Christliche Kinder werden in Musikklasse für Fortgeschrittene aufgenommen
EINE Vollzeitpredigerin von Jehovas Zeugen in der Stadt New York berichtet eine Erfahrung, die sie bezüglich ihrer Tochter mit dem Personal einer Schule machte:
„Obgleich meine jüngste Tochter die Fähigkeiten hatte, in die Musikklasse für Fortgeschrittene in ihrer Schule aufgenommen zu werden, wurde sie aus dieser Klasse ausgeschlossen. Sie wurde in die allgemeine Klasse versetzt, die bei weitem nicht so fördernd war wie die für Fortgeschrittene. Die Lehrerinnen erklärten, daß dies notwendig sei, da meine Tochter wegen ihres auf die Bibel gegründeten Glaubens nicht die patriotischen und religiösen Lieder spiele. Zuerst dachte ich, daß ich darüber hinweggehen sollte. Aber meine Tochter wollte schon immer gerne ein Instrument spielen lernen. Da sie wußte, daß ihr Vater nicht so viel verdiente, daß sie private Musikstunden hätte nehmen können, hatte sie sich darauf gefreut, unter der Vorkehrung, die das Volksschul-System traf, Musik zu lernen.
Je mehr ich über das, was geschah, nachdachte, desto mehr erkannte ich, wie ungerecht die Sachlage war. So besprach ich es mit meinem Mann, und er fand, daß die Angelegenheit verdiente, nochmals aufgerollt zu werden. Am nächsten Tag ging ich zur Schule und sprach mit der Klassenberaterin meiner Tochter, mit der Musiklehrerin und mit zwei Mitarbeiterinnen der Rektorin. Sie sagten mir, daß sie nichts ändern könnten, da alle Musikschülerinnen alle Lieder spielen müßten.
In der folgenden Woche ging ich zur Bezirksaufsichtsbehörde, und man sagte mir, ich sollte die Angelegenheit der Rektorin der Schule melden. Ich war darüber erstaunt, da ich dachte, daß ihre Mitarbeiterinnen deren Meinung zum Ausdruck gebracht hätten. Am nächsten Tag suchte ich die Rektorin in ihrem Büro auf und versuchte, ihr meinen Standpunkt klarzumachen, so, wie ich es mit den anderen auch getan hatte. Ich erwähnte, daß sie die religiöse Einstellung anderer Kinder berücksichtigt und diese sogar in ihren Lehrplan eingeplant hätten. Vielen Kindern zum Beispiel würde erlaubt, die Schule wegen religiöser Unterweisung mittwochs früher zu verlassen. Und wegen der religiösen Einstellung einiger Schülerinnen würde freitags in der Cafeteria kein Fleisch zubereitet. ‚Nun‘, sagte ich, ‚wir sind Jehovas Zeugen. Unsere Kinder sind in Ihrer Schule. Wir beabsichtigen, hier zu bleiben. Wäre es nicht an der Zeit, daß Sie uns in Ihrem Lehrplan berücksichtigten?‘
Die Rektorin hörte sehr aufmerksam zu. Dann hörte sie sich die Meinung ihrer Mitarbeiterinnen an. Schließlich sagte sie: ,Ein solches Problem ist noch nie aufgetaucht; aber wenn dieses Kind die Fähigkeiten für Musikunterricht hat, dann wird es diesen auch erhalten. Sie ließ die Musiklehrerin kommen, die darauf bestand, daß für jedes Lied alle Instrumente und Schülerinnen nötig seien. Als die Rektorin bemerkte, daß nur zwei patriotische Lieder gelehrt würden, sagte ihr die Musiklehrerin, daß meine Tochter auch nicht die religiösen Lieder spielen würde. Die Rektorin schaute sie an und sagte ungeduldig: ‚Nun, wie viele religiöse Lieder spielen Sie denn?‘ Die Musiklehrerin begann, einige der Lieder aufzuzählen. Da waren ‚Rudolph, das rotnasige Rentier‘ und ‚O kommt, all ihr Treuen‘. Die Rektorin unterbrach: ‚Einen Moment! Lassen Sie das weg. Das gefällt ja mir noch nicht einmal.‘
Schließlich wurde entschieden, daß meine Tochter in ihre ursprüngliche Klasse zurückversetzt werden sollte. Die Rektorin erkundigte sich nach einem anderen Zeugen, einem Bruder, der ebenfalls aus der Musikklasse ausgeschlossen worden war. Ihre Mitarbeiterin sagte, sie würde die Eltern des Jungen kommen lassen, bevor sie weitere Schritte unternähme. Die Rektorin erwiderte jedoch: ‚Das ist nicht nötig. Nehmen Sie ihn wieder auf!‘ Als sie erfuhr, daß es sich tatsächlich um drei Schüler handelte, sagte sie: ‚Tun Sie sie alle zurück. Wenn Lieder gespielt werden, die nicht in Übereinstimmung mit ihrem religiösen Glauben sind, werden sie, während die anderen spielen, stillsitzen.‘
Später sagte die Rektorin: ‚Solche Mütter wie Sie, die mit uns zusammenarbeiten, brauchen wir. Würden Sie bitte in einigen Tagen zu einer Versammlung in mein Büro kommen?‘ Ich erklärte, daß mich meine Arbeit als Zeuge Jehovas sehr in Anspruch nähme, aber wenn es mir möglich wäre, würde ich kommen. Sie sagte, daß sie unser Werk kennen würde und unsere Zeitschriften gelesen hätte, und fand, daß sie sehr praktisch und bezüglich der Angelegenheiten der Welt sehr sachdienlich seien.
Es wurde mir eine Karte gesandt, die mich über die Versammlung informierte, die ich dann am Mittwochvormittag besuchte. Dies war eine Zusammenkunft von Frauen, die den Exekutivausschuß der Direktoren der Schule bildeten. Sie kommen jeden Monat mit der Rektorin zusammen, um über Probleme, die die Schule betreffen, zu beraten. Auch suchen sie den Aufsichtsrat auf und suchen Wege, solche Probleme zu beseitigen. Während dieser Zusammenkunft wurde ich eingeladen, ein Mitglied des Direktionsausschusses zu werden. Ich lehnte das Angebot wegen meiner dienstamtlichen Verantwortungen ab, dankte aber für die Einladung. Als ich die Schule verließ, fühlte ich mich Jehova zu großem Dank verpflichtet, weil alles zu seiner Ehre und zum Besten seines Volkes ausgeschlagen war.“