Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w67 1. 8. S. 455-460
  • ‘Ein Glaube, von dem man in der ganzen Welt spricht’

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • ‘Ein Glaube, von dem man in der ganzen Welt spricht’
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1967
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • BESUCH DER KONGRESSE
  • GLAUBEN HABEN UND NACH DIENSTVORRECHTEN STREBEN
  • GLAUBENSEIFER BEEINDRUCKT
  • NACHDEM MAN ALLES GETAN HAT, AUF JEHOVA VERTRAUEN
  • DIE KONGRESSE IN SCHLAGZEILEN
  • MISSIONARE ERZÄHLEN IHRE GESCHICHTE
  • HÖHEPUNKTE DER KONGRESSE
  • Kongresse offenbaren die „Frucht des Geistes“
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1965
  • Was man von den Kongressen der Zeugen Jehovas lernen kann
    Erwachet! 1976
  • Bezirksversammlungen des Jahres 1954 in aller Welt
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
  • „Wort der Wahrheit“ — Kongreß der Zeugen Jehovas
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1967
w67 1. 8. S. 455-460

‘Ein Glaube, von dem man in der ganzen Welt spricht’

wird auf den Kongressen „Gottes Söhne der Freiheit“ offenbar

DER Glaube, den ergebene Diener Jehovas durch ihre Handlungsweise heute noch genauso zum Ausdruck bringen wie in der Vergangenheit, ist bestimmt ein passendes Thema für eine auferbauende Betrachtung. Eine solche Betrachtung veranlaßt andere Diener Gottes, sich zu fragen, wie man einen solch starken Glauben erlangt. Sie veranlaßt sie, ihre Einstellung und ihre Denkweise zu prüfen, um alles, was sie am Fortschritt im Glauben hindern könnte, zu beseitigen. Nachfolger Christi, die das Gelernte anwenden, sagen heute dem Sinne nach eigentlich das gleiche wie die Jünger im ersten Jahrhundert, die zu ihrem Meister sagten: „Gib uns mehr Glauben.“ — Luk. 17:5.

Was die unter dem Motto „Gottes Söhne der Freiheit“ stehende Serie internationaler Kongresse (1966/67) an Belehrungen und Erlebnisberichten bot, regte in dieser Hinsicht sehr zum Nachdenken an. Zeugen Jehovas von der nördlichen Hemisphäre hatten die Gelegenheit, Mexiko, Mittel- und Südamerika sowie die Inseln im Karibischen Meer zu besuchen und mit eigenen Augen zu sehen, unter welchen Verhältnissen in diesen südlichen Ländern ein ausgedehnter biblischer Erziehungsfeldzug durchgeführt wird. Sie waren von dem, was sie sahen und hörten, begeistert und brachten die gleichen Empfindungen zum Ausdruck wie der Apostel Paulus, als er an die Christenversammlung in Rom schrieb: „In der ganzen Welt spricht man von eurem Glauben.“ — Röm. 1:8, Br.

BESUCH DER KONGRESSE

Hast du zum Beispiel schon einmal wegen anscheinend unüberwindlichen Hindernissen gezögert, eine Kreis- oder Bezirksversammlung zu besuchen, die Jehovas Zeugen zu deinem Nutzen veranstalteten? Jesus lehrte, daß der Glaube Hindernisse überwinden kann. (Matth. 17:20) Das hat sich an vielen Zeugen Jehovas in Lateinamerika bewahrheitet. Eine Lehrerin, die über 300 Kilometer von Montevideo (Uruguay) entfernt wohnt, wäre gern zum Kongreß gefahren, aber ihr Mann machte ihr sogar Schwierigkeiten, wenn sie die örtlichen Zusammenkünfte besuchen wollte. Ließ sie sich entmutigen? Wurde ihr Glaube erschüttert? Nein; sie begann mit den Vorbereitungen in der Überzeugung, daß sie, wenn es des Herrn Wille sei, dabei sein werde. Das Unerwartete geschah. Eine Regierungsstelle, die ihren Pensionierungsantrag bearbeitete, forderte sie auf, genau zu der Zeit, da der Kongreß stattfinden sollte, zu einer Besprechung in die Hauptstadt zu kommen, und so war auch sie unter den glücklichen Besuchern.

