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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
w68 1. 5. S. 278-284

Die moralische Verpflichtung der Jugend

„Höret, Söhne, die Unterweisung des Vaters, und merket auf, um Verstand zu kennen!“ — Spr. 4:1.

1. Was sehen wir, wenn wir das Wachstum einer jungen Pflanze beobachten?

JUNGE, gutgedeihende Pflanzen, die ihre Wurzeln tief ins feuchte Erdreich treiben und die immer größere Blätter entwickeln, bereiten Gott, dem Schöpfer, Ehre und sind eine Lust für das menschliche Auge. Solange die Wurzeln das mineralhaltige Wasser aufnehmen und weitergeben und solange die Sonne täglich die nötige Wärme spendet, wächst und gedeiht die Pflanze. Schließlich erreicht sie das Stadium der Reife und trägt Frucht. Sie kann auch den Unbilden der Witterung immer besser standhalten.

2. Wieso gleichen heute viele Jugendliche einer wachsenden Pflanze?

2 Die heutige Jugend, das heißt junge Menschen zwischen dem Kindesalter und der Mündigkeit, können durch die Beobachtung einer jungen Pflanze viel lernen. Sobald die Pflanze aus dem Boden keine Nahrung mehr aufnimmt, verdorren oder verfaulen die Wurzeln, der Stengel welkt, und schließlich verdorrt die Pflanze und kann verbrannt werden. Viele Jugendliche könnten heute mit einer solchen Pflanze verglichen werden. Sie wollen es nicht wahrhaben, daß ihre innere Stärke davon abhängt, daß sie mit Gott verbunden sind. Es fehlt ihnen an moralischer Kraft. Ihre Lebensweise macht Gott keine Ehre und bereitet gottesfürchtigen Männern und Frauen keine Freude.

3. Was zeigt, daß die meisten jungen Leute heutzutage ohne Hoffnung sind und keine Vorstellung von der Zukunft haben?

3 Blicke einmal um dich, und beachte die Tatsachen, die diese traurige Schlußfolgerung stützen. Nach den statistischen Angaben des Bundeskriminalamtes der USA lag zum Beispiel in den Vereinigten Staaten „die Zahl der Verhaftungen von Verbrechern unter 19 Jahren im Jahre 1965 um 47 Prozent höher als im Jahre 1960“. Im kommunistischen Ungarn begehen Jugendliche fast alle Straftaten, die es gibt: Vergewaltigungen, Schmuggel, Rauschgifthandel, Devisenvergehen und Rassenfeindlichkeit. Ein russischer Regierungsbeamter fragt: „Was ist los? Warum werden wir in dieser wunderbaren Zeit, in der der materielle Wohlstand und das kulturelle Niveau des Volkes ständig steigen, dieses Übel nicht los? Warum hört der Rowdy nicht auf, Gewalttaten zu begehen ...?“

4. Was machen Beamte und andere Leute aufgrund ihrer Beobachtungen für die immer schlimmer werdenden Zustände verantwortlich?

4 In vielen Großstädten ist man bestürzt über die Gefahren, die den Bürgern drohen. Vergewaltigungen, Überfälle und sadistische Gewalttaten nehmen überhand, und immer häufiger werden solche Verbrechen von Jugendlichen begangen. Polizeibeamte und Soziologen, die die Ursachen für diesen Anstieg der Kriminalität zu ermitteln suchen, sagen, „ein Geist der Gesetzlosigkeit“, „eine Zerrüttung des Familienlebens“ und „ein Sittenverfall“ würden wesentlich dazu beitragen. Ein New Yorker Polizeiinspektor erklärte: „Es ist eine Kettenreaktion. Die Nichtachtung der Eltern führt zur Nichtachtung der Polizei und des Gesetzes im allgemeinen. Diese Nichtachtung wird in vielen Fällen sogar zur Feindschaft.“ Ein Polizeibeamter von Detroit kam zu folgendem Schluß: „Die Rebellion der Jugend — sowohl der weißen wie der farbigen — ist wahrscheinlich eine Zeiterscheinung.“

