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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
w68 15. 7. S. 425-431

Der gerechte Maßstab des unveränderlichen Gottes

„Ich, Jehova, ich verändere mich nicht.“ — Mal. 3:6.

1. Wie ist Jehova zu jeder Art Unordnung eingestellt, und was beabsichtigt er in dieser Hinsicht zu tun?

DER höchste Herrscher des ganzen Universums ist Jehova Gott, und als solcher kämpft er für Frieden und Ordnung. (1. Kor. 14:33) Sein unabänderliches Vorhaben besteht deshalb darin, Ordnung zu halten und überall, wo Unordnung entsteht, einzugreifen und den Frieden wiederherzustellen. Er mag diejenigen, die keine Wertschätzung für Ordnung haben, zwar „mit viel Langmut“ ertragen. (Röm. 9:22) Er läßt aber nicht zu, daß sie auf unbestimmte Zeit der Durchführung seines Vorhabens im Wege stehen. Wer sich nicht an die Regeln hält, die er zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Universum festgelegt hat, wird nichtwiedergutzumachenden Schaden erleiden.

2, 3. (a) Was sollte uns beeindrucken, wenn wir Gottes unbelebte Schöpfungswerke am Himmel betrachten? (b) Was würde wahrscheinlich geschehen, wenn Jehovas Gesetze, die sie beherrschen, teilweise aufgehoben würden?

2 Wenn wir den Himmel über uns betrachten, sollten uns die Ordnung und Harmonie, die wir überall erkennen können, tief beeindrucken. Erstaunliche Gesetze, von denen der Mensch viele noch gar nicht kennt, halten die unzähligen Sterne in ihren Galaxien zusammen und verbinden sie zu einem einzigen riesigen System, in dem nicht die leiseste Spur eines Drangs zur Unabhängigkeit zu beobachten ist. Jeder Stern bleibt in der ihm zugewiesenen Bahn an seiner Stelle, und gemeinsam entsprechen sie dem Willen des Schöpfers. Jedem hat er die ungeheure Kraft verliehen, sich um die eigene Achse zu drehen und sich gleichzeitig mit rasender Geschwindigkeit auf seiner Bahn fortzubewegen. Der Prophet Jesaja sagt von Jehova: „Er ist’s, der gezählt herausführt ihr Heer, der sie alle mit Namen ruft. Ob seiner Fülle an Macht und Stärke an Kraft bleibt kein einziger aus.“ — Jes. 40:26, He.

3 Kannst du dir vorstellen, was geschehen würde, wenn Gott seine Gesetze, die die Bewegungen seiner gewaltigen unbelebten Schöpfungswerke am Himmel beherrschen, teilweise aufheben würde? Ohne Zweifel würden sie aus ihrer Bahn geschleudert und würden dadurch mit anderen zusammenstoßen, was sich katastrophal auswirken würde. Als Bewohner unseres winzigen Planeten können wir froh sein, daß diese Möglichkeit nicht besteht, und zwar aus dem einfachen Grund, weil Jehova dafür sorgt, daß die Ordnung aufrechterhalten wird.

4, 5. (a) Warum sind wir an den Himmelskörpern nicht nur oberflächlich interessiert? (b) Was haben Gestirne und Menschengeschöpfe gemeinsam?

4 Der große Schöpfer veranlaßte die Schreiber seines Wortes, Sterne mit Menschen zu vergleichen. Daniel schrieb zum Beispiel: „Die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne, immer und ewiglich.“ (Dan. 12:3) Abrahams Urenkel Joseph sah in einer Traumvision Sterne, die die Angehörigen seiner Familie darstellten. (1. Mose 37:9) Und über die Nachkommenschaft Abrahams wurde vorhergesagt, daß sie so zahllos werden sollte wie die Sterne. — 1. Mose 22:17.

