verurteilt worden war, damals bereits verworfen gehabt haben, wie es Jesus am 11. Nisan, drei Tage bevor ihn die religiösen Führer hatten hinrichten lassen, gesagt hatte: „Ihr ... habt nicht gewollt. Seht, euer Haus wird euch verödet überlassen.“ — Matth. 23:37, 38.

9. Wann wurde Jesus Christus als „Grundeckstein“ in Zion gelegt, und von wann an wurde auf ihn gebaut?

9 Am dritten Tag nach seinem Tode wurde Jesus Christus von Gott, dem Allmächtigen, auferweckt. Dann ließ ihn Gott in den Himmel, zum himmlischen Berg Zion, zurückkehren und legte ihn dann dort als symbolischen „Grundeckstein“, auf den ein neuer, aus lebendigen Steinen bestehender Tempel gebaut werden sollte. (1. Petr. 2:6; Jes. 28:16; Matth. 16:18) Da dieser aus lebendigen Steinen gebaute Tempel ein „geistiges Haus“ ist, in dem Gott durch seinen heiligen Geist wohnt, wurde mit dem Bau dieses „Hauses“ zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. begonnen, als nämlich Gottes heiliger Geist auf die gottesfürchtigen Juden ausgegossen wurde, die an den himmlischen „Grundeckstein“ Glauben ausgeübt hatten. — Apg. 2:1-42.

AUCH DIESES „HAUS“ KANN VERNACHLÄSSIGT WERDEN — WIE?

10, 11. (a) Warum ist es heute noch möglich, das wahre Haus Gottes zu vernachlässigen? (b) Mit welchen Worten warnte Paulus Timotheus vor einer solchen Handlungsweise?

10 Da das wahre „Haus unseres Gottes“ ein aus lebendigen Steinen, das heißt aus der Versammlung der treuen Nachfolger Christi, bestehender Tempel ist, können wir leicht erkennen, wie dieses symbolische Haus von den zu seinen „lebendigen Steinen“ Gehörenden vernachlässigt werden kann. Vergessen wir auch nicht, daß solche „lebendigen Steine“ für diesen geistigen Tempel selbst in unserer Zeit noch ausgewählt und zubereitet werden und es daher heute noch möglich ist, das Haus Gottes zu vernachlässigen. Der Apostel Paulus warnte den christlichen Aufseher Timotheus vor einer solchen Handlungsweise mit den Worten:

11 „Ich schreibe dir diese Dinge ... du [sollst] wissen, wie du dich im Hause Gottes zu benehmen hast, das die Versammlung des lebendigen Gottes, eine Säule und Stütze der Wahrheit, ist. Ja, das heilige Geheimnis dieser Gottergebenheit ist anerkannt groß: ‚Er wurde kundgemacht im Fleisch, gerechtgesprochen im Geist, erschien Engeln, wurde gepredigt unter den Nationen, gläubig angenommen in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.‘ Die inspirierte Äußerung aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeitperioden einige vom Glauben abfallen werden, indem sie auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Dämonen achtgeben.“ — 1. Tim. 3:14 bis 4:1.

12, 13. (a) Wovor nahm sich daher Timotheus in acht? (b) Was tat er gemäß den Worten in 1. Timotheus 4:14-16 und 6:2, 20, 21?

12 Bestimmt verstand der im ersten Jahrhundert lebende christliche Aufseher Timotheus, nachdem er Pauli ersten Brief erhalten hatte, dem dann noch ein zweiter folgte, besser, was Paulus damit meinte, als er ihm schrieb, wie er sich im „Hause Gottes zu benehmen“ habe. Er nahm sich davor in acht, irgendwelche Pflichten, die er in Verbindung mit dem Hause oder der Versammlung Gottes hatte, zu vernachlässigen. Er befolgte folgende Worte, die der Apostel, der zum Hause Gottes gehörte, gemäß 1. Timotheus 4:14-16 und 6:2, 20, 21 an ihn geschrieben hatte:

13 „Vernachlässige die Gabe in dir nicht, welche dir durch eine Voraussage verliehen wurde und dadurch, daß dir die Körperschaft der älteren Männer die Hände auflegte. Sinne über diese Dinge nach; gehe in ihnen auf, damit dein Fortschritt allen Menschen kundwerde. Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch jene retten, die auf dich hören.“ „Fahre fort, diese Dinge zu lehren und diese Ermahnungen zu erteilen. O Timotheus, behüte was als anvertrautes Gut bei dir hinterlegt ist, indem du dich von den leeren Reden abwendest, die verletzen, was heilig ist, und von den widersprechenden Behauptungen der fälschlich so genannten ‚Erkenntnis‘. Denn indem einige eine solche Erkenntnis zur Schau gestellt haben, sind sie vom Glauben abgewichen.“

EIN VERSÄUMNIS, DAS ERNSTE FOLGEN HAT

14. (a) Was besuchte Timotheus regelmäßig, und warum handelte er nicht anders? (b) Von welchen Altersklassen sollten die Zusammenkünfte besucht werden?