5. Wieso ist die Entwicklung der heutigen Weltlage eine Erfüllung dessen, was der Apostel Paulus vorhersagte?

5 Wie sich jeder vernünftige Mensch denken kann, führt diese Tendenz, die Obrigkeit zu mißachten, schließlich zwangsläufig zu völliger Anarchie, zu einem Zustand, in dem niemand mehr seines Eigentums oder seines Lebens sicher ist. Die Verhältnisse, die heute auf der ganzen Erde herrschen, entsprechen tatsächlich den vorhergesagten Verhältnissen, die die „letzten Tage“ des gegenwärtigen Systems der Dinge kennzeichnen sollten, denn der christliche Apostel Paulus sagte, diese Tage seien daran zu erkennen, daß es „kritische Zeiten“ sein würden, Zeiten, „mit denen man schwer fertig wird“, denn die Menschen würden „eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung“. (2. Tim. 3:1-3) Siehst du diese Situation in der ganzen Welt? Dann ist es an der Zeit, daß du als Jugendlicher dich fragst, wo du stehst und welche Verpflichtungen du in diesen letzten Tagen eines zum Untergang verurteilten Systems der Dinge hast.

LASS DICH IN SITTLICHEN GRUNDSÄTZEN UNTERWEISEN

6. Warum ist die Jugend moralisch verpflichtet, jetzt auf ihren Gott und Schöpfer zu hören?

6 Du solltest nun über das Stadium hinaus sein, in dem du „wie ein Unmündiger zu reden, wie ein Unmündiger zu denken, wie ein Unmündiger zu überlegen“ pflegtest. (1. Kor. 13:11) Du solltest dich nun nicht mehr nur von den unmittelbaren Wünschen des Fleisches leiten lassen, sondern immer mehr den Verstand gebrauchen. Du bist daher verpflichtet, zu hören, was Gott, dein himmlischer Vater, dir über das Leben zu sagen hat, und solltest dich dann von seinem Rat leiten lassen. „Höret, Söhne, die Unterweisung des Vaters, und merket auf, um Verstand zu kennen!“ (Spr. 4:1) Wenn du dich von Jehova Gott in sittlichen Grundsätzen unterweisen läßt, wirst du bestimmt verständig werden.

7. Welchen liebevollen Rat gibt Jehova jungen Menschen?

7 Es ist tröstlich, zu wissen, daß sich Jehova um dich kümmert und dir auf sittlichem Gebiet mit vortrefflichem Rat zur Seite steht. In dem Maße, in dem du diesen Rat suchst und dich daran hältst, in dem Maße kannst du deiner Zukunft zuversichtlich und in der Gewißheit entgegenblicken, daß du die Kraft haben wirst, den Prüfungen standzuhalten, die in diesen kritischen Zeiten noch über dich kommen mögen. Beachte, wie der Schöpfer dich anspornt, im Interesse deiner Sicherheit weise zu handeln: „Mein Sohn, bewahre meine Worte, und birg bei dir meine Gebote; bewahre meine Gebote und lebe, und meine Belehrung [mein Gesetz, NW] wie deinen Augapfel.“ — Spr. 7:1, 2.

8. (a) Warum solltest du die göttliche Unterweisung beachten? (b) Wer ist das „fremde Weib“, vor dem du dich hüten solltest?

8 Wieso wird das Beachten der Gesetze und der Satzungen Gottes dein Leben verlängern? Die weiteren inspirierten Worte Salomos sagen uns, daß uns diese kluge Handlungsweise „bewahre vor dem fremden Weibe, vor der Fremden, die ihre Worte glättet“. (Spr. 7:5) Was denkst du, wer dieses „fremde Weib“ ist? Es muß eine Veranschaulichung der Versuchungen zu einem unanständigen, unsittlichen Benehmen sein, das allen, die sich „Christen“ nennen und die angeblich den wahren Gott anbeten, völlig fremd sein sollte! Besonders Jünglinge und Mädchen, bei denen sich der ihnen vom Schöpfer eingepflanzte Geschlechtstrieb machtvoll zu regen beginnt, sind der Gefahr, unsittlich zu handeln, ausgesetzt.

9. (a) Beschreibe das anschauliche Wortbild, das im siebenten Kapitel der Sprüche zu finden ist? (b) Was sollte diese Warnung bei dir bewirken?

