Gibt es vernunftbegabte Geschöpfe im Weltraum?
IN DER Nacht des 30. Oktober 1938 brach in verschiedenen Gebieten der Vereinigten Staaten eine Panik aus. Erschreckt stürzten die Leute halb angezogen auf die Straße. Andere sprangen in ihren Wagen und fuhren wild durch die belebten Straßen. Sie glaubten, Marsbewohner seien in New Jersey gelandet und würden alle, die ihnen Widerstand leisteten, durch einen geheimnisvollen „Wärmestrahl“ töten.
Diese Panik war durch die Sendung von Orson Welles’ bekanntem Hörspiel über eine Invasion der Marsbewohner ausgelöst worden und war ein offenkundiger Beweis dafür, daß Millionen Menschen bereit waren, zu glauben, der Mars sei von vernunftbegabten Geschöpfen bewohnt, die uns Menschen als ihre Feinde betrachteten. Aufgrund der neuesten Kenntnisse nimmt man jedoch an, daß es, außer auf der Erde, weder auf dem Mars noch auf den anderen Planeten unseres Sonnensystems solche Lebewesen geben kann.
Wie verhält es sich aber mit dem Weltraum außerhalb unseres Sonnensystems? Gibt es dort vernunftbegabte Lebewesen? Ist die Erde je von höheren Wesen aus dem fernen Weltraum besucht worden?
AUSSERIRDISCHES LEBEN
In einem Bericht über eine dreitägige Versammlung in Kalifornien, zu der sich etwa 300 Wissenschaftler eingefunden hatten, um die Frage zu erörtern, ob es Leben im Weltraum gibt, hieß es im Science Digest vom August 1966: „Die Aussicht, außerirdisches Leben zu finden, und die Aufgabe, es zu suchen und damit in Verbindung zu treten, werden heute ernstlich erwogen. Diese Aufgabe fesselt zur Zeit die Aufmerksamkeit von Biologen, Geologen, Astronomen und Weltraumforschern ... Einige der führendsten Amerikaner auf diesen Forschungsgebieten haben darüber gesprochen, wie sie diese Forschungen nach außerirdischem Leben zu unterstützen gedenken.“
Dr. Harlow Shapley, ein bekannter Astronom an der Harvarduniversität, führte vor Reportern aus: „Ich habe als einer der ersten die Ansicht vertreten, daß es eine Menge Leben im Universum gibt.“ Er sagte, es sei mit größter Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß sich „auf sehr vielen Planeten sehr vieler Galaxien“ organisches Leben entwickelt habe.
Dr. Bernard M. Oliver von Hewlett-Packard, Palo Alto (Kalifornien), brachte folgende Ansicht zum Ausdruck: „Es mag ungefähr eine Million hochentwickelte Zivilisationen geben.“
Einige Zeit vor dieser Konferenz führte der Chemiker und Nobelpreisträger Dr. Melvin Calvin in einer Rede aus: „Andere Planetensysteme mögen von Lebewesen bewohnt sein, die viel begabter und klüger sind als wir ... Diese Annahmen haben bereits zu einem Versuch geführt, mit Hilfe unserer neuen Radioteleskope Botschaften solcher Lebewesen aufzufangen.“ Er gab jedoch zu, daß diese Versuche bisher erfolglos gewesen seien.
Aber nicht nur in den Vereinigten Staaten sind Wissenschaftler zusammengekommen, um die Frage zu erörtern, ob es vernunftbegabte außerirdische Lebewesen gebe. Im Herbst 1964 fand in der Astrophysikalischen Sternwarte Burakan, einem der bekanntesten Forschungsinstitute der Sowjetunion, eine Konferenz zur Behandlung der Frage „Gibt es außerirdische Zivilisationen?“ statt.
Ja, die berühmtesten Wissenschaftler der Welt beschäftigen sich heute allen Ernstes mit der Frage, ob es anderswo im Universum Leben gebe.
HATTEN WIR IN DER VERGANGENHEIT BESUCHE AUS DEM WELTRAUM?