14 Als Aufseher der Versammlung besuchte Timotheus die Zusammenkünfte der Versammlung regelmäßig, um entweder das, was dort vor sich ging, zu leiten oder selbst etwas dazu beizutragen, wie Paulus ihm geboten hatte, als er ihm schrieb: „Widme dich weiterhin dem Vorlesen, dem Ermahnen, dem Lehren.“ (1. Tim. 4:13) Er versäumte die Zusammenkünfte nicht. Durch ein solches Versäumnis hätte er sich vom „Hause Gottes“ abgeschnitten, „das die Versammlung des lebendigen Gottes, eine Säule und Stütze der Wahrheit, ist“. Wäre er den Zusammenkünften ferngeblieben, so hätte er seinen Pflichten nicht nachkommen können. Der Besuch der Zusammenkünfte ist nicht nur etwas für alte Leute, die bald sterben. Nein, alle sollten den Zusammenkünften beiwohnen: die Jungen, die noch in der Blüte des Lebens stehen, und die Alten, die bald am Ende ihres gegenwärtigen Lebens angelangt sind. Timotheus war noch jung. Deshalb schrieb ihm Paulus: „Niemand blicke je auf deine Jugend herab ... An einem älteren Mann übe nicht strenge Kritik. Im Gegenteil, rede ihm bittend zu wie einem Vater, jüngeren Männern wie Brüdern.“ — 1. Tim. 4:12; 5:1.

15, 16. (a) Was tut jemand, der den Zusammenkünften absichtlich fernbleibt, praktisch, und wohin führt das? (b) Wie bestätigen das die Worte nach Hebräer 10:23-31?

15 Abwesenheit bei den Zusammenkünften verrät offensichtlich, daß jemand das „Haus unseres Gottes“ verlassen hat oder es vernachlässigt. Bleibt ein Gott hingegebenes, getauftes Glied des Hauses Gottes den Zusammenkünften absichtlich fern, so entzieht es sich praktisch selbst die Gemeinschaft mit der Versammlung. Gemeinschaftsentzug ist gleichbedeutend mit Ausschluß aus dem Hause Gottes, und bleibt jemand bis zu seinem Tode in diesem Zustand, so wird er von Gott verworfen und für ewig vernichtet werden. Den Zusammenkünften fernzubleiben heißt diese Richtung einschlagen. In Hebräer 10:23-31 heißt es:

16 „Laßt uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festhalten, denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat. Und laßt uns aufeinander achten [nicht: einander meiden] zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht. Denn wenn wir willentlich Sünde verüben, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, sondern da ist ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und eine feurige Eifersucht, welche die Gegner verzehren wird ... Denn wir kennen den, der gesagt hat: ‚Mein ist die Rache; ich will vergelten‘; und wiederum: ‚Jehova wird sein Volk richten.‘ Es ist etwas Furchtbares, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ — Siehe 5. Mose 32:35, 36.

17. Was hindert in der Christenheit viele Menschen daran, regelmäßig religiösen Zusammenkünften beizuwohnen? Wie verhält es sich jedoch mit dem wahren Hause Gottes?

17 Einer Zusammenkunft in einer Kirche der Christenheit beizuwohnen kostet Geld, denn entweder wird ein oder mehrere Male während des Gottesdienstes der Kollektenteller oder der Klingelbeutel herumgereicht oder (mindestens in einigen Ländern) Eintritt verlangt. Manche Leute sind zu arm, um solche erzwungenen Beiträge geben zu können. Im wahren Hause Gottes werden sie jedoch nicht durch so etwas davon abgehalten, regelmäßig zu den Zusammenkünften der Versammlung zu kommen. Bei allen Zusammenkünften der christlichen Zeugen Jehovas gilt die Regel: „Eintritt frei; keine Kollekte.“ Man muß sich lediglich dazu aufraffen hinzugehen.