9 In den folgenden Versen des siebenten Kapitels der Sprüche wird durch ein Wortbild auf anschauliche Weise gezeigt, wie junge, unerfahrene Menschen, denen es am richtigen Sittlichkeitsempfinden mangelt, den Versuchungen zum Opfer fallen und einen Weg einschlagen, auf dem sie der Hurerei und dem Ehebruch frönen. Da es dem in der Veranschaulichung erwähnten Jüngling ‘an Herz mangelte’ (NW), das heißt, da es ihm an guten Beweggründen fehlte, die sein Leben beeinflußt hätten, stürzte er sich ins Unglück. Er steuerte in den Abendstunden auf das Haus der Verführerin zu. Gott gibt dir und allen jungen Menschen den dringenden Rat: „Fliehe ... die Begierden, die der Jugend eigen sind.“ „Flieht vor der Hurerei.“ (2. Tim. 2:22; 1. Kor. 6:18) Wenn du diesen Rat annimmst, dann versuchst du nicht, wie weit du gehen kannst, ohne Hurerei zu begehen. Du gehst nicht mit jemandem vom anderen Geschlecht aus und benimmst dich dann so, daß deine Sinnlichkeit erregt wird. Im Gegenteil, du fliehst schon beim ersten Anzeichen von Gefahr, wie Joseph floh, als ihn die Frau Potiphars verführen wollte. — 1. Mose 39:7-9, 12.

10. Wieso verraten Gottes Anforderungen im Hinblick auf das Geschlechtsleben Weisheit im Gegensatz zu der laxen Geschlechtsmoral der Weltmenschen?

10 Nach Gottes Sittenmaßstab sind Geschlechtsbeziehungen nur innerhalb der Ehe erlaubt und darf ein Mann nur e i n e Frau und eine Frau nur e i n e n Mann haben. Wenn du einen Augenblick über diese Anforderung nachdenkst, wirst du erkennen, wie weise sie ist im Unterschied zu der laxen Geschlechtsmoral, der man heute unter Weltmenschen in allen Ländern begegnet. Die Anpassung an diese göttliche Einrichtung fördert das Vertrauen unter den Menschen und bekämpft die Habsucht, die zu Lügen, Diebstahl, Betrug und Streit führt. (Jak. 4:1-4) Sie trägt zur richtigen Beherrschung der Sinnlichkeit bei. Dank dieser göttlichen Einrichtung haben ehrbare Menschen das Recht, ihre Art hervorzubringen, wie Gott es ursprünglich den ersten Menschen geboten hatte. — 1. Mose 1:28.

11. Welche schädlichen Folgen kann die Mißachtung des göttlichen Sittenmaßstabes unter anderem haben?

11 Die sexuelle Freiheit führt dagegen zu Verwirrung, zu Streit und zu einer Ausbreitung der Geschlechtskrankheiten, die erschreckende Ausmaße angenommen hat. Nach einem Bericht der Amerikanischen Ärztevereinigung vom 1. September 1965 sind die Geschlechtskrankheiten für die Vereinigten Staaten zum „dringendsten“ Infektionskrankheitsproblem geworden. Die Zahl der Syphilisfälle unter Minderjährigen hat sich in den letzten fünf Jahren fast verdreifacht. In Amerika werden pro Minute zwei Personen angesteckt. Auch in Schweden und anderen Ländern hat die Ausbreitung der Syphilis beunruhigende Ausmaße angenommen.

12. Warum ist es töricht, zu denken, die Geschlechtskrankheiten seien heute keine so schlimme Geißel mehr wie früher?

12 Es wäre sehr töricht, sich einreden zu wollen, die Geschlechtskrankheiten seien bei den gewaltigen Fortschritten der medizinischen Wissenschaft heute längst nicht mehr eine solch schlimme Geißel wie früher. Man sollte nicht vergessen, daß Syphilis und Gonorrhöe ein Mädchen für das ganze Leben unfruchtbar machen können. Sie können einen Jüngling zeugungsunfähig machen und können sogar Totgeburten verursachen oder dazu führen, daß ein Kind blind oder schwachsinnig geboren wird. Medizinische Forschungen auf diesem Gebiet haben ergeben, daß die Leber das Hauptangriffsziel der Erreger dieser Krankheiten ist und daß von diesem Organ aus der ganze Körper geschädigt werden kann.

13. Was wollte der Schöpfer mit den Worten in Sprüche 7:23 sagen, und wozu solltest du aufgrund dieser Erkenntnis entschlossen sein?