Die Annahme, daß es Leben gebe im Weltraum, hat einige bekannte Wissenschaftler veranlaßt, zu glauben, die Erde sei früher schon von Lebewesen aus dem Weltraum besucht worden. Die Astronomen I. S. Shklovskii (Astronomisches Institut Sternberg in Moskau) und Carl Sagan (Harvarduniversität) behaupten in ihrem vor kurzem erschienenen Buch Intelligent Life in the Universe (Vernunftbegabtes Leben im Universum): „Es scheint durchaus möglich zu sein, daß die Erde schon mehrmals von Vertretern verschiedener Sternzivilisationen besucht worden ist.“
Die Ansicht, daß intelligente Lebewesen aus dem Weltraum die Erde besucht hätten und mit den Menschen in Verbindung getreten seien, wird auch durch Legenden gestützt. Über eine solche Legende schreibt Sagan: „Nach dieser Legende soll es an der Küste des Persischen Golfs, wahrscheinlich an der Stelle, wo einst die sumerische Stadt Eridu lag, zu einer Fühlungnahme zwischen Menschen und einer überaus starken nichtmenschlichen Zivilisation gekommen sein.“ In Verbindung mit diesem Besuch soll sich auch eine gewaltige Flut ereignet haben.
Was lassen die Tatsachen erkennen? Ist es vernünftig oder wissenschaftlich begründet, anzunehmen, daß „hochentwickelte Zivilisationen“, Lebewesen, „die viel begabter und klüger sind als wir“, andere Planeten bevölkern?
WORAUF DIE ANNAHME DER WISSENSCHAFTLER BERUHT
Viele Wissenschaftler nehmen an, daß es auf anderen Planeten vernunftbegabte Lebewesen gebe, weil sie glauben, vernunftbegabtes Leben sei das Ergebnis einer unvermeidlichen Entwicklung. Sie sagen, da es in unserer Galaxie über hundert Milliarden Sterne oder „Sonnen“ gebe und da es im Universum wahrscheinlich etwa hundert Millionen weitere Galaxien mit ebenso vielen „Sonnen“ gebe, sei die Wahrscheinlichkeit, daß sich auf einigen der Planeten, die diese „Sonnen“ umlaufen, vernunftbegabtes Leben entwickelt habe, so groß, daß sie beinahe als sichere Tatsache angenommen werden könne. Klingt das aber vernünftig?
Selbst bekannte Evolutionisten hat diese Vermutung stutzig gemacht. Loren Eiseley, ein namhafter Anthropologe, schrieb: „Die zufällige genaue Verdoppelung einer komplizierten Lebensform ist selbst in der gleichen Umwelt höchst unwahrscheinlich, geschweige denn in einer anderen Umgebung und in der Atmosphäre einer fernen Welt ... Nie und nimmer gibt es Menschen auf anderen Planeten oder sonstwo im Weltall.“
Der berühmte Paläontologe an der Harvarduniversität George Gaylord Simpson äußerte sich ähnlich: „Wir haben keine eindeutigen Beweise dafür, daß es anderswo in unserem Sonnensystem Leben gibt ... Die Vermutung vieler Astronomen, Physiker und einiger Biochemiker, daß sich da, wo einmal Leben entstanden ist, schließlich unweigerlich Hominiden [lebende Organismen mit einer Intelligenz, die der des Menschen vergleichbar ist] entwickeln, ist offensichtlich ein Irrtum.“
Es ist eine Tatsache, daß sich selbst das Leben auf der Erde nicht aus unbelebter Materie entwickelt hat. Vernunftbegabte Menschen sind nicht das Ergebnis eines Entwicklungsvorgangs, der sich über Hunderte von Millionen Jahren erstreckte.a Nein, der Mensch ist von Gott erschaffen worden. Leben geht nur aus vorhandenem Leben hervor, und Jehova Gott ist der Quell allen Lebens, wie das der inspirierte Psalmist mit den Worten bestätigt: „Bei dir ist der Quell des Lebens.“ — Ps. 36:9.
ES GIBT VERNUNFTBEGABTES LEBEN IM WELTRAUM!
Wenn es auch kein „entwickeltes“ Leben in den Regionen gibt, die wir „Weltraum“ nennen, so gibt es dort doch herrliche, vernunftbegabte Geschöpfe! Mit diesen haben Menschen schon Kontakt gehabt!