18. Wie können die nicht zu vermeidenden Unkosten einer Versammlung gedeckt werden, und wie geschieht das bei den christlichen Zeugen Jehovas?

18 An Orten, wo die Zusammenkünfte nicht in Privathäusern stattfinden, wie das in biblischen Zeiten, zum Beispiel im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, der Fall war, entstehen natürlich Unkosten für einen Saal, in dem die Versammlung regelmäßig zusammenkommen kann, und für diese Unkosten muß die Versammlung aufkommen. (Röm. 16:5; 1. Kor. 16:19; Kol. 4:15; Philem. 2) In diesem Fall können die Glieder der Versammlung das beisteuern, was ihnen möglich ist. Zu diesem Zweck kann an einem günstigen Ort ein Beitragskästchen aufgestellt werden, in das die Geldbeträge unauffällig eingeworfen werden können. Wir möchten nicht den religiösen Heuchlern des ersten Jahrhunderts gleichen, die wohltätige Werke taten oder Almosen gaben, um von den Menschen „beobachtet zu werden“ und „damit sie von Menschen verherrlicht“ wurden. (Matth. 6:1-4) Deshalb stehen heute in den Versammlungssälen der christlichen Zeugen Jehovas Beitragskästchen, in die jeder nach Belieben eine Spende einwerfen kann.

19. Sind die Spenden in dieser Hinsicht das Wichtigste, oder was ist die Hauptsache?

19 Obwohl eine Versammlung als Ganzes das „Haus unseres Gottes“ nie dadurch vernachlässigen sollte, daß sie versäumt, eine allgemeine Versammlungsstätte zu unterhalten, für deren Kosten die Versammlung aufkommen kann, sind die Spenden nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist, den Zusammenkünften der Versammlung regelmäßig beizuwohnen.

20. Wie, außer durch Spenden, können wir die Zusammenkünfte auch noch unterstützen?

20 Außer durch Spenden kann man diese Zusammenkünfte auch noch anderswie unterstützen. Man kann mit der Versammlung in die Lieder zum Preise Gottes einstimmen. Während eines allgemeinen Bibelstudiums kann man sich beteiligen, indem man die gestellten Fragen anhand der Bibel beantwortet. Damit man das tun kann, ist es gut, sich schon vorher etwas mit dem Lehrstoff zu beschäftigen. Bei einem öffentlichen Vortrag kann man den Redner dadurch unterstützen, daß man anwesend ist und seinen Ausführungen aufmerksam und mit Interesse und Wertschätzung folgt. Vor und nach den Zusammenkünften kann man sich mit den Gliedern der Versammlung unterhalten und sich gegenseitig ermuntern, ermahnen und auferbauen. Auf diese Weise können wir „an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festhalten“ und „aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken“. — Hebr. 10:23-25.

PERSÖNLICHE VORBEREITUNG UND GEBET

21. (a) Was verrät man dadurch, daß man sich auf den Besuch der Zusammenkünfte vorbereitet? (b) Zur Erhaltung was für eines Zustandes der Versammlung kann jeder beitragen?

21 Dadurch, daß wir uns auf diese Zusammenkünfte vorbereiten, geben wir deutlich zu erkennen, daß wir das „Haus unseres Gottes“ nicht vernachlässigen möchten. Wer sich vorbereitet, beweist, daß er nicht interesselos, nur aus Gewohnheit, zu den Zusammenkünften geht, sondern zu einem bestimmten Zweck, nämlich, um sich selbst und auch die anderen Glieder des Hauses Gottes geistig aufzuerbauen. Man kann dadurch dazu beitragen, daß die Versammlung ihren festen Glauben, ihre Hoffnung und ihren Mut nicht nur bewahrt, sondern daß diese wichtigen Eigenschaften in ihr sogar gefördert werden. Man kann darüber wachen, daß die Reinheit der Versammlung erhalten bleibt, und zwar die Reinheit des „ein für allemal den Heiligen“ überlieferten Glaubens und die sittliche Reinheit der einzelnen. Das setzt voraus, daß man einen harten Kampf für den Glauben führt, die „vollständige Waffenrüstung Gottes“ anzieht und „Seite an Seite für den Glauben der guten Botschaft kämpft“. (Jud. 3; Eph. 6:11-17; Phil. 1:27) Das trägt dazu bei, daß das Haus Gottes in geistiger Hinsicht in gutem Zustand erhalten bleibt.

