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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
w66 15. 10. S. 639-640

Fragen von Lesern

● In Sprüche 11:29 heißt es, wer sein Haus ‘verstöre’, werde „Wind erben“, und ein Narr werde „ein Knecht dessen, der weisen Herzens“ sei. Was bedeuten diese Worte? — I. M., USA.

Diese Worte (Spr. 11:29) waren ursprünglich an das Volk Israel gerichtet. Sie sind eine Warnung vor den schlimmen Folgen einer törichten Handlungsweise und lauten: „Wer sein Haus verstört [in Verruf bringt, Lu], wird Wind erben; und der Narr wird ein Knecht dessen, der weisen Herzens ist.“

Daß jemand, der „sein Haus verstört“, „Wind erben“ wird, ist eine Redewendung. Es bedeutet selbstverständlich nicht, daß der Betreffende buchstäblich vom Wind Besitz ergreift oder ihn buchstäblich erbt. Es bezieht sich offenbar auf seinen Versuch, etwas zu erwerben, was in Wirklichkeit nicht greifbar ist, was man nicht festhalten kann. In dem Buch „Prediger“ kommt der Ausdruck „Haschen nach Wind“ häufig vor. In Prediger 1:14 (Lu) heißt es zum Beispiel: „Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind.“ Mit anderen Worten, eitle Werke bringen nichts ein. Sprüche 11:29 zeigt daher deutlich, daß es jemandem, der sein Haus verstört oder es in Verruf bringt, nicht gut ergehen wird. Er bekommt nichts, was von Wert wäre. Es ist, als ob er „Wind erben“ würde.

Wie kann man aber sein Haus verstören oder in Verruf bringen? Denken wir an Achan. Als die Israeliten Jericho einnahmen, sollten sie alle wertvollen Dinge Jehova, dem Jericho als Erstlingsfrucht Kanaans gehörte, weihen. Der habsüchtige Achan beraubte Gott jedoch gewissermaßen, indem er sich einen schönen Mantel aus Sinear, zweihundert Sekel Silber und eine goldene Stange aneignete. Später wurde Israel bei Ai geschlagen. Um die Ursache für diese Niederlage zu ermitteln, wurde eine Untersuchung angestellt. Schließlich wurde Achans Übeltat entdeckt, und er legte ein Bekenntnis ab. Darauf nahmen Josua und ganz Israel Achan, seine Söhne und seine Töchter, die gestohlenen Sachen und „alles, was er hatte“, und brachten sie in das Tal Achor. Dann sagte Josua zu Achan: „Wie hast du uns in Trübsal gebracht! Jehova wird dich in Trübsal bringen an diesem Tage!“ Mit dem Ausdruck „in Trübsal gebracht“ oder „in Trübsal bringen“ wird hier der gleiche hebräische Ausdruck wiedergegeben, der in Sprüche 11:29 mit „verstören“ oder „in Verruf bringen“ übersetzt wird. „Und ganz Israel“, heißt es dann in dem Bericht weiter, „steinigte ihn, und sie verbrannten sie mit Feuer und bewarfen sie mit Steinen.“ Dadurch, daß Achan sein Haus in Verruf brachte oder es verstörte, richtete er es also buchstäblich zugrunde. — Josua, Kapitel 7.

Bei den alten Israeliten brachte ein Familienoberhaupt, das die gerechten Forderungen und Gebote Jehovas nicht erfüllte, sein Haus in Verruf, und das konnte sich mitunter so schlimm auswirken wie bei Achan und seinem Hause. Auch heute kann der Familienvorstand eines christlichen Hauses untreu werden. Er selbst oder jemand anders von der Familie mag etwas tun, was zur Folge hat, daß ihm die Gemeinschaft mit der reinen Christenversammlung entzogen wird. (1. Kor. 6:9, 10) Wer der Heiligen Schrift zuwiderhandelt oder ein Auge zudrückt, wenn jemand von seiner Familie einen schwerwiegenden Fehler begeht, bringt sein Haus in Verruf oder verstört es. Er und möglicherweise auch andere Glieder seiner Familie werden dann von treuen Christen mit Recht als reuelose Übeltäter aus ihrer Gemeinschaft ausgeschlossen. — 1. Kor. 5:11-13.

In Sprüche 11:29 heißt es ferner: „Der Narr wird ein Knecht dessen, der weisen Herzens ist.“ Das ist häufig der Fall, denn einem Narren kann man keine große Verantwortung übertragen. Oft wird ein solcher ein Knecht oder Diener jemandes, der ein besseres Urteilsvermögen hat als er. Wer mit seinen Mitteln nicht umzugehen weiß, mag deswegen einem anderen gegenüber in diesem oder jenem Sinne verpflichtet werden. Der Mangel an praktischer Weisheit kann leicht dazu führen, daß ein törichter Mensch „ein Knecht dessen [wird], der weisen Herzens ist“.