Eine Gruppe von Zeugen aus einem Gebiet an der Küste von Honduras begann ihre Reise zum Kongreß in Tegucigalpa mit dem Zug. Er brachte sie jedoch nicht an ihr Ziel, da eine Eisenbahnbrücke wegen Hochwassers unpassierbar war. Gaben sie es auf? Nein! Sie kehrten nach Hause zurück und versuchten es am nächsten Tag wieder. Ein Tag nach Kongreßbeginn trafen sie schließlich ein. Hindernisse konnten ihren Eifer nicht dämpfen, der sie antrieb, das für sie bereitete geistige Festmahl zu besuchen.

Die Zeugen Jehovas von Manaus, einer Stadt in Amazonasbecken, fuhren mit dem Schiff vier Tage auf dem Amazonas, um nach der Küstenstadt Belém zu gelangen. Von dort aus fuhren sie fünf Tage mit dem Bus nach São Paulo, wo der brasilianische Kongreß stattfand. Die ihnen bevorstehende zwanzigtägige Rückreise mit ihren Gefahren vermochte ihren Entschluß, dem Kongreß beizuwohnen, nicht erschüttern.

Siebenunddreißig Zeugen aus Nuevo Paraíso (Kolumbien) ließen sich durch die gefahrvolle Reise mit einem großen Motor-Kanu nicht vom Besuch des Kongresses abhalten. Das Boot kenterte, und sie verloren ihr ganzes Geld und alles, was sie an Kleidern mitgenommen hatten. Sie kamen jedoch unverzagt auf dem Kongreß in Barranquilla an, glücklich, noch am Leben zu sein und von der geistigen Speise genießen zu können, die auf des Herrn Tisch so reichlich vorhanden war.

Manche Zeugen mußten erfinderisch sein, um zum Kongreß fahren zu können. Eine uruguayische Zeugin Jehovas begann schon im Juli, für andere Leute zu waschen, damit sie dann im Januar genug Geld für die Reise hätte. Eine andere, die mehrere Kinder hat und deren Mann ein Gegner ist, verdiente sich die Reise mit der Herstellung und dem Verkauf von Speiseeis.

GLAUBEN HABEN UND NACH DIENSTVORRECHTEN STREBEN

Wie betrachtest du die Möglichkeit, in Verbindung mit dem Königreichsdienst größere Vorrechte und Pflichten zu übernehmen? Wer Glauben hat und bestrebt ist, solche Gelegenheiten zu ergreifen, wird von Jehova tatsächlich gesegnet. Das bestätigten viele Erfahrungen, die auf den Kongressen „Gottes Söhne der Freiheit“ wiedergegeben wurden. Einem Zeugen Jehovas in einem peruanischen Fischerdorf wurde mitgeteilt, er müsse erst lesen und schreiben lernen, bevor er Sonderpionierprediger werden könne. Er begann sogleich mit dem Lernen, machte in wenigen Monaten ausgezeichnete Fortschritte und wirkt nun als Sonderpionier­prediger in seinem Heimatort. Aus seinem Gebiet kamen 200 Personen nach Lima zum Kongreß.

Eine uruguayische Zeugin, die trotz schwacher Gesundheit nach den Vorrechten eines Pionierpredigers strebte, wurde außergewöhnlich gesegnet. Sie konnte etwa 90 Personen mit der Organisation der Zeugen Jehovas in Verbindung bringen, von denen 80 bereits getauft sind. Wie sehr muß sie sich doch gefreut haben, als sie auf dem Kongreß in Montevideo viele von ihnen, zum Beweis für ihren Eifer und ihren Fleiß im Predigtdienst, auf die Bühne gehen sah!

Die nordamerikanischen Besucher dieser Kongresse hatten auch Gelegenheit, mit Missionaren zu sprechen, die vor Jahren gezeigt hatten, daß sie Glauben hatten und nach Dienstvorrechten strebten. Sie hatten die Einladung zur Ausbildung in der Wachtturm-Bibelschule Gilead angenommen und waren in Auslandsgebiete gesandt worden. Hatten sie aber auch den nötigen Glauben, um in ihrem Gebiet zu bleiben? Ohne Zweifel! Stell dir vor: Acht Absolventen, die im Jahre 1943 die erste Klasse der Gileadschule besuchten, dienen immer noch treu in Mexiko. Andere sind in verschiedenen mittel- und südamerikanischen Ländern tätig. Sie haben tatsächlich einen Glauben wie Abraham!

