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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
w66 15. 4. S. 245-248

Jehova hat mich belohnt

Von Mabelle Ilett erzählt

ICH bin nun siebenundachtzig Jahre alt und muß mich oft bei jemand einhängen, weil mir das Gehen Mühe macht. Dennoch war ich auf dem Kongreß „Wort der Wahrheit“, den Jehovas Zeugen jüngst im Yankee-Stadion in New York durchführten. Eine Krankenpflegerin der Zentrale der Wachtturm-Gesellschaft fuhr mich im Rollstuhl rund um das Spielfeld, so daß ich die ganze Menschenmenge überblicken konnte. Wie herzerfreuend war es doch, zu den Tribünen emporzuschauen und die Zehntausende von Zeugen Jehovas zu sehen! Ja, meine Hinfälligkeit wird aus vielen Gründen durch die mächtige Freude meines Herzens wettgemacht, das wie einst der Psalmist David ausruft: „Ich will Jehova singen, denn er hat mich belohnt.“ — Ps. 13:6, NW.

Eine gedruckte Einladung zu einem öffentlichen Vortrag über ein biblisches Thema half mir, auf den Weg zu gelangen, der zu einem mit geistigen Belohnungen reich gesegneten Leben führte. Im Frühjahr 1922 fand ich eines Tages zu Hause einen Handzettel vor, auf dem zu einem Vortrag über das Thema „Wo sind die Toten?“ eingeladen wurde. Ich hätte diesen Vortrag sehr gern gehört und fragte mich, ob Ambrose, mein Mann, wohl mit mir hingehe.

Als Ambrose eines Tages zum Mittagessen heimkam, zeigte ich ihm das Traktat. Er sagte, er lese zur Zeit ein Buch, betitelt „Der göttliche Plan der Zeitalter“, das von der gleichen Organisation, die den öffentlichen Vortrag veranstalte, herausgegeben worden sei. „Wie wunderbar!“ dachte ich. „Sollte dieses Buch die Wahrheit enthalten, die ich schon so lange suche? Sollte mir dieser Vortrag auf meiner Suche nach genauer Erkenntnis helfen?“ Die Antworten ließen nicht lange auf sich warten.

Wir besuchten beide den Vortrag. Wie anregend diese erste Versammlung doch war! Ich war begeistert, als ich die biblischen Beweise hörte, die unter anderem die Lehre von der Hölle und dem Fegefeuer widerlegten. „Hast du jemals so etwas Wunderbares gehört, Liebling?“ rief ich aus, als wir nach Hause kamen. „Ich freue mich so sehr darüber, daß es keine Hölle und kein Fegefeuer gibt!“ Er pflichtete mir bei. Meine nächsten Gedanken waren: „Wo erhalte ich noch mehr von diesem wunderbaren Aufschluß? Was hat Gott eigentlich vor? Was muß ich tun, um ihm wirklich zu gefallen? Wird mir Gott den richtigen Weg zeigen?“ Er zeigte ihn mir.

Eine Patientin meines Mannes (er war Arzt) hatte uns bei dem öffentlichen Vortrag zufällig gesehen. Sie rief mich am darauffolgenden Tag an und sagte mir, daß in unserer Nähe ein Bibelstudium durchgeführt werde. Sie würden die Bibel anhand des Buches Die Harfe Gottes studieren. Ich sprach mit meinem Mann darüber, und wir begannen, dieses Bibelstudium zu besuchen.

Ich war von dem Buch Die Harfe Gottes begeistert. Im Vorwort dieses Buches hieß es unter anderem: „Der Leser sollte jeden in diesem Werk behandelten Punkt, mit seiner Bibel vor sich, sorgfältig studieren und jeden Beweis prüfen, damit er in seinem Sinn völlig überzeugt sei.“ Das tat ich. Ich schlug über 700 Schrifttexte nach. Sehr schnell erlangte ich eine genaue Erkenntnis über die Schöpfung der Erde und des Menschen, die abrahamische Verheißung, die Geburt Jesu, das Lösegeld, die Wiederkunft Christi und die Verherrlichung „der Kirche“.

AUFNAHME DES PREDIGTDIENSTES

Da ich regelmäßig studierte und mit Dienern Jehovas zusammenkam, dauerte es nicht lange, bis ich erkannte, daß auch ich diese frohe Botschaft verkündigen sollte. Es erging mir wie einst Jeremia. Hätte ich die Botschaft für mich behalten, so wäre es wie ein Feuer in meinen Gebeinen gewesen. Ich mußte mit anderen über das, was ich über Gottes Vorhaben gelernt hatte, sprechen, und Jehova segnete mein Bemühen.

