Wodurch sich die gute Botschaft, die jetzt gepredigt werden muß, besonders auszeichnet
1, 2. (a) Was ist der guten Botschaft, die Jesus und seine Apostel einst predigten, hinzugefügt worden, das für uns heute sehr wichtig ist? (b) Wie wurde nach dem Hinauswerfen Satans, des Teufels, diese Hinzufügung zur guten Botschaft im Himmel angekündigt?
DER „guten Botschaft Gottes“, die Jesus Christus einst im Nahen Osten predigte, ist nach dem Jahre 1914, dem Jahr, in dem die Zeiten der Nationen endeten, etwas für uns Wichtiges hinzugefügt worden. Jesus Christus, der die gute Botschaft möglichst vielen Städten predigte, sagte einmal: „Auch anderen Städten muß ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkünden, denn dazu bin ich ausgesandt worden.“ (Luk. 4:43; 8:1; 16:16) Nach seinem Tod, seiner Auferstehung und seiner Verherrlichung im Himmel predigten seine Apostel und seine treuen Jünger die gute Botschaft vom kommenden Königreich Gottes. (Apg. 20:24, 25; 28:30, 31) Was ist denn der guten Botschaft von Gottes Königreich, die Jesus Christus und seine eifrigen Apostel vor neunzehnhundert Jahren predigten, hinzugefügt worden, das für uns so wichtig ist? Die Kunde von der Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Himmel am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914. Nachdem darauf im Himmel Krieg ausgebrochen und Satan, der Teufel, samt seinen Dämonen aus dem unsichtbaren Himmel hinaus- und auf die Erde hinabgeworfen worden war, wurde folgende in Offenbarung 12:9-12 aufgezeichnete Ankündigung gemacht, die der guten Botschaft hinzugefügt werden sollte:
2 „Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt! ... Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und ihr, die ihr in ihnen weilt! Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“
3. (a) Seit wann sind die wunderbaren Dinge, auf die in diesem Zusatz hingewiesen wird, eine Tatsache? (b) Welche Generation ist „diese Generation“, in der zuerst die gute Botschaft gepredigt werden muß?
3 Welch erfreuliche Hinzufügung oder Erweiterung der guten Botschaft, die jetzt gepredigt werden sollte! Jetzt ist das siegreiche Königreich unseres Gottes gekommen und damit auch die Gewalt seines Christus, seines Messias! Satan, der Teufel, und seine Dämonen haben nur noch eine kurze Frist, bis sie nach dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Harmagedon gebunden und im Abgrund gefangengesetzt werden. Die wunderbaren Dinge, auf die in diesem Zusatz hingewiesen wird, sind seit dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“, im Jahre 1914, und besonders seit dem Ende des Ersten Weltkrieges, im Jahre 1918, eine Tatsache. Die gute Botschaft von der Geburt und von der Aufrichtung des himmlischen Königreiches Gottes und seines Messias konnte nicht vor dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“, im Herbst des Jahres 1914, gepredigt werden. Folglich muß dies die gute Botschaft sein, von der Jesus Christus in seiner Prophezeiung sagte, sie müsse zuerst unter allen Nationen gepredigt werden. (Mark. 13:10) Diese Generation der menschlichen Gesellschaft, die alles miterlebt hat, was sich seit dem Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, ereignet hat, ist die Generation, die nicht vergehen wird, bis sich alles erfüllt hat, was vorhergesagt worden ist — auch das Predigen der guten Botschaft unter allen Nationen.
4. Seit wann hat sich Markus 13:10 erfüllt, und wann begann man diese Tatsache zu erkennen?
4 Die in Markus 13:10 aufgezeichnete Prophezeiung Jesu: „Auch muß die gute Botschaft zuerst unter allen Nationen gepredigt werden“, hat sich in den vergangenen neunzehnhundert Jahren nicht erfüllt. Sie erfüllt sich erst seit dem zweiten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts. Das begannen die Internationale Bibelforscher-Vereinigung und die Watch Tower Bible & Tract Society nach dem Ende des zweiten Jahrzehnts unseres Jahrhunderts zu erkennen. In der Zeitschrift Der Wachtturm und Verkünder der Gegenwart Christi vom September 1920 erschien unter dem Titel „Das Evangelium des Königreiches“ ein Artikel, dem der Leittext zugrunde lag: „‚Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.‘ (Matthäus 24, 14.)“ In den letzten sechs Abschnitten hieß es unter anderem:
5—7. Wie legte die erwähnte Ausgabe des Wacht-Turms die neugewonnene Erkenntnis über Matthäus 24:14 dar?