Die Worte in Sprüche 11:29 sollten daher wahren Christen deutlich vor Augen führen, wie notwendig es ist, ein gutes Urteilsvermögen zu haben und bei allem, was man tut, praktische Weisheit anzuwenden. Dieser Spruch sollte Christen auch zeigen, daß sie sich unbedingt davor hüten sollten, etwas zu tun, wodurch sie sich in den Augen treuer Christen und besonders in den Augen Jehovas in Verruf bringen könnten.

● Als Jesus Christus auf der Erde war, sagte er: „Ich sah den Satan wie einen Blitz bereits aus dem Himmel gefallen.“ (Luk. 10:18) Bedeutet das, daß Satan, der Teufel, schon damals aus dem Himmel hinausgeworfen worden war? — O. B., Australien.

Nein. Die Bibel berechtigt uns nicht, die in Lukas 10:18 aufgezeichneten Worte Jesu so zu verstehen. Christus wies damit offensichtlich auf ein künftiges Ereignis hin, tat dies aber aufgrund dessen, was damals geschehen war.

Bevor er diese Worte äußerte, hatte „der Herr siebzig andere [bezeichnet] und ... sie zu zweien vor sich her in jede Stadt und jeden Ort [gesandt], wohin er selber zu gehen im Begriff“ gewesen war. (Luk. 10:1) Als die siebzig Jünger ihren Auftrag mit Erfolg ausgeführt hatten, waren sie mit Freuden zurückgekehrt und hatten gesagt: „Herr, selbst die Dämonen unterwerfen sich uns durch die Benutzung deines Namens.“ (Luk. 10:17) Das war eine erstaunliche Kundgebung der Macht Gottes über die Dämonen! Nach diesem wunderbaren Bericht fühlte sich Jesus passenderweise veranlaßt, die erwähnten Worte über den Sturz Satans zu äußern, Worte, die auf seine Gewalt über diesen Bösen hinwiesen.

Daß Christus mit seinen in Lukas 10:18 aufgezeichneten Worten nicht auf einen früheren buchstäblichen Sturz Satans aus dem Himmel Bezug nahm, geht aus einer Betrachtung anderer Texte der Bibel hervor. In Offenbarung 12:7-9 ist davon die Rede, daß Satan und seine Engel aus dem Himmel hinaus- und auf die Erde hinabgeworfen werden. Das geschah jedoch nicht vor oder während der Tage des irdischen Daseins Jesu. Es gilt zu beachten, daß die ganze Offenbarung prophetisch ist. Sie ist keine Sammlung von Geschichtsberichten. Das können wir aus Offenbarung 1:1 ersehen. Dort heißt es: „Eine Offenbarung von Jesus Christus, die Gott ihm gab, um seinen Sklaven die Dinge zu zeigen, die in kurzem geschehen sollen. Und er sandte seinen Engel aus und legte sie durch ihn in Zeichen seinem Sklaven Johannes dar.“ Der Apostel Johannes empfing die Offenbarung auf der Insel Patmos gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung und beendete ihre Niederschrift um das Jahr 96 u. Z., also viele Jahre nachdem Jesus Christus die in Lukas 10:18 aufgezeichneten Worte geäußert hatte.

Eine sorgfältige Prüfung des 12. Kapitels der Offenbarung zeigt, daß der Sturz des Teufels und seiner bösen Engel nach der Geburt des Königreiches erfolgen sollte. (Offb. 12:5, 10) Wie in den Spalten des Wachtturms anhand der Bibel schon oft bewiesen wurde, erfolgte die Aufrichtung des himmlischen Königreiches unter Christus, dem König, im Jahre 1914 u. Z. Kurz danach unternahm Jesus Christus oder Michael die ersten Schritte, und „Krieg brach im Himmel aus“. Michael und seine Engel kämpften gegen Satan und seine Engel und warfen sie aus dem Himmel hinaus und auf die Erde hinab.

Jesus muß daher offenbar an Satans schließlichen Sturz aus dem Himmel gedacht haben, als er sagte: „Ich sah den Satan wie einen Blitz bereits aus dem Himmel gefallen.“ Der Umstand, daß die siebzig Evangelisten, die doch lediglich Menschen hier auf der Erde waren, im Namen Jesu Dämonen ausgetrieben hatten, bot die Gewähr für diesen Sturz. Für Jesus war dies ein Zeichen, daß Satan zu der von Gott bestimmten Zeit unweigerlich aus dem Himmel fallen würde. Es war für ihn, als hätte er Satan bereits aus dem Himmel hinausgeworfen und vom Himmel fallen gesehen. Christus konnte deshalb damals von diesem künftigen Ereignis mit einer Sicherheit sprechen, wie wenn es bereits Tatsache geworden wäre. Ihm selbst würde, da er in Treue sterben und als ein mächtiges Geistgeschöpf auferweckt würde, die Macht verliehen, Satan und die anderen Dämonen aus dem Himmel hinauszuwerfen und dadurch diese Prophezeiung zu erfüllen. Ja, der erhöhte Jesus Christus sollte diese bösen Geistgeschöpfe später auch in den Abgrund werfen und schließlich endgültig vernichten. — Offb. 20:1-3, 7-10; Hebr. 2:14; Röm. 16:20.

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