13 Verstehst du nun, warum der allweise Gott den Bibelschreiber in diesem Zusammenhang die Worte niederschreiben ließ: „Bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet ... und [er] nicht weiß, daß es [seine törichte Handlungsweise] sein Leben gilt“? (Spr. 7:23) Der einzig sichere Weg, der Weg, auf dem du am Leben bleiben kannst, führt über die Anerkennung der sittlichen Grundsätze, die in Gottes geschriebenem Wort zu deinem Schutz niedergelegt sind.

DEINE MORALISCHE VERPFLICHTUNG DEN ELTERN GEGENÜBER ANERKENNEN

14. Welche von Gott festgelegte Ordnung sollte in einem christlichen Haushalt eingehalten werden und welche moralische Verpflichtung bringt das für dich mit sich?

14 Gott hat in seiner Liebe auch dafür gesorgt, daß dir liebende Eltern zur Seite stehen, bis du ins Erwachsenenalter kommst. Du solltest deinen Vater und deine Mutter als zu der Verbindung gehörend betrachten, die zwischen dir und Jehova Gott besteht, denn er hat sie mit der Aufgabe betraut, dich für das künftige Leben eines Erwachsenen zu erziehen. Er gebot ihnen: „Zieht sie [eure Kinder] weiterhin auf in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ Und dir gilt seine Anweisung: „Seid euren Eltern in allem gehorsam, denn das ist wohlgefällig im Herrn.“ (Eph. 6:4; Kol. 3:20) Du hast daher auch die moralische Verpflichtung, dich deinen Eltern unterzuordnen und ihren Forderungen zu entsprechen, sofern diese mit Gottes Willen übereinstimmen.

15, 16. Wie bewies Jesus, daß er zu der von Gott festgelegten Ordnung richtig eingestellt war, und wie läßt sich dies auf dein Elternhaus übertragen?

15 Beachte und beherzige zum Beispiel den vortrefflichen Bericht über den jungen Jesus. Als er in seiner frühen Jugend einmal drei Tage von seinen Eltern getrennt war, war er nicht von zu Hause weggelaufen, um mit einer Bande Jugendlicher auf Abenteuer auszugehen oder um sich der elterlichen Aufsicht zu entziehen. Seine Eltern fanden ihn schließlich im Tempel, in ein ernstes Gespräch mit älteren Männern vertieft. Seine Mutter fragte ihn verständlicherweise: „Warum hast du so an uns gehandelt? Sieh, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.“ Sagte Jesus nun zu ihnen, er sei doch alt genug und komme allein zurecht? Nein, nichts deutet darauf hin, daß er so gedacht hätte. Der Bericht sagt: „Er zog mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er blieb ihnen untertan.“ — Luk. 2:48, 51.

16 Jesus wußte, daß seine Eltern nach den Bestimmungen des Gesetzes Gottes durchaus das Recht hatten, zu wissen, wo er sich aufhielt, mit wem er zusammen war und was er tat, damit sie der ihnen von Gott übertragenen Aufgabe gewissenhaft nachkommen konnten. Auch deine Eltern haben dieses Recht, und du bist moralisch verpflichtet, mit ihnen zusammenzuarbeiten, damit sie ihrer Aufgabe, dich zu lenken und zu behüten, nachkommen können und damit sie nicht schließlich das schmerzliche Gefühl haben müssen, ihre Pflicht versäumt zu haben.

17. Wie betrachtet Gott deinen Gehorsam oder deinen Ungehorsam gegenüber deinen Eltern?

17 Wenn deine Eltern verlangen, daß du zu einer bestimmten Zeit zu Hause bist, wenn sie dich nicht allein mit jemandem vom anderen Geschlecht ausgehen lassen und wenn sie dich vor dem Zigarettenrauchen, vor dem Genuß von Rauschmitteln und Alkohol sowie vor einem zu vertraulichen Verhältnis zu einer anderen Person warnen, dann erwartet Gott von dir, daß du ihren Wünschen so entsprichst, als wären es seine Wünsche. Ungehorsam gegenüber den Anweisungen deiner Eltern ist in den Augen des Schöpfers Ungehorsam gegen ihn, und er wird niemand, der seine Anordnungen außer acht läßt, segnen.