GLAUBENSEIFER BEEINDRUCKT

Das „vortreffliche Zeugnis“, das die Christenversammlung „von Außenstehenden“ hat, ist in Wirklichkeit ein Zeugnis für den Glauben dieser Diener Gottes. (1. Tim. 3:7) Wir sollten die Wirkung, die ein gutes Benehmen auf Personen hat, die Jehovas Zeugen unter den verschiedensten Umständen beobachten, nicht außer acht lassen. Man beobachtet und spricht tatsächlich von diesem guten Benehmen. Das erlebten auch die ausländischen Besucher der mittel- und südamerikanischen Kongresse. Ein Kellner in einem Restaurant in Panama fragte einige Zeugen: „Wer sind Sie? Sie machen alle so einen glücklichen Eindruck, und unter Ihnen gibt es keine Rassendiskriminierung — wieso ist das möglich?“ Als er erfuhr, daß Jehovas Zeugen die Leute sind, die das Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies verbreiten, das er bereits hatte, sagte er, nun werde er dieses Buch hervorholen und zu lesen beginnen.

Der Leiter einer Busgesellschaft in San Juan (Puerto Rico) sagte nach Verhandlungen mit den Vertretern der Kongreßorganisation zu seinen Mitarbeitern: „Wir müssen mit diesen Leuten weitgehendst zusammenarbeiten; sie sind die bestorganisierten Leute, mit denen wir je zu tun hatten.“ Ein Hoteldirektor in Mexico City erklärte: „Jehovas Zeugen sind bei uns jederzeit willkommen. Wie viele Zimmer möchten Sie haben?“ Ein Hoteldirektor in Kingston (Jamaika) sagte: „Obwohl ich kein Zeuge Jehovas bin, würde ich, wenn ich könnte, gern nur Zeugen Jehovas beschäftigen. Denn mit solchem Personal könnte man ohne Schwierigkeiten ein Hotel führen.“

Ein Regierungsbeamter in Ecuador sagte über die Kongreßorganisation: „Sie haben jede Einzelheit mit mathematischer Genauigkeit geplant. Wir können nicht mehr viel für sie tun; das meiste haben sie schon selbst getan.“ Der Leiter einer Fluggesellschaft erklärte: „Ihre Organisation ist hervorragend. Ich wünschte, wir hätten Männer wie Sie in unserer Firma.“ Ein Hoteldirektor in einer südamerikanischen Stadt sagte über die Leistungsfähigkeit der Zeugen: „Wenn Sie an der Regierung wären, hätte ich nichts dagegen, Steuern zu zahlen, denn dann wüßte ich, daß ich mein Geld nicht umsonst ausgebe.“

Das Personal des Palacio Peñarol in Montevideo (Uruguay) war tief beeindruckt. Anfänglich rauchten diese Leute alle; doch nachdem sie eine Zeitlang mit den Zeugen zusammengearbeitet hatten, rauchte keiner mehr, und sie redeten jeden Zeugen als Hermano oder „Bruder“ an. Einer von ihnen sagte: „Zum erstenmal riecht es im Palacio gut, nicht nach Tabakrauch und anderen Dingen.“ Ein anderer bemerkte: „Das ist das erste Mal, daß die Palacio-Verwaltung jemandem das ganze Gelände samt den Privaträumen und den Büros überläßt, und niemand scheint sich überhaupt darum zu kümmern, was mit den Räumlichkeiten geschieht.“

Immer wieder hörten die Besucher dieser Kongresse, daß Indianer und ärmere Eingeborene in entlegenen Gebieten dieser südlichen Länder von den Missionaren und anderen Zeugen Jehovas beeindruckt sind, vor allem von deren Bereitwilligkeit, sie in ihren bescheidenen Behausungen zu besuchen und sogar mit ihnen zu essen. Diese Menschen fassen unverzüglich Vertrauen zu solchen Lehrern, die ihnen sagen, was die Bibel lehrt, und die auch bereit sind, deren gute Grundsätze selbst anzuwenden.

