Dem Millennium für die Menschheit freudig entgegengehen
EINE der kostbaren Verheißungen, die die Bibel für die treuen Fußstapfennachfolger Jesu Christi enthält, finden wir in Offenbarung 20:6. Sie lautet: „Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm herrschen.“
Sind diese tausend Jahre buchstäblich oder symbolisch aufzufassen, und in welche Zeit fallen sie? Wenn es überhaupt jemand wissen konnte, dann der Apostel Johannes, dem Jesus Christus diese Dinge offenbarte. Wie dachte denn Johannes über die tausend Jahre? Nach dem Zeugnis des Papias, der ein Jünger des Johannes war, faßte dieser die tausend Jahre buchstäblich auf und glaubte, daß sie in ferner Zukunft liegen würden.a
Die Aussicht, einst als Könige tausend Jahre zu herrschen, weckte in Jesus und seinen treuen Aposteln nicht den Wunsch, vor der von Jehova bestimmten Zeit zu herrschen, wie das bei einigen Christen in Korinth der Fall war, die der Apostel Paulus tadeln mußte. (Matth. 4:8-10; Joh. 6:15; 1. Kor. 4:8-10) Doch nachdem die Apostel im Tode entschlafen waren, drangen, wie vorhergesagt, gierige Wölfe in die christliche Hürde ein. Nach einer gewissen Zeit waren einige Bekenner des Christentums, besonders die Bischöfe von Rom nicht mehr willens, auf die künftige Tausendjahrherrschaft zu warten, sondern wollten sogleich als Könige herrschen.
Nach und nach setzte sich deshalb die Lehre des Augustinus durch. Er lehrte, die Tausendjahrherrschaft Christi sei symbolisch aufzufassen. Wozu führte es, daß man der Versuchung, vor der von Gott bestimmten Zeit als Könige zu herrschen, nachgab? Zu einer glorreichen messianischen Herrschaft? Weit davon entfernt! Es führte vielmehr zum Anbruch des finsteren Mittelalters!
Einige Gegner der Auffassung von einer buchstäblichen künftigen Tausendjahrherrschaft Christi behaupteten, diese Lehre würde den Eifer der christlichen Missionare, Jünger aus allen Nationen zu machen, dämpfen. (Matth. 28:19, 20) Das stimmt jedoch nicht! Heute bemüht sich niemand so eifrig, diesem Missionsauftrag nachzukommen, wie gerade die christlichen Zeugen Jehovas, die an eine buchstäbliche künftige Tausendjahrherrschaft Christi glauben. In verhältnismäßig wenig Jahren haben sie so stark zugenommen, daß sie heute über eine Million zählen. Sie führen diesen Auftrag in 169 Sprachen und in 197 Ländern und Inselgebieten durch. Im vergangenen Jahr widmeten sie diesem Werk 184 Millionen Stunden!
Das ist auch nicht zu verwundern bei der guten Botschaft, die sie den Menschen überbringen. Sie verkündigen die gute Botschaft, daß die Tausendjahrherrschaft Christi noch in unserer Generation beginnen und der Menschheit unzählige Segnungen bringen wird, unter anderem auch die Gefangensetzung Satans und seiner Dämonen für tausend Jahre und gerechte Zustände unter einer himmlischen Regierung für die ganze Erde. Sie wird für die ganze Erde Frieden und Wohlfahrt herbeiführen, und alle Menschen werden Gerechtigkeit lernen. Selbst die Toten werden aus dem Hades zurückgebracht werden, damit sie die segensreichen Auswirkungen dieser Königreichsherrschaft verspüren können. Schließlich wird der Tod nicht mehr sein, und es wird weder Kummer noch Schmerz, weder Trauer noch Geschrei mehr geben. — Jes. 26:9; Offb. 20:13; 21:4.
Alle, die sich diese Hoffnung zu eigen gemacht haben, haben sich in Wirklichkeit einem Siegeszug angeschlossen; sie ziehen dem Millennium für die Menschheit freudig entgegen, wie das in Psalm 68:24-28 beschrieben wird.b Ja, die christlichen Zeugen Jehovas beteiligen sich seit dem Jahre 1919 an einem solchen Siegeszug. Jehova Gott hat ihnen bereits wunderbare Siege über ihre Feinde verliehen, was durch die günstigen Gerichtsentscheide und durch ihre große geistige Wohlfahrt sowie ihr erstaunliches Wachstum bestätigt wird. Bei den Israeliten der alten Zeit spielten die Frauen bei den Siegeszügen eine wichtige Rolle. Auch heute stellen wir fest, daß Frauen bei diesem Siegeszug eine Rolle spielen, die nicht übersehen werden kann oder unerwähnt bleiben darf. — Ps. 68:11.
Während sich Jehovas Zeugen an diesem Siegeszug beteiligen, stärken sie sich zu Hause und in den Zusammenkünften ihrer Versammlung sowie bei Kongressen durch Gottes Wort. Gleichzeitig bemühen sie sich, heute schon so zu handeln, wie es im Millennium für die Menschheit unter der wohltuenden Herrschaft Jesu Christi und seiner Mitkönige alle tun müssen. Darüber hinaus gehen sie von Haus zu Haus, machen Rückbesuche, führen Bibelstudien durch und nutzen jede Gelegenheit aus, um andere einzuladen, mit ihnen freudig dem Millennium für die Menschheit entgegenzugehen. Die Freude, die sie dabei erleben, ist sogar noch größer als die, die sie erlebten, als ihnen die gute Botschaft überbracht wurde. — Apg 20:35.
[Fußnoten]
a Einzelheiten siehe Der Wachtturm, 15. April 1967.
b Einzelheiten siehe Der Wachtturm, 1. Februar 1968.