DIE VERPFLICHTUNG, ZUR GUTEN ATMOSPHÄRE IN DER FAMILIE BEIZUTRAGEN

18. Wieso kann gesagt werden, viele Jugendliche kämen ihrer moralischen Verpflichtung, die sie in Verbindung mit der Atmosphäre in der Familie haben, nicht nach? Welche Fragen könntest du dir stellen?

18 Oft sagen junge Leute, die sich mit ihresgleichen auf der Straße herumtreiben, zu ihrer Entschuldigung, es sei zu Hause langweilig, es herrsche eine trübsinnige Atmosphäre und jeder gehe seinen Weg. Das läßt eine weitere moralische Verpflichtung des Jugendlichen erkennen. Du bist verpflichtet, zusammen mit deinen Eltern und den anderen Familienangehörigen euer Heim zu einem Bollwerk des Friedens und der Ordnung inmitten einer chaotischen Welt zu machen. Wenn bei euch zu Hause eine solche Atmosphäre herrscht, daß man nicht gern wiederkommt, dann bist du bis zu einem gewissen Grad mitverantwortlich. Es ist leicht, die Atmosphäre und die Verhältnisse zu Hause zu kritisieren. Wäre es aber nicht besser und christlicher, etwas zu unternehmen, um die Situation zu ändern, statt sich nur darüber zu beklagen? Hast du bewiesen, daß du bereit bist, deinen Eltern zu helfen, und daß du an deinem Elternhaus wirklich interessiert bist? Nur ein ausgesprochener Egoist betrachtet das Elternhaus als einen Ort, wo man seine Kleider aufbewahren und wo man eine Mahlzeit einnehmen kann, wenn es einem nicht paßt, woanders essen zu gehen.

19. Was konntest du tun, um dich auf die Zeit vorzubereiten, da du ein guter Ehepartner sein möchtest?

19 Sicher möchtest du wie alle anderen normalen, gesunden Jugendlichen eines Tages heiraten und eine glückliche Familie haben. Was tust du aber, um dich auf diese Rolle vorzubereiten? Läßt du dir die vielen wunderbaren Gelegenheiten, von deinen Eltern die praktische Seite der Führung eines Haushalts kennenzulernen, entgehen? Bist du ein Mädchen, dann kannst du dich von deiner Mutter oder von einer deiner älteren Schwestern in die Geheimnisse einer guten Hausfrau einweihen lassen. Bist du ein Junge, so wird dir der Vater bestimmt gern zeigen, wie man gewisse Reparaturen und andere Arbeiten ausführt, die zum Unterhalt jeder Wohnung oder jedes Hauses notwendig sind. Ist es nicht vernünftig, sich darauf vorzubereiten, später einmal ein guter Ehepartner zu sein?

20. In welchem Maße solltest du finanziell zur Unterstützung der Eltern und anderer abhängiger Angehöriger beitragen?

20 Eine weitere Verpflichtung, der junge Menschen heute oft nicht nachkommen, ist die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern, wenn diese älter werden. Vergiß nicht die Worte des Apostels Paulus: „Bestimmt hat jemand, der für die Seinigen, und besonders für seine Hausgenossen, nicht sorgt, den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.“ (1. Tim. 5:8) Es könnte sein, daß du eine solche Verpflichtung hast. Wenn ja, dann solltest du nicht alles, was du verdienst, für dich persönlich ausgeben, sondern deine Wertschätzung für die Bequemlichkeiten, die du zu Hause genießt, großzügig auf konkrete Weise zum Ausdruck bringen.

21. Welche moralische Verpflichtung hast du, was die Vorkehrungen betrifft, die deine Eltern treffen, damit du im Kreise der Familie und außerhalb des Elternhauses die Bibel studieren kannst?

21 Wenn deine Eltern gottesfürchtige Christen sind, sorgen sie bestimmt dafür, daß im Kreise der Familie ein Bibelstudium durchgeführt wird. Du bist verpflichtet, sie dabei voll und ganz zu unterstützen. Du bist verpflichtet, dir den dafür vorgesehenen Abend und auch die anderen Zeiten, zu denen sie von dir erwarten, daß du mit ihnen zu den Zusammenkünften der Versammlung gehst, freizuhalten. Keine andere Beschäftigung und keine andere Verbindung, die du haben magst, darf dich daran hindern, solche Gelegenheiten wahrzunehmen, durch die die Familieneinheit und dein Glaube gestärkt werden. Denke daran, daß die Bibel sagt: „Ohne Glauben ... ist es unmöglich, ihm [Gott] wohlzugefallen.“ — Hebr. 11:6.