Obwohl meine Bibelkenntnis noch gering war, sprach ich mit den Leuten, die ich an den Türen antraf, über die biblischen Wahrheiten, die ich kannte. Ich erinnere mich immer noch dankbar an einen Bruder, der, wenn wir in Landgebieten arbeiteten, mich jeweils von seinem Wagen aus beobachtete und sobald er das Gefühl hatte, ich wisse nicht mehr weiter, schnell kam, um mir beizustehen und das, was ich nicht wußte, zu ergänzen. Er war mir auf diese Weise eine liebevolle Hilfe und eine gute Stütze, bis ich mehr über Jehovas Wort der Wahrheit wußte und seine Wahrheit besser verteidigen konnte.

Unser Predigtdienst im Norden des Staates New York erinnerte mich an die Predigttätigkeit Jesu Christi. Wie Jesus, gingen auch wir von Dorf zu Dorf, von Ort zu Ort und von Stadt zu Stadt. Ich wurde in jenen Jahren (von 1923 bis 1929) reich belohnt, und ich werde diese Zeit nie vergessen. Jehova belohnte mich wirklich, und nun sollte ich noch weitere Belohnungen empfangen.

Im Jahre 1929 trafen mein Mann und ich eine Entscheidung, die in bezug auf unsere Zukunft im Dienste Jehovas von großer Tragweite war. Wir mußten uns entscheiden, ob wir weiterhin unserer weltlichen Beschäftigung nachgehen oder unseren Königreichsdienst auf andere Gebiete ausdehnen wollten. Wie würde unsere Entscheidung ausfallen? Wir entschlossen uns, unser Haus in Watertown (New York) zu verkaufen und auf die vielen damit verbundenen Bequemlichkeiten zu verzichten, um weitere Vorrechte, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen, zu empfangen. Es stimmte uns zwar etwas traurig, als wir die lieben Freunde und die Patienten meines Mannes verlassen mußten, aber der Dienst Jehovas war uns wichtiger. Hatten wir uns Jehova nicht völlig hingegeben? Da wir den Wunsch hatten, dieses Hingabegelübde wirklich zum Mittelpunkt unseres Lebens zu machen, wollten wir unserem wunderbaren Gott, Jehova, in anderen Gebieten dienen.

Wir traten darum im Jahre 1929 in den Vollzeitpredigtdienst ein. Im Sommer dienten wir in Main, Vermont und New Hampshire und im Winter in Florida. In Verbindung mit unserer Zeugnistätigkeit boten wir den Menschen Bibelstudienhilfsmittel wie die Bücher Befreiung!, Schöpfung und Die Harfe Gottes an. Diese Bücher waren wunderbare Werkzeuge, denn sie vermittelten uns persönlich die kostbaren Wahrheiten unseres Gottes, Jehovas, und halfen anderen, ihn zu finden. Wenn wir Menschen fanden, die besonders interessiert waren, besuchten wir sie wieder, um zu sehen, wie sie vorankamen. Wir blieben in diesem Dienst bis Ende 1931. Dann belohnte uns Jehova mit weiteren Dienstvorrechten.

ALS MISSIONARE AUF KUBA

Dann hörten wir, daß Königreichsverkündiger für Kuba benötigt würden. Wir erklärten uns bereit hinzugehen. Mit dem gleichen Missionargeist erfüllt wie der Apostel Paulus, fuhren wir zu viert nach Kuba, um dort als Missionare zu dienen. Wir waren genauso aufgeregt, wie es die Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead heute sind, wenn sie als Missionare in ihre Auslandsgebiete reisen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir vor der Abreise unser Gepäck im Wagen verstauten. Wir fuhren mit dem Wagen nach Florida und nahmen dort ein Schiff nach Kuba.

An ein Ereignis während unserer Tätigkeit auf Kuba erinnere ich mich noch besonders gern: an den Kongreß, den wir am 9. November 1932 abhielten. Bruder Rutherford hielt den öffentlichen Vortrag vor einer Höchstzahl an Zuhörern von zehn Personen! Die Versammlung fand in einer Wohnung in Havanna statt, und wir verlebten einige schöne Stunden miteinander und freuten uns über Jehova und seine Güte. Ich erinnere mich noch gut daran, wie kraftvoll Bruder Rutherford über die biblischen Wahrheiten sprach. Er wies uns damals an, die gute Botschaft auf ganz Kuba zu verbreiten, also die ganze Insel durchzuarbeiten. Auch sollten wir bei unserer Predigttätigkeit die einflußreichen Kubaner nicht übergehen.