22. In welch anderer Hinsicht sollten wir gemäß der in Epheser 6:18, 19 zum Ausdruck kommenden Bitte des Apostels Paulus das „Haus unseres Gottes“ ebenfalls nicht vernachlässigen?

22 Treue Glieder des Hauses Gottes vernachlässigen das geistige Haus Gottes auch nicht dadurch, daß sie versäumen, für dieses Haus zu beten; sie beten nicht nur zu Hause regelmäßig für dieses Haus, sondern auch in den Zusammenkünften in Verbindung mit der Versammlung. Paulus gehörte zur apostolischen Grundlage des „heiligen Tempels für Jehova“; dennoch schrieb er der Versammlung in Ephesus, sie möchte „für alle Heiligen“ flehen, und fügte dann hinzu: „... auch für mich, daß mir beim Auftun meines Mundes die Fähigkeit zu reden gegeben werde, um mit allem Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft bekanntzumachen.“ (Eph. 2:20-22; 6:18, 19) Durch aufrichtige Gebete beweist man, daß man am Gedeihen und an der Wohlfahrt des Hauses Gottes wirklich interessiert ist.

23. Warum kann das Gebet sehr viel bewirken, und wieso können wir ähnlich beten wie Daniel?

23 Das Gebet kann sehr viel bewirken, denn Gott erhört Gebete, die seinem Willen und seinem Vorhaben entsprechen. „Das Flehen eines Gerechten hat, wenn es wirksam ist, viel Kraft.“ (Jak. 5:16) Der Prophet Daniel betete darum, daß Gottes Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut werden möchte, wir dagegen können darum beten, daß das aus „lebendigen Steinen“ bestehende Haus Gottes in gutem geistigem Zustand bewahrt werde. — Dan. 9:1-19.

24. In welcher Hinsicht gab uns König David ein gutes Beispiel, wie das aus Psalm 122:1, 2, 8, 9 hervorgeht?

24 David, der als König von Jerusalem den Wunsch hatte, Jehova Gott einen prächtigen Tempel zu bauen, sang in einem Danklied: „Ich freute mich, als sie zu mir sagten: Lasset uns zum Hause Jehovas gehen! Unsere Füße werden in deinen Toren stehen, Jerusalem! Um meiner Brüder und meiner Genossen willen will ich sagen: Wohlfahrt [Frieden, Me] sei in dir! Um des Hauses Jehovas, unseres Gottes, willen will ich dein Bestes suchen.“ (Ps. 122:1, 2, 8, 9) König David gab uns ein gutes Beispiel, denn er schätzte das Haus Gottes und freute sich über die Einladung, mit anderen zum Hause Gottes zu gehen.

EIN HAUS DER TÄTIGKEIT

25. In welch weiterer Hinsicht dürfen wir das Haus Gottes ebenfalls nicht vernachlässigen, wie das aus 1. Petrus 2:5, 9 hervorgeht?

25 Vergessen wir jedoch nicht, daß Gottes wahres Haus ein Haus aus lebendigen Steinen ist. Es ist daher eine tätige Organisation. Zu der durch Gottes Haus ausgeübten Anbetung gehört nicht nur der Besuch der Zusammenkünfte der Versammlung. Der Apostel Petrus zeigt deutlich, daß das „geistige Haus“ dazu da ist, „geistige Schlachtopfer darzubringen, Gott durch Jesus Christus annehmbar“, und daß die „heilige Nation“, das „Volk zum besonderen Besitztum, ... die Vorzüglichkeiten dessen weit und breit“ verkünden sollte, der sie „aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat“. (1. Petr. 2:5, 9) All das setzt Tätigkeit voraus, und wollen wir das Haus Gottes nicht vernachlässigen, so dürfen wir nicht versäumen, uns an seiner Tätigkeit zu beteiligen.

26, 27. (a) Um was für Opfer handelt es sich bei diesen „geistigen Schlachtopfern“, die die Anbeter im Hause Gottes darbringen? (b) Warum müssen diese mit Schlachtopfern verglichenen Erklärungen gemäß Pauli Worten in Römer 10:13-15 auch außerhalb der Versammlung abgegeben werden?