5 Der Vergleich ist auch sehr treffend! Es ist bei den Menschen wie bei den Sternen: Jeder nimmt im Leben einen bestimmten Platz ein oder hat eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Wie die vielen verschiedenen Sterne, so unterscheiden sich auch die Menschen voneinander im Aussehen und in den Eigenschaften. (1. Kor. 15:41) Auch können Menschen, wenn sie wollen, genauso die Herrlichkeit ihres Schöpfers widerstrahlen wie die Sterne. Törichte Menschen, die sich hartnäckig weigern, Gottes gerechtem Maßstab für die Menschen zu entsprechen, werden passenderweise als „Sterne ohne festgesetzte Bahn“ beschrieben, „denen für immer die Schwärze der Finsternis aufbehalten ist“, das heißt, die nie mehr die Gelegenheit haben werden, mit Gottes wertvollen Schöpfungen in Berührung zu kommen. — Jud. 13.

Der Mensch braucht einen gerechten Maßstab

6. (a) Was lernen wir also aus der Tatsache, daß unveränderliche Gesetze die unbelebte Schöpfung beherrschen? (b) Wie wird dies durch das bestätigt, was wir in Gottes Wort über sein Vorhaben lesen?

6 Begreifst du nun, warum Gott einen gerechten Maßstab aufstellen mußte, nach dem sich jeder Mensch richten kann? Nicht, um dem Menschen etwas vorzuenthalten, was er unbedingt braucht, um wirklich glücklich zu sein, hat Gott dies getan. Er will dadurch auch nicht seine Macht oder Gewalt zum Ausdruck bringen, noch will er dadurch jemandem die wahre Freiheit vorenthalten, denn der Geist Jehovas ist der Geist der Freiheit. (2. Kor. 3:17) Sein wunderbares Vorhaben besteht vielmehr darin, im Himmel und auf der Erde vollkommene Geschöpfe zu haben, die — wie die Milliarden Sterne am Himmel — alle in Frieden zusammenwirken, ohne auch nur im geringsten zu versuchen, in die Rechte anderer einzugreifen. Näheres über dieses Vorhaben Gottes erfährst du, wenn du Epheser, Kapitel 1, die Verse 8-10 liest.

7. Was stellen wir bei Personen fest, die darauf bestehen, vollständig unabhängig zu entscheiden und zu handeln?

7 Für Personen, die sich nicht gern unterordnen, ist jede Forderung etwas Unangenehmes. Sie wollen frei sein und wollen tun und lassen können, was sie wollen. Sie wollen keine Autorität über sich haben, der sie Rechenschaft ablegen müssen. Sie sind so eingestellt wie der bekannte Schriftsteller, von dem berichtet wird, er habe gesagt: „Ich muß leben können, wie ich will, sonst möchte ich lieber gar nicht leben.“ Sie möchten nicht wie irgend jemand, sondern als eine Ausnahme, als etwas Besonderes, behandelt werden. Sie wissen aber nur zu gut, daß das Durcheinander in der Welt noch größer würde, wenn jeder darauf bestände, das zu tun, was ihm gefällt. Sie wollen die Grenzen, die ihnen durch die Rechte ihrer Mitmenschen gesetzt sind, nicht anerkennen, sondern sind nur darauf bedacht, sich selbst zu gefallen.