Wir kamen diesen Anweisungen nach und gaben Politikern, Ärzten, Rechtsanwälten, Geschäftsleuten, Priestern und Nonnen sowie protestantischen Geistlichen Zeugnis. Die einen waren freundlich, die anderen nicht; dessenungeachtet predigten wir die gute Botschaft weiter, ob man uns gern hörte oder sich über uns ärgerte. Ich erinnere mich noch an einen Prediger, der zu mir sagte, es sei eine Anmaßung von mir, mit dieser Botschaft an seine Tür zu kommen. Ich erwiderte: „Die Botschaft vom Königreich ist für jedermann, und ich betrachte es keineswegs als eine Anmaßung, auch an Ihre Tür zu kommen.“ Solche Abweisungen vermochten mich nicht zu entmutigen.

Jehova fuhr fort, unsere Tätigkeit auf Kuba zu segnen, und wir bereisten mit unserem Wagen praktisch die ganze Insel und boten überall Hilfsmittel zum Bibelstudium an, unter anderem auch die spanische Ausgabe des Buches Die Harfe Gottes. Ich bin dem Herrn heute noch dankbar für die wunderbaren Erlebnisse, die wir in diesem Auslandsgebiet hatten! Doch Jehova hatte in seinem Werk noch mehr für uns zu tun. Er fuhr fort, uns zu belohnen, indem er uns ein neues Tätigkeitsgebiet erschloß.

BETHELDIENST

Am 23. Oktober 1933 besuchten mein Mann und ich Bruder und Schwester Van Amburgh im Bethel (Hauptsitz der Wachtturm-Gesellschaft) in Brooklyn. Nach dem Frühstück bat der Präsident der Gesellschaft die Brüder Van Amburgh und Ilett, auf sein Büro zu kommen. Es vergingen zwei Stunden. „Worüber sie wohl sprechen?“ fragte ich mich. Schließlich kam Bruder Rutherford auf Van Amburghs Zimmer, wo ich war. Er sah mir in die Augen (wie er das immer tat, wenn er mit jemand sprach) und fragte mich unvermittelt: „Wärst du bereit, ins Bethel zu kommen und mit Bruder Ilett hier zu dienen? Es kommt immer wieder vor, daß Glieder unserer lieben Familie krank werden und wir einen Arzt benötigen.“ Ich war überrascht. So etwas hätte ich nie erwartet! Ich antwortete: „Wenn es Jehovas Wille ist, komme ich gern ins Bethel.“ Wir traten also beide in den Betheldienst ein und wurden auch in diesem Dienst reich belohnt.

Seitdem ich im Bethel bin, habe ich viel Freude erlebt und verschiedene Vorrechte gehabt. Ich diente jahrelang von Zeit zu Zeit in der Bethel-Anmeldung. Wie schön war es doch, all die lieben Diener Jehovas begrüßen zu dürfen, die den Hauptsitz der Gesellschaft besuchten! Es freute und befriedigte mich sehr, ihre Fragen zu beantworten und ihnen die verschiedenen Auskünfte über das Bethel zu geben.

Ambrose, mein Mann, diente im Bethel treu, bis er im Jahre 1957 starb. Obwohl er mir fehlt, bin ich nicht allein. Jehova hat mich belohnt, und der Vollzeitdienst hilft uns, jede in unserem Leben durch einen persönlichen Verlust entstehende Lücke zu schließen. Ich lebe mit nahezu 800 anderen Zeugen Jehovas zusammen und freue mich besonders über die Studenten der Wachtturm-Bibelschule Gilead unter ihnen, die sich eifrig dem Studium des Wortes Gottes widmen, um tüchtige Missionare der guten Botschaft zu werden.

Obwohl ich schwach und hinfällig geworden bin, denke ich nicht daran, das Werk des Zeugnisgebens von Gottes Königreich aufzugeben. Ich schreibe Briefe, verschicke bibelerklärende Schriften und versuche bei Personen, die günstig eingestellt sind, das Interesse zu fördern.

Ich habe liebe Erinnerungen an vergangene Zeiten, in denen Jehovas sichtbare neuzeitliche Organisation noch jünger war, aber ich lebe freudig in der Gegenwart und bin Jehova für all seine gegenwärtige Gütigkeit dankbar, blicke aber auch zuversichtlich und vertrauensvoll in die Zukunft.

Ich bin sehr glücklich, daß ich bei meinen Entscheidungen stets das Hingabegelübde, das ich Jehova ablegte, berücksichtigt habe. Diese guten Entscheidungen haben dazu geführt, daß ich im Dienste Jehovas immer wieder neu belohnt wurde. Jehova hat mich so reich belohnt, daß ich das gleiche fragen und das gleiche sagen kann wie David: „Wie soll ich Jehova alle seine Wohltaten an mir vergelten? Den Becher der Rettungen will ich nehmen und anrufen den Namen Jehovas. Ich will Jehova meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes.“ — Ps. 116:12-14.

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