NACHDEM MAN ALLES GETAN HAT, AUF JEHOVA VERTRAUEN

Oft tun Diener Gottes ihr Bestes, um Gottes Willen zu erfüllen, gelangen dann aber doch an einen Punkt, an dem sie den Ausgang der Sache Jehova überlassen und auf ihn vertrauen müssen, weil sie selbst nichts mehr tun können. Sie müssen an Gott glauben, um solche Situationen zu meistern. Versetzen wir uns zum Beispiel in die Lage des Wachtturm-Kongreßdieners in Managua (Nicaragua), als er erfuhr, daß der Mann, der ihm das Kongreßgebäude vermietet hatte, den Mietvertrag verloren hatte und die Vereinbarung somit hinfällig geworden war. Es dauerte nur noch einige Tage bis zur Eröffnung des Kongresses, zu dem, abgesehen von vielen ausländischen Gästen, Besucher aus ganz Nicaragua erwartet wurden. Schließlich konnte das Problem jedoch gelöst werden. Der Eigentümer des Gebäudes war im letzten Moment bereit, einen Vertrag abzuschließen.

In Ecuador beginnt am 1. Januar normalerweise die Regenzeit, und mit ihr kommen auch die Grillen- und Moskitoschwärme. In früheren Jahren mußten in den Geschäftsvierteln der Städte die Grillen scheffelweise zusammengefegt werden, und die Moskitos machten das Leben für jedermann unerträglich. Auch in diesem Jahr kam der Regen tatsächlich am 1. Januar, gerade an dem Tag, an dem vier Flugzeuge mit ausländischen Kongreßbesuchern aus Panama eintrafen. Der Kongreß wurde jedoch im überdachten Stadion von Guayaquil mit Erfolg durchgeführt. Und die Grillen? Eine Stunde nach der Schlußansprache kamen sie zu Tausenden und drangen in alle Ecken und Winkel des Stadions. Jemand, der die Zeugen wegen ihrer gut durchdachten Organisation mit Heuschrecken verglich, bemerkte: „Die Heuschrecken zogen aus, und die Grillen zogen ein.“

Die Zeugen in Santiago (Chile) hatten schon, seitdem von einem internationalen Kongreß in ihrer Stadt die Rede war, die große Radrennbahn auf dem Gelände des Nationalstadions im Auge. Die Radrennbahn war jedoch noch nicht fertiggebaut, und selbst der Radfahrerbund, für den sie gebaut wurde, hatte vergeblich versucht zu bewirken, daß sie spätestens im Dezember benutzt werden könnte. Nach vielen geduldigen Besprechungen mit den verschiedenen Gruppen von Beamten wurde den Zeugen Jehovas schließlich dieses neue Gebäude überlassen, und der Kongreß „Gottes Söhne der Freiheit“ war die erste Veranstaltung, die darin stattfand. Radsportfreunde wurden von einem Zeitungsreporter aufgefordert, den Kongreß der Zeugen zu besuchen, um zum ersten Mal die neue Radrennbahn zu sehen.

In Uruguay schien es, als ob ein Streik, der den ganzen Bus- und Taxiverkehr lahmgelegt hatte, den Besuch des Kongresses sehr beeinträchtigen würde. Aber auch dieses Hindernis wurde überwunden. Wie? Viele der ankommenden Besucher begaben sich einfach zu Fuß zu ihren Unterkünften, die zum Teil ziemlich weit weg waren. Es wurden alle möglichen Transportmittel gebraucht, unter anderem auch ein Bus der Feuerwehr und ein großer Müllabfuhrwagen. Aber die Gäste gelangten alle in ihre Hotels oder Privatunterkünfte, und sie fanden auch Mittel und Wege, um dem unvergeßlichen Kongreßprogramm im „Palacio Peñarol“ beizuwohnen.