8. Welche Einstellung beeinflußte die Menschheitsfamilie schon sehr früh, und wie wirkte sich dies aus?

8 Die ferne Vergangenheit liefert uns viele Beispiele, die zeigen, wie es denen erging, die das Recht zu haben beanspruchten, ihren Weg selbst zu bestimmen. Eva ließ Gottes Gebot außer acht und zog durch ihre selbstsüchtige Handlungsweise ihren Mann mit sich ins Unglück hinein. Sie ließ sich durch ihre Augen und ihr Herz zur Sünde verleiten. Auch Adam wollte lieber sterben, als ohne seine schöne, aber gesetzlose Gefährtin zu leben. Kain, der Erstgeborene der beiden, erwies sich ebenfalls als ein Mensch, der seine eigenen Wege gehen wollte. Obwohl Gott ihn gewarnt hatte, weigerte er sich hartnäckig, einen Rat anzunehmen, und wurde schließlich zu einem Mörder, der verflucht wurde. Seine Handlungsweise war nicht nur auf seine ererbte Unvollkommenheit zurückzuführen. Nein, denn Abel lebte unter denselben hinderlichen Verhältnissen, aber er war Gott wohlgefällig. Kain wollte unabhängig sein, und diese Einstellung haben seither viele Nachkommen Adams gehabt. — 1. Joh. 3:12.

9. Welche gegensätzlichen Einstellungen waren kurz vor der Sintflut zu beobachten?

9 Im Laufe der Zeit verließen selbstsüchtige Engel „ihre eigene richtige Wohnstätte“ im Himmel, verkörperten sich als Menschen und verführten das Menschengeschlecht zur Ausschweifung. (Jud. 6; 1. Mose 6:1-8) Noah dagegen war ein „untadeliger Mann unter seinen Zeitgenossen“. Er kam seiner Aufgabe als Haupt seiner Familie richtig nach und schützte sie vor dem verderbten Einfluß einer sittenlosen, bösen Welt. Er folgte nicht der Masse der Gesetzlosen, die Gottes Maßstab für einen rechten Wandel außer acht ließ und ihren Eigenwillen schließlich mit dem Leben bezahlen mußte. — 1. Mose 6:9, Fußnote.

10. Welchen Standpunkt des unveränderlichen Gottes ließ die Zerstörung Sodoms und seiner Schwesterstädte deutlich erkennen?

10 Als Abrahams Neffe Lot in der Stadt Sodom wohnte, wo er „schwer bedrängt war, weil sich Menschen, die dem Gesetz trotzten, einem zügellosen Wandel hingaben“, beschloß Jehova Gott, seinen Haß gegen sittliche Verkommenheit auf eine ganz entschiedene Weise kundzutun. Während Lot und seine Angehörigen eilends vom Schauplatz weggeführt wurden, ließ Jehova „Schwefel und Feuer regnen“ und vernichtete Sodom und seine Nachbarstädte vollständig und löschte das Leben ihrer Bewohner aus. (2. Petr. 2:7; 1. Mose 19:1-28) Der Bericht über diese furchtbare Bestrafung sollte alle daran erinnern, daß Gott von denen, die in seiner Gunst stehen möchten, Tugendhaftigkeit und Sittenreinheit verlangt.

11. Wie war Joseph zu Gottes gerechtem Sittenmaßstab eingestellt, und welchem unheilvollen Einfluß widerstand er?

11 Jakobs Sohn Joseph, der als Sklave verkauft worden war, kam in ein Land, in dem die Frauen im gesellschaftlichen Leben eine führende Rolle spielten. Welchen Weg wählte er, als er den Verführungskünsten der Frau seines Arbeitgebers ausgesetzt war? Er konnte wählen. Er hätte denken können, es schade ja niemandem, wenn er auf die Forderung seiner Herrin eingehe, und hätte die ganze Verantwortung ihr überlassen können. Er tat es aber nicht, sondern zog etwas weit Wichtigeres in Betracht. Beachten wir, mit welch entschiedenen Worten er der Verführerin entfloh: „Wie sollte ich dieses Übel tun und wider Gott sündigen?“ — 1. Mose 39:9.