Die übermenschlichen, vernunftbegabten Geschöpfe, die es im Weltraum gibt, sind von Jehova Gott erschaffen worden. Sie sind sogar erschaffen worden, bevor der Planet Erde als menschliche Wohnstätte zubereitet worden ist. Jehova Gott spricht in seinem Wort, der Bibel, von der Zeit, in der er die Erde gründete. Er spricht davon, daß damals „die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten“. (Hiob 38:4, 7) Diese „Söhne Gottes“ sind mächtige Engel, die tatsächlich „viel begabter und klüger sind als wir“. In der Vergangenheit gebrauchte Gott sie oft, um mit Menschen in Verbindung zu treten.
Einer der in der Bibel erwähnten übermenschlichen Boten oder Engel heißt Gabriel. Vor etwa 2500 Jahren wurde er ausgesandt, um mit dem Israeliten Daniel Verbindung aufzunehmen. Er erklärte selbst: „Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verständnis zu lehren ... ich bin gekommen, um es dir kundzutun.“ Dann machte Gabriel Daniel die wertvollen Angaben über die genaue Zeit, zu der der Messias, der Erlöser der Menschheit, erscheinen sollte. Genau am Ende des von Gabriel angegebenen Zeitabschnittes (der neunundsechzig Jahrwochen oder 483 Jahre umfassen und im Jahre 455 v. u. Z., nach dem Erteilen des Befehls zum Wiederaufbau der Mauern Jerusalems, beginnen sollte) wurde Jesus bei seiner Taufe, im Jahre 29 u. Z., gesalbt und wurde dadurch der Christus oder Messias! Welch zuverlässige und wichtige Botschaft aus dem unsichtbaren Bereich des „Weltraums“! — Dan. 9:22-25; Neh. 2:1-8; Matth. 3:13-17; Luk. 3:21-23.
Als die Zeit kam, zu der Jesus als Mensch geboren werden sollte, war es wiederum Gabriel, der gebraucht wurde, um zuerst die Geburt von Johannes dem Täufer, dem Vorläufer Jesu, und dann Jesu Geburt selbst anzukündigen. Zu Sacharja, dem Vater des Johannes, sagte der verkörperte Engel Gabriel: „Ich bin Gabriel, der nahe vor Gott steht, und ich wurde ausgesandt, um mit dir zu sprechen und dir die gute Botschaft dieser Dinge zu verkünden.“ Etwa sechs Monate später erschien Gabriel der jüdischen Jungfrau Maria und verkündete ihr: „Siehe, du wirst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.“ — Luk. 1:19, 31.
Das waren also Mitteilungen aus fernen Regionen des Weltraums, die jemand überbrachte, der „nahe vor Gott steht“! Wieviel leichter sind doch seine Botschaften zu verstehen als die verschlüsselten Mitteilungen, die Radioastronomen aus dem Weltraum zu empfangen hoffen! Auch waren diese Botschaften von größter Wichtigkeit, denn sie bereiteten Menschen auf das Erscheinen dessen vor, durch den Jehova Gott alle gläubigen Menschen retten will!
WEITERE BESUCHE AUS DEM WELTRAUM
Nicht alle Besucher aus dem Weltraum sind jedoch von Gott gesandt worden, um wichtige Mitteilungen von ihm zu übermitteln. Eine ganze Anzahl Engelsöhne Gottes verließen ihre Stellung im Himmel, kamen in Menschengestalt auf die Erde und „nahmen sich dann Frauen, nämlich alle, die sie erwählten“. Judas, ein Jünger Jesu Christi, sagte, Gott habe diese „Engel, die ihre ursprüngliche Stellung nicht bewahrten, sondern ihre eigene richtige Wohnstätte verließen, ... für das Gericht des großen Tages aufbehalten“, an dem sie vernichtet werden. — 1. Mose 6:1, 2, NW; Jud. 6.
Auch Petrus, einer der Apostel Jesu, sprach von diesen mächtigen Geistgeschöpfen und kennzeichnete die Zeit, zu der sie auf die Erde kamen. Er sagte, es sei zu der Zeit gewesen, „als die Geduld Gottes in den Tagen Noahs wartete, während die Arche errichtet wurde“. Ja, es war unmittelbar bevor er „eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen brachte“. Die gesetzlose Handlungsweise dieser übermenschlichen Besucher aus dem „Weltraum“ und ihrer Bastardnachkommen, die aus ihrer Verbindung mit „den Töchtern der Menschen“ hervorgegangen waren, trug viel dazu bei, daß das Böse in den Tagen vor der Flut die Oberhand hatte. — 1. Petr. 3:19, 20; 2. Petr. 2:4, 5; 1. Mose 6:4.