DIE KONGRESSE IN SCHLAGZEILEN

Die Kongreßserie 1966/67 rief in der Öffentlichkeit bestimmt das größte und günstigste Echo hervor, das die Tätigkeit des Volkes Jehovas in Mittel- und Südamerika je gefunden hat. Dieses Ergebnis wurde jedoch nur durch harte Arbeit und im Glauben an Jehova erzielt. In Jamaika brachten die Zeitungen Berichte über die Tätigkeit der Zeugen im Nationalstadion in Kingston von 18,5 Meter Spaltenlänge. Eine führende Zeitung brachte eine ganze Seite mit Bildern von den Arbeiten in der Cafeteria und lobte die Sauberkeit, die bei den Zeugen zu beobachten sei.

Die staatliche Rundfunkstation in Guatemala stellte unentgeltlich drei Stunden Sendezeit für Interviews und andere Berichte über den Kongreß zur Verfügung, und die dortige Presse veröffentlichte Artikel von insgesamt 10 Meter Spaltenlänge, einschließlich achtzehn Aufnahmen von den versammelten Zeugen. In San Juan (Puerto Rico) kündigten fünf Transparente, die an günstigen Stellen über der Straße angebracht worden waren, den öffentlichen Vortrag an. In Brasilien wurde vorzügliche Arbeit geleistet, um die Aufmerksamkeit der Presse auf den Kongreß zu lenken. Das Ergebnis war, daß die Zeitungen Berichte von insgesamt 108 Meter Spaltenlänge brachten.

Die in Santiago (Chile) erscheinende Illustrierte Flash brachte auf ihrem Titelblatt eine Aufnahme von der Taufe und auf den vier ersten Seiten Bilder und Kommentare unter der Überschrift „Schwimmbad des Nationalstadions wurde zum Taufbecken“. Mit einem ganz anderen Beweggrund brachte in der gleichen Stadt die kommunistische Tageszeitung El Siglo (Das Jahrhundert) einen Artikel unter der Überschrift „Jehovas Zeugen machen das Nationalstadion zu einem antikommunistischen Tempel“. Andere Lokalzeitungen dagegen wiesen in ihren sachlichen Berichten darauf hin, daß die Zeugen sich in politischen Fragen vollständig neutral verhalten und sich ausschließlich dem Predigen und Lehren der für unsere Tage bestimmten biblischen Botschaft widmen würden.

In der puertoricanischen Illustrierten Bohemia vom 26. Februar 1967 erschien ein sechsseitiger Bericht über den Kongreß mit zwölf Aufnahmen von der Taufe und den biblischen Dramen. Der Artikel schloß mit den Worten: „Den aufrichtigen Worten der [Zeugen] Jehovas ist zu entnehmen, daß unzählige boricuas [Puertoricaner] fest davon überzeugt sind, daß sie ‚das Millennium für die ganze Menschheit unter Gottes Königreich‘ erleben werden.“

In Costa Rica brachten sämtliche einheimischen Zeitungen Artikel über den Kongreß in San José, insgesamt über 170 Zentimeter Spaltenlänge. Hier wurde auch über ein Sendernetz, das sich über das ganze Land erstreckte, ein Interview in spanischer Sprache mit F. W. Franz, dem Vizepräsidenten der Watch Tower Society, ausgestrahlt. Die Nachricht über den Glauben des Volkes Jehovas wurde also in vielen dieser westlichen Länder durch Presse, Rundfunk und Fernsehen verbreitet.

MISSIONARE ERZÄHLEN IHRE GESCHICHTE

Die Zeugen, die Mexiko und andere südliche Länder besuchten, werden die Erlebnisse nie vergessen, die echte Missionare über ihre Leiden und Freuden in ihren Auslandsgebieten berichteten. Besondere Veranstaltungen in englischer Sprache boten den Besuchern die Gelegenheit, diese Missionare kennenzulernen, die vor vielen Jahren ihre Heimat und ihre Angehörigen verlassen sowie Bequemlichkeit und ein angenehmes Leben aufgegeben hatten, um in Gebieten zu dienen, in denen es im Werk der Verkündigung des Königreiches noch besonders viel zu tun gab. Auch freuten sich der Präsident und die Vorstandsmitglieder der Watch Tower Society, in jedem Zweigbüro einer besonderen Zusammenkunft der Missionare, verbunden mit einem guten Essen beizuwohnen. Wie wunderbar war es doch, sich mit diesen treuen Missionaren zu unterhalten, die schon zwanzig Jahre und noch länger eifrig in ihren Gebieten tätig sind!