12. Wie verrieten Esau und Jakob durch ihre Handlungsweise ihre Einstellung zu Gottes Forderungen?

12 Abrahams Enkel Esau und Jakob waren zu dem Sittenmaßstab, den Gott den Menschen bekanntgegeben hatte, grundverschieden eingestellt. Esau wuchs heran und wurde ein „jagdkundiger Mann, ein Mann des Feldes, Jakob aber [war] ein Mann ohne Tadel, der in Zelten wohnte“. (1. Mose 25:27, NW) Demnach war Esau wahrscheinlich nicht ohne Tadel. War er wegen seiner Liebe zur Jagd vielleicht zu häufig von zu Hause weg und daher nicht genügend unter der Aufsicht seiner gottesfürchtigen Eltern? Seine spätere Handlungsweise ließ erkennen, daß er ein ungestümer, nach Unabhängigkeit strebender Mensch war, der ein ungebundenes Leben, das ihm gestattete, zu tun und zu lassen, was er wollte, dem ruhigen, arbeitsreichen Leben eines Herdenbesitzers vorzog. In seiner Eigenliebe nahm er sich Frauen von den Töchtern Heths, die seiner Mutter viel Kummer machten. — 1. Mose 27:46.

13. Zu welcher verkehrten Handlungsweise hatte Moses sich versuchen lassen können, statt das Los des auserwählten Volkes Gottes zu teilen?

13 In Moses besitzen wir dagegen ein gutes Beispiel für Menschen, die sich bemühen, dem vortrefflichen Maßstab, den Gott seinen irdischen Dienern gegeben hat, zu entsprechen. Er hätte weiter als ägyptischer Königssohn im Schoße des Überflusses leben und tun und haben können, was sein Herz oder sein Auge begehrt hätte. Aus dem Bericht über ihn erfahren wir jedoch, daß er sich weigerte, „der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden“, und daß er es sich „erwählte ..., eher mit dem Volke Gottes übel behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben“. — Hebr. 11:24, 25.

Ein geschriebener Maßstab

14. Wie wurde Moses belohnt, und was gab Jehova nun seiner Vorbildnation als Richtschnur?

14 Da Moses nicht darauf bedacht war, sich selbst zu gefallen, sondern sich von dem unsichtbaren Gott leiten ließ und in dessen Kraft auszuharren hoffte, wurde er besonders begünstigt. Er wurde nämlich zu dem Mittler ernannt, durch den Gott der Nation, die er sich aus Ägypten erkauft hatte, ein geschriebenes Gesetz gab. Einige der grundlegenden Bestimmungen dieses Gesetzes lauteten: „Du sollst keine anderen Götter wider mein Angesicht haben. Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit sich deine Tage verlängern mögen auf dem Erdboden, den Jehova, dein Gott, dir gibt. Du sollst nicht morden. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch zeugen als Zeuge gegen deinen Mitmenschen. Du sollst nicht [irgend etwas, was deinem Mitmenschen gehört] ... begehren.“ — 2. Mose 20:3, 12-17, NW.

15. Welche wichtigen sittlichen Grundsätze sind in den grundlegenden Gesetzen, die den Israeliten am Berg Sinai gegeben wurden, eingeschlossen?

15 Bemerkenswert ist, daß jeder Israelit, der selbst über Recht und Unrecht hätte entscheiden wollen, sich zu einem Gott gemacht hätte. Unterordnung unter das Familienhaupt wird gefordert. Einen Mitmenschen des Rechts, zu leben, moralisch rein zu sein, sein Eigentum zu behalten und einen guten Namen zu haben, zu berauben, verbietet Gott. Sein geschriebener Maßstab warnt schließlich auch vor unrechten Wünschen und vor Habgier, der Wurzel aller Übel. Damit kein Israelit Unkenntnis dieser gerechten Forderungen vorschützen könnte, wurde den Eltern geboten, sie ihren Kindern von klein auf einzuschärfen. — 5. Mose 6:6-9.

16. Vor welcher verkehrten Handlungsweise sollte sich Jehovas Volk besonders hüten, wenn es in seiner Gunst bleiben wollte?