DEINE MORALISCHE VERPFLICHTUNG AUSSERHALB DES ELTERNHAUSES

22. Wer beobachtet dich stets, auch wenn dich deine Eltern oder dein Arbeitgeber nicht sehen, und was wird von dir erwartet?

22 Auch außerhalb des Elternhauses — in der Schule oder am Arbeitsplatz, wo du nicht unter der unmittelbaren Aufsicht der Eltern bist — solltest du nie vergessen, daß du von unserem himmlischen Vater stets beobachtet wirst. (Spr. 15:3) Alles, was du tust, kann Gott und deine Eltern ehren oder Schmach auf sie bringen. Der Schöpfer, dein himmlischer Vater, verpflichtet dich, „alles zur Verherrlichung Gottes“ zu tun. (1. Kor. 10:31) Es wäre gut, du würdest dich in dieser Hinsicht von Zeit zu Zeit prüfen, um dich zu vergewissern, ob du nicht etwa einen Weg verfolgst, der deinen Eltern Gram und Herzeleid bereiten könnte. — Spr. 17:25.

23. Wie sollten deine Mitmenschen, was deine moralische Verpflichtung betrifft, über dich als Anbeter Jehovas denken können?

23 Bist du in der Schule oder da, wo du wohnst, als der wildeste Junge oder als das Mädchen bekannt, das so aussieht oder sich so benimmt wie ein berühmter Filmstar, der eng anliegende, besonders gewagte Kleider trägt? Oder bist du als ein Mensch bekannt, der an seinen Mitmenschen aufrichtig interessiert und durch und durch ehrlich ist, der stets entschieden für Gerechtigkeit und Wahrheit eintritt und mit dem man einfach gern zusammen ist? Machst du großzügig mit, wenn einer oder mehrere deiner Kameraden in der Schule oder am Arbeitsplatz stehlen, schmutzige Redensarten führen oder sich über schlüpfrige Dinge unterhalten, oder ziehst du dich zurück und verkehrst nicht mehr mit ihnen?

24. Über welche Fragen solltest du als Jugendlicher einmal nachdenken?

24 Macht es dir nichts aus, mit jugendlichen Heuchlern zusammen zu sein, die sich, sobald der Lehrer oder der Arbeitgeber den Rücken kehrt, wie Anarchisten benehmen? Was hältst du von den jugendlichen Vandalen, die von Zeit zu Zeit öffentliches Eigentum mutwillig zerstören und dadurch ungeheure Schäden verursachen, Schäden, die durch höhere Steuern gedeckt werden müssen, die von deinen eigenen oder von anderen hart arbeitenden Eltern gefordert werden? Wie verhältst du dich zu den Vorschriften über die Geschwindigkeits­begrenzung und gegenüber den Polizeibeamten? Respektierst du sie wenigstens wegen des guten Zwecks, dem sie dienen, oder stehst du mit den Beamten auf Kriegsfuß und kümmerst dich nicht um die Vorschriften? Du bist in Gottes Augen verpflichtet, in all diesen Dingen seinem Willen zu entsprechen.

25. Was empfiehlt dir Gott zu tun, wenn die Frage entsteht, ob du Gottlose in ihren Gedanken und Plänen unterstützen solltest?

25 Wenn eine Gruppe Jugendlicher beisammen ist, fällt es manchmal plötzlich einem von ihnen ein, sie könnten auf ein Abenteuer ausgehen oder irgend etwas unternehmen, wodurch sie aber mit dem Gesetz in Konflikt kämen. Was tust du in einem solchen Fall? Zeigst du, daß du dich von höheren Grundsätzen leiten läßt, oder läßt du dich von der Menge dazu treiben, etwas mitzumachen, was du später lange bereuen würdest? Gott sagt ausdrücklich, wie man in einer solchen Lage handeln sollte: „Mein Sohn, wandle nicht mit ihnen auf dem Wege, halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfade, denn ihre Füße laufen dem Bösen zu.“ (Spr. 1:15, 16) Du kannst von Jehova jederzeit, ganz gleich, wo du bist und in welcher Situation du dich befindest, zu deinem Nutzen weisen Rat erhalten. Nimm diesen Rat an, und du wirst deinen moralischen Verpflichtungen nachkommen können.