26 Diese „geistigen Schlachtopfer“, die Gottes Anbeter im Hause Gottes darbringen, sind keine Tieropfer. In Hebräer 13:15, 16 lesen wir: „Durch ihn [Jesus Christus] laßt uns Gott stets ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben. Übrigens, vergeßt nicht, Gutes zu tun und die Dinge mit anderen zu teilen, denn solche Schlachtopfer sind Gott wohlgefällig.“ Wir müssen eine öffentliche Erklärung über Gottes Namen ablegen und müssen nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Versammlung Gutes tun. Wir müssen den Namen und die Vorzüglichkeiten Gottes auf der ganzen Erde, unter allen Nationen, verkünden, damit Menschen aller Nationen Gottes Namen anrufen und gerettet werden können. Das zu tun ist nur vernünftig, wie wir das auch aus den Fragen ersehen können, die der Apostel Paulus aufgrund der von ihm vorher angeführten Worte nach Joel 2:32 stellt. Wir lesen:

27 „Denn ‚jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden‘. Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören, ohne daß jemand predigt? Wie aber werden sie predigen, wenn sie nicht ausgesandt worden sind?“ — Röm. 10:13-15.

28. Wie beweisen die Glieder des Hauses Gottes, daß sie ihren Auftrag hinzugehen, um zu predigen, ernst nehmen?

28 Die Glieder des Hauses Gottes nehmen ihren Auftrag, hinzugehen und zu predigen, um Gottes Namen und sein messianisches Königreich zum Segen aller Menschen bekanntzumachen, ernst. Kein Wunder, daß sie sich an allem, was im Hause Gottes getan wird, eifrig beteiligen. Loyal und selbstlos unterstützen sie die Glieder des Hauses Gottes, die dazu bestimmt sind, bei dieser Tätigkeit führend voranzugehen. Sie handeln so wie die Philipper Versammlung des ersten Jahrhunderts, die die Missionartätigkeit des Apostels Paulus großzügig unterstützte. (Phil. 4:14-16) Sie achten streng darauf, daß sie das „Haus unseres Gottes“ auch in diesem wichtigen Punkt nicht vernachlässigen, indem sie nicht versäumen, sich an seiner Tätigkeit zu beteiligen.

29, 30. Was hat die zunehmende Tätigkeit der „heiligen Priesterschaft“ bewirkt, wie das in Offenbarung, Kapitel 7, vorhergesagt wurde?

29 Da die „heilige Priesterschaft“ ihre Tätigkeit im Hause Gottes seit dem Ende des Ersten Weltkrieges (1918) immer weiter ausgedehnt hat, ist dem geistigen Hause Gottes aus allen Teilen der Erde eine große Volksmenge zugeströmt, deren endgültige Zahl noch unbekannt ist. In Offenbarung 7:9-15 wird diese Gruppe von Menschen prophetisch wie folgt beschrieben:

30 „Siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ‚Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.‘ ... ‚Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der auf dem Throne Sitzende wird sein Zelt über sie ausbreiten.‘“

31. (a) In welcher Zeitperiode ist diese „große Volksmenge“ herausgekommen? (b) Wie zeigen diese Menschen, daß sie Jehova Gott anerkennen, und an welche Maßstäbe und Normen halten sie sich nicht mehr?

31 Gehörst du, lieber Leser, ebenfalls zu dieser „großen Volksmenge“? Wenn ja, dann weißt du, daß die oben erwähnte „große Drangsal“ in den Jahren 1914 bis 1918 begann, nämlich mit dem „Anfang der Bedrängniswehen“, die Jesus Christus vorhergesagt hatte, das „Lamm“, das sein Blut vergoß, um Gott ein Opfer darzubringen, das „die Sünde der Welt wegnimmt“. (Matth. 24:8; Joh. 1:29) Das Ende der „Bedrängniswehen“, von denen die Nationen heimgesucht werden, ist noch nicht gekommen, denn dieses Ende bedeutet die vollständige Vernichtung dieses Systems der Dinge. Die Glieder der „großen Volksmenge“ haben jedoch nicht erst das Ende der „großen Drangsal“ abgewartet, bis sie daran dachten, den Dienst Gottes aufzunehmen. Sie sind seit dem „Anfang der Bedrängniswehen“ herausgekommen und haben durch Jesus Christus, das einst geopferte „Lamm“, bei dem auf dem Throne sitzenden Gott des Himmels und der Erde Rettung gesucht. Sie erkennen Jehova Gott als den rechtmäßigen Herrscher der Engel im Himmel und der Menschen auf der Erde an. Sie halten sich nicht mehr an die Sittenmaßstäbe und die religiösen Normen des Systems der Dinge dieser Welt, sondern bekennen sich, wie das in Offenbarung 7:9-15 geschildert wird, als Sünder und suchen das, was sie schmutzig erscheinen läßt, abzulegen.