16 Israel wurde vor den schamlosen, unmoralischen Riten des heidnischen Götzenkultes gewarnt: „Denn du sollst nicht einen anderen Gott anbeten; denn Jehova, dessen Name Eifersüchtiger ist, ist ein eifersüchtiger Gott —; daß du nicht einen Bund machest mit den Bewohnern des Landes und, wenn sie ihren Göttern nachhuren und ihren Göttern opfern, man dich einlade, und du von ihrem Schlachtopfer essest, und du von ihren Töchtern für deine Söhne nehmest, und ihre Töchter ihren Göttern nachhuren und machen, daß deine Söhne ihren Göttern nachhuren.“ — 2. Mose 34:14-16, Fußnote.

17. Warum wurde den Israeliten verboten, mit den Völkern der umliegenden Länder Freundschaft zu pflegen?

17 Jehova wußte genau, welche Entwicklung der Dinge zu erwarten war. Es würde mit scheinbar harmlosen Freundschaften beginnen, damit, daß man die Gastfreundschaft jener Heiden annehmen würde. Ehe man sich’s versähe, würde man von der dem heidnischen Götzen geopferten heiligen Speise genießen und sich dadurch verpflichten, auch anderen Forderungen der falschen Religion zu entsprechen, ganz gleich, wie unmoralisch oder entwürdigend sie wären. Wer in alten Zeiten an jemandes Tisch Brot aß, verpflichtete sich, mit seinem Gastgeber auf freundschaftlichem Fuß zu bleiben. Wer am Tisch eines falschen Gottes aß, gelangte zu dem betreffenden Gott ebenfalls in ein freundschaftliches Verhältnis. Jehova forderte von seinen Anbetern jedoch ausschließliche Ergebenheit.

18. Wie entzog Jehova den Israeliten jede Möglichkeit, eine Handlungsweise damit zu rechtfertigen, daß jedermann es tue?

18 Da Jehova wußte, daß sein Volk mit der Zeit die Bräuche der umliegenden Völker, die ihre eigenen Maßstäbe aufgestellt hatten, annehmen und von Mehrheitsgruppen dazu getrieben würde, vom rechten Weg abzugehen, gebot er ihm: „Du sollst der Menge nicht folgen zum Übeltun; und du sollst bei einem Rechtsstreit nicht antworten, indem du dich der Menge nach neigest, das Recht zu beugen.“ (2. Mose 23:2) Er entzog den Israeliten jede Möglichkeit, eine verkehrte Handlung mit den Worten zu rechtfertigen: „Jedermann tut es.“

19. Wie sollten sich die Israeliten davor schützen, gegen Gottes gerechten Maßstab zu verstoßen, und inwiefern taten Simri und andere Israeliten dies nicht?

19 Damit sich sein Volk vor der verführerischen Sünde in acht nehmen könne, gebot ihm Jehova: „Daß ihr ... aller Gebote Jehovas gedenket und sie tuet, und daß ihr nicht umherspähet eurem Herzen und euren Augen nach, denen ihr nachhuret.“ (4. Mose 15:39) Ihre Sicherheit hing somit davon ab, daß sie sich fortwährend an Gottes gerechten Sittenmaßstab erinnerten und sich daran hielten. Hätten Simri, der Sohn Salus, und 24 000 weitere Israeliten diesen Rat befolgt, dann wäre es nicht so weit gekommen, daß sie hingerichtet wurden, weil sie mit entarteten Moabiterinnen unsittliche Beziehungen gepflegt hatten. — 4. Mose 25:1-9.

Niemand ausgeschlossen

20. Welches biblische Beispiel zeigt, daß zwischen Materialismus und sittlicher Ausschweifung oft eine gewisse Beziehung besteht, und warum handelte Jehova in diesem Fall sehr schnell?