Ein Missionar berichtete, wie sich in einer kleinen Ortschaft in Peru drei interessierte Familien zusammenschlossen und begannen, in einer Wohnung Zusammenkünfte durchzuführen. Schon nach kurzer Zeit wohnten diesen Zusammenkünften dreißig Personen bei. Als der Platz nicht mehr ausreichte, stellte ein Zeuge seine Garage zur Verfügung und kaufte einige Stühle. Aus diesem Ort kamen 32 Besucher zum Kongreß „Gottes Söhne der Freiheit“. Ein anderer Missionar, der vor zwei Jahren nach Kolumbien geschickt wurde, erzählte, daß ihm, soweit er sich erinnern könne, in dieser ganzen Zeit nur einmal die Tür vor der Nase zugeschlagen worden sei.

Diese Missionare haben das Vorrecht gehabt, eine wunderbare Ausdehnung der Königreichsinteressen mitzuerleben. Einer von ihnen bemerkte über die Predigttätigkeit in Kolumbien: „Früher versammelten wir uns in Hinterhöfen und heute in Stadien.“ Diese treuen Missionare betrachten ihre Gebiete als ihre „Heimat“. Sie erzählten, daß ihnen Verwandte hin und wieder schreiben würden, sie sollten doch heimkommen, um die Bequemlichkeiten eines moderneren Landes zu genießen. Sie sind jedoch zu der Ansicht gelangt, daß ihnen das einfache Leben in einem Auslandsgebiet größere Möglichkeiten bietet, sich der Königreichsinteressen anzunehmen, ohne durch andere Dinge abgelenkt zu werden. Fahren sie einmal für kurze Zeit in ihre ursprüngliche Heimat, um dort ihren Urlaub zu verbringen, so können sie die Zeit kaum erwarten, da sie wieder zu diesen liebenswerten Menschen zurückkehren können, die ihre Kinder im Glauben geworden sind. Sie kommen sich wie Fische auf dem Trockenen vor, wenn sie nicht in ihrem Gebiet sind.

Die ausländischen Besucher wurden von N. H. Knorr, dem Präsidenten der Watch Tower Society, mehrmals gebeten, nach ihrer Rückkehr ihren Mitzeugen zu sagen, welch ein großes und befriedigendes Arbeitsfeld alle, die den richtigen Missionargeist haben, in diesen südlichen Ländern vorfinden würden. Es gibt noch viele Gebiete, in die ganze Familien ziehen könnten, um dort zu dienen, wo Hilfe dringend not tut. Junge Ehepaare und junge ledige Männer und Frauen sollten sich erkundigen, welche Bedingungen sie erfüllen müssen, um die Gileadschule zu besuchen und dann den Missionardienst zu ihrer Lebensaufgabe machen zu können. Es setzt den Geist Jesajas voraus, die Einstellung: „Hier bin ich, sende mich.“ (Jes. 6:8) Stell dir vor: In diesen südlichen Ländern tut Hilfe so sehr not, daß sofort tausend weitere Missionare eingesetzt werden könnten!

HÖHEPUNKTE DER KONGRESSE

Viele neue Zeugen brachten ihren Glauben auf den Kongressen „Gottes Söhne der Freiheit“ durch die Taufe zum Ausdruck. Nicht leichtfertig, sondern nach gründlicher Überlegung und monatelangem Bibelstudium hatten sich diese Menschen aus allen Altersklassen — vom Teenager bis zum Siebzigjährigen — zu diesem Schritt entschlossen und erklärten sich nun bereit, sich im Wasser untertauchen zu lassen, um öffentlich zu bezeugen, daß sie sich Gott hingegeben hatten. Insgesamt wurden während der ganzen Kongreßserie 6131 Personen getauft.