5 „Es wird bemerkt werden, daß er nicht sagt, daß das Evangelium, das während des ganzen Evangelium-Zeitalters den Sanftmütigen gepredigt worden ist, gepredigt werden soll. Welches Evangelium konnte er dann gemeint haben? Evangelium bedeutet gute Botschaft. Die hier genannte gute Botschaft betrifft das Ende der alten Ordnung der Dinge und die Aufrichtung des Messianischen Königreiches. Es bedeutet, daß die dunkle Nacht der Sünde und des Kummers dahin ist. Es bedeutet, daß Satans Reich im Fallen ist, um niemals wieder aufzustehen. Es bedeutet, daß die Sonne der Gerechtigkeit schnell aufgehen wird, deren heilende Strahlen die Finsternis durchdringen und alles das vertreiben werden, was die Wahrheit verdunkelt und dem Volke das bringt, was es segnen, trösten, stärken und aufrichten wird ...“
6 „Es wird beachtet werden, daß in der genannten Ordnung diese Botschaft verkündigt werden muß zwischen der Zeit des großen Weltkrieges und der Zeit der ‚großen Drangsal‘, die von dem Meister in Matthäus 24,21.22 erwähnt wird. Diese Botschaft konnte nicht vor dem Beginne des Weltkrieges verkündigt werden. Es ist also klar, daß der Meister beabsichtigte, uns zu verstehen zu geben, daß eine Zeit kommen würde, wo die Herauswahl der Welt als ein Zeugnis erklären muß, daß die alte Ordnung zu Ende geht und in kurzem für immer vergehen wird ...“
7 „Was für ein gesegnetes Vorrecht haben jetzt die Glieder der Herauswahl, daß sie Gesandte für des Herrn Königreich sind und an dem Verkündigen dieser guten Botschaft an die ganze Christenheit teilhaben.“ — Seite 142.
8. (a) Wodurch wird die Wahrhaftigkeit dieser „guten Botschaft“ vom Königreich bestätigt? (b) Wer verdiente, diese „gute Botschaft“ zu hören, und warum?
8 Seit der Verkündigung dieser neuen, zeitgemäßen Erkenntnis über die prophetischen Worte Jesu Christi haben das Weltgeschehen und die Weltverhältnisse sowie die Erfahrungen der Internationalen Bibelforscher immer mehr bestätigt, daß Gottes messianisches Königreich im Jahre 1914 tatsächlich im Himmel geboren ist und daß mit dieser „guten Botschaft vom Königreich“ der neuerlangte Aufschluß über Gottes aufgerichtetes Königreich gemeint ist. Eine bessere Botschaft kann es nicht geben. Aus diesem Grunde verdient die ganze Menschenwelt, diese gute Botschaft, dieses „Evangelium vom Reich“, zu hören. (Matth. 24:14, Lu; NW) Nach den Worten Jesu Christi soll sie auch die ganze Menschenwelt hören. „Die gute Botschaft [muß] ... unter allen Nationen gepredigt werden“, sagte er. — Mark. 13:10.
„UNTER ALLEN NATIONEN“
9, 10. (a) Wie kamen die Nachfolger Jesu dem prophetischen Gebot nach? (b) Wie haben sie dieses Werk mitten im Zweiten Weltkrieg und seither ausgedehnt?
9 Dem prophetischen Gebot gehorchend, das Jesus einst seinen Jüngern gab, haben sich seine Nachfolger ernstlich bemüht, unter allen Nationen zu predigen.