20 Habgier und der Mangel an Gottesfurcht gehen Hand in Hand mit sexueller Zügellosigkeit. Das geht aus dem Bericht über Pinehas und seinen Bruder Hophni, die Söhne des Priesters Eli, die im Zelte Gottes in Silo dienten, deutlich hervor. Sie verachteten nicht nur die Opfer, die das Volk Jehova darbrachte, sondern nutzten auch ihre Vertrauensstellung aus, um ‘bei den Frauen zu liegen, die am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft dienten’. (1. Sam. 2:17, 22, 34, NW) Da griff Gott ein, um zu beweisen, daß er seinen Maßstab hochhält. Nachdem Eli genügend Zeit eingeräumt worden war, seine Söhne zu züchtigen, kam ein Mann Gottes mit der erschreckenden Botschaft zu ihm: „An e i n e m Tag werden sie [deine Söhne] beide sterben.“ Dieses Urteil wurde kurz danach vollstreckt, nämlich als die Philister die Israeliten in einer Schlacht besiegten und die heilige Bundeslade forttrugen. Stellung und Vorrechte enthoben Eli seiner Vaterpflichten nicht und schützten auch seine Söhne nicht vor der Bestrafung wegen ihrer gotteslästerlichen Handlungsweise.

21. Was lernen wir aus König Davids bitteren Erfahrungen, die er machte, nachdem er die Sünde mit Bathseba begangen hatte?

21 Niemand kann vor Gott behaupten, er sei ein besonderer Fall, der eine Abweichung von den strengen Regeln, die einen rechten Wandel bestimmen, verlange. Selbst die Königswürde rechtfertigte König Davids Vorgehen nicht, der die Frau eines anderen Mannes begehrte und deswegen den Tod ihres Mannes verursachte, damit er sein unrechtmäßiges Verlangen befriedigen konnte. Sein Leben wurde zwar verschont, aber das Kind, das Bathseba ihm gebar, starb, und seine Söhne und seine vertrauten Diener bereiteten ihm danach zeit seines Lebens Kummer und Sorgen. Sogar seine Frauen, das heißt seine Nebenfrauen, wurden von einem seiner widerspenstigen Söhne öffentlich entehrt. — 2. Sam. 12:1-14; 16:21, 22.

22. Warum wurde Salomo mit Recht Unglück für sein Königreich angekündigt?

22 Salomo, Davids zweiter Sohn von Bathseba, begann gegen Ende seiner Regierung, den gerechten göttlichen Maßstab außer acht zu lassen. Er mehrte sich die Frauen, indem er sich Frauen aus den heidnischen Nationen nahm, Frauen, die die Anbetung ihrer falschen Götter in das Land Israel einführten. Aus dem Bericht erfahren wir, wie er sich um diese Frauen, die sich nicht unterordnen wollten und die den Gott ihres Mannes verachteten, bemühte und wie er für ihre Götzen Tempel baute. Jehova verordnete, daß nach dem Tode Salomos Unglück über dessen Königreich kommen sollte. Zehn Stämme erhoben sich gegen die Herrschaft seines Sohnes und gründeten ein unabhängiges Königreich. Nur zwei Stämme blieben dem König in Jerusalem treu.

23. (a) Warum wurde der Sturz der Könige Israels und Judas von Jehova vorhergesagt und zugelassen? (b) Was hatten die aus der Verbannung zurückgekehrten Juden bis zur Zeit Esras noch nicht gelernt?