Die Legenden, die einige Wissenschaftler mit Besuchen aus dem Weltraum in Verbindung gebracht haben, sind also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Die Erde ist tatsächlich schon von vernunftbegabten ‘nichtmenschlichen Geschöpfen mit gewaltigen Kräften’ besucht worden, aber nicht von Organismen, die von anderen Planeten kamen und die eine größere Intelligenz entwickelt hatten als der Mensch, wie einige Wissenschaftler es annehmen, sondern von ungehorsamen Engeln, die Gott erschaffen hatte.
In der Sintflut entgingen diese übermenschlichen Geschöpfe der Vernichtung, indem sie wieder eine geistige Gestalt annahmen. Seither können sich diese gesetzlosen Geistpersonen zwar nicht mehr verkörpern, aber sie bringen von ihrer Stellung aus, die sich im unsichtbaren Reich in der Nähe der Erde befindet, Verderben über die Menschheit.
UNSER LEBEN WIRD BEEINFLUSST
Niemand sollte diese Auffassung als ein Märchen abtun oder sie mit einer Rundfunkwarnung vor einer Invasion der Marsbewohner vergleichen. Es gibt tatsächlich mächtige, vernunftbegabte Geschöpfe im unsichtbaren Raum, und daß einige dir zu schaden suchen, ist kein Hirngespinst. Der christliche Apostel Paulus war sich dieser Tatsache völlig bewußt und schrieb deshalb seinen Mitchristen: „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt; denn wir führen nicht einen Kampf gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern.“ — Eph. 6:11, 12.
Während seiner irdischen Tätigkeit kam Jesus häufig mit diesen unsichtbaren Mächten in Berührung. In manchen Fällen hatten sie von Geist und Körper harmloser Opfer Besitz ergriffen, und Jesus befreite diese Personen barmherzig von ihrem Einfluß. (Matth. 8:16, 28-34) Nach seinem Tod und seiner Auferstehung sandte Jesus einen Engelboten auf die Erde, der bekanntgab, wie Satan, der Teufel, in einem Krieg „zur Erde hinabgeschleudert“ wurde und wie „seine Engel ... mit ihm hinabgeschleudert“ wurden. Diese bösen Geschöpfe im unsichtbaren Raum sind nun gezwungen, sich in der Nähe der Erde aufzuhalten, und haben ‘große Wut, da sie wissen, daß sie nur eine kurze Frist haben’, bevor sie in den Abgrund geworfen werden. — Offb. 1:1; 12:9-12; 20:1-3.
Um uns vor ihrem Einfluß zu schützen, benötigen wir die Hilfe Gottes und die Hilfe seiner treuen Engel. Glücklicherweise ist uns diese Hilfe auch zugesichert, denn wir lesen die tröstlichen Worte: „[Gott] wird seinen Engeln über dir befehlen, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen.“ „Der Engel Jehovas lagert sich um die her, welche ihn fürchten, und er befreit sie.“ (Ps. 91:11; 34:7; Hebr. 1:7, 14) Sie werden befreit, um schließlich in einem wunderbaren neuen System der Dinge zu leben, das nun bald auf der Erde eingeführt werden wird. In nicht allzu ferner Zukunft werden sich daher die Worte des von Jesus ausgesandten Engelboten erfüllen: „Der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ — Offb. 21:3, 4.
Das ist kein Märchen! Nein, es ist eine göttliche Botschaft, die ein mächtiges Geistgeschöpf aus dem unsichtbaren Reich des Weltraums übermittelt hat. Sie bringt eine Weisheit zum Ausdruck, die weit über der Weisheit des Menschen steht, denn sie stammt von Gott, dem Allmächtigen, selbst, und du kannst sie sogar in deiner eigenen Bibel nachlesen. Wie begeisternd ist es doch, daß uns Mitteilungen mächtiger, vernunftbegabter Geschöpfe aus dem Weltraum in schriftlicher Form erhalten geblieben sind! Wir tun gut, ihre Botschaften sorgfältig zu studieren und danach zu handeln.
[Fußnote]
a Siehe das Buch Did Man Get Here by Evolution or by Creation? (Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden?), herausgegeben von der Watch Tower Bible and Tract Society.