10 Mitten im Krieg, im Jahre 1943, eröffneten Jehovas Zeugen (früher als Internationale Bibelforscher bekannt) die Wachtturm-Bibelschule Gilead zur Ausbildung von Missionaren. In jenem Jahr gingen bei der Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania aus vierundfünfzig Ländern Berichte über das Predigen dieser „guten Botschaft vom Königreich“ ein. Seither sind viele neue Staaten gegründet worden. Die Organisation der Vereinten Nationen hat gegenwärtig 122 Mitglieder, zu denen unter anderem auch Pakistan, Birma, Indonesien, Jordanien, Israel, Sambia, Malawi, Ghana usw. gehören. Am Ende des Jahres 1967 haben Jehovas Zeugen jedoch aus 197 Ländern Berichte über das Predigen dieser „guten Botschaft vom Königreich“ erhalten. Das bedeutet, daß sogar in kommunistischen Ländern hinter dem Eisernen Vorhang und in anderen Diktaturstaaten, ja daß trotz Verfolgung von religiöser, nationalistischer und militärischer Seite gepredigt worden ist.
11. (a) Warum sollte man versuchen, alle Nationen mit der „guten Botschaft“ zu erreichen? (b) Was ist über die Erfüllung von Markus 13:10 zu sagen?
11 Jehovas christliche Zeugen sind entschlossen, sich aufrichtig und mutig zu bemühen, mit dieser „guten Botschaft vom Königreich“ auch in alle übrigen Länder vorzudringen, solange es ihnen die Zeit noch erlaubt. Jesus Christus schloß keine Nation aus, als er vom Predigen der guten Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich sprach; er sagte, es müsse „unter allen Nationen“ gepredigt werden. Man sollte daher versuchen, immer mehr, ja alle Nationen zu erreichen, solange die Zeit es noch erlaubt und sich die Gelegenheit dazu noch bietet. Wenn man aber bedenkt, unter wie vielen Nationen und in wie vielen Ländern Jehovas Zeugen die gute Botschaft bereits predigen, könnte da noch jemand bestreiten, daß die Prophezeiung Jesu Christi sich heute erfüllt oder daß ihre Erfüllung nun sehr schnell ihrem Höhepunkt entgegengeht? Bestimmt wird niemand, der ehrlich und unterrichtet ist, dies bestreiten wollen!
12. (a) Zu welchem Beweis gehört dieses Predigen der „guten Botschaft“ in so vielen Ländern? (b) Welchen Teil der Bedrängnis müßten wir nun binnen kurzem erreichen?
12 Die Predigttätigkeit der treuen Nachfolger Christi in bereits 197 Ländern bildet einen auffallenden Teil des „Zeichens“, das beweist, daß wir in der „Zeit des Endes“ leben, in der sich alles erfüllen muß, was Jesus vorhergesagt hat. (Dan. 12:1-4) Wir gehen unwiderruflich dem Abschluß dieser „Zeit des Endes“, die über „alle Nationen“ hereingebrochen ist, entgegen. Die Weltbedrängnis, die mit dem „Anfang der Bedrängniswehen“, mit dem Ersten Weltkrieg, begonnen hat, dem dann Nahrungsmittelknappheiten, Seuchen und Erdbeben sowie der Zweite Weltkrieg und die Ausbreitung von Gesetzlosigkeit und Gewalttat folgten, muß nun durch das Ende der Bedrängniswehen bald zu ihrem Höhepunkt kommen. Dieses Ende wird eine Drangsal von einem Ausmaß und von einer verheerenden Wirkung sein, wie es die Menschheit bis jetzt noch nie erlebt hat und es auch nie mehr erleben wird. Vor dieser Drangsal „muß die gute Botschaft zuerst unter allen Nationen gepredigt werden“.
„ZUERST“ — VOR WELCHEM EREIGNIS?
13. Was ist mit dem Wort „zuerst“ verbunden, und warum jetzt?
13 Mit dem Wort „zuerst“ ist höchste Dringlichkeit verbunden. Warum? Weil nun — seit dem Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, und seit der Annahme des Völkerbundes und dann der Organisation der Vereinten Nationen zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der Weltsicherheit anstelle der friedlichen Anerkennung des Königreiches Gottes — „alle Nationen“ nach Harmagedon zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, ziehen. — Offb. 16:13-17.
14. (a) Wovor müssen die Nationen gewarnt werden? (b) Wer hat die Zeit für dieses Warnungswerk begrenzt, und warum muß es getan werden, bevor der Betreffende handelt?