23 Mit wenig Ausnahmen erfüllten auch die späteren Könige von Juda und Israel Gottes Forderungen nicht; sie pflegten unsittliche Beziehungen zu falschen Göttern und verunreinigten sich durch unzüchtige religiöse Riten. Schließlich überließ Jehova ihre Königreiche den assyrischen und babylonischen Eroberern, und das Land Juda blieb siebzig Jahre verödet. Dann sorgte Jehova in seiner Barmherzigkeit dafür, daß die Juden befreit wurden und in ihr Land zurückkehren konnten. Entsprachen sie danach seinem Sittenmaßstab? Nein, denn sie hielten sich von den Kanaanitern und anderen Nichtisraeliten, die um sie herum wohnten, nicht getrennt. Der Schriftgelehrte Esra war entsetzt, als er erfuhr, daß sie für sich und ihre Söhne heidnische Frauen genommen hatten. Unverzüglich warnte er sie vor Gottes Strafurteil gegen die Übeltäter. Nach seinen ernüchternden und ermahnenden Worten erklärten sich die Juden bereit, sich von ihrem unreinen Zustand zu reinigen: „So laßt uns jetzt einen Bund machen mit unserem Gott, daß wir alle [heidnischen] Weiber, und die von ihnen geboren sind, hinaustun, nach dem Rate meines Herrn [Jehovas, NW].“ (Esra 10:3) Die Entscheidung war für sie lebenswichtig. Sie wandte die furchtbaren Folgen ab, die der Zorn Jehovas für sie hätte haben können.

Nationen nach Gottes Maßstab gerichtet

24. Geht Jehova nur gegen Einzelpersonen vor, die die Forderungen seines gerechten Maßstabes außer acht lassen? Führe Beispiele an.

24 Nicht nur Einzelpersonen, sondern auch ganze Nationen siegten oder unterlagen in der Vergangenheit, je nachdem, ob sie den gerechten Maßstab des unveränderlichen Gottes ehrten oder ihn außer acht ließen. Moab, Ammon und Edom — alles semitische Nationen, die die Israeliten verachteten und haßten und die ihr Land begehrten und vermessen gegen Jehova redeten — wurden vernichtet und verwüstet, wie der gerechte Gott es verordnet hatte. (Hes. 25:1-14) Die geschäftstüchtigen und habgierigen Phönizier brachen ihren Bund mit Israel und begannen, gefangene Juden in die Sklaverei zu verkaufen. Der Gott Israels brachte Unglück über sie, zuerst durch Nebukadnezar von Babylon und später durch Alexander von Griechenland.

25. Wie wirkte Gottes Gerechtigkeit in Verbindung mit der ganzen Nation Juda und mit der ganzen Nation Israel, und warum?

25 Selbst die Königreiche Juda und Israel lebten hartnäckig sich selbst zu Gefallen und folgten dem Weg ihrer heidnischen Nachbarnationen. Durch seine Propheten tadelte Jehova sie wegen ihrer unzüchtigen und unmoralischen Bräuche. Er nannte sie „Töchter einer Hure“ und sagte von ihnen, sie ‘begehrten nach ihren Liebhabern’ (HSK). Doch sie mißachteten seine Warnung, und er gab sie, wie er ihnen durch sein Urteil angekündigt hatte, der Schlachtung hin: „Ich will eine Versammlung wider sie heraufführen und sie zur Mißhandlung und zur Beute übergeben. Und die Versammlung wird sie steinigen und sie mit ihren Schwertern zerhauen; ihre Söhne und ihre Töchter wird sie töten und ihre Häuser mit Feuer verbrennen. Und so werde ich die Schandtat wegschaffen aus dem Lande.“ (Hes. 23:5, 46-48) Wie töricht von jenen hochbegünstigten Völkern, den Maßstab, den Jehova zu ihrem Wohl und zu ihrem Glück festgelegt hatte, zu verachten!

26. Wie gab Jehova seinem Vorbildvolk durch seinen Propheten Maleachi die Zusicherung, daß er sich hinsichtlich seines gerechten Maßstabes nicht verändert?

26 Selbst nach den Tagen Esras sanken die Juden wieder auf das tiefe sittliche Niveau ihrer heidnischen Nachbarvölker. Durch seinen Propheten Maleachi warnte Gott sie wiederum ernstlich vor der Gefahr, in der sie sich befanden: „Ich werde euch nahen zum Gericht und werde ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer und gegen die Ehebrecher und gegen die falsch Schwörenden; und gegen die, welche den Tagelöhner im Lohn, die Witwe und die Waise bedrücken und das Recht des Fremdlings beugen und mich nicht fürchten ... Denn ich, Jehova, ich verändere mich nicht.“ (Mal. 3:5, 6) Gottes Ansicht über die hier besonders erwähnten verwerflichen Handlungen bleibt stets dieselbe. Er hat sie bisher nicht geändert, und er wird sie auch in Zukunft nicht ändern. Er wird niemand, der willentlich gegen seinen gerechten Maßstab verstößt, übersehen.