DEINER VERPFLICHTUNG GEGENÜBER JEHOVA NACHKOMMEN

26. Was empfiehlt dir Gott zu tun, um glücklich zu werden, und warum ist sein Rat viel wertvoller als irgendein anderer Rat?

26 Da Jehova die Menschen ursprünglich erschaffen hat, weiß er am besten, was sie wirklich glücklich macht und was ihnen förderlich ist. Er empfiehlt dir nicht, die ehrgeizigen Ziele weltlichgesinnter Menschen anzustreben, die nicht reich genug werden können und die mit ihren Erfolgen großtun. Im Gegenteil, er rät: „Liebt nicht die Welt, noch die Dinge in der Welt. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles in der Welt — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Schaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat — stammt nicht vom Vater, sondern stammt von der Welt.“ (1. Joh. 2:15, 16) Du bist also moralisch verpflichtet, das Richtige zu wählen: Gottes Gunst, nicht den Beifall der Welt.

27. Wie zeigt Lukas in seinem Bericht auf dramatische Weise, daß uns Jesus von seiner Jugend an und bis zu seinem Tod das beste Beispiel gegeben hat?

27 Jesus Christus ist das nachahmenswerteste Beispiel. Er hatte als Sohn den richtigen Respekt vor Vater und Mutter und war an seinem Elternhaus interessiert. Obwohl jung und kräftig, sagte er nicht stolz, er könne für sich selbst sorgen. Er vertraute auf Gottes Führung und Schutz. Hingebungsvoll stellte er sich seinem Vater zur Verfügung. Als in den letzten prüfungsreichen Stunden seines Lebens sein Schweiß wie große Blutstropfen wurde, betete er: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.“ (Luk. 22:42, 44) Jesus bemühte sich in seinem ganzen Leben tatsächlich, seinen moralischen Verpflichtungen gegenüber Gott nachzukommen. Wenn du seinen Fußtapfen genau nachfolgst, wirst du entsprechend Erfolg haben, und auch du wirst von Jehova besonders begünstigt werden.

28 Welche vortrefflichen Gedanken aus dieser Betrachtung deiner moralischen Verpflichtungen solltest du dir merken?

28 Respektiere den gerechten Sittenmaßstab, den uns der unveränderliche Gott gegeben hat, und halte dich daran. Sei stets bestrebt, das Beispiel wahrer christlicher Sittlichkeit nachzuahmen, das Gottes geliebter Sohn durch sein Reden und Handeln zum Ausdruck brachte. Vergiß nie, daß deine Eltern Gott gegenüber verpflichtet sind, dich in seiner Zucht und in seinem autoritativen Rat aufzuziehen. Wenn du dem göttlichen Gebot: „Ehre deinen Vater und deine Mutter“, gehorchst, wirst du „lange Zeit auf der Erde“ bleiben und wirst bald vollständig von dem verderblichen Einfluß Satans, des Gottes aller Rechtsbrecher, befreit werden. — Eph. 6:2, 3.

29. Wieso sollte dich der Vergleich mit der Pflanze besonders heute an deine moralischen Verpflichtungen erinnern?

29 Du benötigst in diesen kritischen Zeiten Jehovas stärkende Kraft und sein Wohlgefallen genauso, wie eine zarte Pflanze die Nahrung aus dem gut bewässerten Boden und die Sonnenwärme benötigt. Alle Menschen sind heute in Gefahr, und zwar nicht nur, weil wir in einer gefährlichen Zeit leben, sondern weil nun bald der gewaltige Sturm des Grimmes Jehovas diesem selbstsüchtigen System der Dinge ein Ende machen wird. Du kannst dich als eine kräftige „Pflanze“ erweisen, du kannst deinem himmlischen Vater Ehre bereiten und in den Augen gottesfürchtiger Mitmenschen schön wirken, wenn du deinen moralischen Verpflichtungen unerschütterlich und gewissenhaft nachkommst und dabei stets auf die Hilfe Jehovas vertraust. — Spr. 3:5, 6.

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