14 Gemäß der üblichen Weise, in der Gott mit den Nationen in biblischen Zeiten verfuhr, müssen die Nationen der Welt vor dem bevorstehenden Krieg und ihrer sicheren Vernichtung durch Gottes gesalbten Urteilsvollstrecker, Jesus Christus, gewarnt werden. Deswegen muß die gute Botschaft unter allen Nationen gepredigt werden. Die Nationen müssen vor die Tatsache gestellt werden, daß Gottes Königreich, die rechtmäßige Regierung für die ganze Erde, aufgerichtet ist. Die Nationen sollen nicht nur Kenntnis erhalten von der bevorstehenden Vernichtung, sondern sollen auch im voraus erfahren, woher und durch wen in Harmagedon ewige Vernichtung über alle politischen Nationen kommen wird. Die Zeit für dieses Warnungswerk ist von Jehova, dem großen Gott, der seine Zeit einhält, begrenzt worden. Deshalb ist dieses Werk heute so dringend. Gott, der Allmächtige, wird nicht handeln, bevor es getan ist. Er wird sich nicht der Anschuldigung aussetzen, seine Feinde überlistet zu haben.
15. (a) Ist die „gute Botschaft“ für alle Menschen eine gute Botschaft? Wieso wissen wir es? (b) Zu wessen Nutzen muß deshalb die „gute Botschaft“ zuerst gepredigt werden?
15 Die Botschaft vom messianischen Königreich ist nicht für alle Menschen auf der Erde ein „Evangelium“ oder eine „gute Botschaft“. Für alle, die Gottes Königreich ablehnen, ist die Botschaft, die Jehovas Zeugen predigen, keine gute Botschaft. Es ist daher nicht zu verwundern, daß viele sie nicht ernst nehmen oder sie außer acht lassen, während andere sich ihr widersetzen und sie falsch darstellen. Personen, die eine politische Machtstellung einnehmen, versuchen, sie zu unterdrücken, um zu verhindern, daß andere, die sie gern hören möchten, sie hören können. Für Menschen, die das Vertrauen zu irdischen Regierungen verloren haben und die über die sittlichen, religiösen, sozialen und politischen Mißstände in der Welt besorgt sind, ist die Botschaft von Gottes aufgerichtetem messianischem Königreich die gute Botschaft, nach der sie sich schon lange gesehnt haben. Sie ziehen Nutzen aus der Verkündigung der guten Botschaft. Sie nehmen sie an, handeln entsprechend und gelangen so in eine Stellung, in der sie der sicheren Vernichtung entgehen, die über die Gegner des Königreiches kommt. Zum ewigen Nutzen dieser Menschen, die bereit sind, die Botschaft als gute Botschaft anzunehmen, muß die Königreichsbotschaft zuerst gepredigt werden, damit sie jetzt handeln und dadurch der Vernichtung entgehen können.
PREDIGEN UND LEHREN
16. Was sollte gemäß den Worten Jesu mit der „guten Botschaft“ getan werden? Was sollten wir jedoch nicht denken?
16 Hast du aber beachtet, daß Jesus Christus sagte, „die gute Botschaft“ müsse „unter allen Nationen gepredigt werden“? Er sagte nicht, sie müsse unter allen Nationen gelehrt werden. Worin besteht der Unterschied? Oder worin liegt der Unterschied? Das Wort „predigen“ sollte uns nicht gleich an einen Priester oder Geistlichen erinnern, der in seinem geistlichen Gewand die Kanzel besteigt und den Kirchgängern eine Predigt hält. Warum nicht?
17. (a) Was bedeutet das Wort „predigen“ im griechischen Grundtext im wesentlichen? (b) Als was wirken die Prediger nicht unbedingt?
17 Mit dem Wort „predigen“ wird das griechische Verb kerýssein wiedergegeben. Dieses griechische Verb, das in den inspirierten Christlichen Griechischen Schriften mehrmals vorkommt, bedeutet im wesentlichen „als Herold verkünden; Herold sein, als Herold amten; ein Ausrufer sein; durch einen Herold zusammenrufen; (als Sieger) ausgerufen werden“. Das damit verwandte Hauptwort kéryx bedeutet „Herold; öffentlicher Bote; Abgesandter; Ausrufer (einer, der Versammlungen ausrief und beaufsichtigte usw.)“. Damit verwandt ist das Hauptwort kérygma, das „Heroldsruf; Bekanntmachung; Ausrufung (des Sieges bei Wettspielen); Gebot; Aufruf“ bedeutet. Nicht zu Unrecht wird daher Markus 13:10 in der revidierten Übersetzung von Martin Luther (1956) wie folgt wiedergegeben: „Und das Evangelium muß zuvor verkündigt werden allen Völkern.“ (Siehe auch Me; Br.) Das bedeutet, daß die Verkündiger wie Herolde amten. Sie wirken nicht unbedingt als Lehrer, die Bibelstudien durchführen.
18. Was sollte gemäß der in Markus 13:10 aufgezeichneten Prophezeiung Jesu getan werden?
18 Jesus prophezeite also, daß die gute Botschaft nach der Aufrichtung des messianischen Königreiches ausgerufen, bekanntgemacht und verkündigt werde und daß auf diese Weise alle Nationen gewarnt würden. Die gute Botschaft sollte zumindest ausgerufen werden, damit jeder, der will, sie hören und annehmen kann und jeder, der nicht will, seine Ohren verschließen und sie ablehnen kann. Allen Nationen sollte zumindest das Zeugnis gegeben werden. Sie sollten nie sagen können, sie hätten in dieser „Zeit des Endes“ vor Harmagedon nie etwas von der „guten Botschaft“ gehört.
19. Warum sagte also Jesus, gemäß Matthäus 24:14, „dieses Evangelium vom Reiche“ werde gepredigt werden?
19 Darum stimmt Matthäus 24:14 mit Markus 13:10 überein, wenn es dort heißt: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt [ausgerufen oder verkündigt] werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (NW) „Auch wird dieses Evangelium vom Reiche in der ganzen Welt verkündet werden zum Zeugnis für alle Völker. Und dann erst kommt das Ende.“ (RSt) In seiner Vorschau auf unsere Tage sagte Jesus Christus nicht voraus, die Nationen würden dadurch, daß diese gute Botschaft vom Königreich unter ihnen ausgerufen, verkündigt oder gepredigt werde, zum Christentum bekehrt und veranlaßt, auf der Seite des Königreiches Gottes Stellung zu beziehen.
20. (a) Was kann über eine Weltbekehrung durch die Predigttätigkeit der Geistlichkeit und der Zeugen Jehovas gesagt werden? (b) Was sollte also ein bemerkenswerter Teil des „Zeichens“ des „Endes“ sein?
20 Die Predigttätigkeit der Geistlichkeit der Christenheit während mehr als sechzehnhundert Jahren hat nicht zu einer Weltbekehrung geführt und hat auch nicht bewirkt, daß die Menschen wissen, was Gottes Königreich ist. Auch die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes jetzt aufgerichtetem Königreich, die Jehovas Zeugen seit 1919 durchführen, hat keine Weltbekehrung bewirkt. Jehovas christliche Zeugen erwarten auch keine solche Bekehrung. Jesus Christus sagte keine durch das Predigen dieser „guten Botschaft vom Königreich“ bewirkte Weltbekehrung zum Christentum als wesentlichen Teil des „Zeichens“ voraus, das beweisen sollte, daß das vollständige Ende dieses Systems der Dinge in unserer Generation kommen werde. Er sagte voraus, daß das Zeugnis vom aufgerichteten messianischen Königreich ein bemerkenswerter Teil des „Zeichens“ des eilends herannahenden „Endes“ sei.
21. Was sollten die Prediger mit dieser Botschaft tun, da es die einzige „gute Botschaft“ wäre?
21 Da dies dann die einzige gute Botschaft wäre, sollten die Herolde oder Verkündiger oder Prediger sie möglichst vielen, ja „unter allen Nationen“, kundtun, und für mindestens einige wäre sie eine „gute Botschaft“.
22, 23. (a) Welche Tätigkeit sagte Jesus ebenfalls voraus, und was tat er deshalb selbst? (b) Welche Tätigkeit dieser Art trug er seinen Aposteln auf, bevor er sie verließ?
22 Es ist allgemein bekannt, daß Jehovas christliche Zeugen die Königreichsbotschaft nicht nur zu einem Zeugnis ausrufen, verkündigen oder predigen, sondern daß sie auch alle, die sie als gute Botschaft annehmen, belehren. Auch diese Lehrtätigkeit sagte Jesus voraus, obwohl er sie nicht ausdrücklich in seiner Prophezeiung über den „Abschluß des Systems der Dinge“ erwähnt. (Matth. 24:3 bis 25:46) Unmittelbar nach dem Bericht über diese Prophezeiung wird von ihm gesagt: „So lehrte er denn tagsüber im Tempel, nachts aber ging er hinaus und übernachtete an dem Berg, der Ölberg genannt wird.“ (Luk. 21:37) Er wurde oft Lehrer genannt, und er widmete viel von seiner Zeit der Lehrtätigkeit. (Matth. 8:19; Mark. 4:38; Luk. 9:38; Joh. 13:13, 14) Er lehrte und predigte. (Matth. 4:23) Mindestens zwei Wochen nachdem er seine Prophezeiung über den „Abschluß des Systems der Dinge“ geäußert hatte, erschien er seinen Jüngern bei einem Berg in der Provinz Galiläa und gab ihnen Weisungen über die bevorstehende Lehrtätigkeit. Er sagte:
23 „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ — Matth. 28:18-20.
24. Worin unterscheidet sich die Tätigkeit eines Lehrers von der eines Herolds?
24 Ein Lehrer (griechisch didáskolos) ist nicht dasselbe wie ein Herold, der nur etwas bekanntmacht oder ankündigt. Ein Lehrer unterrichtet, erklärt, zeigt etwas durch Schlußfolgerungen und erbringt Beweise, und das entspricht der Bedeutung des griechischen Wortes didáskein. Das alles schließt das Lehren ein. Auch wird dabei die Botschaft, die gepredigt worden ist, als Grundlage benutzt. Ein solcher Lehrer ist demnach nicht nur darauf bedacht, ein Zeugnis zu geben, wie das bei einem Herold oder Verkündiger der Fall ist, sondern er bemüht sich, Jünger Jesu Christi zu machen und ihnen dann, wenn sie getauft sind, zu helfen, solche Jünger oder Lernende zu bleiben.
25. (a) Warum ist diese Lehrtätigkeit etwas Übliches? (b) Warum muß sie fortgesetzt werden?
25 Jünger sind in all den vergangenen Jahrhunderten, seit den Tagen Jesu und seiner Apostel bis zum „Abschluß des Systems der Dinge“, gemacht worden. Diese Tätigkeit ist somit etwas Übliches. Damit vor der Vernichtung des religiösen Groß-Babylon (zu dem auch das gegenbildliche Jerusalem, die Christenheit, gehört) und vor Harmagedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, noch mehr Jünger gemacht werden können, muß die Lehrtätigkeit, die anhand der Bibel durchgeführt wird, fortgesetzt werden. In Verbindung mit dieser Lehrtätigkeit haben Jehovas Zeugen im Dienstjahr 1967 in Privatwohnungen wöchentlich 867 009 Bibelstudien durchgeführt.
26. (a) Warum ist das Predigen dieser „guten Botschaft vom Königreich“ ein aufsehenerregendes Merkmal des Werkes, das heute durchgeführt wird? (b) Wie wird die in Markus 13:10 aufgezeichnete Prophezeiung Jesu gerechtfertigt, und wer kann heute glücklich gepriesen werden?
26 Das Predigen, Ausrufen, Verkündigen oder Bekanntmachen dieser „guten Botschaft vom Königreich“ ist ein ausschließliches und aufsehenerregendes Merkmal des zwanzigsten Jahrhunderts, denn das aufgerichtete Königreich Gottes unter dem Messias ist erst seit dem Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, eine wunderbare Tatsache. Diese Hoffnung einflößende gute Botschaft muß „zuerst“ (NW), „ehe das Ende kommt“ (Albrecht, Fußnote; Schäfer), gepredigt werden. Jehovas Zeugen haben sie bis heute in immer ausgedehnterem Maße und immer intensiver gepredigt, und sie werden sie zur Rechtfertigung der Prophezeiung Jesu bis zum Ende weiter predigen. Das Ende, von dessen Nähe das Predigen dieser Königreichsbotschaft ein sicheres Zeichen ist, wird binnen kurzem kommen. Glücklich alle, die vor dieser Zeit mithelfen, diese gute Botschaft zu predigen!