Sich nicht mit der Menge fortreißen lassen

27. Was ist über die Meinung der Mehrheit der unvollkommenen Menschen in solchen Angelegenheiten zu sagen?

27 Der einzelne oder die Nation, die sich von der Mehrheit der unvollkommenen, sündigen Menschen ungebührend beeinflussen läßt, gerät in eine Gefahr. Wer zum Beispiel in den Tagen Noahs der Mehrheit folgte, handelte verkehrt und wurde von Gott verurteilt. Das Sprichwort „Zu mehreren ist man sicherer“ traf in diesem Fall nicht zu. Etwas, was allgemein beliebt und althergebracht ist, entspricht selten dem, was mit Gottes Willen übereinstimmt.

28. Welche geistige Einstellung bekundeten alle Treuen der alten Zeit, die in Gottes geschriebenem Wort lobend erwähnt werden?

28 Die Menschen dagegen, die dem Willen Gottes entsprechend lebten, standen dem bequemen Weg der Mehrheit stets skeptisch gegenüber. Noah, Abraham, Hiob, Jakob und andere treue Diener Jehovas folgten der Minderheit. Sie ließen sich nicht mit der Mehrheit fortreißen. Sie wußten, daß die Gedanken und Wege des Schöpfers weit erhabener und weit gewichtiger sind als die Gedanken und Wege der Menschen. (Jes. 55:9) Sie wollten lieber mit ewigem Leben in der von Gott verheißenen vollkommenen neuen Ordnung belohnt werden, als „den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben“ oder sich selbst zu Gefallen zu leben. (Hebr. 11:25) Jene Treuen werden nun bald diesen unschätzbaren Lohn empfangen.

29. Zu welchen Schlußfolgerungen sollten gottesfürchtige Menschen heute kommen?

29 Wer anerkennt, daß diese auserlesenen Geschichtsberichte der Bibel Belehrungen und Richtlinien enthalten, die wir in der heutigen weltweiten Krise benötigen, verrät Weisheit. Ja, weise ist der, der anerkennt, daß kein Mensch mit Recht behaupten kann, jeder könne so leben, wie es ihm gefalle, ohne Rücksicht auf die Interessen und das Wohl seiner Mitmenschen und ohne Rücksicht auf den Sittenmaßstab, den der Schöpfer verordnet hat! Einzelpersonen oder Nationen, die sich vermessen über Gottes Ordnung hinwegsetzen und sich nicht an den Sittenmaßstab halten, den er für seine Geschöpfe festgelegt hat, gehen ins Verderben.

30. Welche Gewißheit erhalten wir, wenn wir in Betracht ziehen, wie Gott mit den Menschen in der Vergangenheit gehandelt hat?

30 Gottes Handlungsweise mit denen, die in der Vergangenheit seinen gerechten Sittenmaßstab entweder in Ehren gehalten oder ihn verachtet haben, ist für uns von größter Bedeutung. Warum? Paulus, ein Apostel Jesu Christi, antwortet: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können.“ (Röm. 15:4) Wir können dessen gewiß sein, daß sich Gottes Sittenmaßstab nicht ändern wird, denn Jehova wird mit Recht als der „Vater der himmlischen Lichter“ beschrieben, bei dem „es keine Veränderung von der Drehung des Schattens“ gibt. (Jak. 1:17) Er ist tatsächlich der unveränderliche, ewige Gott.

[Bild auf Seite 427]

Joseph flieht die Verführung.

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