32. Wie waschen sie ihre Gewänder weiß im Blute des „Lammes“?

32 Sie waschen ihre Gewänder in dem vergossenen Blut des „Lammes“, damit die unansehnlichen Flecken der Sünde entfernt werden. Das tun sie, indem sie Jesus Christus als Gottes Hohenpriester anerkennen und an das Opfer für Sünden, das dieser Hohepriester darbrachte, glauben und sich dann Gott rückhaltlos hingeben und dadurch zeigen, daß sie nicht mehr sich selbst, der Welt oder Satan, dem Teufel, gehören, sondern Jehova Gott, der sie erkauft hat.

33. Warum strömen sie zum geistigen Hause Gottes, und was halten sie davon, nachts zu dienen?

33 Kein Wunder also, daß sie von Gott anerkannt werden, den sie gewissermaßen mit Palmzweigen freudig willkommen heißen. Kein Wunder, daß sie zum geistigen Hause Gottes strömen, dessen „Grundeckstein“ Jesus Christus ist, um dort Jehova Tag und Nacht heiligen Dienst darzubringen. Sie sagen zur „geistigen Priesterschaft“ im Hause Gottes: „Preiset Jehova, alle ihr Knechte Jehovas, die ihr stehet im Hause Jehovas in den Nächten! Erhebet eure Hände im Heiligtum und preiset Jehova!“ Und die geistige Priesterschaft erwidert ihnen: „Jehova segne dich von Zion aus, der Himmel und Erde gemacht hat!“ — Ps. 134:1-3.

34. Was tun sie im Tempel Gottes eifrig und unablässig, und zu welcher Zeit des 24-Stunden-Tages tun sie es?

34 Die Glieder der „großen Volksmenge“, die zum Hause oder Tempel Gottes strömen, gehen also nicht nur dorthin, um Zusammenkünften beizuwohnen, sondern auch, um sich an dem Dienst zu beteiligen, der in Gottes Augen heilig ist. Tag und Nacht arbeiten sie mit den letzten, sich noch auf der Erde befindlichen „lebendigen Steinen“ des geistigen Tempels Gottes zusammen. Sie möchten nicht den Juden gleichen, die in den Tagen des Statthalters Nehemia lebten und die das „Haus unseres Gottes“ vernachlässigten, indem sie es versäumten, ihren Teil zur Unterstützung der Anbetung Gottes beizutragen, und dadurch die levitischen Tempeldiener zwangen, den Tempel zu verlassen und nach Hause zurückzukehren, um ihre Felder zu bestellen, damit sie leben konnten. (Neh. 13:10, 11) Da sie wissen, daß sie Gott für die ihnen durch Jesus, sein „Lamm“, zuteilgewordene Rettung ewig zu Dank verpflichtet sind, fahren sie eifrig fort, Gott Tag und Nacht in seinem Tempel zu dienen.

35. (a) Was zeigt uns, daß das prophetische Bild, das in Offenbarung 7:9-15 geschildert wird, nicht umsonst aufgezeichnet wurde? (b) Gemäß welchem Entschluß handeln die „große Volksmenge“ und der Überrest der geistigen Priesterschaft, und was hat das zur Folge?

35 Das prophetische Bild, das in Offenbarung 7:9-15 geschildert wird, ist nicht umsonst aufgezeichnet worden. Es erfüllt sich heute vor unseren Augen. Es dient den für die Erde bestimmten Geretteten, die diese „große Volksmenge“ bilden, heute als Vorbild. Diese Menschen halten sich jetzt daran, bevor das Ende der „Bedrängniswehen“ der „großen Drangsal“ über alle falschen Religionen und ihre von Menschen erbauten Tempel Vernichtung bringt. Gemeinsam bringen die „große Volksmenge“ und der Überrest der geistigen Priesterschaft dem einen lebendigen und wahren Gott in seinem geistigen Tempel heiligen Dienst dar. Tag und Nacht handeln sie gemäß dem festen Entschluß: „Wir sollten das Haus unseres Gottes nicht vernachlässigen.“ Das hat zur Folge, daß die Anbetung Jehovas tatkräftig gefördert wird und aufrechterhalten bleibt und daß Gott, der allen gehorsamen Menschen ewiges Leben gibt und sie segnet, mehr und mehr gepriesen wird.

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