Die Vorführung der biblischen Dramen auf den verschiedenen Kongressen wurde von den Zeugen als ein sehr wirksames Mittel begrüßt, jung und alt die vortrefflichen Grundsätze der Bibel einzuprägen. Ein Vater in Ecuador, der monatelang gespart hatte, um mit seiner Familie zum Kongreß fahren zu können, sagte, nachdem er die praktischen Ratschläge gehört hatte, die durch den Programmpunkt „Verlaß dich auf die Bibel — sie ist unser Wegweiser im Leben“ anschaulich erteilt worden waren: „Allein diese Demonstration war jeden Sucre wert, den ich ausgegeben habe, damit meine Kinder das sehen konnten. Keiner von uns wird diese so trefflich erteilten Ratschläge je vergessen.“ Ein anderer Besucher bemerkte: „Noch nie war ich von der Bibel so beeindruckt. Wenn ich künftig in der Bibel lese, werde ich versuchen, mir das Gelesene vorzustellen, damit ich es behalten kann.“

Der öffentliche Vortrag über das Thema „Das Millennium für die Menschheit unter Gottes Königreich“ zog unerwartet viele Zuhörer an. Auf den 21 Kongressen hörten ihn insgesamt über 175 000 Personen. Die Leute waren offensichtlich daran interessiert, zu erfahren, was Gottes Wort über die Zukunft der Erde und der gehorsamen Menschen auf ihr offenbart. Auf einigen Kongressen betrug die Besucherhöchstzahl das Mehrfache der Gesamtzahl der Zeugen im Land.

Diese Zahlen sprechen deutlich dafür, daß die Zeugen in diesen Ländern in den vergangenen zwanzig Jahren ein gewaltiges Wachstum zu verzeichnen hatten. Sie lassen auch einigermaßen erkennen, wie ausgedehnt das Feld ist, in dem immer noch Menschen benötigt werden, die Glauben haben und nach Vorrechten im Königreichsdienst streben. Tausende und aber Tausende in diesen Ländern sind begierig, zu erfahren, wie man die Bibel studiert und Gott auf annehmbare Weise dient. Sie benötigen Lehrer, die bereit sind, es ihnen zu zeigen. Wenn man die ganze westliche Hemisphäre südlich des nordamerikanischen Kontinents in Betracht zieht, so stellt man fest, daß in diesen Ländern das Verhältnis der Zeugen Jehovas zur Bevölkerung 1 zu 1600 ist. Es werden also dringend fähige Missionare gebraucht, aber auch andere, die sich in den wenigen Jahren, die diesem System noch verbleiben, in vermehrtem Maße daran beteiligen können, den Tausenden, die warten, die gute Botschaft zu überbringen.

Von dem Glauben der Missionare, die in diesen und anderen Teilen des Feldes, das die Welt ist, bereits wirken, wird in der ganzen Welt, überall, wo es Zeugen Jehovas gibt, gesprochen. Sie sind in dem wunderbaren Werk, durch das Menschen vieler Nationen belehrt werden, wirklich tatkräftig vorangegangen. Hast auch du einen solchen Glauben, und wird er dich veranlassen, dich zur Verfügung zu stellen?

[Übersicht auf Seite 459]

Tätige Tätige

Zeugen Zeugen

im Jahre im Jan. Besucher- Zahl der

Kongreßstadt 1947 1967 höchstzahl Täuflinge

Mexico City, Mexico 4 125 33 257 36 556 1 082

Guatemala City, 75 1 446 2 950 102

Guatemala

San Salvador, 80 1 026 4 989 105

El Salvador

Belize, 38 370 755 10

Britisch-Honduras

Tegucigalpa, Honduras 45 837 1 422 60

Managua, Nicaragua 36 824 1 654 71

San José, Costa Rica 449 2 677 2 974 73

Panama City, Panama 175 1 413 2 110 60

Barranquilla, Kolumbien 29 4 203 5 777 179

Kingston, Jamaika 1 185 5 162 9 458 189

Guayaquil, Ecuador 14 1 616 2 723 172

Lima, Peru 22 2 484 6 925 265

Santiago, Chile 137 3 888 7 693 441

La Paz, Bolivien 16 562 1 150 66

Asunción, Paraguay 34 535 489 37

Buenos Aires, Argentinien 679 12 331 15 238 692

(einschließlich Córdoba)

Montevideo, Uruguay 175 2 264 3 958 212

São Paulo, Brasilien 648 38 109 46 151 1 723

Caracas, Venezuela 29 4 171 10 463 195

San Juan, Puerto Rico 87 3 488 8 604 225

Santo Domingo, Dom. Rep. 59 2 312 5 154 172

8 137 122 945 177 193 6 131

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen